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Welchen Einfluss hat es auf die Prägung, wenn Welpe zu früh abgegeben wird?


Ginger2009

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Skipper

Ich habe meinen ersten Welpen mit 10 Wochen und den zweiten mit 8 Wochen bekommen. Und ich würde keinen Welpen mehr älter als 8 Wochen nehmen! Ich finde die Zeit, in der ich den Welpen noch prägen kann eh schon sehr kurz, da möchte ich diese wichtige Phase so lang wie möglich nutzen. Der Welpe soll seine Erfahrungen bei uns ohne Hundemama und Geschwister machen können!

Abgesehen davon ist der Folgetrieb mit 8 Wochen noch voll vorhanden und so lernt der Welpe spielend dem neuen Halter zu folgen, was 2-3 Wochen später schon bedeutend schwerer für alle Beteiligten ist! Warum so etwas elementar Wichtiges unnötig erschweren?

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Jule, so ist es ideal, erst im Haus und dann draußen.

Mein Eindurck bei nur im Haus aufgezogenen Hunden ist einfach zu oft, dass sie schon total hochgezogen sind und gerade so ab der 6. Woche Ruhe eher schwer finden, weil halt irgendwas sie immer vom Ruhen abhaelt (oh, da geht der Mixer an, oh, die Kinder kommen von der Schule, Uups, da ist was spannendes runtergefallen, huch, seltsame Geraeusche im TV usw). Sind die Hunde draußen, ist ja auch stundenweise oder mal einen Nachmittag lang Programm, aber nicht rund um die Uhr. Da ist es leichter, sich auch einfach mal auszuruhen.

Und ich suche mir Welpen aus, die ruhig und sicher wirken. Dass die meisten unbedingt einen Spring-in's-Feld haben wollen, habe ich noch nie verstanden :)

Arbeitseifer haben auch die ruhigen, aber wenigstens sind sie auch in der Lage, sich zu konzentrieren, das macht vieles einfacher :D

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Shania007

Es doch nicht so, dass die sog. "Prägungsphase" mit Punkt acht Wochen beginnt und auf Glockenschlag zwölf Wochen aufhört!

Und auch zu erwachsenen Hunden kann man eine phänomenale Bindung aufbauen! So ist Emma erst mit 2,5 Jahren zu mir gekommen, kannte als ehemaliger Laborbeagle so gut wie nichts und wird jetzt als Personenspürhund geführt. Und über diese Aufgabe ist auch unsere starke Bindung entstanden.

Außerdem ist es auch abhängig, über welche Rasse wir gerade reden. Wenn ich unseren Bloodie mit anderen in seiner Welpengruppe vergleiche, dann gibt es Unterschiede, die weniger im Alter begründet. Ich erlebe JRT deutlich schneller "reif".

Unsere Welpen kommen auch in eine Gruppe mit Hunden jeder Altersstruktur. Sie lernen so abseits von Mutter und Geschwistern ein hundegerechtes Sozialverhalten. So wie unsere Beagle-Omas mit dem Welpen umgehen,würden wir es nie leisten können. Sie nehmen uns ein gutes Stück Erziehungsarbeit ab.

Viele Grüße

Ute

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Originalbeitrag

Es doch nicht so, dass die sog. "Prägungsphase" mit Punkt acht Wochen beginnt und auf Glockenschlag zwölf Wochen aufhört!

...

Ganz bestimmt nicht. :)

Aber es ist doch auch so, dass sich in einem bestimmten Alter bestimmte Areale des Gehirns "vernetzen". Da werden "Leitungen" erst, und nur auf einen bestimmten Reiz hin, gebildet.

Bei Säuglingen ist das auch so, also bei allen Säugetieren (auch Vögeln, glaub ich... da war doch was mit Konrad Lorenz, der Ente und der Prägephase... :think: ).

Für diese Vorgänge gibt es definitiv Zeitfenster.

Und wenn das zu ist, dann wird es für das Individuum sehr schwer teilweise unmöglich, etwas verpaßtes später nachzuholen.

