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Fanja, der Rettungshund-Azubi


gast

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Hallo Iris,

ich finde dein "Rettungshundausbildungstagebuch" sehr interessant.

Ich möchte mit meinem 4,5 Monate alte Aussie-Rüden auch bald in die Rettungshundeausbildung einsteigen. Wir absolvieren zuerst noch 2 Grundgehorsamskurse, und dann geht es los. Kannst du vielleicht noch was dazu schreiben, was du dir an Ausrüstung selber zulegen musstes, was diese gekostet hat und wo du dese herbekommen hast. Was benötigt Fanja für eine Ausrüstung?

LG

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Hallo Mlewe!

Ich bin zwar nicht gefragt, aber vielleicht darf ich auch dazusenfen...!?

Was Deinen Start in die RH-Ausbildung angeht, so kannst Du parallel zur Unterordnung damit beginnen, denn...je früher, desto besser!

Die Anschaffung der Ausrüstung ist vom Dachverband der Staffel abhängig. So gibt es bei einigen Verbänden Teile der Ausrüstung gestellt, bei anderen nicht.

Die Einsatzkleidung variiert ebenfalls, somit auch die Kosten. Am Besten erkundigst Du Dich bei der Staffel Deiner Wahl.

Für den Hund brauchst Du:

-Leine und Halsband mit Klickverschluss

-Kenndecke mit Glocken (auch nicht überall) und Beleuchtung (gibts im Baumarkt)

-Leuchthalsband (eventuell)

-Spielzeug

Du brauchst:

-Einsatzkleidung (hier war bei uns die Jacke das teuerste)

-Schuhe

-Helm (falls Du Trümmerarbeit machst)

-Helmlampe

-Taschenlampe

-Kompass

-Wetterfeste Bekleidung fürs Training

Das ist, glaube ich, das Wichtigste....

LG Tanja

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Hallo Tanja,

vielen Dank für deine Infos.

Sie waren sehr interessant für mich und helfen weiter.

LG

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Hi Michael!

Ich glaube, was du brauchst, kommt darauf an, bei welcher Organisation du bist. Das Rote Kreuz ist in dieser Hinsicht sehr großzügig, wir bekommen unsere Einsatzkleidung bezahlt, fahren mit DRK-Fahrzeugen zum Training, und die Kenndecken bekommen wir auch gestellt. Das einzige, von dem ich bisher mitbekommen habe, dass man es selbst zahlen muss, war der Kompass. Ansonsten brauche ich für Fanja nur das, was wir zu Hause auch brauchen - Leine, Halsband, Geschirr etc.

Worin ich jetzt allerdings noch etwas investieren werde, ist wetterfeste Kleidung für's Training. Man ist ja bei jedem Wetter draußen, und das über längere Zeit, und ich merke jetzt, dass meine normalen Hundeklamotten da nicht reichen.

Viele Grüße, Iris

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  • 3 Wochen später...

Kuckuck!

Heute war mal wieder gemeinsames Training mit der AG Rettungshunde, also wir (DRK), Johanniter, Malteser und THW. Da war ganz schön was los! Das Übungsgebiet war riesig, und weil wir so viele Leute waren, haben wir gemischte Gruppen gebildet und parallel geübt. Fanja und ich waren zusammen mit einer Kameradin aus der Staffel, die auch einen Junghund hat, in einer Gruppe, die von den Ausbildern der Malteser geleitet wurde. Dass wir die einzigen beiden aus unserer Staffel in der Gruppe waren, war insofern gut, dass wir die Chance hatten, intensiv mit Fremdopfern zu arbeiten.

Aber erstmal musste ich alleine ran. Fanja ist ja immer noch läufig und kam deswegen als letzte dran. Zuerst haben wir hauptsächlich anzeigen geübt. Die Arbeit der Anderen war sehr interessant, da sie einen großen Wert darauf gelegt haben, die Hunde an möglichst unterschiedliche Opferbilder zu gewöhnen. So hatten wir nicht nur sitzende, liegende und stehende Opfer, sondern unter anderem auch welche, die schreiend vor den Hunden weggerannt sind, welche, die den Hund angegrabbelt haben und Opfer, die ein wildes "Gehst du wohl weg!"-Gezeter losgelassen haben. :D

