Austausch zum Widerspruch "nicht Alleinlassen - sich draußen verstecken"

[MaramitJule]

Ich habe beides gemacht, Jule beigebracht, zuhause auch mal alleine zu bleiben, mich aber draußen nicht aus den Augen zu lassen.

Ersteres, weil ich eben nicht immer zuhause sein kann, dass andere, weil sie draußen sehr selbstständig war.

Alleine bleiben musste sie einfach sehr schnell lernen, denn auch wenn ich mich sehr gut vorbereitet hatte und die ersten Wochen fast nur zuhause sein konnte, musste ich ja trotzdem einkaufen, zum Arzt und ähnliches.

Daher habe ich sie schon nach wenigen Tagen alleine gelassen und das immer weiter ausgedehnt.

Als sie 10min alleine blieb, hat sie sämtliche Schuhe, Schals und den Müll ins Wohnzimmer getragen und sich oben drauf gelegt.

Da sie aber mit der Zeit gelernt hat, dass ich definitiv wieder komme und nichts passiert, während ich weg bin, schläft sie.

Meist auf dem Sofa, auf meinem Platz.

Oft holt sie sich einen Schuh dazu, vielleicht um meinen Geruch zu haben?

Einmal musste ich sie 7h alleine lassen, empfangen hat mich ein völlig verpennter Hund.

Also habe ich das für sie richtig gemacht.

Draußen hatte ich von Anfang an einen sehr selbstständigen Hund, der gerne mal weg war.

Was außer den Hund immer angeleint zu lassen, hätte ich machen können?

Ich bin mit ihr dahin, wo sie nur in eine Richtung konnte, wenn sie auf Ruf weg rannte, bin ich in die entgegen gesetzte Richtung.

Da rechts und links Hecken sind, konnte sie entweder weiter weg, oder zu mir.

Wenn sie kam, gab es Riesenfreude, und die tollste Belohnung.

Trotzdem hat sie zwischenzeitlich die Tendenz, mal weiter weg zu rennen.

Dann gehe ich einfach, sage nur kurz Tschüß Jule und wer steht neben mir?

Jule, denn sie kann sehr gut unterscheiden, ob sie draußen oder drinnen ist.

[Fusselnase]

Bei Berta und Alma war es übrigens so:

Grundsätzlich sind beide ungern alleine geblieben. Zuhause war es aber O.K., nachdem sie kapiert haben, dass sie sich ruhig verhalten sollen. Draußen hat keiner von beiden jemals Anstalten gemacht, sich großartig zu entfernen, höchtstens mal eine Runde zu rennen (Berta). Ich musste nie Rückruf oder Ähnliches üben, die haben immer von alleine aufgepasst, mich nicht zu verlieren.

Aber: Woanders allein zu bleiben ging auch gar nicht. Sogar in unserer Sommerhütte, die ja im Sommer wirklich unser zweites Zuhause ist, blieben die extrem ungern allein. Da wurde dann gebellt und sie waren recht aufgeregt.

Das Alleinbleiben-Können war also offensichtlich auf einen bestimmten Ort beschränkt.

[Arrabiata]

Ich habe beides so gehandhabt (schrittweise länger alleine bleiben und sich draußen mal verstecken) und sehe eigentlich keinen Widerspruch.

Beides hat einen Gewöhnungs- oder Abnutzungseffekt, der im ersten Fall gewünscht ist, im zweiten eher nicht.

Als ich Artur das erste Mal draußen stehen lassen und mich versteckt habe, ist er tatsächlich in Panik geraten. Aus meinem Versteck habe ich mit Entsetzen beobachtet, dass er wie der Teufel in die völlig falsche Richtung davongerannt ist, mein Rufen hat er nicht mal gehört. Ich also hinterher. Er saß dann wie ein Häufchen Elend unter einem Busch und hat jämmerlich gefiept, als ich ihn gefunden hatte.

Hat er daraus gelernt? Nicht wirklich. Beim nächsten Mal hatte er schon raus, dass er mich mit der Nase sowieso findet, kein Grund zur Aufregung.

Wenn ich mich heute verstecke, dauert es schon ein wenig, bis er merkt, dass jemand fehlt. Er trabt dann aber recht ungerührt zurück und findet mich ruckzuck. Von Panik keine Spur. Ich denke, das Suchen nach mir macht ihm eher Spaß als dass er sich dadurch veranlasst fühlen würde, fortan nahe bei mir zu bleiben.