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Welpe/Junghund pöbelt und maßregelt


lyka

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Moin da draussen.

Ich schreibe meine Situation in diesen Bereich, weil das Problem sowohl jetzt (Junghund, 5 Monate) als auch schon vorher als Welpe bestand. Er ist scheinbar ein sehr willensstarker, eigensinniger und dominanter Kerl?

Also Schäferrüde, nun 5 Monate, hat zwischenzeitlich Ambitionen mich zu massregeln und anzupöbeln, wenn ich ihn an der kurzen Leine habe. Er versucht mich dann in der Vorwärtsbewegung einzuschränken und schnappt nach mir.

Ich mache sehr viel mit ihm und er akzeptiert im Haus alle Grenzen. Draussen arbeite ich mit ihm abwechselnd mit kleinen Suchspielen, Rückruf und kleinen Übungseinheiten. Da er unter Ablenkung gar nicht abrufbar ist, hab ich ihn an der 5 Meter Flexi-Leine und halte ihn abwechselnd kurz oder lass ihn im Radius wuseln.

Dann gibt es Situationen, in denen er anfängt rumzuflippen, obwohl ich ihm grad nicht so viel Platz geben will und das nicht akzeptiert (versteht?) und wird fies.

Wenn er mich massregelt lasse ich mir das nicht gefallen. Ich sage streng Nein, bleib stehen und lasse ihn sitzen. Manchmal hilft das und es kann weiter gehen, wenn er ruhig ist. Manchmal ist es aber so, dass er trotzdem konstant weiter aufdreht, bzw. augenscheinlich seinen Willen weiter durchsetzen will. Abbruchsignal beeindruckt ihn dann überhaupt nicht, so dass ich als nächsten Schritt körperlich werde. Ich halte ihn noch kürzer, bleibe stehen und er kriegt eine auf die Nase gefegt, wenn er schnappt, oder Schnauzgriff. Ich find das nicht so prall, weiss mir aber dann nicht anders zu helfen. (beschnappt zu werden ist halt auch nicht so geil.)

Nun ist es so, dass ich als theoretische Idee hatte, ihn in einer solchen Situation wo festzubinden und aus seinem Schnappradius zu gehen und erst dann wieder aufzulösen, wenn er sich wieder beruhigt hat.

Das hab ich nun versucht und musste leider abbrechen.

Wie gesagt, das Problem bestand schon vor 2 Monaten auch.

Er hat eine Stunde in der Woche kontrolliertes Toben mit Junghunden und eine Stunde Grundgehorsam.

Vielleicht fällt euch ja etwas dazu ein?

Geknickte Grüße

lyka :(

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Ginger2009

Dein Baby testet seine Grenzen aus :) Das kommt mir sehr bekannt vor. Ist eine anstrengende Phase, geht aber vorüber. Leider gibt es kein Patentrezept, ich kann dir nur sagen was uns geholfen hat. Die richtige Mischung aus Action und Ruhe. So handhabe ich es heute noch, weil er nachwievor schnell hochdreht.

Bevor es rausgeht ist erstmal Nasenarbeit (Leckerli suchen oder ähnliches) angesagt, damit er sich etwas verausgabt ohne gepushed zu werden.

Nach dem Gassi gehen ist Ruhe angesagt. Ob er will oder nicht.

Gespielt wird immer nur wenn du ihn aufforderst, in nächster Zeit auf keinen Fall seinen Aufforderungen folgen.

Das Schnappen auf jeden Fall konsequent mit einem klaren, scharfen NEIN unterbinden und schlimmstenfalls körperlich nachhelfen. Außerdem solltest du versuchen seine Spinnereien zu ignorieren. Er muss merken dass du nicht drauf einsteigst.

Für meinen war es die größte Freude wenn ich mich aufgeregt habe.

In den Situationen, in denen Absitzen lassen nicht wirkt, geh einfach weiter und ignoriere das rumflippen. Ich weiß, ist schwierig ;)

Gib keine weiteren Kommandos wenn du sie in dem Moment nicht durchsetzen kann.

Lass dich nicht entmutigen und bleib konsequent, dann kriegst du das auch in den Griff!

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Ich würde das kontrollierte Toben mit den Junghunden im Moment meiden und lieber Kontakt mit gesetzten und gefestigten Althunden empfehlen.

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Huhu,

danke für eure Antworten. Es hilft immer zu lesen, dass man nicht alleine ist :party:

Das ignorieren der Fisematenten hab ich schon ausprobiert und hat es nicht besser gemacht. Eher schlimmer in der Situation. Er hat dann richtig in die Beine geschnappt. Das habe ich etwa 300 Meter ausprobiert (mit langsamen gehen).

