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Hilfe gesucht! Hund dreht auf, bellt und schnappt nach mir


sandra2186

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Sandra, seit wann habt ihr euren Hund?

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Crispis

das 10-Leckerchen Spiel klingt genial. werde damit direkt heute anfangen :) da meine Hündin ja auch Probleme mit einer geringen Frustrationsgrenze hat, wird es uns bestimmt helfen können

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Hm...ehrlich gesagt, habe ich meine Zweifel, dass diese geringen Frustrationsgrenzen an den Hunden liegen... :think:

In den meisten Fällen geht es doch eigentlich darum, dass ein Hund lernt zu warten...

Das geht aber nur dann, wenn der dazugehörige Mensch nicht zu schnell nachgibt :)

Durch die heutzutage übliche hektische Alltagsroutine (alles muss schnell, schneller, noch schneller gemacht werden) werden manche Dinge hingenommen, ohne dass man sie überhaupt noch wahrnimmt...

Das ist eine innere Haltung des MENSCHEN, deren Routine es zu durchbrechen gilt. Alles Andere ist nur Symptombehandlung.

Das muss jetzt nicht auf jeden einzelnen Fall so zutreffen, aber zumindest aus meiner Erfahrung heraus beobachte ich dies sehr oft sowohl bei der Hunde- als auch Kindererziehung.

Ohne Änderung der inneren Haltung des Menschen wird auch dieses Leckerchenspiel zu einer Konditionierung...des Menschen :Oo

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luftkraft

Hi,

ok, schauen wir uns kurz die Situation an:

Dein Hund fängt an zu bellen, zu springen, wenn er den Drang verspürt, keine Ruhe mehr halten zu können- zunächst mal verständlich.

Er ist ein Junghund, noch in der Pubertät, viele Hormone geistern in ihm herum, bescheren ihm neue Empfindungen, die er nicht einordnen kann, sein Gehirn baut sich um, und er merkt so langsam, dass er ein echter Kerl ist und versucht auch mal auszutesten, wie weit er gehen kann.

Auch noch verständlich, solche Zustände kennen wir alle von uns früher... oder?

Aber warum übertreibt er nun so? Muss er denn jetzt anfangen zu zwicken?

... ja, musste er vermutlich in dieser Situation.

Vermutlich liegt der eigentliche Grund für solches Verhalten im Umgang mit ihm in der Vergangenheit. Derart unhöfliches Verhalten etabliert sich typischerweise dann, wenn es dem Hund in der Vergangenheit Erfolg gebracht hat. Das, was ein Hund als Erfolg wertet, muss nicht unbedingt vom Menschen als solcher erkannt oder bewertet werden. Auch "schimpfen" des Menschen, das reaktiv auf lautes, aufforderndes Verhalten gezeigt wird, aber nicht zum Unterlassen des Verhaltens führt, kann vom Hund als Zuneigung oder Erfolg gewertet werden. Er hat bisher gelernt, dass er nur bis zu einer bestimmten Intensitätsstufe gehen muss, um zu seinem Willen zu kommen. Sei es das Verlassen der Eisdiele oder eben z. B. "Schimpfaufmerksamkeit".

Nun wieder zur Situation bei Deinen Eltern. Dein Hund ist genervt von der Fahrt, musste still liegen, kurz aussteigen, schon wieder Ruhe halten. Nun verspürt er wieder diesen Bewegungsdrang, dem er schon öfter mit Bellen und Unruhe begegnen konnte. Irgendwas ist meistens passiert, entweder hat er irdendwie Aufmerksamkeit bekommen- Afmerksamkeit ist ALLES, was vom Menschen kommt und das Bellen oder springen nicht unterbindet- oder Ihr seid gegangen, um andere nicht zu stören. Aber diesmal nicht. Du ignorierst das, reagierst gar nicht.

DAS ist das unmissverständliche Zeichen für Deinen Hund, dasd Du ihn nicht WAHRNIMMST.. nicht hörst, das, was er macht bei Dir nicht ankommt. Also muss er sein Verhalten verstärken, sonst hörst Du ja nicht.

