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Epilepsie - Tabletten absetzen - ja oder nein?


Kazi

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Hallo..

ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich dringend einen Rat oder auch eine andere Meinung suche.. Wir (mein Mann und ich) wissen nämlich langsam nicht mehr weiter... was ist richtig, was nich...

Ich versuche unsere "Leidens-"geschichte mal so kurz wie möglich zusammen zu fassen...

Wir haben einen 4 jährigen Deutsch Kurzhaar Rüden, der seit nun fast 2,5 Jahren an Epilepsie erkrankt ist. Den 1. Anfall bekam er mit 1,5 Jahren nüchtern, morgens im Garten, wie von der Tarantel gestochen losgerannt, gegen einen Baum gelaufen umgefallen und gekrampft, kurze Pause und wieder. Der ganze Spuk mag ca. 3-4 min gedauert haben (für mich eine Ewigkeit, habe gedacht, so das war es jetzt). Dann ist er aufgestanden und war wahnsinnig aufgedreht, hat sich gefreut wie ein Blöder... dieser Zustand hielt ca. 10 min an. Daraufhin habe ich natürlich sofort unseren Tierarzt angerufen, der sagt, so etwas kann mal vorkommen, kann viele Ursachen haben, wir sollen abwarten und gucken, ob sich dies wiederholt. Das hat es dann 2 Monate später auch getan. Wieder morgens, aber dieses Mal im Haus, mit Kot- und Urinabsatz und wieder ca. 3-4 min, er hat immer 2 Anfälle hintereinander bekommen. Danach aufgestanden und wieder dieser wahnsinnig aufgedrehte Hund. Naja, nun haben wir sein Blut kontrollieren lassen, mit dem Ergebnis, das alles schön ist. Keine organischen Schäden oder Abnormalitäten. Also weiter abwarten. Dann war tatsächlich ewig lange Ruhe, erst über ein halbes Jahr später, mit nun 2,25 Jahren der nächste Anfall.. nicht schlimmer und auch nicht weniger schlimm als die vorherigen..vielleicht gewöhnt man sich auch dran (?), man weiss ja nun auch was man in diesen Momenten zu tun hat, lt. unserem Tierarzt immernoch kein Grund den Hund mit Medikamenten vollzustopfen. Wir sollen doch noch abwarten. Ok, haben wir gedacht, die dauerhafte Chemiekeule kann ja auch nicht das richtige sein. So haben wir die nächsten Anfälle tapfer ertragen, diese kamen dann ca. mtl. und waren vom Ablauf immer gleich, nur die Tageszeit variierte. Wir haben aufgehört mit den Entwurmungstabletten, dem Advantix, gebarft haben wir dann auch. Keine Änderung. Dann ein halbes Jahr später ein heftiger Anfall mit einer sehr sehr langen Phase der Verwirrtheit hinterher. Er hat uns nicht mehr erkannt, war wie von Sinnen, ging über Tische und Bänke und riss alles mit, was ging. Da haben wir die Reissleine gezogen und haben mit dem Primidon angefangen. 2 Tabletten morgens, 2 Tabletten abends, nach einer anfänglichen Hinterhandschwäche und unendlichem Saufen sowie ständigem Heißhunger hat sich das doch relativ schnell eingespielt. Er war dann auch wieder ca. 0,5 Jahre anfallsfrei, doch die Anfälle sind zurückgekehrt, allerdings in einem längeren Abstand (2-3 Monate) und teils nicht mehr so heftig. (hat danach geschlafen und ist nicht über Tische und Bänke gegangen), teils aber umso heftiger,jedenfalls die Phase nach dem eigentlichen Anfall wurde immer länger und schlimmer. Aufgrund einer starken Durchfallerkrankung sind wir dann allerdings in die Tierklinik gekommen, die meinten Primidon wäre ein total veraltetes Mittel und wir müssten umstellen. Haben wir auch getan, Phenobarbital und Kaliumbromid wurden mit Hilfe zahlreicher Blutuntersuchungen angepasst. Er ist heute bei einer Tagesdosis von 500mg Phenobarbital (10 Tabletten) und 850mg Dibro-Be (2 Tabletten), die Kosten dafür liegen mtl. ca. bei 150,00 Euro (nachdem wir nun das Humanmedikament nicht mehr verschrieben bekommen,vorher ca. 70 Euro). Das ist schon ein dicker Batzen, den wir aber auf uns nehmen würden, wenn wir denn wüssten, dass wir unserem Hund und uns damit helfen. Leider muss ich sagen, das ist nicht so. Unser Hund kann nicht mehr alleine bleiben, er heult bereits nach 5 min alle Nachbarn zusammen, ist so verfressen, dass er sich alles aber auch alles holt, was er bekommen kann (die gute Erziehung ist komplett dahin), er steht teilweise apatisch mitten im zimmer rum und das länger als eine halbe Stunde (wenn man ihn nicht anspricht), läuft abends stundenlang ruhelos durchs Wohnzimmer, bis wir ihn im Körbchen anbinden, erst dann kommt er zur Ruhe, selbst bei uns bleibt er nicht liegen. Läuft gegen Türrahmen, fällt beim Spazierengehen oft hin und ist halt immer so WAHNSINNIG unruhig. Auf Nachfrage in der Tierklinik bekamen wir die Antwort, das kann nicht von dem Medikament sein. Die Hunde würden dadurch benommen und verschlafen und nicht das Gegenteil, wir hätten ihn wohl zu doll verwöhnt und jetzt wäre er "aufmüpfig"! Ach so.. Ja klar. Leider bleibt er selbst "BÖSE" im Körbchen abgelegt keine 5 Sekunden liegen. Das Allerschlimmste kommt aber noch, seine Anfälle sind jetzt leider nicht weniger geworden, vom Zeitabstand sind sie gleich geblieben, ca. alle 2-3 Monate, aber er krampft jetzt 4-5 mal hintereinander und braucht fast 2 Stunden um wieder klarzukommen, dabei hat er uns letztens das komplette Wohnzimmer zerstört und die Vorhänge zerfetzt und von den Fenstern gerissen, bis wir eingreifen konnten (der Anfall war nachts). Sollen wir ihn jetzt immer in eine Kiste sperren? Das kann doch nicht der Sinn der Sache sein. Wir haben ihn jetzt 2x nach dem Anfall ganz kurz im Garten angebunden und bellen und heulen lassen bis der Spuk vorbei war, aber gut geht es einem dabei nicht. (ok, andersrum hat er sich auch schon 2 Krallen rausgerissen beim Versuch senkrecht den Zaun hochzulaufen, um danach übers Auto zu rennen, Laufenlassen geht also auch nicht). Wir müssen wohl einen Panikraum bauen!

