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Der sogenannte Schutztrieb


Susi und Balou

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Erstmal wieso schäferhundartigen? Was ist mit den anderen Rassen? Da werden genug von im Sport geführt, aber das wird weniger erwartet und daher fallen die Vorurteile weg.

Warum IPO einen Hund unsozial zu anderen Hunden machen soll erschließt sich mir ebenso wenig wie warum ein IPO Hund wegen der Ausbildung schützen sollte.

Und was ist so schlimm daran, wenn ein Hund keinen Kontakt möchte?

Meine beginnen mit dem "bissigen" Teil der Ausbildung erst sehr spät. Trotzdem sind sie alle anderen Hunden gegenüber lange vorher wenig aufgeschlossen. Da wird alles nötige körpersprachlich auf Entfernung zum Ausdruck gebracht und seiner Wege gegangen. Die sind aber doch nicht wegen ihrer Ausbildung so. Das ist eher eine Frage der Zucht. Innerfamiliär dagegen sind sie sehr sozial und auch untereinander kompatibel. Außerdem fände ich es unverantwortlich einen fremden Hund draußen in meine eingeschworene Fünfergruppe kommen zu lassen.

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Ich wehre mich sowohl als Diensthundeführer als auch als Hundesportler gegen solche und ähnliche Pauschalisierungen. Ich bestreite nicht, dass es auch Fälle gibt, wo Hundeführer und/oder Hund einen massiv negativen Eindruck im Alltag machen. Und sicherlich gibt es auch ausschliesslich ehrgeizgetriebene Sportler. Die finde ich aber beim Hinsehen bei jeder Form der Hundebeschäftigung oder -haltung.

Da kann man von den vermenschlicht und halb totgeliebten Tieren anfangen, mit Überfettung und fast keinem tierischen Eigenleben, über die so propagierten "Spasshundesportarten" wie Agility, Frisbee usw., wo ich genauso einen Anteil Hornochsen sehe bis ganz klar auch im Bereich IPO ( und auch im Ausland im Mondio ect ). Gleiches gilt für Zuchtstätten, bei denen auch die gesamte Bandbreite zwischen abscheulich bis sehr gut zu finden sind.

Das Phänomen kann man aber auch auf so ziemlich alles im Leben ausweiten.

Wenn eine Schutzhundeausbildung als sportliche Betätigung grundsätzlich unnötig ist, dann ist Tanzen mit Hunden, Fresbee werfen oder über Geräte hopsen ebenfalls unnötig. Was ist denn dann noch nötig?

Es gibt unterschiedliche Arten ein Tier zu beschäftigen. Welche davon Sinn machen oder unnötig sind, will ich persönlich so gar nit unterscheiden. Solange die Tiere nicht zu Schaden kommen, die Betätigung ihrer individuellen Fähigkeiten und Vorlieben entsprechen, soll doch jeder erstmal ruhig das machen, woran er auch als Mensch Freude hat.

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Warum IPO einen Hund unsozial zu anderen Hunden machen soll erschließt sich mir ebenso wenig wie warum ein IPO Hund wegen der Ausbildung schützen sollte.

Weil es nicht die Ausbildung ist, sondern die Intention des Menschen, die dahintersteckt. Hatte ich aber auch so geschrieben :kaffee:

Sport - da stimme ich völlig mit Hans Georg überein - ist dann völlig überflüssig, wenn die Motivation des Menschen auf Erfolgserlebnisse die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Hundes außer Acht lassen.

"Schäferhundartige" deshalb, weil ich erleben konnte, dass etliche Menschen aufgrund "sportlicher" Motivationen auf "gesündere" und damit "leistungsfähigere" Rassen wie den Malinois z. B. auswichen, und natürlich auch deshalb mein Fokus hierauf, weil andere "typische" im Schutzhundsport geführte Hunderassen hier nahezu "ausgestorben sind.

Rottweiler und Dobermann siehst du hier nicht mehr (um mal Beispiele zu nennen).

Dafür ist hier der Rhodesian Ridgeback sehr stark vertreten (und überwiegend sehr "verhaltensauffällig" :Oo ) ... und sehr viele Mixedrassen mit ausgeprägtem Angstverhalten und/oder sehr geringer Bereitschaft, einem Rückruf zu folgen ... :kaffee:

Allerdings: Der überwiegende Teil der in meinem Umfeld lebenden Hundehalter geht ziemlich stressfrei - für Hund UND Mensch - mit den "Eigenheiten" ihrer Lieblinge um ;)

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Also meine Schaeferhunde, ob deutsch oder belgisch, ob aktive Diensthunde, Pensionaere oder zukünftige Diensthunde waren durch die Bank weg sozial zu anderen Hunden. Sie lebten im Rudel, gingen jeden Tag im Freilauf Gassi, andere Hunde interessierten sie nicht besonders. Sie waren mit im Urlaub, auf dem Hundeplatz, auf dem wir ja nun mal Stunden verbrachten, war es voellig normal, dass man zwischendurch mit anderen Hundehaltern und deren Hunden spazieren ging, runter an's Flussufer zum Schwimmen etc.