Er kommuniziert auf hündisch, basierend auf seiner Lernerfahrung.

Dann stehst Du auf und ENDLICH hast Du ihn erhört. Nur reagierst Du nicht, wie er sich das vorgestellt hat, Du machst so ein komisches Abdrängspiel- nee, das will er nicht - und verstärkt in seiner Aufregung sein Verhalten weiter und ... zwickt halt mal.

Daraufhin wird er isoliert. Das versteht er zwar zunächst nicht, fährt aber allen Reizen beraubt wieder runter....

... so oder so ähnlich könnte es aus der Sicht des Hundes gelaufen sein.

Was ich damit sagen will:

Versuche die Motivation des Hundes herauszubekommen. Da musst Du ansetzen.

Wenn es so ist, wie ich hier schreibe, darf er mindestens bei solchem Vergalten keinen Erfolg verbuchen, sollte im Idealfall eine negative Erfahrung machen und für evtl. gezeigtes Alternatives Verhalten belohnt werden.

Deine Korrekturversuche ( Wegdrängen) sind definitiv nicht als solche angekommen. Wenn er rumflippt und Du das korrigieren willst, musst Du das so machen, dass es auch ankommt, sonst bewirkt es das Gegenteil. Schaffst Du das nicht, kannst Du ihn höchstens reaktiv darauf anbinden oder aussperren- aber nur so lange, bis er wieder ruhig geworden ist.

Stell Euer gesamtes Zusammenleben mal auf den Prüfstand und durchleuchte es auch im Hinblick auf klare Kommunikation und leitende Führung.

Ansonsten kannst Du alles machen, was die Frustrationstoleranz erhöht- immer mal warten lassen, bevor irgendetwas passiert ( Essen, Rausgehen, Spielen, usw)

Was auch helfen könnte, wäre sich mal in die Eisdiele oder sonstwo niederzulassen und nach einer Minute wieder zu gehen- oft wiederholen und die Minute langsam ausdehnen. So lernt er, dass er nicht zwingend Theater machen muss, um da wieder weg zu kommen, sondern dass sich das Liegenbleiben auszahlt ( Beim Gehen kannst Du noch zusätzlich mit Leckerchen belohnen).

Das Flippen darf nicht zum Kriterium werden, um gehen zu dürfen.

So, selbst wenn es nicht geau so war, wie ich hier geschrieben habe, sollte es Dich doch auf die richtige Spur bringen.... ;)

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Lunchen69

mmmh würde mich nicht auf tausend und einen Ratschlag einlassen sondern eine Hundeschule in eurer nähe aufsuchen.Lappis sind in den ersten 3Jahren richtig arbeit aber dann wirds besser wenn man dran bleibt und nicht aufgibt.Ferndiagnosen find ich schwierig..LG Judith

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@Lennart: Mir gefällt deine Ausführung (mal wieder ;) ); ich habe aber durch die Schilderung der TE den Eindruck, dieses nun gezeigte Verhalten des Hundes ist eine Steigerung des bis dahin gezeigten Verhaltens :think:

Wenn der Hund als Junghund erst kürzlich übernommen wurde, zeigt er dieses Verhalten aufgrund von Vorerfahrungen, wobei natürlich die pubertären Hintergründe mit eine Rolle spielen im JETZT.

Das kann mit konsequenter Vorgehensweise korrigiert werden.

Ist dieser Hund allerdings schon deutlich eher, womöglich schon als Welpe, zu seinen Besitzern gekommen, zeigen sich diese Fehler in der Erziehung nun in der Pubertät verstärkt.

Hier müsste dann an der Einstellung der Halterin gearbeitet werden, weil eine reine Symptombehandlung zwar im akuten Problem Abhilfe schaffen kann, dies aber nur zu einer Verlagerung des tatsächlichen Problems führt.

Ist der Hund erst seit Kurzem da, kann durch entsprechende Konsequenz dem Hund klar gemacht werden, dass die Halterin eine andere als die bisher dem Hund bekannte Einstellung/Führungslinie hat. Dies muss nicht zwingend durch einen Trainer begleitet werden, obwohl eine Trainerbegleitung auch hier nicht unsinnig wäre.

