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Alter, unerzogener Hund, uneinsichtige Schwiegereltern - was tun?


estrela

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Hallo zusammen!

Ich bin kein Hundebesitzer und habe auch noch nie einen Hund gehabt und somit auch keine Hundeerfahrung.

Ich suche Rat im Falle eines 12jährigen Dackelmischlings, der meinen Schwiegereltern und dessen jüngstem Sohn gehört.

Der Grund der Anschaffung dieses Hundes war eine typische Situation, das jüngste Kind wollte damals gerne einen Hund und man hat ihm den Wunsch erfüllt. Natürlich hatten sich die Eltern nie richtig über Hundehaltung informiert, der Hund war nie in der Hundeschule und hat auch nie wirklich andere Hunde kennengelernt. So kam es wie es kommen musste, es ist ein schwieriger Hund geworden, den man nirgendwohin mitnehmen kann und die Grundkommandos mehr schlecht als Recht beherrscht.

Nun ist noch eine neue Situation eingetreten. Der ältere Bruder ist Vater geworden und sie kommen regelmäßig mit dem Baby am Wochenende zu Besuch.

Natürlich klappt nichts mit dem Hund, er bellt sowieso immer, wenn jemand ins Haus eintritt. Er reagiert extrem "eifersüchtig" auf das Baby und jeder hat Angst, dass er das Baby beisst, wenn man nicht aufpasst.

Ich bin der Meinung, dass die Hundebesitzer alles falsch gemacht haben, was man falsch machen kann. Als das Baby da war, wurde der Hund zuerst an die Leine genommen. Aber er bleibt natürlich nicht ruhig. Dann wurde er in den Keller gesperrt (aus den Augen aus dem Sinn), aber bellt dort natürlich ununterbrochen.

Jetzt ist die neueste Idee, den Hund mit Medikamenten (sind ja nur pflanzlich) ruhig zu stellen.

Ich finde den Umgang mit dem Hund fatal und es wurde nicht einmal versucht einen Hundetrainer zu Rate zu ziehen.

Ich habe eher das Gefühl, die Hundebesitzer sind des Hundes überdrüssig geworden und nur noch genervt.

Wenn ich versuche sie zu diesem Thema anzusprechen und auf eine Hundeschule verweisen, blocken sie mit dem Argument "ach der Hund ist zu alt, um etwas zu lernen", alles ab.

Was kann ich als Aussenstehender tun? Ist es besser den Hund rauszuholen und in ein Tierheim zu bringen, obwohl er schon 12 Jahre alt ist? Können alte Hunde wirklich nicht mehr erzogen werden?

Leider habe ich nicht die Möglichkeit den Hund zu mir zu nehmen und es tut mir furchtbar leid um diesen Hund und wie mit ihm umgegangen wird.

Freue mich auf hilfreiche Antworten,

estrela

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Hallo :winken:

Eine echt blöde Situation, kann man wohl sagen. Ich halte es für großen Unsinn, dass ein alter Hund nichts mehr lernen kann, ich habe selber einen damals 9jährigen Dackel aufgenommen und der hat noch einiges gelernt, was er vorher niemals kannte. Dieses Argument zählt also in meinen Augen nicht.

Den armen Kerl in den Keller zu sperren wenn das Baby da ist, finde ich auch unter aller Kanone :no:

So einen alten Hund ins Tierheim zu stecken, kann natürlich so enden, dass ihn keiner nimmt.. in dem Alter und womöglich noch mit dem Hinweis, dass er keine Kinder mag. Sollten die Schwiegereltern allerdings absolut nicht bereit sein mit dem Hund zu arbeiten (wiegesagt, das hohe Alter ist KEIN Argument), sollten sie vielleicht auf anderem Wege ein neues zu Hause für ihn suchen.

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Sicher könnte der Hund auch mit 12 noch etwas lernen - aber da müßten die SchwieEltern und wer sonst noch im Haushalt lebt absolut mitziehen.

Ist da keine Einsicht, wird das nix.

Die Menschen müßten ihr Verhalten sicherlich von links nach rechts umkrempeln.

Und dann auch erst lernen, was sie anders machen müssen, damit der Hund dazu lernen kann.