Fakt ist, wir sind mit dieser Lösung absolut unglücklich...

Wir würden die Tabletten gerne ausschleichen, denn wir haben das Gefühl, das dadurch nur alles schlimmer geworden ist, andersrum wäre es aber ohne die Tabletten vielleicht noch viel viel schlimmer, als es so schon ist. Wir sind also echt ratlos..

Wir wollen nur ein lebenswertes Leben für und mit unserem Hund...

Ach ja, wir geben bei einem Anfall die Diazepam Rektal Tuben, die aber scheinbar gar nicht wirken.

Ein CT von seinem Kopf haben wir auch machen lassen, alles in Ordnung.

Sein Futter ist getreidefrei.

Nun waren wir auch bei einer Tierhomöopathin, die uns ein Mittel zur Entgiftung und Belladonna für den Akutzustand gegeben hat. Das werden wir jetzt mal zusätzlich probieren.

Lt. der Tierklinik sollen wir ihm doch lieber nach den Krämpfen einen Maulkorb anlegen, auch um unser Kind zu schützen. Auf unsere Nachfrage hin, ob es sein kann, dass unser Hund auf das Mittel nicht anspricht, wurde dies verneint. Es gäbe da noch ein anderes, Keppra, das wäre aber bei unserer Dosierung sehr viel teurer (300-400 Euro mtl.), ganz ehrlich gesagt, könnten wir uns das auch mit gutem Willen nicht leisten, zumal ja auch die ständigen Blutuntersuchungen da noch nicht mit eingerechnet sind.

Für ein paar aufmunternde Worte oder ein paar Tipps von anderen Betroffenen wären wir sehr sehr dankbar...

