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Macho in Hundegestalt


Paccos Frauchen

Empfohlene Beiträge

Nun,

Originalbeitrag

die Streitsucht mit anderen Rüden

Hunde sehen in Hunden mehr ,als nur Konkurrenz in Sachen Sexualität.

jörg

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Paccos Frauchen

aber es ist nicht von der Hand zu weisen dass sich Kastrierte Rüden besser verstehen als wenn ein dominanter einen anderen trifft. Meiner geht gegen Rüden intensiver... aber bei Kastrierten läuft alles super

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Och, WENN es in unserem Rudel mal gescheppert hat, dann war der einzige Kastrat ganz bestimmt mit dabei :D Dem war's egal, dass die anderen größer, schwerer, kraeftiger und noch "komplett" waren.

Von daher ...

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Lemmy
Originalbeitrag

aber es ist nicht von der Hand zu weisen dass sich Kastrierte Rüden besser verstehen als wenn ein dominanter einen anderen trifft. Meiner geht gegen Rüden intensiver... aber bei Kastrierten läuft alles super

Hallo

Ich nehme mir das jetzt mal raus, könnte aber komplett alles zitieren, was du beschriebst.

Du beschreibst MEINEN Hund da!

:D

Nahezu 1:1 genau so hat sich Lemmy benommen, wenn auch der "Point of no return" wenn wir anderen Hunden begegneten nicht so wahnsinnig weit weg war, er also nicht irre weit lief. Allerdings doch schon recht weit, so dass es mir in der Zivilisation eher nicht so genehm war ;)

Mein Hund kam mit 6 Jahren zu mir, aus dem Tierheim. Wir haben irre viel probiert, um vor allem das Leinengetöse "in den Griff" zu bekommen.

Man, der hat sich aufgeführt wie eine Furie! Biss um sich wenn er nicht an den Hund kam (und auch gerne mal in mein Bein) und klang wie der Teufel persönlich.

Traf er den Hund frei, war es mal so, mal so. Viele Rüden wurden immer nur stolz umrundet, dann wurde geprollt und gescharrt, dann ging man seiner wege. Nur hin und wieder "knallte" es mal - dann aber von jetzt auf gleich, ohne wirkliche Warnung.

Ich könnte jetzt versuchen, all meine Wege zu beschreiben mit denen es Schritt für Schritt besser wurde - aber am Ende muss ich einfach zugeben, dass das was Luftkraft schrieb (nicht ausreichend Respekt) nicht von der Hand zu weisen war bei uns.

Dabei ist es aber nicht so "einfach". Er gehorchte durchaus... meistens. Ließ sich eigentlich alles gefallen, war nicht das, was man "dominant" gegenüber mir bezeichnet und auch sonst eigentlich im Zusammenleben recht angenehm (abgesehen von seinem Problem mit dem Stress-... anderes Thema)

ABER:

Er hat halt getan, was ich sagte, wenn ER es für richtig hielt. "Drohendes" klappern mit der Leine hat ihn zwar oft bestärkt, doch zu gehorchen, aber am Ende lag die Entscheidung immer bei ihm.

Dann hab ich meinen Umgang mal geändert mit dem Hund. Statt zu verlangen, dass ER sich IMMER an MIR orientiert, habe ich mal überlegt und beobachtet, was mir mein Hund so den Tag über "erzählt". Wo schaut er hin? Wann schaut er hin? Wie lange? Was hat ihn da interessiert?

Ich habe also immer, wenn er einen Blick in irgendeine Richtung warf (also einen durchaus interessierten, nicht einfach nur den Kopf in die Richtung bewegt) ebenfalls einen schnellen Blick dahin geworfen.

Da ich weiß, wie schnell man seinen Hund "schickt", durch einen langen Blick in eine Richtung (zB ein Reh "beobachten" - und huch, der Hund ist weg ;) ), habe ich darauf geachtet, dass ich KURZ gucke.

