Zum Inhalt springen
Registrieren

Stress-Symptome des Hundes erkennen!!


gast

Empfohlene Beiträge

schnuffel1511

Ich kann mich Anja nur anschließen - ein souveräner Rudelführer überträgt diese souveräne Stimmung auch auf seinen Hund. Ich erlebe es mit meinem Hovi immer wieder: bemerkt er bei mir nur das leiseste Zeichen für innere Anspannung (ich muss nur denken: das könnte schief gehen, z. B. mit einem mir unsympatischen Jogger etc.), dann verhält er sich so wie ich es ihn spüren lasse, nämlich angespannt und "zum (Bell)-Einsatz" bereit. Bleibe ich allerdings ganz gelassen und gebe ihm das Gefühl, dass es doch hier gar nichts gibt, über das es sich aufzuregen lohnt, bleibt er auch ganz relaxt und trabt freudig wedelnd am Jogger vorbei, ohne ihn auch nur anzusehen. Es hat eine Menge Training an mir selbst gekostet, das "selber ganz entspannt bleiben" zu üben, aber der Erfolg bestärkt.

Auch ich empfinde die Leine in schwierigen Situationen als eher hinderlich und kann "brenzlige" Situationen am bestehen umgehen, in dem man den Stressfaktor schnell und ohne sonderliche Beachtung passiert und meint Hund folgt mir dabei auch ohne auf dem Fuße. Ansonsten erkenne ich die Stressfaktoren bei meinem Hund auch an der Versteifung der Körperhaltung (er macht sich groß), richtet die Ohren auf, die Rute steht bewegungslos ebenfalls nach oben und sein Blick ist starr auf sein "Stressobjekt" gerichtet ... und dann ist es an mir, dafür zu sorgen, dass er seine Signale wieder runterfahren kann ...

LG Tanja

Link zu diesem Kommentar
  • Antworten 52
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • gast

    18

  • hansgeorg

    7

  • Bärenkind

    5

  • Meike Hempel

    3

Hallo Riko.
Riko' warum braucht mein Hund Stress??? um zu lernen???

Sorry da stehe ich auf dem Schlauch.

... Aber kein Hund lernt unter Stress. Er soll lernen Stress stand zuhalten.

Das ist ein Widerspruch in sich.

Außerdem können Hunde auch unter Stress lernen, es ist sogar förderlich, wenn die Bedingungen stimmen.

LG Hans Georg

Hallo Hans Georg,

Wenn ich einem Hund an einem neutralen Ort ohne Ablenkung ein Kommando bei bringe, dann weis ich ob er das Kommando ausführen kann oder nicht. Führt dieser Hund das Kommando zuverlässig aus erhöhe ich den Reizfaktor immer ein wenig mehr. Also wenn dann mein Hund aufsteht wenn der Reiz größer wird, fordere ich nur ein ihm bekanntes und gewohntes Kommando ein. Er lernt es nicht neu.

Er muß sich in dieser Situation mit dem fremden neuen Reiz aus einander setzen und nicht mit dem Kommando, das kann er ja. Ich sehe nicht den Wiederspruch.

Und das Hunde unter Stress lernen, deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen.

Link zu diesem Kommentar
Naja, genau die Dosierung ist wohl das Problem der hiesigen Fragestellung.

Wenn ich gar nicht in der Lage bin zu erkennen, wann ein Hund Stress, viel Stress, zu viel Stress hat, dann bin ich auch nicht in der Lage zu verstehen,

LG Anja

Das ist der Knackpunkt,

Ich könnte das auch nicht wenn ich nicht schon viele hundert Hunde und Hundeführer beobachtet und mit ihnen gearbeitet hätte. Und trotzdem passieren mir auch immer wieder Fehleinschätzungen, wo ich meinen ersten Eindruck revidieren muß. Das gebe ich aber dann auch offen zu.

Link zu diesem Kommentar

Hallo Heiko

Und das Hunde unter Stress lernen, deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen.

Vielleicht sollte man, bevor man sich darüber streitet, erst mal klären, was die einzelnen unter „Stress“ und „lernen“ verstehen?

Streng genommen ist Stress die körperliche Reaktion auf die Abweichung aus der Gleichgewichtslage. Das passiert ständig.

Etwas strenger gesehen wird zwischen positivem (motivierendem, beflügelndem) Stress [=Eustress] und blockierendem und bei Dauer schädigendem Stress [ =Distress] unterschieden.

Die meisten verstehen unter Stress Distress.

Bemerkenswert ist, dass Hallgren einen Fall beschreibt, in dem einem Hund nach einem traumatischen Ereignis in Ermangelung anderer möglicher Maßnahmen neue Sachen beigebracht wurden und dadurch eine posttraumatische Belastungsstörung verhindert wurde.