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Frau Wuffington

Eine Bekannte hat fast die gleiche Medikation bei ihrer Hündin und hat zusätzlich Medis/Schüsslersalze und Globuli vom Homöopathen. Das funktioniert gut. Trotzdem hat der Hund immer wieder Grand Mal Anfälle und die muss man durchstehen. Nur macht der Hund nix kaputt, er krampft halt extrem.

Es gibt aber Hunde, die die Medi nicht vertragen. Dann muss man nach Alternativen suchen.

Ausschleichen würde ich die Tabletten auf keinen Fall ohne mit dem Tierarzt gesprochen zu haben.

Möchtest Du nicht mal noch eine zweite Tierarzt Meinung einholen und dort auch vllt. eine andere Medikation ansprechen? Auch ansprechen, dass Ihr der Meinung seit, dass er eine Wesensänderung durchgemacht hat. Es kann da viele Faktoren geben, die mitspielen.

Ich darf Dir noch diese Seite empfehlen: Epilepsie beim Hund

Ich würde mir eine zweite Tierarzt Meinung einholen. Kann nie schaden.

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Fredbert

Ich würde die Medikamente auich auf keinen Fall ausschleichen. Eine Serie von Anfällen kann durchaus auch tötlich enden!

Aber evtl kannst du es in Absprache mit dem Tierarzt langsam runterdosieren?

Mein 35kg Hund bekam ein Leben lang 200mg/Tag und das reichte,auch wenn der Spiegel eigentlich,laut Blut zu niedrig war.

Habt ihr auch die Schilddrüse überprüft? Ich habe schon gehört,das Epilepsie und die medis evtl den T4 runterdrücken,das könnte sich extrem auf das Verhalten auswirken. Auch sollen Hunde die Pheno bekommen Vitamin D zugefüttert bekommen,sagte mir mein Tierarzt damals.

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Guten Morgen..

Die Meinung des 2. Tierarzt ist es die Tabletten langsam runterzudosieren.

Sonst sind wir bald bei einer Packung am Tag.

Die Tierklinik setzt ihn mit jedem Anfall höher in der Dosierung, obwohl es bei der Blutkontrolle immer hieß, der Spiegel sei gut. Das hat natürlich auch zur Folge, dass der Hund immer sonderbarer wird. Steht halt immer voll unter Drogen. Für uns ist das keine Lösung. Habe ich denen such gesagt, aber die Antwort darauf ist nur, alles andere wäre nicht ihre Therapie! Und sie würden das auch nicht unterstützen. Glauben wir nun dem 2. Tierarzt und der Homöopathin, sollten wir versuchen langsam

runterzudosieren. Da fangen wir jetzt auch langsam mit an, im Moment geben wir seit ein paar Tagen eine Tablette weniger. Bis jetzt alles ok.

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Angeblich könne es sein, dass die Tabletten die Anfälle zwar unterdrücken, die sich aufstauen und dann zwar seltener dafür aber umso heftiger ausbrechen. Kann das wirklich sein?

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Angeblich könne es sein, dass die Tabletten die Anfälle zwar unterdrücken, die sich aufstauen und dann zwar seltener dafür aber umso heftiger ausbrechen. Kann das wirklich sein?

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500 und 850 mg?

Das ist ja eine Wahnsinnsdosis!

Da wundert es mich nicht, der Hund steht ja total unter Drogen!

Und die Anfälle werden trotzdem nicht weniger?

Mein Hund hat auch Epi, angefangen hab ich mit 100 mg am Tag, jetzt bekommt er 90 mg.

Und er hatte schon lange keinen Anfall mehr und der letzte war nur "leicht".

Ich würde noch eine Meinung einholen.

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Heya!

Leider Gottes hab ich relativ viel Erfahrung auf dem Gebiet...

Zuallererst die Frage: Wie gross und wie schwer ist denn euer HUnd? weil die Dosierung klingt fuer mich extrem hoch!

Ronja wiegt im Moment 34 kg und bekommt taeglich 300 mg Phenobarbital und 1275 mg Kaliumbromid und ist damit so gut wie ausdoesiert... viel hoeher wuerde ich nicht gehen wollen...