Weniger, um selber zu sehen was da war (wie auch - er hat viel bessere Nase und Ohren als ich) sondern um ihm zu zeigen, dass es mich interessiert DASS er was zeigt, dass aber das Objekt nicht interessant für uns ist, und wir unseren Weg weiter geradeaus fortsetzen.

Und wirklich schlagartig wurde alles besser!

Ich habe "sinnlose" Kommandos wie Bei Fuß nur noch für kurze Momente (an kleinen Kindern vorbei oder sowas), im Zweifel leine ich an und führe einfach meinen Hund - ohne irgendwas zu sagen, ohne auf sein >Verhalten einzugehen - an dem anderen Hund vorbei.

Witzig: je weniger ich auf meine Komandos beharre, desto besser und vor allem desto schneller "gehorcht" er.

Beispiel Schulhof. Wenn wir daran vorbei spazieren gehen, geht er gerne mal gucken, ob noch Schulbrot rumliegt.

Früher hab ich ihn immer mit "Hierher, sofort" und "FUSS" zu mir beordert... mehr oder weniger erfolgreich. Musste ihn auch mal abholen ;)

Jetzt sag ich nur "nein, komm raus da" und verlange von ihm nicht, dass er direkt zu mir kommt, sondern nur, dass er wieder auf unseren Originalweg zurück kehrt. Er darf dabei gerne am Rand des Schulhofes laufen - nur wenn er dann doch mal umschwenken sollte, gibt es ein "Hey!".

Das soll jetzt kein Lob des "Laisser Faire" werden - wenn dein Hund sich in Prügeleien verwickelt, ist es natürlich nciht gut, ihn ohne Absicherung herumlaufen zu lassen. Auch zu seinem Schutz.

Lemmy hätte sich auch mit Rottweilern und Co angelegt, wenn ihm deren Nase nicht gepasst hätte - Angst? Unsicherheit? Nö. Er VERLANGTE nur von anderen Hunden ein Maß an Respekt, das ihm hin und wieder nicht gewährt wurde. Und er verlangte eben sehr selbstbewusst.

Nun ist der Haken aber der, und ich denke, luftkraft meinte etwas ähnliches:

Dein Hund hat SELBSTbewusstesein genug. Nur hat er kein Bewusstsein für deine Autorität wenn es um Hunde geht.

Ja, bei allem anderen - da vertraut er sich dir komplett an (so las ich das zumindest). Aber bei Hunden ist er eventuell der Meinung, du bist nicht "hund" genug, um ihm irgendetwas sagen zu dürfen.

Mein Hund hat sich mit meiner Umstellung wirklich so sehr geändert, dass ich mich wundere wie mir das vorher nicht aufgefallen war.

Und ja, es schmerzt zuzugeben, dass man sich fast 4 Jahre lang falsch dem Hund gegenüber verhalten hat - aber es war ja keine Absicht, und Lemmy nimmt es mir nicht übel.

Aber er ist sehr glücklich,d ass ich ENDLICH mal anerkenne, dass er mir schon 200 m vor der Kurve anzeigt, dass da gleich was kommt.

Ich glaube es ihm - aber sehen/bemerken tue ich es eben erst wenn ich um die Kurve komme ;)

Nun ist mein Hund immer noch kein Engel. Er ist an der Leine immer noch hin und wieder wie ein Derwisch (aber deutlich weniger!) und er hat immer noch einen Point of no return. Der liegt allerdings jetzt so etwa 5 m vor uns -. wenn der Fremde Hund so nahe ist, brauch ich auch nciht mehr rufen ;)

Ach so.

Zum zitierten:

Mein Hund ist auch kastriert. Ja, er findet die meisten Kastraten "unter seiner Würde"... Problem war aber immer, dass DIE ihn als Kastraten oft nicht ganz ernst nahmen. Was dann zu Kleinen Kloppereien führte, da ER von ihnen erwartet, dass sie ihn mit Respekt behandeln.

Heißt: kastration kann bewirken, dass die anderen Hunde sich von Paco nicht so leicht provozieren lassen. ER aber wird sich aller Voraussicht nach (er ist ja jetzt schon erwachsen) nicht großartig ändern und immer noch verlangen, dass sie ihn wie einen echten Rüden behandeln.