Wenn die abblocken und sich rausreden "der Hund sei zu alt" sind die Voraussetzungen für ein anderes Umgehen mit dem Hund ja garnicht gegeben.

Schade für den Hund.

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Fusselnase

Würden sie ihn denn überhaupt abgeben?

Sicher können auch alte Hunde noch was lernen - vermutlich eher als Menschen, die in ihrem Denken festgefahren sind. Und das wäre wichtig, nicht der Dackel muss umlernen, sondern in erster Linie die Besitzer! Wenn die dazu bereit wären, könnten sie sicher zumindest Teilerfolge erzielen. Aber irgendwie klingt es ja nicht danach.

edit: Merke: Erst lesen, dann antworten - Monika hat ja schon das Gleiche geschrieben.

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Wenn sie ihn abgeben würden, dann würde ich lieber schauen, ob man ihn direkt vermitteln kann. Tierheim finde ich echt hart, da kommt er womöglich nie wieder raus und schließlich hat er 12 Jahre mit Familienanschluss gelebt, in welcher Form auch immer. Das käme für mich nicht in Frage.

Ansonsten halte ich es für relativ sinnlos, sich mit den SE zu überwerfen, die vermutlich einfach festgefahren und überfordert sind. Schaut vielleicht nach Alternativen, vielleicht kann der Hund, wenn das Enkelkind kommt, zu einen Hundesitter, also Nachbarn oder so.

Armer Hund. Der ist vermutlich arg durcheinander und kann gar nicht einordnen, wieso er weggesperrt wird.

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Vielen lieben dank für eure Antworten!

Ich sehe, das mit dem Tierheim ist keine gute Lösung für den Hund. Ja, sich mit den SE deswegen überwerfen bringt auch niemandem etwas und da der Hund so schwierg ist, lässt sich auch kein Hundesitter finden.

Aber die Idee auf anderem Wege ein neues zu Hause zu finden, ist vielleicht etwas. Ich habe gesehen, das auf Tierheim-Seiten auch extern Tiere vermittelt werden können. Dann muss der Hund nicht direkt ins Heim, bekommt aber eine kleine Chance vielleicht von jemandem gefunden zu werden, der sich besser um ihn kümmern kann.

Ich werde es mal ansprechen, ob sie sich wenigstens das vorstellen können.

Ansonsten kann ich wohl nur schauen, dass ich dem Hund was gutes tun kann, wenn ich mal da bin. Ich habe gesehen, dass er viel Spaß daran hat, wenn man Futter in eine Decke wickelt und er danach suchen muss. Vielleicht kann man dieses Spiel steigern. Und vielleicht schaffe ich es über das Spiel den SE zu zeigen, dass der Hund noch lernen kann. Ist zumindest ein kleiner Hoffnungsfunke :)

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Südamerika

Hi,

was genau ist denn so fatal?

Wie oft ist das Baby denn zu Besuch.

Wie oft bist du dort zu Besuch - also wie nah und oft bekommst du alles mit?

Das heißt, wie oft ist denn so eine stressige Situation?

Gruß

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Ganz ehrlich? Ich würde nach gar keinem anderen Zuhause suchen ... :kaffee:

Statt dessen würde ich nach einer Alternative für den Keller suchen - denn darum geht es ja augenscheinlich dringender.

Zunächst einmal würde ich mir überlegen, welche Hilfe in welchem Rahmen DU SELBER anbieten kannst - Kritik ohne Konstruktivität kommt nämlich nicht gut, erst Recht nicht in dieser Situation.

Was wäre durchführbar?

Zunächst einmal: Hättest du evtl. die Zeit und die Energie, dich um den Hund zu kümmern, wenn der Bruder mit Baby da ist?

Das Zauberwort ist hier Entlastung, denn augenscheinlich empfinden die Schwie-Eltern den Hund ja in ihrer Enkelkind-Euphorie als BElastung ...

Vielleicht geben aber auch die Räumlichkeiten eine Alternative zum Keller her - evtl. soll ja ein Raum schon seit Längerem "umgebaut" werden ... und man könnte hier eine Alternative für den Hund mit einplanen als "Ausweichschlafraum" - denn irgendwann wollen die Schwie-E. ja sicher auch mal Babysitten; da könnte dann der Hund schon JETZT an diese Aufenthaltsalternative gewöhnt werden.