Bei uns sah es folgendermassen aus:

Ronja hatte Serienanfaelle (schon beim Vorbesizter, der aber nicht dokumentieren konnte, weil sie im Zwinger einer Gaertnerei sass)

bei uns kam sie dann auf:

1. Serie: 5 oder 6 Anfaelle (meine ich mich zu erinnern)

2. Serie: 17 Anfaelle in 48 Stunden

3. Serie: 11 Anfaelle in 48 Stunden

und noch ein paar kleinere... generell wacht sie nach den Anfaellen auf und hat Angst, ist aber zum Glueck friedlich! irgendwann in der 2. von uns so miterlebten Serie war ihr Hirn wohl so geblitztdingst, dass sie uns nicht mehr erkannt hat, sich ueber fast 2 Wochen vor jeder schnellen Bewegung oder lauterem Geraeusch erschreckt hat... nur noch auf der Terasse aufs Klo ging, weil schon vorbeifahrende Autos sie in Panik versetzt haben... Das schrecklichste fuer mich war aber, dass der Hund, der mich eigentlich ueber alles liebt Angst vor mir hatte und mich nicht mehr erkannte! Da sie ihre Anfaelle immer in der kompletten Entspannung bekommt, also dann, wenn sie schlaeft, wollte sie nicht mehr schlafen... und taperte ununterbrochen durch die Gegend... direkt nach dem Anfall laeuft sie dann also hektisch durch den Raum, scheint aber nicht wirklich was zu sehen, rennt gegen die Wand, erschreckt sich zu Tode, dreht um und rast gegen das naechste Hinderniss... dabei habe ich sie in der 2. Serie dann immer festgehalten, weswegen sie eben dann auch Angst vor mir hatte, weil sie mich mit dem allen in Verbindung gebracht hat.. im Laufe der 3. Serie haben wir das Ganze so geloest, dass wir sie einfach in eine grosse Box gesteckt haben... hat sie angefangen zu krampfen, haben wir gewartet bis sie ganz weg war und sie dann so zurecht gezogen, dass sie sich nicht weh machen konnte... und sie dann wieder allein gelassen, bis sie wieder klar war... in der Box daddelte sie dann eine Weile immer im Kreis, konnte sich aber nicht wirklich verletzen...

Wir bekamen sie mit der Dosierung 1 Tablette Pheno (100 mg) taeglich... und inzwischen sind wir dann eben bei der oben genannten...

Nebenwirkungen bei uns:

Sie ist einfach ein bisschen dull... soll heissen, traege, langsam und nicht so schnell von Begriff...

Die erste Zeit hat sie alles gefressen, was sie irgendwo finden konnte... inklussive irgendwelcher Baumpilze (nicht gut... gab ziemlich heftige Reaktionen im Magen-Darm-Trakt) direkt um die Anfaelle herum hatte sie so verzweifelt Hunger, dass sie sogar Plastik und Steine fressen wollte... da hatten wir immer ganz viel Reis gekocht und Kauknochen gekauft und sie halt einfach stumpf ununterbrochen unter Beobachtung...

Und sie hat eine Ataxie entwickelt, die wohl von den Medikamenten kommt... das heisst, ihre Hinterhand ist zwar gut bemuskelt, laesst sich aber anscheinend nicht so wirklich koordinieren und zeigt eine deutliche Schwaeche... in der Zeit nach den Serien ist sie teilweise hinten einfach weggekippt... beim rennen auf der Wiese hingefallen... kam nicht gut alleine hoch... rutschte oft weg...

in der Zeit in der sie uns nicht mehr erkannte, mussten wir auch mit der Erziehung nochmal bei Null anfangen...

inzwischen ist sie im Vergleich zu damals fast elfengleich unterwegs :D ich meine, sie wird immer ein dappiger Rottweiler bleiben, aber sie hat Spass, kann mit unseren anderen Hunden mithalten und zeigt uns jeden Tag, dass sie weiter machen will :)

Ich habe damals angefangen das Ganze hier zu dokumentieren: Ronjas Krankheitsverlauf falls es dich interessiert :)

Generell muss man aber dazu sagen, dass eine so schwere Form der Epilepsie keine guten Chancen hat in den Griff gekriegt zu werden... wir hatten uns eigentlich darauf eingestellt, ihr einen Hospitzplatz zu bieten... und naja... was soll ich sagen: wir sind jetzt ein ganzes Jahr anfallsfrei =)=)=) zumindest so weit man sagen kann, denn nicht jeder Anfall geht auf mit sichtbaren Kraempfen einher... wir vermuten, dass sie mittendrin nochmal einen kleinen hatte, der sich aber nur darin aeusserte, dass sie 2 Tage etwas wackliger auf den Beinen war... genau wissen wir es aber nicht...

