Zum Inhalt springen
Registrieren

Zuwachs ... wen kastrieren?


Maza

Empfohlene Beiträge

Dann will ich mal eine andere Erfahrung einbringen:

Wir haben vier Hunde (zwei Weibchen und zwei Rüden). Alle vier sind sehr temperamentvoll und weit von dem entfernt, was man als "normales temperament" erachtet.

Jeder, ausnahmslos jeder, hat uns strengstens dazu geraten, die Rüden kastrieren zu lassen. Ich habe es nicht getan. Ich würde es schließlich auch nicht wollen, wenn es an mir vorgenommen würde.

Was haben wir heute? Wir haben zwei Mal im Jahr ein nerviges Problem. Zum Glück werden die Weibchen gleichzeitig heiß. Die beiden Rüden sind dann bei mir. Die beiden Weibchen sind bei meiner Frau. Begegnungen gibt es keine. Weibchen und Rüden sehen sich für die Zeit nicht - und die schwierige Zeit ist ca. eine Woche.

Klar, danach ist man etwas gestresst. Aber eins muss ich sagen: es wurde von Mal zu Mal einfacher. Beim ersten Mal sprang unser junger Rüde noch über den Raumteiler und war kaum zu bändigen. Heute ist er zwar noch nervös, aber das gibt sich, wenn ich ihn abends beim Spielen richtig auspowere.

Die beiden Rüden hatten auch Rangkämpfe. Die wurden vor zwei Jahren zu Gunsten des stärkeren entschieden und seit dem ist Ruhe und Frieden - und wir haben verdammt temperamentvolle Hunde, die sich nicht mit "normalen Hunden vergleichen lassen. Schon damals - als sich die Rangkämpfe ankündigten - riet man uns zur Kastration. Ich habe dankend abgelehnt und auf die Klugheit der Hunde vertraut, die durchaus dazu im Stande sind eine Rangordnung in einem kleinen Rudel zu bilden. (Das klappt nicht in einem großen Rudel, wie man seit den Studien in Kiel weiß.) In kleinen Rudeln klappt es aber ohne Probleme.

Ich sehe, was die kastrierten Geschwister unserer Hunde noch darstellen. Ganz ehrlich: in meinen Augen ist es ein Jammer. Dicke Körper, rückgebildete Muskeln, dünne Beine.

Für mich eine frustrierende Beobachtung. Die meisten Besitzer interessiert das nicht, weil sie ähnliche Probleme haben, die sie auch nicht bemerken - sorry.

Ich kann es nicht begreifen. Die stolzesten, anmutigsten und schönsten Wesen, werden zu ihrem genauen Gegenteil gemacht. Und das Schlimmste ist: es wird nicht mal gesehen.

Das Schlimme ist ja, dass der Durchschnittshundehalter noch nicht einmal die gravierende Veränderung seines Hundes bemerkt! Würde er sie nämlich bemerken, dann wäre die Frage nach einer Kastration für alle Zeiten hinfällig.

Vielleicht freut er sich ja auch, dass sein Hund endlich so weich und schwammig ist wie er selbst und ebenfalls kein Temperament mehr hat.

Lasst doch den Scheiß (kastrieren) bleiben. Ihr wollt doch auch nicht dass euch jemand kastriert, oder?

Man kann solche "Problemchen" ohne große Schwierigkeiten in den Griff bekommen.

Betrachtet eure Hunde als Freunde und stellt euch die Frage, ob man Freunden so etwas antut. Dann muss man auch nicht mehr in Foren fragen, weil man selbst Entscheidungen trifft.

Gruß

Lars

Link zu diesem Kommentar
  • Antworten 57
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • gast

    13

  • JaneDoe

    6

  • Flusentrude

    5

  • pfotenfreunde

    5

Ninchen0_15

DAS nenne ich doch mal eine qualifizierte Aussage zur Kastration des Hundes! :respekt:

Jetzt geh`ich mal meine Brille holen, um mir meine Hunde nochmal genau anzusehen...!

Link zu diesem Kommentar

Welche Erfahrung hast du eigentlich gemacht ? Ich les nur von deinen unkastrierten Hunden .

Meinen Rüden (73 cm ,33-35 Kilo)hätt ich Krebs kriegen lassen sollen ?Wär viel natürlicher gewesen.

lg BJ

Link zu diesem Kommentar

Unser kastrierter Golden-Labbi-Rüde wiegt 28kg und ist aktiv wie auch vor der Kastration.

Wir halten auch Rüde und Hündin und haben uns für die Kastration des Rüden entschieden.

Es ist immer ein schwieriges Thema...welches jeder für sich entscheiden sollte. Ich bin mir sicher, dass jeder dabei im Sinne seiner Tiere entscheidet.

Link zu diesem Kommentar
Originalbeitrag

Was haben wir heute? Wir haben zwei Mal im Jahr ein nerviges Problem. Zum Glück werden die Weibchen gleichzeitig heiß. Die beiden Rüden sind dann bei mir. Die beiden Weibchen sind bei meiner Frau. Begegnungen gibt es keine. Weibchen und Rüden sehen sich für die Zeit nicht - und die schwierige Zeit ist ca. eine Woche.