Ansonsten gilt: der Hund lernt immer was – auch im Stress. Nur nicht immer das, was wir ihm dann gerne beibringen möchten.

Gruß Trial

Link zu diesem Kommentar
Bärenkind

Bemerkenswert ist, dass Hallgren einen Fall beschreibt, in dem einem Hund nach einem traumatischen Ereignis in Ermangelung anderer möglicher Maßnahmen neue Sachen beigebracht wurden und dadurch eine posttraumatische Belastungsstörung verhindert wurde.

Ich mag diese ewigen Fragen nach Quellen nicht, aber das finde ich sehr interessant und würde gerne mehr darüber lesen. Wo kann ich suchen??

LG Anja

Link zu diesem Kommentar

Hallo Hans Georg!

Außerdem können Hunde auch unter Stress lernen' es ist sogar förderlich, wenn die Bedingungen stimmen.

Mich würde interessieren, wie diese Bedinungen aussehen sollen und inwiefern der Stress den Lernprozess unterstützt. Kannst du das ausführlicher erklären? *neugierigbin*

Viele Grüße, Iris

Link zu diesem Kommentar

Hallo Anja

Zitat aus Anders Hallgren: Gute Arbeit!

Ein weiteres Mittel zur Reduzierung von PTSD bei einem Hund kann es sein, dem Hund sofort nach dem Trauma einige Stunden intensive geistige Anregung zu verschaffen. Ein zweijähriger Australien Shepherd wurde in der Wildnis Schwedens traumatisiert. Mangels anderer Möglichkeiten begann der Besitzer, ihm Tricks beizubringen, und stellte ihm Aufgaben, die er lösen sollte. Diese umfangreiche geistige Aktivität scheint den Hund vor starken Symptomen von PTSD geschützt zu haben,. Da es aber nur wenige dokumentierte Fälle dieser Art gibt, erfordert dieser Bereich weitere Unersuchungen.

Anmerkung: PTSD = Posttraumatische Belastungsstörung, ebgl. Post traumatic Stress disorder

Gruß Trial

Link zu diesem Kommentar
hansgeorg

Hallo Riko @ all,

Lernen:

Eine nicht ganz zufriedenstellende Definition, aber eigentlich schon recht Zutreffende lautet:

„Lernen umfasst alle Verhaltensänderungen, die aufgrund von Erfahrung zustande kommen“.

Er muß sich in dieser Situation mit dem fremden neuen Reiz aus einander setzen und nicht mit dem Kommando, das kann er ja. Ich sehe nicht den Wiederspruch.

Trifft also hier in deinem Beispiel „fremder Reiz“ zu, denn der Hund verhält sich, trotzdem er das Kommando kennt, nicht so, wie er es kann und soll.

Und das Hunde unter Stress lernen, deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen.

Deine persönliche Erfahrung möchte ich nicht in Frage stellen, sie hat schon ihre Richtigkeit, aber Stress ist nicht gleich Stress.

Jeder von uns kennt den akuten Stress, oder hat ihn schon einmal erlebt, den sogenannten Blackout.

Akuter Stress ist ein evolutionsbiologische (physiologisches) Notfallprogramm, das vom Organismus gestartet wird, um ihn bei einer unklaren Situation, also einer möglichen Gefahr zum Beispiel, in Alarmbereitschaft zu versetzen. In diesem Moment werden alle unnötigen körperlichen Prozesse auf Sparflamme (z. B. Denken) gestellt, denn nachdenken wäre fehl am Platz, daraus lässt sich auch die Lernunfähigkeit in diesem Augenblick erklären, sowie andere z. B. Energiebereitstellung für die Muskulatur, oder die verbesserte Blutgerinnung hochgefahren, d. h. Kampf oder Flucht.

Eine weitere Variante ist der Disstress (negativer Stress), der sich gegen den eigenen Organismus richten und ihn krank machen kann, sogar bis hin zum Tod (z. B. Sozialstress) usw.

Ganz anders verhält es sich beim Eustress (positiver Stress). Hier ist der Organismus in der Lage den Stress in positive Energie umzuwandeln, z. B. Prüfungsstress, Wettkampfstress und Lernstress usw.

LG Hans Georg

Link zu diesem Kommentar

Huhu!

Stress, positiver und negativer Stress ist ein Riesenthema.

Ich stelle in meiner Arbeit (bedingt durch die entsprechend verbreiteten Informationen zu diesem Thema) fest, dass "Stress" immer öfter als Ausrede herhalten muss, wenn der Hund nicht bereit ist mit seinem Menschen zu kommunizieren.

