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Hunde "verteidigen?" Zimmer


Astraea

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Hallo,

ich brauch dringend euren Rat. Im Moment leben zwei (Gast-)Hunde bei mir. 2 Rüden von 2 + 3 Jahren. Sie sind ziemlich verzogen. Der eine klaut essen wenn er kann, steigt mit den Vorderpfoten auf den Tisch, beide springen Menschen an und sind kaum zur Ruhe zu bringen.

Der Kleine bellt schon mal wenn im Hausflur (ich wohne in einer Wohnung mit einer Freundin) ungewöhliche Geräusche ertönen. Das öffnen der Haustür ist egal, wenn aber sonst eine Wohnungstür aufgeschlossen wird, kläfft er kurz. Inzwischen reicht im Grunde ein Ermahnen bzw. es passiert gar nicht mehr weil ich versuche ihn vorher daran zu erinnern, dass das unerwünscht ist. Den Großen lassen solche Geräusche kalt.

Beide kennen meine Mitbewohnerin, lassen sich gerne von ihr streicheln (wir laufen uns meist in der Küche über den Weg) und haben sie dort bisher auch nicht angebellt.

Ich war heute länger im Zimmer, als sie von ihrem Zimmer kommt um ins Bad zu gehen, bellt der kleine heftiger als sonst. Ich habe sie dann aus meinem Zimmer raus gelassen, die beiden wuselten schnüffelnd durch die Wohnung und haben meine Freundin begutachtet, als sie aus dem Bad kam. Danach war alles gut, wir sind kurz zusammengeblieben und sie hat die beiden eine Weile gestreichelt damit sie sich an sie gewöhnen. So war das jedenfalls geplant.

Der Vorfall:

Meine Freundin kommt zu meiner Zimmertür, klopf und fragt ob sie rein kommen darf. Ich sag natürlich ja. Die Zimmertür geht auf, sie kommt rein und dann geht das Theater los. Beide Hunde stürzen nach vorn, wild kläffend und knurrend. Meine Mitbewohnerin bleibt erschrocken stehen, ich schnapp mir den großen am Geschirr und zerre ihn ein paar Schritte zurück. Der Kleine steht vor ihr und bellt/knurrt. Dazwischen habe ich scharf Schluss gerufen und mit dem Fuß auf den Boden gestampft. In der Situation hat auch Namen rufen nichts genützt. Meine Freundin meinte es liege sicher an der Decke die sie über den Schultern hat und legt sie schnell ab. Geändert hat das natürlich nichts. Ich habe dann den Kleinen zu fassen bekommen und weil mir in dem Moment nichts besseres eingefallen ist, habe ich sie wieder raus geschickt.

Im Nachhinein war das wahrscheinlich blöd.

Wie reagiert man in so einer Situation? Wie kann ich es erreichen, dass meine Freundin sich unbehelligt in der Wohnung bewegen kann und auch in mein Zimmer kommt? Denken sie, dass sie "ihr" Reich gegen Eindringlinge verteidigen müssen?

Grenzen sie das Zimmer, da sie dort den großteil der Zeit verbringen als eigene kleine Wohnung ab?

Die Besitzerin meinte zwar, dass die zwei Besucher für ein paar Minuten "stellen" würden, aber dass sobald sie sie kennen, alles in Ordnung sei. Ich will aber kein Risiko eingehen und die beiden auf meine Freundin loslassen.

Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Ratschläge geben. Im Moment sitze ich im Zimmer und hoffe, dass sich meine Mitbewohnerin nicht aus ihrem Zimmer bewegt, damit die Bellerei nicht schon wieder anfängt.

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Joss the Dog

Zuerst einmal, mach Dir keinen Kopf, dass Du falsch reagiert haben könntest, Du kannst es nicht rückgängig machen und es war eine Situation, mit der Du so nicht gerechnet hast - abhaken :)

Und da Du aufgrund der WG ja die besten Situationen zum "Üben" hast, würde ich Dir raten ( da kommen bestimmt noch viele andere, gute Vorschläge ), einfach einen festen Platz in Deinem Zimmer einzurichten, auf den Du die Beiden auch schicken kannst :think:

Wenn es klopft - das kannst Du ja mit Deiner Mitbewohnerin absprechen, müssen sie auf die jeweilige Decke, auf den jeweiligen Platz und müssen liegen bleiben.

Ich denke nämlich, dass sie eher aus Verunsicherung nach vorne gehen und bellen, Verunsicherung, was sie tun sollen, oder weil Du nicht in ihren Augen schnell genug reagierst ;)

Dann sind es ja Gasthunde, soll heißen, die Umgebung ist ja doch ungewohnt für sie - also, gib den Hunden Sicherheit, indem Du ihnen einen Platz anbietest und ihnen zeigst, dass Du die Situation "Anklopfen" regelst :)

Dafür sollten sie natürlich Halsband oder Geschirr und auch Leine anhaben, dass Du, wenn sie aufspringen, recht schnell auf sie einwirken kannst und sie wieder auf den Platz zurückführen kannst.

