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Empfinden Hunde Mitgefühl?


moonlight04

Empfohlene Beiträge

Hunde sind in meinen Augen sehr empathisch. Das zeigt sich doch schon im Alltag.

Hunde spüren das was wir manchmal nichtmal selbst spüren. Wir sagen selbst zu uns "guter Tag, alles prima heute", ein Hund weiß das wir lügen. Denn er spürt wie es uns wirklich geht. Wie sonst wöllte man erklären, dass es EpilepsieHund gibt, die solche Anfälle erkennen und melden können?!

Ich finde das absolut wundervoll udn bin der Meinung die Menschen müssten viel mehr anfangen sich für soetwas zu öffnen. Täglich begegnet man Menschen die vergessen haben mit dem Herz zu denken - das ist eine tolle Eigenschaft.

Zu diesem Vorfall, traurig das du das mit ansehen musstest und das es überhaupt passiert ist. Ein Grund warum ich wohl nie eine Freigängerkatze haben wöllte.

Kann mir schon vorstellen das der Hund merkte was da passiert ist und selbst erschrocken war, kann genauso sein er hat nur auf deine Reaktion reagiert. Genau wissen wird das wohl nur der Hund allein.

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moonlight04
Ein Grund warum ich wohl nie eine Freigängerkatze haben wöllte.

Genau deshalb ist mein Kater auch nur im Haus und ausbruchsicherem Garten.

Mir ist das ganze noch heute den ganzen Tag nachgegangen. Und meine beiden Tiere haben das wohl gemerkt und waren heute besonders anhänglich. Aber das würde ich jetzt nicht als Mitgefühl im Sinne meiner Fragestellung beschreiben. Eher war es wohl eine Reaktion auf meine "Signale".

Ich hab noch keinen Menschen getroffen, der so sensibel ist und sein Verhalten entsprechend ändert. Das haben uns unsere Tiere eben voraus. Und deshalb faszinieren sie uns und lieben wir sie.

LG in die Runde.

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Bevor man beantworten kann, ob Hunde Mitgefühl/Empathie besitzen muss man erst bestimmen was man genau mit dem Begriff meint.

Bei anderen Menschen bezeichnet man damit "...die Fähigkeit, Gedanken, Emotionen, Absichten und Persönlichkeitsmerkmale eines anderen Menschen oder eines Tieres zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie gehört auch die eigene Reaktion auf die Gefühle Anderer wie zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz oder Hilfsimpuls." (wiki)

Von Affen weiß man inzwischen, dass sie sog. 'Spiegelneuroen' besitzen. Es ist anzunehmen, dass diese auch bei anderen Säugetieren inkl. dem Menschen vorkommen. Das sind Gebiete im Gehirn die nicht nur aktiv werden, wenn wir etwas tun oder fühlen sondern auch, wenn wir andere beobachten die das gleiche tun. Unsere Gehirnaktivität aktiviert dann auch Gebiete die uns das zum Verhalten gehörende Gefühl 'mitfühlen' lassen.

Hinweise auf ähnliche Mechanismen konnten inzwischen auch bei Mäusen, Ratten und eben auch Hunden gefunden werden.

Silva und de Sousa fassen den momentanen Stand der Wissenschaft in einem kleinen review Artikel zusammen: 'Canis empathicus'? A proposal on dogs' capacity to empathize with humans.

(Biol Lett. 2011 Aug 23;7(4):489-92. doi: 10.1098/rsbl.2011.0083. Epub 2011 Feb 16.)

Odendaal und Meintjes haben schon 2003 unter dem Titel "Neurophysiological correlates of affiliative behaviour between humans and dogs." festgestellt, dass man davon aus gehen kann, sollten physiologische Reaktionen bei Hunden und Menschen gegenseitig sein, dass Hunde dann auch gleiche Neurochemische Reaktionen zeigen müssten. Sie konnten zeigen, dass sich die Konzentrationen bestimmter Neurotransmitter in der Tat nach positiven Kontakten in beiden Spezies - Hund und Mensch veränderten. Beta-Endorphine, Oxytocin, Prolactin, Beta-Phenylethylamine und Dopamine stiegen an. Dagegen sank das Cortisol-Level (Cortisol=Stresshormon) nur bei Menschen

(Vet J. 2003 May;165(3):296-301.)

So kann man auf der einen Seite davon aus gehen, dass Hunde (und wahrscheinlich auch andere Säugetiere) auch in Bezug zum Menschen einen bestimmten Grad an Empathie haben.