Mit Fanja und dem anderen Junghund wollten wir Spielkreise machen und bei Erfolg auch mal kurze Verbeller provozieren. Die Betonung liegt auf WOLLTEN, denn weder bei Fanja noch beim Kollegen hat es geklappt. :(

Der andere Hund, der als erstes dran war, war total irritiert und hat sich vom Acker gemacht und war dann nur mit viel Motivation zu einem Spiel mit mir (die er ja schon kennt) zu überreden, und bei Fanja war's genau dasselbe: ein Spiel mit der Staffelkollegin: gerne, auch noch eins mit der Ausbilderin von den Maltesern, aber alle anderen hat sie überhaupt nicht als Spielkamerad akzeptiert. Einige hat sie sogar angebellt, aber nicht im Sinne einer Anzeige verbellt, sondern ganz deutlich so gebellt, dass klar war, dass ihr die Leute unheimlich sind.

Beim zweiten Versuch haben wir dann kein Spielzeug genommen, sondern Futter, weil wir es als leichter für die Hunde eingeschätzt haben, ein Leckerchen von den Leuten zu nehmen, als sich gleich auf ein Spiel einzulassen. Das hat etwas besser geklappt, aber trotzdem hat Fanja noch eine sehr starke Unsicherheit gezeigt. Sie hat sich auch überhaupt nicht auf die Helfer eingelassen und immer wieder zu mir geschaut, mit so einem "Was soll ich denn jetzt machen"-Blick. :(

Ich glaube, das Problem liegt darin, dass ich dachte, Fanjas Misstrauen gegenüber fremden Menschen wäre bis auf Männer mit Schnurrbart mittlerweile erledigt. Belgische Schäferhunde neigen rassebedingt sowieso zu Misstrauen, und in der Welpenzeit habe ich versucht, dem entgegenzuwirken, indem ich Fanja sämtliche Fremden schöngefüttert habe. Das hat auch gut geklappt, und ich habe diese Baustelle als erledigt betrachtet. Aber heute ist mir klar geworden, dass Fanjas Misstrauen sich allein dadurch, dass sie jetzt schon länger nicht nur keine negativen, sondern auch keine positiven Erfahrungen mehr mit fremden Menschen gemacht hat, wieder gesteigert hat. Meine Ausbilderin hat mir bestätigt, dass ich wohl Fanjas ganzes Leben daran arbeiten müssen werde, dass sie alle Leute immer toll findet.

Ich bin aber ganz froh, dass mir das heutige Training das aufgezeigt hat, denn wenn wir länger nur mit unserer eigenen Staffel, wo Fanja alle Leute kennt und liebt, trainiert hätten, wäre mir das Problem wahrscheinlich nie aufgefallen, und irgendwann, vermutlich beim Eignungstest, wäre ich aus allen Wolken gefallen. So weiß ich, woran ich bin und kann mit Fanja arbeiten. Es ist ja jetzt auch nix, was wahnsinnig schwierig zu trainieren wäre - mir begegnen auf den Spaziergängen so viele Leute, die sagen "Ach, was ist denn das für ein süßer Hund!", die werde ich ab jetzt immer gleich fragen, ob sie meinem süßen Hund nicht vielleicht ein Leckerchen geben möchten! :holy:

Beim Feierabendbier haben wir heute alle schwer Selbstkritik geübt (als Folge der, gelinde gesagt, nicht so toll gelaufenen Prüfung letzte Woche :redface ) und unsere Ausbilder haben beschlossen, dass ab jetzt in Sachen Unterordnung ein anderer Wind wehen wird... Es kommen harte Zeiten auf uns zu! Bald werden wir uns im Training vermutlich fühlen wie in einem US-Armee-Ausbildungscamp, denn unsere Ausbilderinnen haben angekündigt, uns kräftig zu schleifen. :o Aber was soll's, ich sehe das Ganze als Herausforderung und werde mein Bestes geben!

Viele Grüße, Iris

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Hallo Iris,

....und feine Fanja, schlaues Mädchen!!! =)

Zeigt Sie Dir doch ohne Umschweife was für Sie garnet geht :respekt:

Das finde ich so Klasse an Hunden. Die zeigen uns ohne großes TamTam wo noch Baustelle ist...und wenn dann Mensch noch intelligent genug ist wird er es bemerken und sogar verstehen... :o

Danke für Deine interessanten Berichte über die RH Ausbildung :danke

Ich bin immer wieder beeindruckt.

