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Hunde in der Therapie nicht ohne Ausbildung und Eignung


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21. Wolfswinkeler Hundetage beschäftigen sich mit dem Hund als Helfer des Menschen. Einsatz von Hunden in verschiedenen therapeutischen Maßnahmen nimmt zu. Grundvoraussetzung für den Erfolg ist aber eine generelle Eignung und eine gute Ausbildung.

Wissen (Westerwald). Hunde haben sich ein neues berufliches Tätigkeitsfeld erschlossen. Seit Menschen entdeckt haben, dass sie positiv auf Behinderte und Kranke wirken können, werden sie verstärkt als "Co-Therapeuten" eingesetzt. Die Einsatzfelder sind vielfältig, doch die Belastung für die Tiere auch oftmals hoch. Grund genug für die Gesellschaft für Haustierforschung (GfH), diese neue hundliche Tätigkeit auf den 21. Wolfswinkeler Hundetagen zu beleuchten.

"Untersuchungen haben gezeigt, dass Hunde im Rahmen tiergestützter Therapie vielfältigem Stress ausgesetzt sind", sagt Bettina Mutschler, Ausbilderin am Freiburger Institut für tiergestützte Therapie. "Während bei Menschen im Laufe einer Therapiesitzung in der Regel die Stressbelastung abnimmt, nimmt sie bei den Hunden zu. Dies hat zur Folge, dass die Stressbelastung beim Hund häufig unterschätzt wird."

Mutschler ist eine der Referentinnen, die für die 21. Wolfswinkeler Hundetage gewonnen werden konnte. Sie leitet hauptberuflich in Freiburg im Breisgau die Mensch-Hund-Schule "TAPS...für Menschen mit Hund", ist Hundeerziehungsberaterin, zertifizierte Natural Dogmanship-Instruktorin, Fachkraft für tiergestützte Therapie und hat ein Kontaktstudium als Coach absolviert. Für das Freiburger Institut für tiergestützte Therapie ist sie in der Ausbildung von Therapiebegleithunde-Teams sowie als Referentin im Bereich der tiergestützten Therapie tätig. Generell hält sie Hunde als sehr gut geeignet, um in verschiedenen Therapien eingesetzt zu werden, allerdings mahnt sie auch eine umsichtige Auswahl und eine gute Ausbildung von Hund und Mensch an.

Die Fähigkeiten und Defizite von Hunden, die zu einer Ausbildung als Co-Therapeut in der tiergestützten Therapie vorgesehen sind, müssen gut eingeschätzt werden. Nicht jeder Hund ist geeignet - aber auch nicht jeder Mensch. Vor allem Ruhe, Souveränität und Resistenz vor Stress sind gefragt. Eine Verhaltensbeobachtung soll geeignete und ungeeignete Mensch-Hund-Teams für den tiergestützte Einsatz identifizieren. Sie soll auch Hinweise geben, in welchen Bereichen für geeignete Hunde und deren Menschen noch Entwicklungs- beziehungsweise Förderungspotenzial besteht. Dies kann dann in einer spezifischen Ausbildung erfolgen.

"Viele ehrenamtliche Initiativen für die Verbreitung und die Anerkennung tiergestützter Therapie sind eher hinderlich. Sie werfen oft ein schlechtes Licht auf die tiergestützte Therapie, da sie als Spielerei oder Freizeitbeschäftigung angesehen werden. Erst eine qualifizierte Aus- und Fortbildung und fortlaufende Betreuung machen aus einer Aktivität mit einem Hund eine wirklich gelungene Therapie", so Mutschler. Ausbildung und Professionalisierung dieses neuen Betätigungsfeldes in der therapeutischen Behandlung sei daher dringend notwendig.

Über die Wolfswinkeler Hundetage

Die Wolfswinkeler Hundetage finden in diesem Jahr vom 6. bis 8. September in Wissen (Westerwald) statt. Bei der bundesweiten Veranstaltung, die von der Gesellschaft für Haustierforschung (GfH) ausgerichtet wird, treffen Experten aus Hochschule und Praxis aufeinander. Die Veranstaltung richtet sich an Trainer, Pfleger, Züchter und Halter und an alle, die Interesse an Hunden und ihrem Verhalten haben.

Wer Interesse an der diesjährigen Wolswinkeler Hundetagen hat, kann ab sofort seine Teilnahme buchen. Der Unkostenbeitrag für das Seminar beträgt 120 Euro, Ermäßigungen sind möglich. Alle Informationen zur Veranstaltung, Ort, Zeit und Beitragshöhe auf der Webseite der Trumler-Station: www.gfh-wolfswinkel.de

Über die Gesellschaft für Haustierforschung e. V.

Die Gesellschaft für Haustierforschung (GfH) wurde 1969 gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem die Biologen um den Nobelpreisträger Konrad Lorenz nämlich er selbst sowie Otto König, Irenäus Eibl-Eibesfeldt und Eberhard Trumler.

Die GfH hat sich zur Aufgabe gestellt, Gesprächs- und Kontaktforen im Bereich der Haustierforschung zu schaffen. Sie will Forschungsvorhaben und wissenschaftliche Bestrebungen, die von bestehenden Institutionen nicht aufgegriffen werden können, anregen und fördern. Weiterhin will sie wichtige Ergebnisse der Haustierforschung allgemeinverständlich allen anderen Interessierten näher bringen.

Über die Trumler-Station

Die Station wurden 1979 von Eberhard Trumler unter dem Titel "Haustierbiologische Station Wolfswinkel" aufgebaut. Sie wurde nach seinem Tod in Eberhard Trumler-Station umbenannt. Sitz der Station ist die Gemeinde Birken-Honigsessen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald). (Wolfswinkel ist ein Flurname)

Trumler hat sich Zeit seines Lebens für ein besseres Verständnis des Hundes und seines Verhaltens eingesetzt und gilt als Nestor der Kynologie (Hundekunde) im deutschsprachigen Raum. Eine der wichtigsten Aufgaben der Station ist nach wie vor die Erforschung des Sozialverhaltens von Hunden. Zum Tierbestand der Station gehören unter anderem australische Dingos und türkisch-iranische Straßenhunde.

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