Da aber, wie ja hier andere auch schon angesprochen haben, gerade die Interpretation von Situationen einen großen Einfluss auf die Art der Empfindung hat sind 1 zu 1 Übertragungen sicher nicht möglich.

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Juline
Silva und de Sousa fassen den momentanen Stand der Wissenschaft in einem kleinen review Artikel zusammen: 'Canis empathicus'? A proposal on dogs' capacity to empathize with humans.

(Biol Lett. 2011 Aug 23;7(4):489-92. doi: 10.1098/rsbl.2011.0083. Epub 2011 Feb 16.)

@dolby ....vielen Dank!

Ich suche schon länger nach Forschungsergebnissen bez. Spiegelneuronen beim Hund. Habe mich letztes Jahr näher mit dem Thema befasst.

Nur blöd, dass es in Englisch ist, meins ist recht eingerostet. Aber egal :)

LG Antonia

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hansgeorg

Hey

Originalbeitrag

Odendaal und Meintjes haben schon 2003 unter dem Titel "Neurophysiological correlates of affiliative behaviour between humans and dogs." festgestellt, dass man davon aus gehen kann, sollten physiologische Reaktionen bei Hunden und Menschen gegenseitig sein, dass Hunde dann auch gleiche Neurochemische Reaktionen zeigen müssten. Sie konnten zeigen, dass sich die Konzentrationen bestimmter Neurotransmitter in der Tat nach positiven Kontakten in beiden Spezies - Hund und Mensch veränderten. Beta-Endorphine, Oxytocin, Prolactin, Beta-Phenylethylamine und Dopamine stiegen an. Dagegen sank das Cortisol-Level (Cortisol=Stresshormon) nur bei Menschen

(Vet J. 2003 May;165(3):296-301.)

Ich würde sagen, das, was du hier beschreibst und wiedergibst, hat natürlich auch mit Emotionen/Gefühlen, aber weniger mit Empathie zutun, als vielmehr mit „sozialer Unterstützung“ (social-support).

Das Gehirn ist ein soziales Organ, nicht nur einzelne „soziale Hirnzentren“ (T. Fuchs).

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Wir hatten auch vor vielen Jahren ein so schreckliches Erlebenis. Wir waren im Urlaub mit unseren 2 Cockern. Von weitem kam ein großer Spitz übers Feld gelaufen direkt über die Straße und wurde vom Auto überfahren. In dem Moment, als er überfahren wurde, haben unsere Cocker regelrecht geschrieen.

Fremder Hund, fremde Umgebung, Entfernung ca. 20 m.

Ich denke schon, dass Hunde Mitgefühl haben und sicherlich mehr als manche Menschen.

LG Angelika mit ella, sam und brandl

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Originalbeitrag

Ich würde sagen, das, was du hier beschreibst und wiedergibst, hat natürlich auch mit Emotionen/Gefühlen, aber weniger mit Empathie zutun, als vielmehr mit „sozialer Unterstützung“ (social-support).

Das Gehirn ist ein soziales Organ, nicht nur einzelne „soziale Hirnzentren“ (T. Fuchs).

Na, dann erkläre doch mal 'Empathie' :kaffee: und 'sozialen Unterstützung' fällt vom Himmel?

Und nichts gegen Herrn Fuchs. Aber er ist Psychiater und hat in Philosophie habilitiert. Laut Wiki sind seine

"...wissenschaftlichen Schwerpunkte [...] Phänomenologische Anthropologie und Psychopathologie, Leibphänomenologie, Mutter-Kind-Interaktionsforschung bei postpartalen Störungen, Theorie und Ethik der Psychiatrie und Neurowissenschaften."

Und was soll die Aussage 'Das Gehirn ist ein soziales Organ.... ' bedeuten? Bestimmte Gehirnzentren sind genau für die soziale Interaktion mit Artgenossen zuständig. Werden die durch Krankheit oder Unfall zerstört (oder sogar nur die Wege dorthin und zurück) treten vorhersagbare soziale Defizite auf.

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Fusselnase
Originalbeitrag

Bevor man beantworten kann, ob Hunde Mitgefühl/Empathie besitzen muss man erst bestimmen was man genau mit dem Begriff meint.