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Anja mit Meute

Ich hab erst neulich einen Bericht gelesen (hab den link leider nicht gespeichert, sollte ich mir dringend mal angewöhnen), in dem Bloch und Gansloser empfehlen, Welpen kleinbleibender Rassen nicht vor der 10. Woche und Welpen großer Rassen nicht vor der 12. Woche vom Wurf zu trennen.

Begründet haben die beiden das damit, dass die ersten Umweltreize, die für viele Welpen einen stark verunsichernden Charakter haben, besser im Schutz und der Geborgenheit der Wurfgeschwister und der Mutterhündin, erlebt werden sollten.

Die Tatsache dass viele Welpen zu den ersten Erkundungsgängen regelrecht gezwungen werden müssen, weil sie eigentlich das vertraute Haus/Grundstück nicht verlassen möchten, bzw. dass auch viele Welpen auf den Rückweg in Richtung zuhause immer schneller werden und an der Leine ziehen, spricht m. E. dafür dass die beiden recht haben.

Das macht natürlich nur Sinn, wenn der Züchter auch für entsprechende Umweltreize sorgt. Bei Würfen die vorwiegend im Zwinger aufwachsen bin ich eher dafür, die schon mit 8 Wochen raus zu nehmen, eh sie in der Sozialisierungsphase gar nix kennen lernen.

Ich kenn eine englische Bulldogge, die von Hand aufgezogen wurde, weil die Mutterhündin eine sehr schwere Geburt hatte und den Welpen danach nicht mehr akzeptiert hat. Die Geschwister sind bei der Geburt alle gestorben. Die Hündin gehört zu den gestörtesten, die ich jemals erlebt habe, ist einerseits total verunsichert, befindet sich andererseits ständig im "Angriffsmodus" und beißt alles weg was ihr suspekt ist.

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Vermutlich hängt es auch davon ab, was man selber leisten kann. Ist man unsicher und traut sich nicht, den Kleinen mit fremden Hunden zusammen zu lassen, lässt man ihn vielleicht besser laenger beim Züchter. Weiß man nicht recht, wie man so einem Pupsi Grenzen Aufzeigen kann oder ist man so vom Welpi angetan, dass man sich selbst nicht zurück nehmen kann, dann eben auch.

Ich nehme die Hunde mit 8-9 Wochen nicht wegen der Bindung (die älteren haben ebenso Bindung aufgebaut), sondern besonders, weil ich eben weiß, was mein Hund später leisten soll (und was nicht), ich kann also leichter darauf einwirken, dass er in mein Leben passt (im Rahmen seines Charakters natuerlich). Ich will eben keinen aufgedrehten Dauer-Hibbel und gerade bei Rassen, die dazu neigen, ist es Gold wert, Ruhe in sehr jungem Alter zu lehren - und es ist einfacher, weil noch mehr Schlafbeduerfnis da ist. Einen 4 oder 5 Monate alten Hund, der in den letzten 2 Monaten Dauer-Action mit den Geschwistern, der Familie des Züchters und all den Welpenbesuchern hatte, zur Ruhe zu bringen, ist halt viel schwieriger. Da lag ständig Spielzeug rum (meist ist es so), da sind aufgeregte Kinder, da ist halt was los.

Und dann kommt der Drops zu mir und ich sage: hier ist überhaupt gar nicht los, gespielt wird sehr dosiert, in der Wohnung schon mal gar nicht, wir knuddeln auch nicht ununterbrochen, Leg dich hin und schlaf ... schwierig. Da habe ich es mit einem jungen einfacher, vor allem aber hat der Hund es einfacher. Action faengt bei mir erst so mit einem Jahr an, davor ist es relativ oede, Gassi gehen, mit anderen Hunden spielen bzw Kontakt lernen, ein paar Grundbegriffe der Erziehung und basta.

Und auch der einzige vom ersten Tag mit der Flasche aufgezogene ist ein normaler Hund geworden. Aber wenn mir ein Halbjaehriger ueber den Weg laeuft, der zu mir passt, dann nehme ich auch den, denn die Bindung hat mir dem Alter nichts zu tun, sagt meine Erfahrung.

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