Ich finde es sehr schlimm, wenn die menschlichen Interessen sich ändern und der Hund dabei (noch mehr) ins Hintertreffen gerät - aber bevor man sich nun ein Bein ausreißt, um auf die Schnelle eine andere, dauerhafte Unterbringungsmöglichkeit für diesen Hund zu finden ... die auch ganz schnell für den Hund sehr übel enden kann ... würde ich lieber nach Möglichkeiten bei seiner jetzigen Familie suchen, die ein erträgliches Leben ermöglicht.

Als Hund ein Wanderpokal oder Dauer-Heiminsasse zu sein, ist in JEDEM Alter schlimm :(

Der Hund gehört doch eigentlich dem jüngsten Sohn - was sagt der denn dazu?

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Hi,

was genau ist denn so fatal?

Wie oft ist das Baby denn zu Besuch.

Wie oft bist du dort zu Besuch - also wie nah und oft bekommst du alles mit?

Das heißt, wie oft ist denn so eine stressige Situation?

Gruß

zitieren

Ich bin vielleicht 1x im Monat zu Besuch und wohne ca. 2h entfernt. Klar, da bekomme ich ja nicht gerade viel mit, wie es dem Hund sonst so geht.

Aber ich weiß, dass der Hund recht viel alleine ist, da SE und Sohn Vollzeit arbeiten. So an sich geht es wohl unter der Woche relativ ruhig mit dem Hund zu, allerdings bekommt er auch nicht sehr viel Beschäftigung. Die üblichen Gassirunden und mit dem Sohn ab und zu eine größere und er spielt ein wenig mit ihm.

Wenn wir am WE da sind, sehe ich den Sohn aber höchstens mal ne halbe Stunde mit dem Hund spielen, in dem er ihm einen Gummiball oder Ring zuwirft. Deshalb denke ich, dass er unter der Woche auch nicht mehr mit ihm spielt.

Ansonsten soll der Hund ruhig in der Ecke liegen. Da er aber recht lange fiept und immer wieder unruhig herumläuft (denke aus Langeweile), wird er mit barschen Worten auf seinen Schlafplatz geschickt, wo er dann aus den Augen ist.

Auch aufgrund der Arbeitssituation haben alle gemeint, wäre keine Zeit dem Hund etwas beizubringen.

Das Baby ist eigentlich jedes WE da und der Hund wird momentan somit ohne Kommentar für 1-2h in den Keller gesperrt, wo er ununterbrochen bellt und scharrt.

Da dieser Geräuschpegel stört haben die SE angesprochen, dass sie versuchen werden den Hund mit pflanzlichen Tabletten ruhig zu stellen.

Ich finde es eben fatal, dass überhaupt nicht versucht wird mit dem Hund zu arbeiten und zu den einfachsten Lösungen, wie in den Keller sperren oder zu Medikamenten gegriffen wird. Ich mache mir auch Sorgen, wie sich das auf den Hund letztendlich auswirkt, wenn man mit ihm jedes WE so umgeht. Man spürt inzwischen, dass er nervös wird, wenn der Besuch ansteht. Dann fährt er bei jedem Geräusch an der Tür sofort hoch. Ich dachte, dass er durch diese Handhabe evtl. wirklich agressiv werden kann.

Oder sehe ich das ganze zu übertrieben?

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piper1981

Hm, also ich halte abgeben oder ins Tierheim bringen in dieser Situation für übertrieben.

Oder sind die Eltern grundsätzlich genervt von dem Hund?

Keller klingt zwar auch nicht unbedingt toll, aber da es doch sicherlich nur eine "kurze" Zeit ist, bis der Besuch wieder weg ist, in Ordnung.

Vor allem wenn keiner Lust hat, mit ihm daran zu arbeiten...

Man könnte es dem Dackel etwas schöner gestalten, zB mit Knabberzeug, gefülltem Kong, oä Auspacksachen....

Vorher schön auspowern, vll auch noch ein paar Tricks üben....

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