Die Hunde waren ausgeglichen, führbar auch im Alltag, konnten mit in jedes Restaurant.

Dass Schaeferhunde, die man im Alltag sieht, vielleicht einfach nur vollkommen unterfordert und unausgeglichen sind, verwundert nicht, die sind naemlich anspruchsvoll und intelligent, was man heute ja nur noch Border und Aussie zuspricht.

Und ueberehrgeizige Sportler sieht man mehr als genug beim Agility, als wir vor gut 20 Jahren diesen Sport betrieben haben, war das in Deutschland noch eine Funsportart, klar gab es Turniere und Meisterschaften, aber da ging es mit sehr viel mehr Liebe zum Hund zu und "Versagen" wurde mit einem Lachen quittiert. Das sehe ich heute kaum noch, genau genommen machen mir diese Veranstaltungen (als Zuschauer) auch keinen Spass mehr.

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:think:

Wo habe ich vom "typischen" Schutzhundsportler gesprochen :???

Den kann ich dir gar nicht beschreiben, weil ich eben nur sehr selten auf Gespanne treffe, die diesen Sport betreiben.

Von diesen Wenigen auf das Allgemeine zu schließen, ist mir viel zu pauschal, weshalb ich erfahrungsbedingte Vorurteile - die ich nicht von der Hand weisen kann - auch erst einmal grundsätzlich hintenan stelle, und jedes Gespann einzeln betrachte.

Als "typisch" im Sinne von "häufig anzutreffen" kann ich allerdings folgende Beobachtungen/Erfahrungen bezeichnen:

"Mein Hund hört nicht - der ist eben ein Jagdhund!" - mit Stolz in der Stimme ... Jep, stimmt, Rückruf funktioniert null ...

"Mein Hund ist dominant, klärt immer erst, dass er der Chef im Ring ist!" - mit stolzgeschwellter Brust ... jep, stimmt, der Hund zeigt deutlich, dass er die Position des Platzhirsches beansprucht ...

"Mein Hund steht hoch im Schutztrieb - der lässt keinen an mich ran!" - auch mit hörbarem Stolz in der Stimme ... jep, ich hoffe nur, dass die Leine stabil genug ist und so lange hält, bis ich weit genug für den Hund entfernt bin ...

"Mein Hund lässt sich von anderen Nichts gefallen, der fühlt sich wie ein Rottweiler, weshalb ich ihn nicht zu den großen (im Sinne von bösen) Hunden lassen kann!" - sagt die Halterin, derweil sie ihren kleinen "Rambo" Marke Fußhupe auf den Arm nimmt um so den Kontakt zu den "Großen" zu vermeiden ...

Ich werde mich schwer hüten, andere Hundehalter "rasse(merkmal)typisch" über einen Kamm zu scheren - allerdings bin ich auch nicht frei davon, bestimmte Verhaltensweisen aufgrund von selber gemachten Erfahrungen entwickelt zu haben ;)

Diese Verhaltensweisen betreffen aber eher die jeweiligen Menschen und weniger die Hunde :kaffee:

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Allerdings kann ich mich dabei nur auf die wenigen Hundehalter berufen, die ich außerhalb ihrer Übungsplätze (und Vereine, die Schutzhundausbildung machen, haben wir hier mehrere) antreffe; es kommt vor, dass der ein oder andere Hund dann mal tatsächlich im Freilauf ist und ein (aus meiner Sicht) "völlig normales" (= friedliches) Verhalten im Umgang mit anderen Hunden zeigt.

Die Meisten machen mit ihren Hunden an kurzer Leine einen Bogen um andere Hunde und deren Menschen, stellen sich ins Gebüsch ... meiden halt den Kontakt.

Du nimmst doch die wenigen, die du außerhalb der Übungsplätze triffst und beschreibst "die meisten"...

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Die Meisten von den Wenigen, die ich treffe bei den Spaziergängen ... deshalb habe ich auch meine Beobachtung mit der Einschränkung: "Allerdings kann ich mich dabei nur auf ... berufen..." begonnen.

Das ist eine PERSÖNLICHE Erfahrung, die ich nicht globalisieren will; durchaus möglich, dass in anderen Gegenden weitaus häufiger Menschen aus dem Schutzhundsportbereich anzutreffen sind, wo sich diese Beobachtung wieder relativiert.