Mach das ganz in Ruhe, und zeige ihnen vorher, dass dieser Platz auch bedeutet, dass sie liegen bleiben sollen, das wird schon! :)

So wäre zumindest mein Ansatz :)

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Hallo Silvi,

das ist schon eine gute Idee. Bis das auch langfristig funktioniert, wird es wohl noch ein wenig dauern. Morgen Abend sind sie schon wieder weg, möchte das Problem aber so schnell wie möglich angehen, damit sich das bei uns nicht auch noch ritualisiert. Ein "sitz" und auf den Namen reagieren, habe ich schon eingeübt, als sie gestern das erste mal allein bei mir waren. Das funktioniert inzwischen schon sehr gut. Zu 100% selbstverständlich nicht, in solchen Ausnahmesituationen wäre das in so kurzer Zeit wohl auch zu viel verlangt.

Im Moment liegen sie entweder unter meinem Schreibtisch, dort ist in der Regel aber zu wenig Platz, oder eben hinter der Tür. Ist der Ort günstig? Dadurch, dass die Tür aufgeht, ist ein Teil ihres Sichtfelds durch die Tür eingeschränkt. Bin mir nicht sicher, ob das nun günstig ist, oder nicht. Oder doch lieber unter den Schreibtisch? Ich könnte dort noch etwas mehr Platz schaffen.

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??? Hast du die Hunde häufiger zur Pflege? Ansonsten macht es wenig Sinn, bis morgen Abend großartige Erziehungsmassnahmen zu ergreifen...

Ich würde es anders rum aufbauen, die Zimmertuer bleibt offen, deine Freundin bewegt sich möglichst viel von einem Raum zum anderen, ihr quatscht miteinander (so dass die Hunde merken, dass ihr entspannt kommuniziert, kommt auch in dein Zimmer und geht wieder, alles ganz selbstverständlich. Die Hunde haben anscheinend noch nicht begriffen, dass die ganze Wohnung Euer ist und dass Deine Freundin zu Euch gehört.

Insofern ist ihr Verhalten normal, sie zeigen eben einen Eindringling an.

Also raus aus deinem Zimmer, hol deine Freundin und geht gemeinsam durch die Wohnung und in Dein Zimmer. Sonst baut sich nur Spannung auf.

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In der Situation würde ich die Hunde vorübergehend sichern, wenn sie auf der Decke liegen (z.B. Leine an der Heizung oder ähnlichem anhängen) und selbst zur Tür gehen und sie öffnen. So sehen die Hunde, dass du die Situation im Griff hast und selbst entscheidest, wer ins Zimmer darf. Das alles sehr ruhig und bestimmt.

In der kurzen Zeit wirst du nicht so sehr viel erreichen können mit Erziehung.

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Originalbeitrag

??? Hast du die Hunde häufiger zur Pflege? Ansonsten macht es wenig Sinn, bis morgen Abend großartige Erziehungsmassnahmen zu ergreifen...

heute ist das letzte mal im Dezember aber ab Jänner geht es dann wieder weiter.

Ich würde es anders rum aufbauen, die Zimmertuer bleibt offen, deine Freundin bewegt sich möglichst viel von einem Raum zum anderen, ihr quatscht miteinander (so dass die Hunde merken, dass ihr entspannt kommuniziert, kommt auch in dein Zimmer und geht wieder, alles ganz selbstverständlich. Die Hunde haben anscheinend noch nicht begriffen, dass die ganze Wohnung Euer ist und dass Deine Freundin zu Euch gehört.

Das machen wir schon. Ich habe sie von ihrem Zimmer abgeholt, wir sind in die Küche haben uns unterhalten, sie sind auch waren dabei tiefenentspannt. Ich denke es ist einfach die Situation, wenn wir längere Zeit "abgeschottet" sind, und dann plötzlich jemand aus einem nahen Raum kommt. Seit dem wieder bekanntmachen ist die Tür auch offen. Bis sich alle wirklich aneinander gewöhnt haben, wird das noch etwas dauern.

Wie Silvi schon gesagt hat: sie sind unsicher. Ich finde nicht, dass es sinnlos ist ihnen für eine noch so kurze Zeit Sicherheit zu geben.

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Wie ist denn der Tagesablauf, wenn sie bei Dir sind? was macht ihr, um sie auszulasten? Könnte man die Freundin zB in die Spaziergänge mit einbinden?

Ich würde ganz konsequent üben, dass sie in Deinem Zimmer einen zugewiesenen Platz haben, auf dem sie bleiben müssen, auch wenn Du die Türe aufmachst oder das Zimmer verläßt. Natürlich anfangs nur kurz, sodass DU sie erlöst und nicht sie selbst die Anordnung aufheben.

Leckere kausnacks zB NUR an diesem Platz geben.

