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Immer größer werdende Angst bei Geräuschen - weiß jemand Rat?


ufi

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@ Luftkraft, da ich selbst eine betroffene Hündin habe würde mich interessieren was du raten würdest, wenn der Hund nach einem Knall z.B. partout keine Leckerchen annimmt und auch sonst nichtmehr ansprechbar ist. Egal wie leise od. leicht der Angstreiz war.

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Top-Benutzer in diesem Thema

Hast Du mal nach "Geräuschphobie Hund" gegoogelt, ufi?

Ich habe diesen Begriff erst vor Kurzem zum ersten Mal gehört, und das was Du beschreibst, kingt sehr danach, gerade dieser Teufelskreis, dass es immer schlimmer wird. Vielleicht könnte man das Thema mal beim Tierarzt ansprechen.

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Ich würde an deiner Stelle sogar an eine von Medikamenten unterstützte Desensibilisierung oder auch Gegenkonditionierung denken -oder Mischform. Luftkraft hat das echt schön geschildert :)

Gerade wenn der Hund durch seine Angst derartig im Stress ist, kann er sehr schwer (um-) lernen. Es wirkt wie eine Blockade. Die zu lösen wäre vielleicht der erste Ansatz, medikamentös, dann hat man den Fuß in der Tür, um sie von der Harmlosigkeit der Geräusche überzeugen zu können bzw. mit (Futter-) Belohnungen angenehme Assoziationen herzustellen.

Ich habe öfters mal eine Golden Retrieverin dabei, die sehr starke Angstreaktionen bei Knällen zeigt. Sylvester ist der pure Horror für den Hund.

In den Streuobstwiesen, in denen wir uns tags bei der Arbeit aufhalten, knallt es auch gelegentlich, sie fällt dann förmlich in sich zusammen, zittert, hechelt, ist nicht mehr aufnahmefähig.

Ich lasse sie dann in`s Auto, dort fühlt sie sich am sichersten -nach einer Weile locke ich sie heraus und animiere sie zum Stöckchen-Spielen, das liebt sie, und sie reagiert dann alles Aufgestaute damit ab.

Vielleicht findest du als Übergangslösung einen Weg, den Hund aus der Angst wieder raus zu holen? Zerrspiele, Futterverstecken, gemeinsam Rennen, über Baumstämme springen, Durchknuddeln, Apportieren, Dummysuche, irgendwas wofür sie sich begeistert?

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Zivilist

Die Behandlung von Angst Phobien ist zwar nicht gänzlich aussichtslos, aber in den meisten Fällen nur eingeschränkt möglich.

So kann man zwar in vielen Fällen Ängste etwas besser in den Griff bekommen, aber man sollte sich darüber bewusst sein, dass die tief im inneren verwurzelten Ängste beseitigen ein fast aussichtsloses Unterfangen ist.

Möglichkeiten die Ängste von Hunden etwas zu reduzieren wurden in diesem Tread bereits angesprochen.

Noch nicht angesprochen wurde Ufi´s Verhalten in bestimmten Situationen. Ich gehe nämlich jetzt mal ganz stark davon aus, dass Ufi, wenn solche Situationen ersichtlich werden, nicht souverän genug reagiert.

Wahrscheinlich geht in Ufi´s Kopf sehr viel vor in solchen Situationen, z.B.: "Was soll ich machen", "jetzt geht das geknalle schon wieder los", "soll ich weitergehen oder umdrehen?". Für mich ist dann solch ein Verhalten ebenfalls ein Zeichen von Angst, ja vielleicht Schwäche. Ich rate Ufi in diesem Fall, ganz schnell zu reagieren und dabei ganz cool zu bleiben, z.B.: Sofort Hund anleinen und Richtung wechseln, Futtertreiben oder Spielen, je nach Veranlagung des Hundes, aber es muss souverän sein. Der Hund muss merken dass Frauchen die Führung nicht verloren hat. Das gibt dem Hund das nötige Vertrauen um die Ängste nicht noch mehr kochen zu lassen.