Seinen Aufforderungen folge ich so gut wie nie. Ich registriere, was er sich grad wünscht und biete es manchmal von mir aus an, wenn der Moment vorbei ist.

Stabile Ruhephasen hab ich hier schon von Anfang an umgesetzt und werden gerne angenommen. :so

Wie gesagt, draussen ist er dann aber King of Curry. Ich hab den Fehler gemacht und ihn Ab und An alleine im Garten vor sich hintoben lassen. Das ist wohl für ihn zu einer Ressource geworden, die ihm zur Verfügung steht. Das hatte ich aber vor ein paar Wochen unterbunden. Nun gibt es toben im Garten nur noch mit mir zusammen, inkl. Rückruftraining.

@ Bergers

Magst Du noch näher erklären was beim Junghundetoben ungünstig ist? "Erziehen" die alten mehr?

Also die älteren Hunde in der Nachbarschaft haben kein Bock auf den kleinen Teufel. Der ist denen zu hibbelig, setzen aber leider ihre Individualdistanz nicht selber durch ... :Oo

Liebe Grüße

lyka

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Originalbeitrag

@ Bergers

Magst Du noch näher erklären was beim Junghundetoben ungünstig ist? "Erziehen" die alten mehr?

Also die älteren Hunde in der Nachbarschaft haben kein Bock auf den kleinen Teufel. Der ist denen zu hibbelig, setzen aber leider ihre Individualdistanz nicht selber durch ... :Oo

Woher kommst du?

Ich schicke dir meine Hündin vorbei.

Sie verlangt respektvolles Verhalten ihr gegenüber und ganz besonders das Einhalten der Individualdistanz. Und bisher hat kein Junghund an ihr gezweifelt.

Meine Freundin hat eine püpertierende Dogge, was ist der anstregend :o . Aber bei meiner Hündin ist er ein Lamm.

Sieht witzig aus wenn wir spazierengehen. Meine (übrigens JRT) voraus und 2 m dahinter trabt ganz betröppelt eine Dogge hinterher. Aber er weiß sich bei ihr zu benehmen, und ist richtig angenehm dann ;) .

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Ginger2009

Vielleicht könntest du noch versuchen ihm eine Alternative anzubieten. Also nicht erst wenn es zur "Attacke" kommt, sondern schon im Vorfeld.

Meiner trägt sehr gerne irgendwas durch die Gegend. Im Idealfall ist es ein Spielzeug auf dem er nebenbei kauen kann, zur Not tuts aber auch ein Stock.

Kauen wirkt beruhigend und wenn er was im Maul hat, ist es auch wesentlich schwieriger nach dir zu schnappen ;)

Wir handhaben es so, dass er sein absolutes Lieblingsspielzeug nur draußen bekommt und wenn er meint er müsse mich nicht beachten nehme ich es ihm ab. Dann heißt es erstmal ruhig sitzen und warten. Da er es unbedingt wieder haben will ist er bereit alles zu tun. Dann ignoriert er sogar die Umwelt :klatsch:

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...(Junghund, 5 Monate) als auch schon vorher als Welpe bestand. Er ist scheinbar ein sehr willensstarker, eigensinniger und dominanter Kerl? [/qutoe]

ist ja noch jung.

Ich mache sehr viel mit ihm ...Draussen arbeite ich...kontrolliertes Toben ... und eine Stunde Grundgehorsam.

das könnte das Problem sein.

Es ist vollkommen richtig von Anfang an feste Regeln zu haben und die mit viel Geduld und Konsequenz durchzusetzen. Aber ich habe den Eindruck, dass da vielleicht zu viel Druck auf den Kessel gesetzt wird. Das kann für manche Hunde ok sein, für andere entsteht eine konstante Überforderung.

Das Verhalten das du beschreibst...

... unter Ablenkung gar nicht abrufbar ist,... rumzuflippen, ...weiter aufdreht,
kann für das Alter völlig normal sein. Aber du schreibst, dass er das schon als Welpe gemacht hat. Hast du von Anfang an so viel gemacht?

Vielleicht versuchst du mal, die Spaziergänge nicht als 'Trainingseinheiten' zu gestalten, sondern den Spaß mit deinem Hund oben an zu stellen. Konzentrier dich auf ein, zwei Sachen, z.B. das 'dich anschauen' (also auf dich achten) oder auf Aufforderung kommen. Gestalte das als Spiel und nicht als Arbeit.

