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Verfügung abfassen für den Notfall?


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Hallo!

Aus aktuellem Anlass, den ich gerade durch meine Arbeit im Tierschutz erlebt habe, möchte ich

darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, eine schriftliche Verfügung zu verfassen, was

mit Euren Hunden in einem Notfall geschehen soll.

Bei dem aktuellen Fall ist der Tierbesitzer ins Krankenhaus gekommen, ist zur Zeit in Kurzzeitpflege und keiner weiss, ob er jemals wieder in der Lage sein wird, sich selbst und seinen Hund in der eigenen Wohnung wieder versorgen zu können.

Da keine Angehörigen vorhanden sind und die 2 "Helfer", die er hat, sich auch nicht zuständig fühlen,

wurde der Hund auf einem Pflegeplatz untergebracht. Die laufenden Pflegekosten für den Hund

15 €/Tag laufen inzwischen seit 16 Tagen auf, ohne dass wir von jemand Auskunft bekommen, ob

der Besitzer tatsächlich in der Lage ist, diese Kosten zu übernehmen.

Er selbst kann seine Lage momentan nicht einschätzen, wollte dass der Hund in seine Wohnung

gebracht wird - doch niemand würde sich dort um den Hund kümmern, deshalb kommt das gar

nicht in Frage.

Weder vom Notariat noch von der Pflegeleitung bekommen wir als Tierschutzverein eine kompetente

Antwort darüber, ob und wie lange das Tier in Pflege bleiben soll oder ob es vermittelt werden

darf. Deshalb wurde der Hund in eine Tierpension gegeben, bis der Betreuer uns endgültig diese

Fragen beantworten kann. Heute hat sich der Vermieter der Wohnung gemeldet und gesagt, dass

er den Hund nicht mehr in der Wohnung akzeptiert, da der Hund auch in die Wohnung gekotet hat

(dafür kann der Hund aber nichts, wenn der Mensch tagelang in der Wohnung lag und ihn nicht

rauslassen konnte).

Wer von Euch hat so eine Notfall-Verfügung bereits verfasst?

Liebe Grüße

Cony

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Gatsbylady

Hi du,

das ist ja eine sehr traurige Geschichte.

Ich selbst habe keine Verfügung. Ich habe mir darüber auch noch nie Gedanken gemacht. Für mich war bzw. ist es selbstverständlich das meine Familie sich um meine Tiere kümmern würde.

Aber so etwas rechtlich abzusichern ist sicherlich sinnvoll.

Kann man in so einem Fall dies Privat selber verfassen oder muss dies notariell beglaubigt werden?

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Da schubst du was an...

Mein Mann und ich haben jeweils die "Vorsorge-Vollmacht" für den anderen, falls der eine nicht mehr handlungs- und rechtsfähig ist.

Das wichtigste (für uns) ist: diese schließt einen gesetzlichen Betreuer aus.

Aber: der Hund wird darin nicht erwähnt...

Wir gehen jedoch davon aus, dass im Falle

a) dass mir etwas passiert, mein Mann in meinem Sinne handeln wird, und im Falle

B) dass meinem Mann was passiert , der Hund sowieso bei mir bleibt.

Geklärt ist aber dadurch nicht, was geschieht, wenn uns beiden etwas zustößt (Autounfall). In diesem hoffentlich nie eintreffenden Fall würden gute Freunde von mir Blaze zu sich nehmen.

Edit:

Die Vorsorge Vollmacht nicht mit der Patientenverfügung verwechseln!

Vorsorge Vollmacht:

tritt ein, wenn der Betroffene nicht mehr entscheidungsfähig ist. Auch bei der Frage der Heimunterbringung, Kündigung von Wohnung, Postgeheimnis, Verkauf von Auto, Frage Operation oder nicht, notwendige med. Maßnahmen, und viele "Kleinigkeiten" des alltäglichen Lebens.

NICHT aber: Immobilienverkauf (muss um rechtsgültig zu sein von einem Notar begleubigt werden) und Bankangelegenheiten. D.h., schon einen einfache simple Überweisung muss durch Bankvollmacht geregelt sein, die Geldinsitute haben ihre eigenen Formulare dafür und erkennen häufig nur diese an.

Patientenverfügung:

der Betroffene setzt sich zu gesunden Zeiten damit auseinander, welche Therapieformen er akzeptiert und ob reanimiert werden soll.

ER bestimmt somit, WAS genau in dem oder dem Fall medizinisch getan oder nicht getan werden soll.

Wohnung, Post, Geld, Hund, und akute Entscheidungen (Op oder keine OP?, Pflegeheim oder sonstwas?) werden davon nicht berührt. In einer Pat. Verfügung kann man keine OP Einwilligung geben, dass sind Einzelentscheidungen.

Die Pat.Verfügung sollte möglichst differenziert sein, sehr ins Detail gehend.

Will ich eine Infusion zur künstlichen Ernährung oder nicht? Das sind solche Fragen.

Alle 2 Jahre sollte man sie überarbeiten, denn nicht nur die Einstellung zu Leben und Tod kann sich ändern, sondern auch medizinische Erkenntnisse.

Uns war die Pat.Verfügung zu komplex.

