Wie (unterschiedlich) Hunde mit dem Tod eines Menschen umgehen ...

[Tanja81]

Mein herzliches Beileid, Claudia

[criol]

Liebe Claudia,

auch von mir ganz herzliches Beileid! Ich finde es ebenfalls sehr wichtig und schön, dass Deine Vater im Kreise seiner Familie und den Tieren die letzten Tage und Stunden verbringen konnte.

[Evchen]

Liebe Claudia,

mein aufrichtiges Beileid möchte ich dir ausdrücken. Ich verstehe dich, das du dir das alles von der Seele schreiben musstest, wenn der Papa stirbt, ist das ein herber Verlust, auch wenn er sehr krank war.

Ich war ganz gerührt, als ich gelesen habe, wie ihr euch voneinander verabschiedet habt.

Was die Reaktion der Hunde angeht, kann ich nichts dazu sagen, meine Hunde haben einen Todesfall in der Familie noch nicht erlebt.

Dass Black so sensibel reagiert hat, finde ich sehr schön. Sicherlich wird er auch um den Papa die nächste Zeit trauern.

Liebe Grüße und viel Kraft schickt dir

Eveline

[Wolfsblutjule]

Auch ich kann mich nur anschließen und ich finde es auch ganz toll, dass ihr auch den Hunden die Möglichkeit des Abschieds gegeben habt. Es ist echt schon interessant, wie sie so verschieden reagieren.

Ich erlebe in unserem Pflegeheim ja sehr viele Abschiede für immer und ich finde es toll, wenn man dem Nahestehenden die Möglichkeit gibt, dass er gehen kann, wie er möchte, mit mehreren Angehörigen oder auch alleine.

Mein herzliches Beileid und ganz viel Kraft für die kommende schwere Zeit dir und deiner Familie!!!

[Gast]

Zunächst einmal mein aufrichtiges Beileid.

Auch ich war ganz gerührt, als ich gelesen habe, wie Ihr Euch verabschiedet habt.

Mein Papa ist im Februar für immer eingeschlafen. Wir konnten uns leider nicht von ihm verabschieden, da seine kurze Krankheit und sein Tod plötzlich gekommen sind. Er ist gestorben, da war ich gerade aus dem Krankenhaus wieder zu Hause. Papa wollte wohl alleine sein, wenn er geht.

Ruby war sein Liebling. In den 1 1/2 Wochen während er im Krankenhaus lag und vor seinem Tod hat mein Papa bei jedem Besuch nach seinem Freund gefragt.

Ruby war dabei, als ich den Notarzt gerufen habe. Er hat im Nebenraum gesessen, während Papa versorgt und abtransportiert wurde. Bevor der Notarzt kam, hat Ruby die ganze Zeit auf seinem Schoß verbracht. Später an dem Abend war Ruby - aus welchem Grund auch immer - ruhiger als sonst. Wer ihn kennt, weiss dass er manchmal ein kleiner Hibbel ist.

Nachdem mein Papa gestorben war, mussten wir in seine Wohnung um Unterlagen und Kleidung zu holen. Ruby haben wir selbstverständlich mitgenommen. Er hat die ganze Zeit am ganzen Körper gezittert hat und jede Möglichkeit der Flucht nutzen wollen. Der Besuch in der Wohnung war Stress pur für ihn.

Bei der Beisetzung an einem Baumgrab war er nicht mit dabei. Wir sind aber am gleichen Tag zu Papa's Grab und von diesem Tag an, legt sich Ruby immer ganz ruhig in die Wiese vor seinem Grab. Und das ist für den hibbeligen kleinen Mann sehr, sehr untypisch. Vielleicht ist es die Ruhe an dem Grab, vielleicht merkt er meine Stimmung - ich weiss es nicht.

Aber ich glaube, dass auch Tiere trauern. Jedes auf seine Weise - wie der Mensch auch.

Viele Grüße und ganz viel Kraft für die kommende Zeit

Petra

[schwarze Kiwi]

Ich denke wirklich jeder Hund ist da anders, genauso wie jeder Mensch mit Trauer anders umgeht.

Ich bin / war bei sowas eher die besonnene die alles organisiert und regelt, war in der Vergangenheit so, und ist auch jetzt so - und auch okay so für mich.

Ich war "nur" alle zwei Tage im Hospiz, weil einfacher Weg 60km und ich zu der Zeit auch noch Urlaubs und Tagesgäste hier hatte.

"Meine" Hunde, also Kiwi, Black und auch Gero von meiner Mutter hatte ich immer im Wechsel mit.

Wäre mein Vater nicht schon am Samstag gestorben wäre es bei Gero aber auch bei dem einen Besuch geblieben.

