Zwischenhündische Kommunikation, wie weit zulassen?

[gast]

Bsp.: Hundegruppe, Hunde kennen sich, sind im Freilauf, einer ist eher so ein "Griesgram" meine Hündin und er mögen sich nicht sehr, gehen sich aus dem Weg, kommen sie zufällig im Lauf zu nah aneinander vorbei, zeigen sie sich die Zähne, Situation löst sich auf, sie halten wieder mehr Abstand, keine Rangelei, nichts weiter.

Ich sehe, dass meine Zähne gezeigt hat, klar kommuniziert hat, sag entweder gar nichts oder ruf sie höchstens kurz zu mir.

Wie würdet ihr das machen? Genauso? Sie kommunizieren lassen oder jedes noch so leise Anzeichen beginnender Aggression unterbinden und rügen?

Anderes Bsp.: Fremde Hunde, an der Leine, sehen sich, versteifen sich, beide oder auch nur der andere zeigt Zähne, knurrt vielleicht dazu. Wiederum: Was tun. Bisher hab ich es unterbunden, weiteren Blickkontakt verhindert, bin weitergegangen. Irgendwie kommen mir in letzter Zeit Zweifel. Vielleicht sollte ich die Chrystal "fertigkommunizieren" lassen, ausreden quasi, also sie nicht sofort aus der Situation nehmen - ist ja eh keine Gefahr, wenn beide an der Leine sind. Was dann passieren würde, weiß ich gar nicht. Ob sie irgendwann abdrehen würde oder der andere - käme wahrscheinlich auf das Stärkeverhältnis an. Also ich will auf keinen Fall danebenstehen, während sie eine Stänkerei anfängt, aber soll ich sie vielleicht mehr kommunizieren lassen?

Ist so ein Gedanke in letzter Zeit, mich würde eure Meinung interessieren.

[gast]

Im ersten Fall würde ich es einfach Ignorieren. Beide im Freilauf mit der Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen und dieses "Zähnezeigen" nur aufgrund von zu geringem Abstand... für mich kein Grund einzuschreiten. Sofern es nicht weiter eskaliert und sie den Abstand wieder erhöhen.

An der Leine unterbinde ich solch eine Kommunikation vollständig. Ich habe hier ein 40 kg Monster, der sich in die Leine schmeissen würde, wenn ihn ein anderer Hund anpöbelt. Ich wiege 50 kg

Kommt uns ein Hund entgegen, bleibt stehen und starrt, lenke ich Jambo ab und gehe zügig an dem anderen Hund vorbei.

[gast]

Bei Situation 1 traue ich mich wetten, dass das die meisten hier so tun. Bei Situation 2 - wenn das nicht gerade ein sehr enger Weg ist, bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich sie nicht möglicherweise zu früh schon rüge und quasi zu sehr bevormunde und nicht eigene Entscheidungen treffen lasse. Halten kann ich sie schon. Auch, wenn sie richtig loslegt, wenn sie es überhaupt tun würde. Bei uns ist der Gewichtsunterschied größer.

[gast]

Halten kann ich Jambo auch, das ist nicht das Problem (auch wenns echt schwer ist, wenn er richtig flippt )

Situation 2... ich versuche mal den Ablauf bei uns zu beschreiben.

Ich laufe mit ihm an der Leine, Hund kommt entgegen und starrt.

Bei mir gibt es ein Kommando, das heisst "ran". Es ist wie Fuss, nur dass er mich dabei nicht anschauen muss. Er DARF sich umschauen, aber nicht schnuppern (würde ihn dann doch ablenken wenn 5 Schritte links was gut riecht ). Ran kann er auf meiner rechten Seite genauso wie auf meiner linken.... das entscheide immer ich je nach Situation.

Zuerst mal gebe ich bei entgegenkommenden Hunden also das Kommando "ran". Dann beobachte ich Jambo. Sobald er die Aufmerksamkeit auf den anderen Hund richtet, spreche ich ihn an und fordere seine Aufmerksamkeit ein. D.h. ab diesem Zeitpunkt schaut er mich auch an.

In "leichten" Fällen genügt es, wenn ich mit ihm "rede". Frag mich jetzt blooooss nicht was ich da so alles plappere (aber es hilft *grinsebär* )

Ist der entgegenkommende Hund laut (knurren/bellen), legt sich in die Leine oder hüpft rum wie doof.... tja, da kommt mir die Verfressenheit meines Hundes zugute... Leckerli in die Hand und schon ist das interessanter als alle anderen Hunde der Welt.

Auf engen Wegen setze ich Jambo auch schon mal seitlich ab, stelle mich vor ihn und lass die anderen vorbei laufen. Das entscheide ich immer ganz spontan, kommt immer darauf an, wie der andere HH sich anstellt

Ich hoffe ich konnte es recht gut verdeutlichen.

Im Grunde solltest du dann einschreiten, wenn der andere Hund für deine Chrystal interessant wird.

[gast]

Situation 1 würde ich genau so laufen lasseb, Situation 2 beende ich.

Ich handhabe es so das ich Kommunikation untereinander nur sehr selten unterbinde wenn die Hunde im Freilauf sind ( rein wegen der Kraft und dem Schäferhündischen Korrigieren muss Hannah schonmal gebremst werden), aber an der Leine sollen die beiden siwas nicht klären. Da bin ich drab mit einschätzen der Situation, also haben sie auch nicht zu fixieren.

[gast]

In der 1. Situartion ist es doch Super, die Hunde regeln es von alleine. Ist auch gut für das Selbstbewustsein der Hunde, so gehts dann auch in anderen Situartionen besser.