Wichtiger ist mir allerdings die Erfahrung (auch wieder meine persönliche), dass sich die Intention des Halters (worauf immer sie auch begründet ist) im Verhalten des Hundes wiederfindet (auch hier auf die ein oder andere passende Weise).

Hm - ich habe dafür nur Negativbeispiele genannt; es gibt genauso gut auch positive "Spiegelungen".

Diese "Beobachtungen" legen allerdings die Schlussfolgerung nahe, dass die Motivation des Halters (bewusst oder unbewusst) schon eine Rolle spielt bzgl. der Motivationen eines Hundes.

Ganz platt gesagt (heißt: dies ist kein Schuh, den ich jetzt für irgendjemanden bereit stellen will! ;) ) bedeutet das:

Will ich einen wachsamen Hund, der Territorialverhalten zeigt und lege mir einen Hund mit den entsprechenden Rassemerkmalen zu, so wird die Ausprägung dieses Merkmals mir wahrscheinlich besser gelingen als z. B. bei einem Hund, dessen rassetypischen Merkmale Andere sind.

Will ich einen ausgeprägten Familienhund, der zu Alles und Jedem nur nett ist und suche mir deshalb einen Hund, dessen rassetypisches Wesen darauf ausgerichtet ist, so wird mir das auch dort leichter gelingen.

Die Gefahr hierbei ist in BEIDEN Fällen die, dass ich zu großes Augenmerk auf eben dieses Merkmal habe ... und dabei den Hund im Gesamten dabei übersehe und ihn zu etwas "forme", was meinen Vorstellungen entspricht.

Eine große Falle hierbei ist wohl auch Sport, bei dem unsere tierischen Partner zu reinen Sportmaschinen degradiert werden (und das bezieht sich jetzt auf jeden Sport!).

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Diese vorgebliche "Falle" schnappt aber genauso bei den ganzen Hunden zu, die als Statussymbole gehalten werden, als Kindchen-/Partnerersatz oder Spielzeug. Oder wo der "Gutmensch" in der ersten Minute jeder neuen Bekanntschaft um die Ohren haut, daß er einen Tötungskandidaten in letzter Minute aus dem Ausland gerettet hat. Oder wo Hund Gesellschaft ist, mit ihm einem bestimmten Hobby gefrönt wird.

Will man jede Beschäftigung mit dem Hund, aus der der Mensch subjektiven, emotionalen Nutzen zieht, nach diesem Maßstab beurteilen, bliebe nichts mehr übrig, womit die Hundehaltung legitimiert werden könnte. In jeder "Nutzung" steckt die Möglichkeit des Mißbrauches, und sie geschieht in jeder Nutzung, und leider nicht zu knapp.

P.S. Isch 'abe gar keinen Schäferhund - und betreibe dennoch seit 30 Jahren Hundesport...erst SchH, dann VPG, jetzt IPO

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Und vermutlich passt sich selbst der als netter Familienhund angeschaffte Labbi (naemlich meiner) dem Frauchen im Rahmen seiner Moeglichkeiten an. Ich weiß sein warnendes Knurren bei komischen Typen in der Dunkelheit naemlich zu schaetzen und unterbinde es nicht. Nach seiner Warnung übernehme ich und sage, dass es ok ist und da er eben in seinem Labbi-Pelz einfach nur ein netter Kerl ist, ist er darueber sehr froh und erleichtert und läuft wieder Herzchen-pupsend von dannen.

Andere Menschen waeren erschrocken (naja, beim ersten Mal war ich's auch), dass ihr Labbi knurrt und unterbinden es. Vielleicht ist Labbi dann auch froh, dass er diesen Job gar nicht uebernehmen muss, vielleicht ist er aber doch auch einfach Hund und moechte mit seinen besseren Sinnen etwas zur Sicherheit des "Rudels" beitragen? Keine Ahnung.

Ja, die Hunde passen sich unseren Erwartungen schon erstaunlich gut an und versuchen, die ihnen zugewiesene Rolle gut auszufüllen. Muss man nur schauen, ob der Hund der Rolle gerecht werden KANN und ob diese Rolle auch ganz klar definiert ist (zB meiner darf mich warnen, das kann er auch. Er darf aber keinen weiteren Schritt machen, weder bellen, noch vorlaufen, noch sonstwelche Aktivitaet in Richtung der vermeintlichen Gefahr zeigen).

Ich glaube, die wenigsten HH wissen, was sie von ihrem Hund konkret erwarten (im Zweifelsfalle gar nichts, außer Stubenreinheit). Sportler vielleicht noch am ehesten. Die wiederum pruefen aber nicht immer, ob der Hund diesen Anforderungen auch entsprechen kann und mag.

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