Hohe ablenkende Reize werden gerne mit einem Stresslevel verwechselt, der dem Hund Handeln unmöglich macht und den es tatsächlich gibt. Dafür werden allerdings alle Verhaltensstudien dieser Welt einem nichts weiterhelfen, denn dieses Level ist absolut individuell. Vor 15 Jahren wurden Hunde ohne Rücksicht auf Verluste durch alle Situationen gezerrt. Heute ist oft zu beobachten, dass ein Hund schon aus einer Situation genommen wird, wenn er sich mal die Speisereste über der Schnauze wegleckt.. ;-)

Meiner Ansicht nach ist die oft verbreitete Vorgehensweise mit Hunden zunächst ohne Ablenkung und dann mit zunehmender Ablenkung zu arbeiten, falsch.

Fakt ist, Ablenkung ist nichts anderes als eine Alternative für den Hund. Wenn er diese wählt, anstatt mich, dann hilft mir nicht noch mehr üben, sondern umdenken.

Beispiel: Ein Hund will nicht mit seinem Menschen kooperieren. Er verweigert Hörzeichen, er schaut sich um, er hat an allem Interesse, nur nicht an seinem Menschen. Der Hund nimmt das Angebot seines Menschen zu arbeiten nicht an.

Ich mache dann gerne einen Test. Ich hole meine Hündin (die jederzeit zu einem Spielchen aufgelegt ist). Auch sie macht dem anderen Hund ein Angebot: Komm, lass uns spielen. Nun... in der Regel dauert es keine 5 Sekunden und der ach so abgelenkte und gestresste Hund sag: Hey, cool, machen wir. Es ist zu 100% im Geiste bei meiner Hündin, reagiert auf ihre Signale.

Ich will auf folgendes hinaus: Man sollte von Anfang an mit seinem Hund unter jeder Ablenkung arbeiten. Es kommt nur auf das Angebot und die Anforderungen an. Ein Hund der gerade lernt was das Hörzeichen "Platz " bedeutet, dem werde ich unter dem Reiz eines Wildparks nicht das Angebot machen diese Übung auszuführen.

Mein Angebot und meine Anforderung lautet: Spiel mit mir! Und hier gilt es einfallsreich zu sein und beharrlich bei seinem Angebot zu bleiben.

Es ist einfach: Ein Hund, der an jedem Ort der Welt und unter jeder Ablenkung bereit ist mit Dir zu spielen, der wird nach er Festigungsphase auch Hörzeichen unter jeder Ablenkung befolgen.

Ein Hund, der an jedem Ort der Welt bereit ist ein "Gesprächsangebot" anzunehmen, der wird besser mit für ihn belastenden Situationen klar kommen. Denn: Er hat eine Alternativ zu Stress: Seinen Menschen.

Ich unterscheide sehr stark, ob der Mensch seinem Hund als Partner zur Seite steht oder ob dieser nicht anwesend ist und der Hund sich alleine mit Reizen, die ihn stressen auseinandersetzen muss. Für beides gilt es ganz unterschiedliche Vorgehensweisen einzuschlagen.

Der Mensch sollte dem Hund ausreichend Angebot, Anforderung und Sicherheit geben, sodass der Hund mit jeder Reizlage fertig wird. So kommt es, dass es Hunde gibt, die in der Nähe ihres Menschen ausgesprochen cool wirken und in einem Wesenstest erst in der "Vereinsamung" (Hunde wird ohne seinen Menschen Stressoren ausgesetzt) zeigen, wie wenig stressresistent sie tatsächlich sind.

Dafür gibt es auch eine grosse Anzahl von möglichen Wesensarbeiten, bei denen der Hund ohne seinen Menschen lernt sich auseinanderzusetzen. Hier ist es aber elementar wichtig, das der Mensch sich tatsächlich raushält, also kein Heranführen, kein Lob, nichts. Hund findet die Stresslösung von ganz alleine.

Richtig schwierig sind all die dazwischenliegenden Situationen. Also: Mensch ist zwar anwesend, aber durch ein Gespräch oder eine Situation abgelenkt. Hund bemüht sich um Kommunikation (schaut zu seinem Menschen, läuft zu ihm, beginnt zu fiepsen oder anzustubsen) und wird nicht verstanden.

Betrachte ich die vielen Beissvorfälle, die mir bekannt sind, dass hat der Hund fast immer gesagt: "Hilf mir, ich bin in Not". Keiner hat ihn gehört. Im Kommandos geben sind wir Menschen sehr gut, im Zuhören oft mangelhaft.

Zuhören bedeutet 1000 Meilen in den Pfoten eines Hundes zu gehen.

Mmhh... falsch... in den Pfoten seines Hundes.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...