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Meine liebe Ömi


federica

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federica

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Das Bild ist nicht das Schönste, aber du hast dein Kissen geliebt

Ins Rifugio gefahren bin ich, mit dem festen Vorsatz keinen zweiten Hund mitzubringen, weil der Zeitpunkt so ungünstig war. Bei meiner Abreise hab ich dir das Versprechen gegeben dich da raus zu holen. So viel zu meinen dummen Vorsätzen.

Als ich ein halbes Jahr später wieder da war und dein Gehege betreten habe, war ich geschockt, wie sehr du in der kurzen Zeit gealtert bist. Du konntest kaum einen Fuß richtig setzen. Auch hast du dich nicht getraut herzukommen, weil der Tierpfleger und die Tierärztin im Gehege waren. Ich hab beide raus geschickt und du kamst bibbernd auf mich zu. Was hab ich mich gefreut, dass du mich direkt wiedererkannt hast.

Heute weiß ich auch, dass dieses Bibbern Ausdruck deiner Freude war. Dein Körper bibberte wenn ich heim kam, oder wenn es etwas besonders Leckeres zu essen gab, eben immer wenn du freudig aufgeregt warst.

Du bist nie auf Menschen zugegangen, hast sie wo es nur ging gemieden und hattest auch große Angst vor den anderen Hunden im Tierheim und auch hier bei uns, war deine Scheu vor allem Fremden noch riesig. Tobias hat immer alle Gäste instruiert, sie sollen doch bitte noch einmal auf Klo gehen, damit dir keiner im Flur in die Quere kommt, wenn ihr zum Gassi rausgeht.

Oli wollte dir was Gutes tun und hat dir ein Stück Boulette zugeworfen. Du bist weggerannt und hast dich im Unterholz versteckt.

Ja, ich schreibe auch, dass du zum Schluss in geschlossenen Räumen mutiger geworden bist und dich hast von fremden Menschen streicheln lassen, aber draußen, draußen in Freiheit nicht, da hast du die Distanz gebraucht. War ein Mensch oder Hund in weiter Ferne am Horizont zu sehen, hast du dich im Dickicht unsichtbar gemacht.

Umso schöner war es für uns beide zu sehen, wie groß dein Vertrauen zu uns war. Keiner mochte mir so richtig glauben, dass du zu Hause, wenn wir alleine sind, so richtig extrovertiert bist. Du konntest pfiepen und quietschen, wie wild geworden durch die Wohnung galoppieren, hast geklaut wie´ne Elster und am schönsten war es, wenn du dich grunzend auf deinem Rücken hin- und hergewälzt hast. Mit Vorliebe morgens, nachdem ich wach geworden war: "Juchu, der Tag beginnt", oder nachdem du einen leckeren Knochen aufgemampft hast.

Tobias glaubte bei deiner Ankunft, dass uns noch drei, vier gemeinsame Monate bleiben. Jetzt waren es fast zwei ganze Jahre.

Meine Ömi Maus, Tobias und ich heulen um die Wette, weil du nicht mehr da bist. Mine ist auch ganz durch den Wind und hat heute seit ewigen Zeiten das erste Mal wieder einen Freund angebellt, weil er stark gestikuliert hat. In der ganzen Zeit, in der du da warst, hat sie das nie gemacht.

Wir waren gestern den ganzen Tag bei dir, ich hab dich stundenlang gestreichelt, wir haben die Ballade für euch Hirtenhunde gehört, abwechselnd geweint und gelacht.

Es fällt so schwer damit umzugehen, dass du nicht mehr bei uns bist. Wir sind alle drei nicht besonders widerstandsfähig. Du warst es, all die Jahre im Rifugio, hast gewartet und ausgeharrt.

Du bist jetzt dort, wo auch Lünchen ist und ich hab ihr gesagt, sie soll gut auf dich aufpassen.

Danke Ömi für die wunderschöne Zeit und für dein Vertrauen.

https://www.youtube.com/watch?v=p4mWvIZ47GA

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Ninchen0_15

Oh, nein, ihr habt euer Ömchen gehen lassen müssen....! :(

Bestimmt ist es schon auf der anderen Seite angekommen und Lünchen hat es abgeholt, so wie du dir das gewünscht hast!

Es tut mir so leid, ich weiß, wie ihr euch jetzt fühlt!