Grüßlies L.A.

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Hallo Iris!

Schöner Bericht! :respekt:

Baustellen wirst Du immer wieder haben, ist die eine abgehakt, so winkt schon die nächste...ich kenne keinen Hund, der dauerhaft eine baustellenfreie Leistung zeigt, dafür hat er ja uns als HF, der ihn immer wieder verunsichert! ;)

Cassya war und ist auch ein eher unsicherer Hund im Umgang mit Fremden. Dies habe ich auch, so wie Du jetzt, mit Leckerlies bekämpft. Ausserdem habe ich sie nicht mehr mit Spielzeug bestätigen lassen, da selbst bekannte Opfer ihr durch eine zu hektische Bewegung verunsichern konnten und sie dann immer wieder anfing, Opfer generell zu meiden.

Erst als ich ganz auf Leckerchen umstellte und jedes Opfer anwies, weder laut, noch hektisch zu sein, verbesserte sich die Opferbindung.

In der Prüfung und im Einsatz ist diese Unsicherheit nie aufgefallen, da diese Opfer ja still liegen und somit für den Hund "keine Gefahr" darstellen.

Deine Geschichte mit den bewegenden Opfern finde ich spannend. Auch bei uns taucht regelmäßig die Diskussion auf, ob wir bewegende Opfer trainieren sollten.

In unserer B-Prüfung kommt so etwas vor, so wie auch Opfer, die auf Parkbänken sitzen.

Was passiert aber, wenn ich so etwas trainiere? Will ich, dass mein Hund diese Leute anbellt? Kann ich im Ernstfall die Menschen auf der Parkbank nicht selbst fragen, ob alles ok ist?

Und verbellt mein Hund nach dem Training auch privat alle möglichen Menschen?

Kann mein Hund Privat und Arbeit tatsächlich immer trennen?

Von Cassya weiss ich, sie kann es nicht. So hat sie mir z.Bsp. mal ein Liebespärchen aus dem Gebüsch aufgescheucht! :o

Mach Du auf jeden Fall weiter so! Und immer schön berichten! :D

LG Tanja

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Klasse Bericht, Iris! =)

So ein gemeinsames Training stell ich mir auch total spannend vor!

Gerade auch das mit den verschiedenen Opferbilder finde ich sehr interessant, es gibt bestimmt mal Opfer die Angst vor Hunden haben und gut ist, wenn du Hunde dann darauf vorbereitet sind...

Du hast völlig Recht, wenn du sagst, dass du besser jetzt die Baustellen bemerkst als in einer Prüfung oder so.

Macht weiter so, liebe Grüße

Sandra + Benni ;)

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Es ist ja jetzt auch nix, was wahnsinnig schwierig zu trainieren wäre - mir begegnen auf den Spaziergängen so viele Leute, die sagen "Ach, was ist denn das für ein süßer Hund!", die werde ich ab jetzt immer gleich fragen, ob sie meinem süßen Hund nicht vielleicht ein Leckerchen geben möchten! :holy:
ist doch super!

Meggie ist zwar auch furchtbar süß (finde ICH zumindest)

aber wir kriegen sehr oft "mit Schäferhunden habe ich schlechte Erfahrung"... zu hören.

Und wenn jemand mal begeistert ist und keine Angst hat - egal ob jung oder alt - dann nutze ich dies auch aus und lasse JEDEN der will an meinen Hund ran!

(Meggie ist auch kein Typ der jedem Fremden gleich in die Arme springt...)

Aber ich glaube, wenn jemand ihr Lieblingsspieli in die Hand nimmt dann würde sie fast jedem nachlaufen...

:D

Du kannst mit Fanja trotz Läufigkeit trainieren? Finde ich klasse.

Gibts da keinen Stress mit Rüdenbesitzern wenn ihr Hundi beim Training mehr abgelenkt ist...? (oder sind die eh alle kastriert...?)

Weiter viel Spass und Erfolg Euch beiden!!

(und vielleicht öfter mal paar Fotos...?)

:klatsch::klatsch:

LG

Rike mit Meggie.

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Hallo!