2. Situartion. Leine so kurz wie möglich, aber so das der Hund keine Spannung der Leine spürt, dann must DU so Ruhig wie möglich den Hund Führen. Evtl. mit dem Bein den Hund leicht zur Seite drücken, Sanfterdruck bein gehen, keine Angst auch Hunde greifen zu solchen Methoden.

[gast]

Der Ausgangspunkt meiner Gedanken war, dass die Maus manchmal unverhältnismäßig heftig andere Hunde korrigiert (wegbeißen, sodass Fellbüschel fliegen und der andere quiekt z.B., es hat auch schonmal das Ohr geblutet und ähnliches) Also hab ich überlegt, woran das liegen kann. Vielleicht, weil sie nicht weiß, wie sie es mehr moderat oder abgemildert machen soll, eben weil ich das moderate - also "nur" fixieren oder "nur" knurren oder "nur" Körper versteifen z.B. verboten habe.

Kommt es dann zu Situationen in denen ich mich erst selbst sammeln muss, bevor ich reagieren kann (fremder Hund unerwartet von hinten z.B.) dann reagiert sie z.T. heftig.

Also ich würde ihr gerne mehr Spielraum geben in ihrer Kommunikation um vielleicht noch mehr Eskallationsstufen zu lernen um nicht nur die beiden Extreme (Freundlich + IchKillDich).

[gast]

Zu den Hunde Begegnungen an der Leine habe ich bei Paul beobachtet das es auch am Sozialverhalten der entgegenkommenden Hunde liegen kann.

1) Es gibt Hunde da geht die Begegnung Super, nur der Versuch sich gegenseitig zu beschnuppern.

2) Beide Hunde Ignorrieren sich.

3) Schon vom Weiten werden die Hunde unruhig, und du must kämpfen damit du die Lage unter Kontrolle hast.

Ich bin Überzeugt das unsere Hund auch auf einen großen Abstand hin das Selbstbewustsein des anderen Hundes aufnehmen können.

Bei Paul habe ich gemerkt das er Hunde die nur ein geringes Selbstbewustsein haben Maßregeln möchte.

Ist es Mobbing ?

Oder Hunde Kommunikation, in der Richtung laß dir nicht alles gefallen ?

Ich weiß es nicht.

Der Mensch lebt schon so lange mit Hunden zusammen und wir kennen von ihrer Kommunikation so wenig.

Die Hunde kennen uns Besser als wir Sie.

Also lasst uns besser hinschauen.

[gast]

Originalbeitrag

Kommt es dann zu Situationen in denen ich mich erst selbst sammeln muss, bevor ich reagieren kann (fremder Hund unerwartet von hinten z.B.) dann reagiert sie z.T. heftig.

In solchen Fällen reagiert auch Jambo sehr heftig, wenn auch nicht mit beissen. Auch für ihn ist das ja dann eine Überraschung wenn plötzlich ein Hund von hinten auftaucht.

Das Problem bei solchen Begegnungen, wie du am Anfang angeführt hast (starrender Hund usw.) ist, dass sich die Situation schnell hochschaukelt wenn du eine Kommunikation zulässt.

Hund starrt... Chrystal macht ne Ansage (wie auch immer sie aussieht)... anderer Hund reagiert da drauf.... Chrystal reagiert wiederum... usw. usw. usw.

Es schaukelt sich so schnell hoch, dass nachher 2 keifende Hunde in der Leine hängen.

Du musst (meiner Meinung nach) schon den Ansatz einer Korrektur ihrerseits unterbinden. SIE hat andere Hunde nicht zu korrigieren, es sei denn... sie sind miteinander im Spiel und der andere Hund wird ihr zu aufdringlich.

Hunde, die an euch vorbeilaufen, hat sie zu ignorieren, egal wie diese sich verhalten.

Situationen, in denen ein Hund plötzlich auftaucht (meist ja wohl dann ohne Leine)... da lasse ich sofort die Leine fallen, damit Jambo Bewegungsspielraum hat, da ich ja nicht weiss, wie dieser andere Hund drauf ist.

Ja, ich weiss, viele werden nun sagen.... ich müsste mich zw. die beiden stellen, aber sorry..... ich bin nicht doof. Gegen einen ausgewachsenen Hund, der ev. aggressiv reagiert, komme ich nicht an, Jambo schon

Jambo stärker und schneller ist als ich

Also wenn sie meint, andere Hunde korrigieren zu müssen... unterbinde es

[Frau Wuffington]

Im Freilauf lasse ich Lilly es regeln. Wenn es ihr zuviel wird, kommt sie eh zu mir, setzt sich leicht hinter mich, was auf Deutsch heisst: Mama, macht dem Ars**lochhund klar, dass ich das nicht will.

An der Leine versuche ich solche Situationen auszusitzen. Heisst im Klartext:

• Ich gehe mit Lilly auf die Seite.
  
• Sie muss absitzen
  
• Wir lassen den Pöbelhund vorbei
  
• Lilly muss mich anschauen
  
• Anschliessend gibts ein mega "Toll gemacht" und sie darf weiter ihres Weges gehen.
  

Pöbeleien an der Leine schaukeln sich bei meiner kleinen Zicke gerne hoch, weswegen ich das auf diese Weise löse. Kommt ein Hund von hinten der pöbelt, lass ich die Leine fallen damit Lilly Freiraum gewinnt und sich - falls ein Angriff erfolgt - erfolgreich wehren kann (ist bis jetzt aber noch nie passiert. sie bevorzugt den smarten Weg --->), bzw. abhauen kann.