Ich meine das Verhalten vom Hundeführer in diesem Fall nicht böse, lächerlich oder persönlich, bitte das nicht falsch verstehen, aber ich habe auch mal vor vielen Jahren mit Hunden angefangen zu leben und ich habe, trotz guter Anleitung von meinem Vater und Großvater auch viel Lehrgeld zahlen müssen für so manchen Fehler.

Aber eines hab ich gelernt: Ein Hundeführer führt nur dann souverän wenn er führt und schnell entscheidet. Auch wenn vielleicht mal eine Entscheidung falsch ist, aber ich, als Hundeführer muss diese Entscheidung treffen. Ein Hund kann nur einem souveränen HF vertrauen, und genau dieses Vertrauen hilft auch Angst Phobien etwas in den Griff zu bekommen.

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Ich weiss nicht, Ufi redet ja von Panik und ich verstehe unter Panik das der Hund sich in einem nicht ansprechbaren Modus befindet.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, wenn der Hund so richtig panisch ist...kann man auch mit einem Schnitzel winken...es ist dem Hund in dem Moment egal. Genau wie "einfach cool weiterlaufen" oder spielen.

Meine Hündin ist, wenn sie Panisch ist, völlig in sich gefangen und nimmt die Umwelt nichtmehr wahr.

Anders ist es, wenn sie nur ängstlich ist. Da kann ich recht gut mit Spiel und Spaß den Hund ablenken. Da achtet sie auch auf mich und auf meine "Haltung" in dem Moment.

Vielleicht definiere ich einfach nur anders, oder mein Hund ist sehr außergewöhnlich.

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luftkraft

@Zombina:

Eine pauschale Antwort auf Deine Frage, was man machen soll, wenn ein Hund aus Panik keine Leckerchen annimt kann ich Dir auch nicht geben, aber:

Wenn es so weit gekommen ist, ist es für Therapie und dauerhaft Verhaltensändernde Maßnahmen eh zu spät. Das Stresssystem ist dann schon so überreizt, dass man auf kognitiver Ebene nicht mehr zum Hund durchdringen kann. Es ist nicht so, dass in solchen Situationen nichts gelernt werden kann. Das Gehirn merkt sich aus Stress entstandene erfolgbringende Verhaltensweisen sogar besonders gut, denn dafür ist Stress eigentlich da - zur Bewältigung besonderer Anforderungen und zum Verfestigen aus solchen Situationen entstandener Lösungsverhalten für die Zukunft.

Das bezieht sich aber nur auf "von innen selber gefundene" Verhaltensweisen. Über operante Konditionierung ist in heftigen Stresssituationen nichts mehr zu machen, denn die dafür nötigen "Mechanismen" sind vom Gehirn weggeschaltet.

Was Du machen kannst, hängt sehr von der Gesamtsituation ab. Sicherlich ist Dein Hund nicht "nur" in Knallsituationen ängstlich, sondern generell, oder?

Möglich ist auch, dass es sich bei genereller Geräuschangst um ein generalisiertes latentes Trauma handelt. Dabei ist der Auslöser ein zurückliegendes Erlebnis, bei dem Z.B. durch einen Knall ein psychisches Trauma ausgelöst wurde. Irgendwann hat sich der Hund zwar scheinbar erholt, das Trauma ist aber noch latent vorhanden, was sich darin zeigt, dass es immer wieder durchlebt wird, wenn es knallt. Weiter kann es sein, dass langsam aber sicher eine Generalisierung auf andere laute Geräusche erfolgt....

...vieles ist also möglich.