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Schwarzweiss

Ömchen, meine Ayla wartet sicher schon hinter dem Regenbogen. Maremmas halten zusammen. Und sie hat alle anderen mitgebracht, all unsere Lieblinge, um die wir so weinen. Aber auch die, um die niemand trauert. Lauft frei ohne Angst und Schmerzen.

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Das tut mir sehr Leid

Ich wünsche euch viel Kraft und Ömchen eine gute Reise über die Regenbogenbrücke

Lg Birgit

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Wolfsblutjule

Oh neee, das tut mir sehr leid!!! Schenke dir ganz viel Kraft, um mit der Trauer fertig zu werden. :kuss:

Run free, liebes Ömchen!!! :kuss:

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Fusselnase

Und wenn du stirbst, mein Freund,

dann würde ich gerne deine Pfote halten,

wenn ich darf,

und deine Ängste nehmen,

wenn ich kann,

und auch dein Herz,

das schlagen will und mich in jedem Augenblick

mit so viel Einzigartigem beschenkt hat.

Und wenn du stirbst, mein Freund,

dann würde ich gerne wortlos sein,

wie eine Schale, die dein letztes Schnaufen fängt,

dein Schweigen, dein Leiden.

Und wenn du stirbst, mein Freund,

dann würde ich gerne an deiner leeren Hülle sitzen,

noch eine Weile einfach sitzen,

bis meine Kraft mir reicht, um wegzugehen.

Und wenn du stirbst, mein Freund,

dann würde ich gerne, vielleicht in meinen Träumen,

dein neues, großes Leuchten sehen.

Verfasser unbekannt

Ich wollte dir grad schreiben... :(

Mein Beileid. Du hast etwas Großartiges für sie getan, als du sie aufgenommen hast. So ist das, unsere Hunde leiden so viel, bevor sie leben dürfen, und dann genießen sie das Leben in vollen Zügen! Egal wie lang es ist!

Du hast ihr das ermöglicht, und deshalb war sie ganz bestimmt ein glücklicher Hund.

:knuddel

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federica

Danke euch allen! Mir hilft das sehr.

Ich müsste arbeiten und kann mich nicht aufraffen. Plötzlich könnte ich alles wieder so schnell tun und will das gar nicht. Unsere Ömi hat mit ihrer Langsamkeit unseren Alltag entschleunigt. Sie fehlt hier so sehr.

Morgen kommt ihr neues Abseil- und Tragegeschirr an und sie ist nicht mehr da.

Eigentlich war unser Abschied ein schöner. Genau, wie in dem Gedicht Kerstin. Wir saßen seit früh morgens zusammen, Ömi, hab ich gestreichelt, sie ist immer wieder eingeschlafen, aufgewacht, hat gepfötelt und wollte weitergestreichelt werden. Es gab lecker Essen und wir saßen noch lange danach da und haben sie weitergekrault.

Sie hatte hier viele Bewunderer und jeder hat sich ein bisschen geehrt gefühlt, wenn sie dann doch mal kurz in unserer kleinen Küche vor einem stehen blieb und sich anfassen ließ.

Wir haben in den letzten drei Tagen auch wieder festgestellt, dass wir super liebe Freunde haben.

Tobias und ich hoffen so sehr in ihrem Sinne entschieden zu haben. Sie war ja geistig voll wach und interessiert.

Unser Eisbär, unsere Straßenbahn, la nonna, Ömchen, du hast uns so vieles gezeigt. Hier durch die Wohnungen zu laufen, die gemeinsamen Wege zu gehen, zu merken, wie ich die Treppen schneller nach unten laufe, durch die Geschäfte wanke und nur noch für Mine eine Überraschung kaufen kann, tut so unendlich weh.

Du warst unser erster richtig alter Hund, der hier einzog und hast so sehr gezeigt, wie wichtig dir das war, wie viel du noch lernen kannst und wie sehr du diese Geborgenheit all die Jahre vermisst hast.

Es war großartig mit dir zusammen zu leben und wirklich jeder einzelne gemeinsame Tag, war ein schöner Tag.

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Geh auf die Traumwiese, Ömi und spiele mit unseren Liebsten. Sie werden Dich gern in ihrer Mitte aufnehmen. Deiner Familie mein herzliches Beileid, meine Bewunderung und mein Wunsch, Dich noch oft in ihrer Nähe zu spüren, bis Ihr Euch alle wiederseht.

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