Ursprünglich wollte ich Gero gar nicht mitnehmen, als ich aber am Montag da war mit Kiwi hat mein Vater es sich ausdrücklich so gewünscht Gero nochmal zu sehen - so hatte ich Gero dann am Mittwoch mit und es war für ihn total furchtbar.

HEute habe ich bei Black wieder etwas erlebt was wirklich fast schon unheimlich ist und was ich wenn ich es nicht selber erlebt hätte jemandem der es hier schreibt wahrscheinlich nicht glauben würde.

Ich musste um 13:30 Uhr hier los um meine Mutter abzuholen und dann mit ihr zum Bestatter zu fahren und alles zu besprechen.

Ursprünglich hatte ich geplant beide Hunde hier zu lassen, Ursprünglich.

Um zwanzig nach Eins wollte ich also mit den beiden nochmal pinkeln gehen, Black wie immer ohne Leine.

Rechts aus der Wohnungstür raus und wirklich nur kurz zum ersten Grasstück und gleich wieder zurück.

Black lief jedoch schnurstracks an der Haustür vorbei, zehn Meter weiter bis zu meinem Auto, setzte sich vor die Tür und weinte..

DEUTLICHER hätte er mir nicht zeigen können das er mit will, also war Black heute auch dabei als wir mit dem Bestatter alles besprochen haben.

Man könnte behaupten es war zufall..... jedoch lasse ich meine Hunde sehr oft einfach nur kurz auf das erste Grasstück pinkeln, genauso oft steht mein Auto nach links weg von der Haustür aus ... aber noch nie vor dem heutigen Tag ist Black an der Haustür vorbei gelaufen und hat sich an mein Auto gesetzt ....

Meine Mutter sagte mir heute das auch Gero deutlich trauert bzw etwas merkt ... er liegt öfters auf Papas Liege im Garten und als meine Mutter heute duschen war fand sie ihn danach auf Papas Bett liegend .....

[schwarze Kiwi]

Ich möchte noch weiter berichten und hoffe das ist okay

letzten Freitag waren wir noch einmal beim Bestatter weil wir meinem Vater noch wie in seinem Testament gewünscht seine Klamotten vom Fussballverein bringen mussten, da er seine eigenen nicht mehr hatte mussten wir sie erst organisieren.

So hat er die dann dort anbekommen und wir konnten uns dann nochmals von ihm verabschieden.

Black war wieder dabei.

auch Black hat sich nochmal von ihm verabschiedet und ihm das Gesicht und die Hände abgeschnuffelt - ich hatte dann (auch wenn's seeeeeeeeehr esoterisch klingt) so ein "Gefühl" und hab Black seinen Schutzengel von seinem Halsband abgemacht und Papa mit in den Sarg gelegt, ich weiß - is wieder sehr vermenschlicht - aber ich denke das würde Black so wollen.

Black hasst es ja normalerweise wie die Pest auf dem Arm zu sein - da aber wollte er nachdem ich ihn hochgehoben hatte bitte auf dem Arm bleiben um alles was Geschah (Sargdeckel auf den Sarg legen usw) genau beobachten zu können, ich hatte das Gefühl das war ihm sehr wichtig.

Im allgemeinen ist es so das ich denke das Black das ganze sehr mitnimmt - also nicht das er immer dabei ist - da denke ich das ist für ihn sehr wichtig - sondern eben das mein Vater gestorben ist ..

Meine Mutter berichtet das auch Gero zu Hause oftmals noch auf Papas Plätzen liegt .... Kiwi hingegen merkt man gar nichts an - auch nicht wenn wir wie letztes WE das ganze WE bei meiner Mutter waren.

Am Freitag ist die Beerdigung, da es keine Trauerfeier in der Kapelle geben wird wird Black die ganze Zeit dabei sein während die anderen Hunde zu Hause warten werden wo wir dann nach der Beisetzung so wie mein Vater es gewollt ordentlich feuchtfröhlich feiern werden (steht sogar so im Testament )

[schwarze Kiwi]

Diesen "Anzug" wird Black nächsten Freitag bei Papa's Beerdigung tragen ...

"Mein Freund" hat mein Papa meinen Black immer genannt

[Mara3]

Ohh man ...

Ich finds nur TOLL wie Du/Ihr damit umgeht und allein das Testament zeigt, was er für ein toller Mensch war *seufz*

Mitfühlende Grüße

Yvonne

ps.: bei mir kam der "Absturz" immer erst hinterher, wenn alles rum war, nichts mehr zu organisieren war. GsD ist da jeder anders und Ihr stützt Euch untereinander!

[Gast]

Das mit dem Halsband ist ja eine tolle Idee. Ich finde es wirklich

erstaunlich wie Black reagiert.

Für Freitag wünsche ich euch viel Kraft