Klar, danach ist man etwas gestresst.

Gruß

Lars

Erstmal Glückwunsch, dass deine Mädels zeitgleich läufig werden und es bei euch nur 1 Woche ist, die stressig ist. Ebenfalls Glückwunsch, dass ihr die Hunde so toll trennen könnt. :kaffee:

Nicht jeder kann dies so lösen.

Und bei meinen beiden Hunden hat die stressige Zeit fast 3 Wochen gedauert :D

In dieser Zeit haben beide Hunde gelitten.. wie ich schon schrieb... u.a. mein Rüde hat fast nichts mehr gefressen

Originalbeitrag

Ich sehe, was die kastrierten Geschwister unserer Hunde noch darstellen. Ganz ehrlich: in meinen Augen ist es ein Jammer. Dicke Körper, rückgebildete Muskeln, dünne Beine.

Gruß

Lars

Ich weiss ja nicht welche Hunde du kennst, aber bei keinem meiner Hunde hat sich eine Kastration so ausgewirkt.

Madame ist nach der Kastra derselbe durchgeknallte, schlanke Wirbelwind geblieben. ;)

Mein Rüde ist auch unverändert und ihn habe ich erst mit 5 Jahren kastrieren lassen. Er hat weder einen dicken Körper, rückgebildete Muskeln noch dünne Beine. Auch gegenüber intakten Rüden ist er immer noch derselbe Hund wie vor der Kastra.

Originalbeitrag

Lasst doch den Scheiß (kastrieren) bleiben. Ihr wollt doch auch nicht dass euch jemand kastriert, oder?

Gruß

Lars

Vllt. solltest du dich mal informieren wieviele Menschen sich schon haben kastrieren lassen :D

Link zu diesem Kommentar
Bullibande

Danke Gerhard und Lars für Eure Beiträge. :klatsch::klatsch:

Ich hatte ebenfalls immer intakte Rüden und Hündinnen und es gab keine Probleme.

Derzeit 1 Hündin und 2 Rüden, früher 3 Hündinnen und 2 Rüden. Es wurde keine Hündin gedeckt und auch die Rüden gingen sich nicht an die Kehle.

Heutzutage ist es in Mode, seine Hunde kastrieren zu lassen. Ohne Rücksicht auf Wesens- und Gesundheitsveränderungen.

Es besteht auch immer die Gefahr, dass aggressive oder ängstliche Hunde nach der Kastration auf dem unerwünschten Level bleiben.

@ black jack

Es ist mir völlig neu, dass Kastraten keinen Krebs mehr bekommen können. Ein Rüde besteht nicht nur aus Hoden.

@Wintermärchen

Ich kenne genügend Frauen, die "kastriert" werden mussten. Ich gehöre auch dazu. Glaub mir, es ist teilweise die Hölle und ohne entsprechende Medis könnte ich auch fast 14 Jahre nach der OP nicht normal leben.

Link zu diesem Kommentar
Originalbeitrag

Dicke Körper, rückgebildete Muskeln, dünne Beine.

Für mich eine frustrierende Beobachtung. Die meisten Besitzer interessiert das nicht, weil sie ähnliche Probleme haben, die sie auch nicht bemerken - sorry.

Ich kann es nicht begreifen. Die stolzesten, anmutigsten und schönsten Wesen, werden zu ihrem genauen Gegenteil gemacht. Und das Schlimmste ist: es wird nicht mal gesehen.

Hmmm...ich habe mit Indja nochmal GAAAANZ genau angeschaut (für die es übrigens SEHR gute Gründe für die Kastra (nach der 2. Läufigkeit) gab.

Was ich sehe ist eine sehr ausgeglichene, temperamentvolle, souveräne, stolze, gut bemuskelte, schlanke, agile, lebenslustige Hündin.

Die Tatsache, dass ihr ein Bein fehlt, kann beim allerbesten Willen nicht auf die Kastration zurückgeschoben werden, das hat sie lange vorher verloren

Selbst, wenn ich eine Lupe zur Hilfe nehme :???:)

Natürlich ist es keine Entscheidung, die man zwischen Stulle und Schluck Kaffee eben mal treffen sollte, aber ich würde auch nicht sämtliche Kastraten als armselige Schatten eines Hundes sehen und deren Besitzer nicht als grundsätzlich bequem und dumm sehen ;)

Link zu diesem Kommentar
KleinEmma

Lars, deine Beschreibung von kastrierten Rüden erinnert mich eher an Comicfiguren :D

Wenn du Hunde mit dicken Körpern und zurückgebildeten Muskeln siehst, kann es dann nicht eher sein, dass Frauchen oder Herrchen zu faul sind, dem Hund Bewegung zu gönnen? ;)

Link zu diesem Kommentar
Originalbeitrag

@ black jack

Es ist mir völlig neu, dass Kastraten keinen Krebs mehr bekommen können. Ein Rüde besteht nicht nur aus Hoden.

Rüden mit Kryptorchismus sind aber deutlich höher gefährdet und man erkennt es erst, wenn es zu spät ist, da man Veränderungen am Hoden dann von außen nicht sieht.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...