Da alles was der Hund "aus sich heraus" an Lösungen in Paniksituationen finden könnte höchstwahrscheinlich nicht mit dem vereinbar ist, was man sich als Hundehalter an akzeptablen Lösungen vorstellt, kann man nur so vorgehen, dass man das weitere Zusammenleben mit seinem Hund zunächst so strukturiert, dass es absolut vorhersagbar ist, also Fressen, spazierengehen, usw immer zu annähernd gleichen Zeiten stattfindet und immer die gleichen Vorzeichen vorhanden sind. (Leine holen = Spaziergang). Rituale und Vohersagbarkeit schaffen Sicherheit. Dann auch zunächst gleiche Wege gehen, bei denen SICHER ist, dass kein auslösender Reiz erfolgen kann. Das ist eigentlich der schwierigste Part, denn die Umwelt ist oft nicht 100%ig kontrollierbar.

Das Ziel ist es , den Hund über einen Zeitraum hinweg keinen sonderlich stressenden und aufregenden Reizen mehr auszusetzen. Grund: Ein oft in hochgefahrenen STresssituationen befindlicher Hund hat immer erhöhte Pegel bestimmter Hormone, die eine erhöhte Empfindlichkeit für das Auslösen des Stresssystems hervorrufen. Eine Erholung und damit verbundener Abbau der Hormone kann nicht mehr stattfinden, was das Ganze immer weiter hochschaukelt. So kann ein angstempfindlicher Hund nur dann erfolgreich therapiert werden, wenn sein Stresssystem zunächst über viel Erholung und Vermeidung eines Auslösen desselben auf "normalen" Level fällt.

Dann sind auch behutsame Gegenkonditionierungs und Desensibilisierungsmaßnahmen möglich. Auch ein Knall kann so mikroskopisch leise arrangiert werden, dass er zumindest keine Panik auslöst.

Grundsätzlich hilft aber auch zunächst die Arbeit in Situationen, in denen der Hund zwar ängstlich ist, aber nicht panisch. Hat er da gute Erfahrungen mit seinem Menschen zusammen gemacht, wird auch die Therapie an den früher panikauslösenden Reizen einfacher werden.

Es ist langwierig, schwierig und in jedem Einzelfall anders, daher gibt es nicht viele pauschale Tips. Was jedoch immer zunächst wichtig ist:

1. Keine auslösenden Reize mehr

2. Reizniveau generell unten halten, Sicherheit durch Vorhersehbarkeit schaffen.

3. Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe (Erholung des Stresssystems)

4. Behutsamer Beginn von verhaltensverändernder Arbeit da, wo am wenigsten Angst vorhanden ist.

5. Jede panische Situation hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Rückschritt zur Folge und macht Teilerfolge zu Nichte, wenn nicht sogar den bisher erzielten Gesamterfolg.

Im Extremfall kann eine medikamentengestützte Therapie helfen bzw ist sogar unabdingbar.

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Ich hab nur die erste Seite gelesen, also entschuldige falls das schon jemand anders geschrieben hat: wurden die Schilddrüsenwerte mal überprüft? Mein Großer hat auch aus heiterem Himmel im Alter von 8 Jahren plötzlich große Angst vor solchen Geräuschen bekommen, obwohl er alles andere als ein ängstlicher oder nervenschwacher Hund war.

Als ich dann die Schilddrüse untersuchen ließ, stellte sich tatsächlich eine Unterfunktion heraus. Als er dann auf Medikamente eingestellt war, hat sich das wieder gebessert.

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Hallo!

Damit du schnell und souverän reagieren kannst, würde ich mir ein Vorgehen überlegen, dass du dann immer genau so durchziehst. Mein Hund hat früher bei AngstAuslösern die Flucht ergriffen. Ich habe dann immer erst ein Sitz verlangt, dann erst durfte er weggehen. Belohnung kannst du anbieten, wenn der Hund möchte nimmt er sie, sonst eben nicht.

Bei deinem Hund, der ja quasi versteinert, würde ich etwas aktives Verlangen, zb Pfote geben, irgendetwas, das er gerne macht. Darauf bestehen, auch wenn es erst dauert. Dann loben, Belohnung anbieten, weitergehen. Immer gleich. Die Routine beruhigt dich und den Hund, das Alternativverhalten löst die Erstarrung.

Nicht verzweifeln, fleißig üben, das wird schon!!

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