'Bei Fuss' gehen passiert automatisch ein paar Meter ab und zu, daran kann man sich dann freuen und loben.

Meine ist jetzt 6 1/2 Monate. Wenn sie so 'ausflippt' was nicht so oft vor kommt und auch Ablenkung mit einer kleinen Spieleinheit nicht hilft lege ich sie wortlos auf die Seite bis sie sich wieder entspannt. Kein großer Aufstand, soll emotionslos ablaufen. Entspannt sie, dann leise loben und streicheln. Dann darf sie wieder aufstehen. Wichtig dabei ist, dass der Hund liegen bleiben muss bis er wirklich entspannt. Liegen heißt nicht automatisch entspannen. Fühlt man am Muskeltonus. Das 'auf die Seite legen' ist auch keine Bestrafung, sondern ich gebe meinem Hund die Möglichkeit wieder in einen ruhigen 'State of mind' zu kommen.

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Originalbeitrag

@ Bergers

Magst Du noch näher erklären was beim Junghundetoben ungünstig ist? "Erziehen" die alten mehr?

Also die älteren Hunde in der Nachbarschaft haben kein Bock auf den kleinen Teufel. Der ist denen zu hibbelig, setzen aber leider ihre Individualdistanz nicht selber durch ... :Oo

Woher kommst du?

Ich schicke dir meine Hündin vorbei.

Sie verlangt respektvolles Verhalten ihr gegenüber und ganz besonders das Einhalten der Individualdistanz. Und bisher hat kein Junghund an ihr gezweifelt.

Ich hätte auch noch so eine Erziehungshündin anzubieten *g*.

Ist immer wieder ein Schauspiel *g*.

Ich werde im Leben nicht verstehen, warum jemand unerwünschtes Verhalten (hier Maßregelung des Hundes) ignorieren sollte.

Hunde untereinander korrigieren das und ich auch. Wenn es sein muß auch heftig.

"Grundgehorsam" ist vermutlich das, was ich unter "Dressur" verstehe... Sitz, Platz, Aus, Bleib...

ein 5 Monate alter Hund und dann 1 Stunde???

Sorry, aber das ist für die allermeisten Hunde viel zu viel. 4-6 x am Tag ca. 5 min sollten locker reichen.

Lieber an einer vernünftigen Beziehung arbeiten (Vertrauen (tragen, Pfoten / Maul kontrollieren, interessante Untergründe etc.), zuverlässiges, FREUDIGES zurückkommen OHNE den Befehl "HIER!", sondern auf einen Ruf, der nichts konkret mit "Ausbildung (Dressur)" zu tun hat.

Ansonsten...

So pubertäre Schübe kommen immer mal wieder *g* nur nicht verzweifeln.

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Danke für euer Feedback. Nun hab ich ja schon eine ganze Menge zum reflektieren!

Der Ausdruck "arbeiten" ist für uns hier nicht so bierernst hinterlegt, sondern steht mehr für spielerisches lernen.

Trotzdem ist der Hinweis mit dem Kesseldruck glaub ich nicht ganz verkehrt.

Vorhin waren in unserem Gassiwald die Holzfäller unterwegs. Motorsägen, Männergebrüll und Bäumekrachen. Ich bin ruhig mit ihm gegangen, hab ihn die Situation anschauen lassen und mit ihm kleine Suchspiele gemacht. Der kleine Mann stand da, hat sich das Getöse aufmerksam angeschaut. War ihm nicht geheuer, aber ängstlich oder sichtlich gestresst war er nicht.

Ich hab ein paar Stückchen fallen lassen und mit ihm gemeinsam gesucht. Sowas bezeichne ich auch als Arbeit. So hab ich nach jedem Krach ein bisschen Party gemacht und wieder drei-vier Stücke fallen lassen. Dazwischen bin ich wieder ein Stück weiter mit ihm gegangen.

Jetzt wo ich so daraüber nachdenke, vielleicht hatte er innerlich Druck und musste ihn loswerden. Denn nach etwa 10 Minuten fing das flippen an.

Ich glaub, da liegt der Hase begraben!

Wegen der Be- oder Auslastung spreche ich nachher mal die Hundetrainerin drauf an und passe das Programm entsprechend an.

Danke euch und liebe Grüße

:winken:

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Ich würde dir dringend empfehlen, dich deinem Hund zuliebe mit dem Thema Rudelstellungen nach Karl Werner zu befassen, wenn ich es empfehlen dürfte.

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