Danke für die positiven Rückmeldungen, da macht das Tagebuch führen richtig Spaß! =)

@ Tanja: Ist Cassya denn gleichermaßen für Spielzeug und Futter motivierbar? Ich habe nämlich bei Fanja gestern eben auch bemerkt, dass es für sie viiiieel einfacher ist, von Fremden ein Leckerchen zu nehmen, als sich auf ein Spiel einzulassen. Aber grundsätzlich ist Fanjas Motivation im Bezug auf Futter nicht besonders hoch. An manchen Tagen spuckt sie sogar Fleischwurst wieder aus! :o Deswegen sind wir dazu übergegangen, mit Spiel zu bestätigen. Aber das nützt ja auch nix, so lange es nur bei bekannten Opfern funktioniert...

Deine Geschichte mit den bewegenden Opfern finde ich spannend. Auch bei uns taucht regelmäßig die Diskussion auf' ob wir bewegende Opfer trainieren sollten.

In unserer B-Prüfung kommt so etwas vor, so wie auch Opfer, die auf Parkbänken sitzen.

Was passiert aber, wenn ich so etwas trainiere? Will ich, dass mein Hund diese Leute anbellt? Kann ich im Ernstfall die Menschen auf der Parkbank nicht selbst fragen, ob alles ok ist?

Und verbellt mein Hund nach dem Training auch privat alle möglichen Menschen?

Kann mein Hund Privat und Arbeit tatsächlich immer trennen?

Ja, den Teil fand ich auch besonders interessant. Wir trainieren nämlich auch nie bewegende Opfer, und zwar genau aus dem Grund, dass ja im Suchgebiet auch andere Leute als das Opfer rumlaufen können, und ein Rettungshund, der jeden Jogger oder Spaziergänger anzeigt, ist ja auch nicht effizient. Ganz zu schweigen davon, dass so ein Hund, wenn er nicht genau trennen kann, ja völlig alltagsuntauglich wird. Wir gehen davon aus, dass jemand, der noch normal gehen und auf Parkbänken sitzen kann, nicht dringend Hilfe braucht! ;)

Ich hatte den Eindruck, die Malteser trainieren hauptsächlich Opfer, die zuerst an einer Stelle bleiben und dann in irgendeiner Weise auf den Hund reagieren - also schreien, nach dem Hund schlagen, angrabbeln. Das fand ich spannend, weil das ja im Einsatz tatsächlich mal vorkommen kann - gemütlich auf Bänken sitzende Realopfer halte ich dagegen für ziemlich unwahrscheinlich! (Wobei, es gibt ja nix, was es nicht gibt :D )

Baustellen wirst Du immer wieder haben' ist die eine abgehakt, so winkt schon die nächste...ich kenne keinen Hund, der dauerhaft eine baustellenfreie Leistung zeigt, dafür hat er ja uns als HF, der ihn immer wieder verunsichert!

Hihi, genau! Ich habe mich mittlerweile ganz gut damit arrangiert, dass Fanjas und meine Ausbildung auch lebenslanges Lernen bedeuten wird. Nach meinem anfänglichen Gefühl der Überforderung komme ich nun auch ganz gut damit klar, an mehreren Baustellen gleichzeitig zu arbeiten, dabei aber auch Prioritäten zu setzen und zielgerichtet zu arbeiten.

Du kannst mit Fanja trotz Läufigkeit trainieren? Finde ich klasse.

Gibts da keinen Stress mit Rüdenbesitzern wenn ihr Hundi beim Training mehr abgelenkt ist...? (oder sind die eh alle kastriert...?)

Na, wir lassen uns ja nicht von so ein bisschen Läufigkeit vom Training abhalten! ;)

Wir haben zwar schon unkastrierte Rüden in der Staffel, aber wir trennen die Übungen dann auch räumlich. Fanja macht ja noch keine Suchen, weil bei uns die Ausbildung mit Anzeigeübungen und Übungen zur Opferbindung anfängt, und erst, wenn das gut ist, geht's in die Suche. Deswegen brauchen wir für Übungen mit Fanja nicht viel Platz und nehmen dann einfach eine Wiese neben dem eigentlichen Suchgebiet. Fanja scheint aber auch nicht wirklich toll zu riechen - irgendwie hat kein Rüde, den wir irgendwo getroffen haben, großartig Theater gemacht, als er an Fanja vorbei sollte.

Viele Grüße, Iris

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