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Paccos Frauchen

Hallo Frederike,

danke für Deinen ausführlichen Bericht.

Da sind wirklich ähnlichkeiten mit unseren beiden Fellnasen...

Im Prinzip das einfachste, so wie Du es beschrieben hast wie Du Deinen Hund ruhiger bekommen hast, und man kommt nicht darauf... :D

Die Worte "Nein" kennt mein Hund auch sehr gut mittlerweile und hört auch darauf (meistens)

Mit dem Kastrieren: Ja, ich weis, nicht bei jedem Hund kommt die gleiche Resonanz. Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke: mein Pacco würde ja fast Depressiv werden wenn er nicht mehr für voll genommen werden würde... (ohne spaß jetzt)

Ich werde Deine Vorgehensweise mal versuchen zu "Kopieren", wäre ja super wenn es bei ihm auch funktionieren würde

An der Leine geht er eigentlich ganz gut...nur wenn wir "frisch" aus dem haus gehen dann wird gezogen (die Düfte der anderen...) und markiert ohne ende... nach kurzer zeit geht es dann und wir kommen immer mit lockerer Leine zurück.

Auf alle fälle werd ich Berichten hier und nochmal Danke für Deine Zeilen

LG Daggi

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Lemmy

Hallo :)

Jaa, es klingt so simpel, oder? ;) Hoffe, es hat auch bei dir solch einen Erfolg - im Zweifel klappt es nicht, aber kaputt machen wirst du sicherlich nichts damit.

Ich hatte es gestern vergessen, zu deiner Ausgangsfrage:

Probier es ruhig, dich mal auf eine Bank zu setzen. Aber anstatt ihn zu ignorieren, mach was ich schrieb - schau einmal kurz hin, sag "ok" oder "Danke" und dann lies weiter. Vielleicht klappt es nicht, wenn der Hund zu nahe kommt - einen gewissen Schutzinstinkt mir gegenüber hat Lemmy zB schon, und er pöbelt dann auch mal hinterher, wenn er meint der andere sei zu nah ;)

Aber ich denke wenn ein guter Abstand zu den Hunden ist, kann es nicht schaden. Nur würde ich eben auch darauf achten, ihm zu zeigen dass du seine Hinweise bemerktst - ncht dass er denkt, er müsse deutlicher sprechen (= bellen und toben) weil du ihn nicht "erhörst" ;)

Wünsche dir viel Glück und Erfolg :) Ach so, unterschätze nicht, was Hunde auch hinter sich noch sehen! Ihr Gesichtsfeld ist viel weiter als das des Menschen, und sie sind Meister in der Körpersprachen-Lesekunst. -Er wird deinen kurzen Blick nach links oder rechts sicherlich auch wahrnehmen, wenn es nur knapp und minimal ist.

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Paccos Frauchen

Werde ich machen...

ich dachte mir bei meiner Grundidee nämlich auch dass ich ihn dadurch vielleicht etwas ruhiger bekomme, so dass er irgendwann nicht immer gleich loslegt wenn andere Hunde in sicht sind und sie ihm dann etwas Gleichgültiger werden...

Mit ihm ruhig reden, loben wenn er sich ruhiger verhält usw... :kuss:

Und wie Du sagst: Kaputt machen kann man damit nichts. :)

Manchmal funktionieren die Dinge "aus dem Bauch heraus" vielleicht besser als die nach der Fibel der Hundeerziehung... :)

Wie beim Menschen: Jedes Tier ist verschieden...

Jedes Kind kann man auch nicht nach der "Regel" erziehen...

Daggi

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hansgeorg

Hey

Originalbeitrag

Ich könnte jetzt versuchen, all meine Wege zu beschreiben mit denen es Schritt für Schritt besser wurde - aber am Ende muss ich einfach zugeben, dass das was Luftkraft schrieb (nicht ausreichend Respekt) nicht von der Hand zu weisen war bei uns. [/Quote]

Das ist viel zu kurzgegriffen, immer vom fehlenden Respekt zu sprechen, wenn sich ein Hund verhält, wie sich ein Hund verhält, solange man nicht weiß, warum er sich so verhält.