Auch der Vorschlag mit der Freundin gemeinsam in der Wohnung rumgehen usw. finde ich passend, ABER: Nach Deinen Spielregeln. Beispielsweise klopft Deine Freundin, Du weist die Hunde an, auf ihre Plätze zu gehen, gehst kurz raus zur Freundin, schließt die Türe und nach einem kurzen Moment, holst Du sie von den Plätzen ab und forderst sie auf, mit Euch zu kommen.

Sie müssen kapieren, dass es nicht nötig ist, Dein Zimmer zu verteidigen und zu bestimmen, wer wann wohin darf, weil DU diesen Job machst und ihn Dir auch nicht nehmen lässt.

Gemeinsame Unternehmungen , bei denen auch Deine Freundin mit dabei ist, auch mal die Hunde ranruft und belohnt, Kommandos gibt, ihnen auch zuhause Anweisungen gibt, könnten vielleicht hilfreich sein, damit sie auch ihr gegenüber akzeptieren, dass sie für die Wohnung zuständig ist und nicht die Hunde.

Die Hunde wissen nix von WG usw. Für sie ist die Wohnung die Höhle des Rudels und irgendeiner MUSS den Job übernehmen, für Sicherheit zu sorgen. Entweder IHR als Menschen tut das gemeinsam - oder die Hunde tun das.

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Am Morgen um ca. 8-9 aufstehen. Dann gehen wir eine Stunde raus. Da passiert nicht viel außer schnüffeln. Ich rufe sie ein paar Mal beim Namen, lasse sie absitzen und wenn sie das brav mitmachen kriegen sie etwas Futter. Während dem Spaziergang setzte ich mich dann auch ca. ein bis 2 Mal auf eine Bank und wir üben Futter in meiner Hand zu ignorieren.

Wenn wir zu Hause sind gibts frisches Wasser und sie legen sich nach ein paar Minuten unter/neben meinen Schreibtisch, oder sonst i-wo hin. Danach ist erst mal etwas Ruhe. Sie schlafen dann, bis sich etwas Suspektes bewegt und sind dann von 0 auf 180. Ich rufe sie zurück, lasse sie absitzen und sie kriegen falls sie dann ruhig sind Leckerchen. Wenn ich merke dass jemand kommt, bevor sie anfangen zu bellen, schicke ich sie zuvor auf die Decke hinter der Tür und übe mit ihnen weiter, dort ruhig liegen zu bleiben. Ist die "Gefahr" vorüber gehe ich zu meinem Schreibtisch zurück und sie legen sich wieder zu mir. Jetzt hat der kleine gerade wieder was gehört, ich habe ihn sich hinlegen lassen und belohnt als er bei weiteren Geräuschen ruhig blieb. Das funktioniert aber immer nur dann, wenn der Reiz dementsprechend klein ist und der Große nicht reagiert.

Dazwischen machen wir immer wieder mal ein paar Übungen, nichts weltbewegendes sondern die Grundkomandos.

Das nächste Mal gehts um ca. 14-15 Uhr raus. Danach wird wieder etwas geübt, sie liegen in der Zeit in der sie nicht mit Bellen beschäftigt sind ruhig im Körbchen. Ab und zu wandern sie im Zimmer/Flur auf und ab, holen Streicheleinheiten und legen sich dann wieder hin. Ich gehe öfters zu meiner Mitbewohnerin, die Tür bleibt offen und die zwei müssen davor warten.

Am Abend gehts um ca. 20:00 raus für eine Stunde und das letzte Mal um 24:00 Uhr. Sie sind dann müde und wollen schlafen. Wenn sich um 2:00 oder 3:40 etwas bewegt, dann bellen/knurren sie trotzdem.

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und sind dann von 0 auf 180. Ich rufe sie zurück, lasse sie absitzen und sie kriegen falls sie dann ruhig sind Leckerchen.

Dieses Leckerchen könnten sie als Belohnung für ihren Rabatz auffassen -würde ich weglassen.

Beide Hunde stürzen nach vorn, wild kläffend und knurrend.

Der Kleine steht vor ihr und bellt/knurrt.

Ich denke, das ist schlicht und ergreifend Territorialverhalten.

Dein Zimmer wird verteidigt (evtl. auch du?)

Parallel zu den Gehorsamsübungen könnte deine Freundin ab und zu ein Leckerchen reinwerfen, wenn sie an deiner offenen Zimmertür vorbeigeht -natürlich nur, wenn sie nicht gebellt haben.

Oder auch mal reinkommen, Keks geben, mal knuddeln wenn sie das mögen, wieder gehen. So wird der "Eindringling" schnell zum angenehmen Besuch und nicht mehr verknurrt /verbellt.

Hunde sind oft sehr bestechlich ;)

Zu den anderen Geräuschen im Haus: würde ich ihnen das Signal "still" beibringen. Manche Hunde lernen das ruck-zuck, wenn es richtig aufgebaut wird.

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