Ich habe aber den Verdacht, dass der Hund schon seit längerem (als Welpe?) bei der TE ist und die jetzt gezeigten Probleme hausgemacht sind.

Hier wird es sowohl schwierig sein für den Menschen, seine Einstellung/Handlungsweise dauerhaft zu ändern, als auch dem Hund begreiflich zu machen, dass seine Halterin nun "ein anderer Mensch" ist.

Das wird ohne Trainer und genaue Analyse der Hund-Mensch-Beziehung vor Ort kaum möglich sein.

...ist zumindest meine Meinung... ;)

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Ich halte die Spekulationen "Fehler von früher" für recht fehl am Platz. Der Hund ist ein Jahr alt. Es ist sein Job, jetzt auch mal zu testen, was er sich wann und wo erlauben kann. Wie er das tut ist Typsache.

Was falsch gemacht hat man in jedem Fall nur, wenn er es gar nicht tut ;)

edit: Oh my, Tippfehler.

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luftkraft

Danke Moni,

ja genau, es ist wahrscheinlich eine Steigerung- reaktiv auf das Ignorieren, die Steigerung wäre wahrscheinlich früher aufgetreten, wenn es mal nicht zum Erfolg gekommen wäre, auch die Situation mit vorheriger langer Autofahrt kann mit ausschlaggebend gewesen sein.

Auch wenn der Hund von klein auf bei der TE war, sind es Lernerfahrungen, die ihn zu solchem Verhalten treiben. Klar - Hat er auf Grund von Erziehungs und Führungsdefiziten gemacht.

Auch hier hilft in der Situation eine Korrektur- vorausgesetzt die TE ist in der Lage diese so anzubringen, dass sie ankommt. Sonst lieber aussperren oder anbinden.

Was Du zur Einstellung der Halterin schreibst ist absolut richtig und muss parallel zum Korrigieren in der Situation geschehen. Das meinte ich mit : "Stell Euer gesamtes Zusammenleben mal auf den Prüfdtand...."... ;)

Manche Menschen brauchen dazu Hilfe, manche können es auch autodidaktisch lernen.

Wenn man aber die Einstellung und Beziehung zu seinem Hund mal mit gesundem Menschenverstand durchleuchtet, kann das schon mal helfen. Evtl. im Zusammenhang mit der richtigen Literatur.

Ein anderer Mensch werden braucht man gar nicht- nur seinen Hund muss man versuchen zu verstehen.

Jemand, der irgendwas am oder mit dem Hund macht, was er nicht versteht oder wo er nicht hintersteht, wird damit auch keinen Erfolg haben.

Die TE hat nun den Hinweis auf die Bereiche, in denen man nach einer Problemlösung suchen kann. ob sie dazu einen Trainer braucht, muss sie selbst entscheiden und dann auch noch erstmal einen guten finden - das ist fast unmöglich, wenn man ganz im Dunkeln tappt.

Mit dem Hinweis Beziehungsarbeit leisten zu müssen, kann man schon mal die reinen Leckerchentrainer ausschliessen.

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luftkraft

Mulle,

finde ich nicht ( klar, hab ich ja auch geschrieben... :D )..

Aber im Ernst:

Klar testet ein Hund einiges aus.

Daraus lernt er.

Eine Lernerfahrung ist ein Austesten, das zum Erfolg führt. Laut TE hat er ja nun schon öfter "getestet" , das "Testen" hat also schon eine Geschichte.

Wäre angemessen reagiert worden, gäbe es nun nicht das Problem der Eskalation. Und ich empfinde Zwicken in den Oberschenkel reaktiv auf nicht erhaltene Aufmersamkeit schon als solche, danach kommt nicht mehr viel, was noch irgendwie ohne Schaden abläuft.

Typfrage sagtest Du- ist richtig.

Genauso gibt es Typen, die nicht viel austesten und darauf gar keinen Bock haben. Da muss man nicht unbedingt was falsch gemacht haben.

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