Was passiert denn wenn dein Hund andere Hunde sieht mit ihm?

(a) er sieht einen Stressor.

(B) ein Stressprogramm läuft an (Vorbereitung auf Kämpfen oder Flüchten).

© in ms ist sein Gehirn blockiert, denken ist für ihn kaum möglich, er nimmt dich nicht mehr war.

(d) somit reagiert er nur noch so, wie er es wahrscheinlich aus seiner bisherigen Erfahrung gewöhnt war.

Er tut es ja nicht mit selbstbestimmter Absicht, er kann nicht anders.

Wo soll da der Sinn für eine Reaktion kommen, die dir situationsbedingt Respekt entgegen bringen kann, das geht überhaupt nicht.

Er muss also umlernen und lernen braucht Zeit.

Um noch mal zu deiner Ausgangsfrage zu kommen, es ist keine schlechte Idee, eine Desensibilisierung (Gewöhnung) in dieser Form zu versuchen, das habe ich auch schon praktiziert, und mit Geduld und Spucke, könnte es funktionieren.

Es gibt nicht immer nur den einen Weg, versuch macht klug.

Ein Theoretiker ist ein Mensch, der praktisch nur denkt (W. Mitsch).

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hansgeorg

Hey

Originalbeitrag

Probier es ruhig, dich mal auf eine Bank zu setzen. Aber anstatt ihn zu ignorieren, mach was ich schrieb - schau einmal kurz hin, sag "ok" oder "Danke" und dann lies weiter. Vielleicht klappt es nicht, wenn der Hund zu nahe kommt - einen gewissen Schutzinstinkt mir gegenüber hat Lemmy zB schon, und er pöbelt dann auch mal hinterher, wenn er meint der andere sei zu nah ;)

Warum glauben wir Menschen immer, dass der Hund nur uns mit seinem Verhalten schützen will?

Jedes Lebewesen hat eine sogenannte unsichtbare „Individualdistanz“, und wie der Begriff schon sagt, ist sie sehr individuell/persönlich.

D. h. auch das jeder ganz unterschiedlich auf die Verletzung dieser „Individualdistanz“ reagiert.

Mal darüber nachgedacht???

Man kann von der allgemeinen Verhaltensbiologie eine Menge Prinzipien lernen und verstehen, wenn man denn nur will, aber meistens werden den Abfallprodukten, so hat mal jemand zu mir gesagt, von vielen angeblichen Hundeversteher/rinnen mehr Glaube und Beachtung geschenkt, die mit ganz dubiosen Erklärungen aufwarten, solange sie nur glaubhaft klingen.

Es wird immer schlimmer mit dem was wir erzählt bekommen von HH und Hundetrainer/innen, und sonstigen berufen und nicht berufenen.

Wir Menschen glauben in unserer Arroganz und Ignoranz die Hunde verstehen zu können in ihrer ganzen Tiefe, dabei zeigt sich, wir verstehen von Hunden sehr wenig.

Weißt du Lemmy, wenn du dein Verhalten einem Menschen gegenüber um 180° veränderst, was glaubst du, was dann geschieht?

Genau das was du mit deinem Hund erlebt hast, das macht die Individualität jedes Lebewesens aus, sich seiner Umwelt anpassen zu können, nichts anderes hast du gemacht.

Diese Veränderungen hätte es auch gegeben, wenn du nicht irgendwo hingeschaut hättest, denn das sind die selbst erfüllenden Prophezeiungen, die man sich schnell als Tatsachen einreden kann.

So schlüssig deine Erklärungen auch klingen mögen.

Beweise haben nicht wirklich die Aufgabe, jemanden davon zu überzeugen, dass etwas wahr ist. Sie dienen nur dazu, um zu zeigen, warum etwas wahr ist. (Andrew Gleason)

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