Haette keiner gedacht! nicht mal die Tieraerzte mit denen wir gesprochen haben...

Das Problem mit der Behandlung von Epis ist schlicht, dass sie im Grunde nur ein Symptom sind... Die Ursachen dafuer koennen ganz unterschiedlich sein... und sind nicht immer zu finden... Auch ein CT zeigt nicht jeden Tumor... die im Hirn sind teilweise so klein, dass man sie gar nicht richtig sieht... bei Ronja kennen wir den Grund auch nach zig Untersuchungen immer noch nicht... wir haben inzwischen einfach aufgehoert zu suchen...

Falls du noch fragen hast, dann frag! bevor mein Beitrag noch laenger wird, hoer ich naemlich jetzt einfach mal auf zu erzaehlen :D

Helena

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Hallo Kazi,

willkommen hier.

Es tut mir Leid, dass ihr einen Hund mit Epilepsie habt. Ich weiss, wie das ist, mein voriger Hund hatte auch eine Epilepsie und ist auch letztlich daran gestorben.

Es ist verständlich, dass ihr euch Gedanken macht und das Beste für euren Hund tun wollt.

Bei deiner Beschreibung sind mir einige Dinge aufgefallen.

Originalbeitrag

...Ok, haben wir gedacht, die dauerhafte Chemiekeule kann ja auch nicht das richtige sein. ....

Das ist kurzsichtig. 'Chemie' ist ALLES. Wenn man will, dass etwas eine Wirkung hat kommt man um 'Chemie' nicht herum - dann kann der Wirkstoff auch aus Pflanzen kommen. Gerade weil euer Hund eine chronische Krankheit hat ist es wichtig, dass ihr ansonsten seine Gesundheit schützt. Und das tut ihr, indem ihr ihn regelmäßig entwurmt und ihn gegen Flöhe schützt. Die Wirkstoffe sind so gut erprobt und auf die Organismen gegen die sie wirken sollen abgestimmt, dass die Nebenwirkungen für euren Hund sehr gering sind - wenn sie überhaupt auftreten. Einen Einfluss auf die Epilepsie haben sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht.

Wir haben aufgehört mit den Entwurmungstabletten, dem Advantix, gebarft haben wir dann auch. Keine Änderung.

Das war auch nicht zu erwarten. Und wenn sich etwas geändert hätte wäre der ursächliche Zusammenhang damit noch lange nicht erwiesen.

... hat sich das doch relativ schnell eingespielt. Er war dann auch wieder ca. 0,5 Jahre anfallsfrei, doch die Anfälle sind zurückgekehrt, allerdings in einem längeren Abstand (2-3 Monate) und teils nicht mehr so heftig. ...Phenobarbital und Kaliumbromid ... damit helfen. Leider muss ich sagen, das ist nicht so. ..., seine Anfälle sind jetzt leider nicht weniger geworden, vom Zeitabstand sind sie gleich geblieben, ...

Das ist leider oft so. Das Problem bei einer Epilepsie ist, dass die Ursachen vielfältig sein können und eine Behandlung leider manchmal nicht anschlägt. So steht an erster Stelle die Möglichkeit einer vererbten Anlage zur Epilepsie. Da müsst ihr euch mal erkundigen, ob das bei der Rasse ein vorkommendes Problem ist. An zweiter Stell sind erworbene Epielepsien zu nennen. Das kann während der Geburt passieren oder durch einen Unfall.

Wie auch immer: es handelt sich immer um ein Problem im Gehirn.

Daher ist diese These

Angeblich könne es sein, dass die Tabletten die Anfälle zwar unterdrücken, die sich aufstauen und dann zwar seltener dafür aber umso heftiger ausbrechen. Kann das wirklich sein?

sehr unwahrscheinlich.