Die Vorsorge Vollmacht kann beim Bundesjustizministerium runtergeladen und ausgedruckt werden. Ausfüllen, hinterlegen so dass man's findet und gut is.

Einen Notar muss man haben für Immobilienübertragung und ggf. das Testament.

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Ich habe erst vor ein paar Monaten eine schwere OP mit anschließender Reha über mich ergehen lassen müssen und hatte mich deshalb bereits seit einem Jahr davor damit befasst wohin mit meinen Tieren während dieser Zeit und wenn ich die Geschichte nicht überlebt hätte ebenfalls wohin dann mit den Tieren bis an ihr Lebensende.

Für Grizzly hatte ich eine wunderbare Hundepension gefunden, die bereit war mit Grizzly solange den dortigen Aufenthalt, die Übernachtung, Gassi gehen, Saufen und Fressen zu üben bis es klappte.

Wir übten 18 mal bis es wirklich klappte dann ging ich erst mal eine Woche für die Voruntersuchungen ins Krankenhaus. Das war die Reifeprüfung für Grizzly. Knapp vier Wochen später brachte ich sie dann für sieben Wochen dort unter.

In ihrem Gepäck hatte sie unter anderem einen schmalen Ordner dabei. Ich nannte ihn "Grizzlys User Manual". darin enthalten waren:

Wo befinde ich mich

wo befindet sich Grizzly derweilen

Aufzählung Grizzlys Gepäck

Verhalten und Macken von Grizzly

Essen + Trinken

Notfalladressen (Tierärzte, Kliniken und Freunde)

Grizzlys Hausapotheke

Körperpflege mit Bürstplan

EU-Pass und Chip-Nummer

Kopie der Tierhaftpflichtversicherung

Tasso-Marken Nummer

Kopie Tasso Anmeldebestätigung

Hundesteuermarken-Nummer

Kopie Steuerbescheid

Kopie Testament/Verfügung was mit Grizzly geschehen soll,

falls mir etwas zustossen sollte

Diesen Ordner hatte ich im Original zuhause auf dem Esstisch stehen

in Kopie

in Grizzlys Gepäck

der Organisation geschickt, die meinen Hund übernommen hätte (hatte ich vorher schon lange abgeklärt)

und zwei unabhängigen Freundinnen gegeben, die das Ganze dann regelmässig kontrollieren würden.

Einen ähnlichen Ordner hatte ich für meinen Papagei erstellt. Der Ablauf war der gleiche.

Eine Patientenverfügung habe ich noch nicht erstellt, da mir das im Moment einfach zu komplex und schwierig ist. Ich arbeite aber dran. Man muss schließlich auch vertrauenswürdige Menschen finden, die dann die unterschiedlichen Dinge für einen entscheiden können und wollen.

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Das ist wirklich eine Sache über die man sich Gedanken machen sollte.

In dieser Richtung habe ich eigentlich immer nur im Urlaub gedacht. Wir mieten ja immer ein Ferienhaus in der Bretagne, möglichst etwas abseits.

So ca. 2 - 3 Stunden pro Tag haben wir immer "Urlaub von unseren Hunden" und machen etwas alleine, fahren einkaufen oder in den nächsten Ort.

Ich habe immer einen großen Zettel im Auto, dass wir drei Hunde in einem Ferienhaus (Adresse natürlich dabei) haben, falls uns was passiert. Den Wassernapf fülle ich auch vor verlassen des Hauses immer auf.

LG Angelika mit Ella, Sam und Brandl

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isabeau1970

Wir haben für unsere Hunde einen "Paten". Im Falle eines unerwarteten Unfalls haben wir neben unseren Organspendeausweisen und kurzen Patientenverfügungen auch eine Karte im Geldbeutel, dass wir Hundebesitzer sind und die Hunde versorgt werden müssen. Daher soll bitte Person XXX verständigt werden.

Da unser Hundepate regelmäßig bei uns ist, kennt er sich mit den Hunden, ihren Tagesabläufen und allen anderen notwendigen Dingen aus.

Für uns ist das eine große Beruhigung gewesen.

Liebe Grüße,

Isabella

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Hallo!

Im Fall, dass ein Familienangehöriger die Verantwortung für die Hunde übernehmen kann, wäre ich mir auch sicher, dass das überbrückbar wäre. Schwieriger wäre es schon, wenn mein Mann auch noch von einem Unfall betroffen wäre. Meine erwachsenen Kinder sind beide berufstätig und kommen auch in der Mittagspause nicht nach Hause.

Ich habe ebenfalls in meinem Geldbeutel die Information, dass Hunde zu Hause sind und wen man im Notfall anrufen soll, damit man sich um alles kümmert. Ich hoffe, dass das in einem Notfall auch gefunden wird!!!!

Nach dem, was ich die letzten Wochen so alles mitbekommen habe, weiss ich, warum auch in so einem Fall Tierschutz so wichtig ist, denn von den Behörden bekommt man in so einem Fall wenig Unterstützung. Das reduzierte sich darauf, dass die Polizei anrief, ob man den Hund aus der Wohnung holen kann und wir für die Unterbringung sorgen würden.

Sicher reicht es, überhaupt etwas Schriftliches aufzusetzen mit Datum und Unterschrift und es so

aufzubewahren, dass es im Notfall auch jemand findet.

Liebe Grüße

Cony

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