Bei anderen Menschen bezeichnet man damit "...die Fähigkeit, Gedanken, Emotionen, Absichten und Persönlichkeitsmerkmale eines anderen Menschen oder eines Tieres zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie gehört auch die eigene Reaktion auf die Gefühle Anderer wie zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz oder Hilfsimpuls." (wiki)

Empathiefähigkeit im ersteren Sinne würde ich einem Hund auch eher absprechen.

Im anderen Sinne aber nicht. Bei Alma glaube ich natürlich nicht, dass ihr Berta leid tat und sie sich vorgestellt hat, wie schrecklich es sein muss, nicht mehr laufen zu können. Da hat etwas nicht gestimmt, das hat sie gemerkt und es ging ihr schlecht damit.

Was nun genau in ihrem Kopf vorging - wer weiß das schon?

Und wie man das Kind letztendlich nennt, ist doch gar nicht so wichtig.

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hansgeorg

Hey

Originalbeitrag
Originalbeitrag

Ich würde sagen, das, was du hier beschreibst und wiedergibst, hat natürlich auch mit Emotionen/Gefühlen, aber weniger mit Empathie zutun, als vielmehr mit „sozialer Unterstützung“ (social-support).

Das Gehirn ist ein soziales Organ, nicht nur einzelne „soziale Hirnzentren“ (T. Fuchs).

Na, dann erkläre doch mal 'Empathie' :kaffee: und 'sozialen Unterstützung' fällt vom Himmel?

Und nichts gegen Herrn Fuchs. Aber er ist Psychiater und hat in Philosophie habilitiert. Laut Wiki sind seine

"...wissenschaftlichen Schwerpunkte [...] Phänomenologische Anthropologie und Psychopathologie, Leibphänomenologie, Mutter-Kind-Interaktionsforschung bei postpartalen Störungen, Theorie und Ethik der Psychiatrie und Neurowissenschaften."

Und was soll die Aussage 'Das Gehirn ist ein soziales Organ.... ' bedeuten? Bestimmte Gehirnzentren sind genau für die soziale Interaktion mit Artgenossen zuständig. Werden die durch Krankheit oder Unfall zerstört (oder sogar nur die Wege dorthin und zurück) treten vorhersagbare soziale Defizite auf.

Nichts davon fällt vom Himmel, Glauben ist eine etwas andere Abteilung, aber Spaß beiseite.

Was ist der wesentliche Unterschied zwischen „Empathie/Mitleid“ und „soziale Unterstützung“?

In Kurzform:

Empathie/Mitleid:

Mitleid empfindet man, wenn anderen ein Leid geschieht und man wird selbst davon berührt, man fühlt mit dem Betroffenen / den Betroffenen mit, als wäre einem Selbst ein Leid geschähen.

Soziale Unterstützung:

Soziale Unterstützung wie z. B. Zuwendungen erfährt man in den unterschiedlichsten Situationen, man streichelt einfach einen Welpen/Hund, das steigert womöglich sein schon vorhandenes Wohlbefinden.

Hier also nach dem „main effect model“ geht man davon aus, das diese Zuwendungen unabhängig, ob es aktuellen Stress erfahren hat oder nicht erfährt.

Beim „buffer model“, geht man davon aus das die „soziale Unterstützung“ nur den erfahrenen Stress mindert, sie erfolgt somit situationsbezogen.

Gut, es mag sein das das Zitat von T. Fuchs nicht so leicht zu deuten ist, dabei sagt es doch nichts anderes, als das nicht nur ein Teil des Gehirns sondern seine Vernetzung, somit das ganze Gehirn an „sozialem Verhalten“ beteiligt ist und nicht nur ein bestimmter einzelne Teil.

Wahrscheinlich würden wir hier ein Fass auf machen, dass nicht so aus der hohlen Hand abzuhandeln wäre.

Trotzdem, eines ist offensichtlich, das nicht immer die Hirnzentren die für eine Emotion/Gefühle vermittelt/n, sondern auch ganz andere nicht direkt beteiligte Teile des Gehirns geschädigt werden, es zu selben oder ähnlichen Ausfällen kommt.

Über diese Tatsache ist sich die Neurobiologie und Verhaltensbiologie recht einig.

Mehr aber auch nicht weniger besagt das Zitat von T. Fuchs.

Das Gehirn ist ein soziales Organ, nicht nur einzelne „soziale Hirnzentren“ (T. Fuchs).

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MaramitJule

Ich denke, man sollte auch zwischen Mitleid und Mitgefühl unterscheiden.

Ersteres ist eine sehr menschlische Eigenschaft...

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