Wir würden die Tabletten gerne ausschleichen, denn wir haben das Gefühl, das dadurch nur alles schlimmer geworden ist, andersrum wäre es aber ohne die Tabletten vielleicht noch viel viel schlimmer, als es so schon ist.

Das könnt ihr zwar probieren, aber zu viel davon würde ich an eurer Stelle nicht erwarten. Es ist auch mehr als unwahrscheinlich, dass die Anfälle damit weniger würden. Im besten Fall wird sich nicht viel ändern, im schlimmen Fall werden die Anfälle noch heftiger.

Wir wollen nur ein lebenswertes Leben für und mit unserem Hund...

verstaendlich, aber vergesst auch euch selbst nicht.

Ach ja, wir geben bei einem Anfall die Diazepam Rektal Tuben, die aber scheinbar gar nicht wirken.

das ist kein gutes Zeichen.

Ein CT von seinem Kopf haben wir auch machen lassen, alles in Ordnung.

das hat nichts zu heißen. Es ist hoechstens ein Hinweis darauf, dass die Epilepsie eher angeboren ist und nicht durch z.B. einen Unfall erworben - dann würde man evt. 'Vernarbungen' sehen

Sein Futter ist getreidefrei.

Das hat keinen Einfluss.

Nun waren wir auch bei einer Tierhomöopathin, die uns ein Mittel zur Entgiftung und Belladonna für den Akutzustand gegeben hat. Das werden wir jetzt mal zusätzlich probieren.

sorry, aber das ist raus geworfenes Geld. Mit Homöopathie gegen eine Epilepsie vorgehen zu wollen ist, ist so als wolltest du mit mit Rheinwasser in Köln ein Auto aufschließen weil einer den Autoschlüssel in den Bodensee geschmissen hat.

Für ein paar aufmunternde Worte oder ein paar Tipps von anderen Betroffenen wären wir sehr sehr dankbar...

Ich befürchte, die wird es nicht geben. Eine Epilepsie ist eine sehr ernsthafte, oft sich verschlimmernde, Erkrankung. Leider wissen wir noch zu wenig von den meisten Ursachen. Das Gehirn ist nun mal, auch schon bei Hunden, ein sehr, sehr komplexes Organ. Veränderungen an einer Stelle können an ganz anderenStellen Probleme verursachen. Und Epilepsie-Medikamente beruhen in ihrer Wirkung leider zum Teil auf Sedierung (Beruhigung).

An sich gilt das schlechte oder sogar nicht ansprechen auf Medikamente als schlechtes Zeichen.

Mit zunehmender Erkrankungsdauer kann oft auch eine Wesensveränderung beobachtet werden. Und leider ist immer die Gefahr eines sog. Status epilepticus gegeben. Dann kommt ein Hund gar nicht mehr aus dem Anfall heraus und verstirbt.

Es ist schwer es zu schreiben und sicher noch schwerer für euch es zu lesen - aber vielleicht hilft es euch beim Treffen einer Entscheidung: die Wahrscheinlichkeit für eine Genesung eures Hundes ist gering. Im besten Fall können durch Medis die Anfälle in Grenzen gehalten werden.

Evt. würde er also besser auf ein anders Medikament ansprechen - evt. auch nicht.

Mein Hund ist an einem Status Epileptikus gestorben. Dabei ist auch noch eine Lungenarterie gerissen. Wenn ich heute nochmal einen epileptischen Hund bekommen würde, würde ich sicher früher die Reißleine ziehen. Ich an euer Stelle würde mit meinem Tierarzt ein sehr offenes Gespräch führen: wie schätzt er ehrlich die Prognose ein? Denn alle Erfahrungen die ihr hier bekommt, auch wenn sie mit detaillierten Medikamentenangaben sind helfen EUREM Hund nichts. Das könnt nur ihr in Absprache mit eurem Tierarzt, evt. mit einem zweiten Tierarzt, richtig einschätzen.

Dann würde ich mich fragen, ob mein Hund sich wirklich noch am Leben freut und was die Erkrankung für ihn, aber auch für die Familie bedeutet. Und manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken mit einem noch schlimmeren Ende.

Euch viel Kraft für die kommende Zeit.

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