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Macht hier eigentlich jemand Rettungshunde-Arbeit?


Karl

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Ich habe 6 Jahre lang Rettungshundearbeit gemacht, davon 2 Jahre als Ausbildungsleiterin der ASB Staffel Bremen. Während meiner Zeit in einer Staffel im Weser-Emsland hatten

wir 1998/1999 bis zu 30 Einsätze im Jahr!

Unser letzter Einsatz war in Bremen bei einer Gasexplosion - da war es mehr als gefährlich, alles drohte einzustürzen.

Karl hat noch die menschlichen/emotionalen Aspekte vergessen:

Rettungshundearbeit heißt auch, dass man das Leben seines Hundes für ein Menschenleben hergeben würde.

Ich habe viele Jahre geglaubt, das könnte ich vertreten. Nachdem mein Rüde aber einmal schwer krank war und ich befürchtet habe, dass ich ihn verliere, änderte ich meine Meinung - wenig später habe ich die Staffel verlassen.

Wenn man sich für diese Arbeit mit dem Hund entscheidet, muss man sie mehr wie 100%ig machen. Eine gute Ausbildung für Hund und Hundeführer kann über Leben und Tod entscheiden. Und das gilt nicht nur für die Trümmer-Arbeit!

Wir haben z.B. mal ein Suchgebiet gehabt, dass zwischen 3 Autobahnen lag - da sperrt dir niemand die Autobahn ab und einen Zaun gab es dort auch nicht - schnell hätte einer der Hunde auf die Straße geraten können.

Ich bin mit meinem Hund in viele Situationen geraten, die nicht ungefährlich waren - das habe ich mir zu Beginn unserer Ausbildung nicht so vorgestellt! Gottseidank gab es in den 6 Jahren nur ein paar kleinere Verletzungen bei uns beiden.

Mein Rüde Jayteeh war immer mit großer Leidenschaft und Begeisterung dabei, dieser Job war sein Leben. Noch heute - obwohl er bereits seit 3 Jahren "in Rente" ist, geht er ab, sobald das Kommando "such und hilf" gegeben wird. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen, er war sehr eigenständig, mutig, konditionell sehr stark, konnte "eigene Entscheidungen" treffen, auch in wildreichen Gebieten hat er seine Arbeit getan, egal, was da seinen Weg kreuzte - er war wirklich 100%ig zuverlässig und hat mir oft geholfen, meine eigenen Unsicherheiten zu überwinden. Ich hatte anfangs noch Höhen- und Platzangst - undenkbar für einen Rettungshundeführer! Mit Jay zusammen habe ich mich von

Türmen herabgeseilt und bin durch dunkle enge Tunnelsysteme gekrochen *michgruseltsnoch* . Sein Enthusiasmus bei der Arbeit hat mich angesteckt. Ich danke ihm für die vielen, schönen (arbeitsreichen) Jahre!

Auf dem Bild seht ihr Jay und mich bei einer Hubschrauber Übung

post-331-1406410974,42_thumb.jpg

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Ist das Fliegen Voraussetzung für die Rettungshundearbeit?

Ich habe vor ein paar Monaten mit jemandem gesprochen, der diese Arbeit auch nach Jahren wieder aufgegeben hat, da das Leben von Mensch UND Tier gefährdet ist, und sie das irgendwann dann nervlich nicht mehr verarbeiten konnte, da ihr Hund schon ein paar Mal in gefährliche Situationen geriet!

Ich finde diese Arbeit toll und bewundere die Leute, die sich dafür mit ihrem Hund entscheiden.

Ich stelle es mir nicht einfach vor, seinen geliebten Vierbeiner auch mal in Situationen zu schicken, wo man vielleicht nicht weiss, wie es für Mensch und Hund ausgeht! :respekt:

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Hallo Renate!

Fliegen, Abseilen etc. sind Teile der Rettungshundeausbildung. Das heisst nicht, dass man ständig unterm Hubschrauber hängt, aber sollte es im Einsatz notwendig sein ist es halt ungünstig wenn das Team das das erste Mal macht.

Es es tatsächlich eine der wichtigsten Entscheidungen die man treffen muss. Die Bereitschaft zu haben das Leben des eigenen Hundes jederzeit für ein Menschenleben aufs Spiel zu setzen.

LG,

Karl

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Fliegen, Abseilen etc. sind Teile der Rettungshundeausbildung. Das heisst nicht, dass man ständig unterm Hubschrauber hängt, aber sollte es im Einsatz notwendig sein ist es halt ungünstig wenn das Team das das erste Mal macht.

Puh, also nix für mich! :o

Flugzeuge und Hubschrauber mag ich nur, wenn sie am Boden sind oder ich während dem Flug nicht selbst drin sitzen muss!

Ausserdem fang ich spätestens bei der dritten Sprosse einer Leiter, Schweissausbrüche wegen Höhenangst zu produzieren!

Wie schon gesagt, ich hab ne Riesenhochachtung vor euch beiden, die sich für die Rettungshundearbeit entschieden haben! :respekt:

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Ja, Renate, es gehört halt dazu.

Es haben allerdings nicht viele Rettungshundestaffeln die Möglichkeit, mit Hubschraubern zu üben. Die Minute soll mehrere tausend Euro kosten!

Macht aber schon Sinn, ein Einsatz per Luft kann schneller gehen, als man denkt.

Ich sollte damals mit in die Türkei, Erdbeben. Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das verkrafte. Die Staffel hatte erst nach 5 Tagen das Geld zusammen, flog zu einem Zeitpunkt los, wo alle anderen schon wieder abflogen, weil das ganze Land nach Leiche stankt. Und nur um noch Leichen zu finden....nein.

Es gab genug Hundeführer, die sich drum gerissen haben. Da habe ich doch dankend verzichtet. Die waren sich gar nicht im klaren, was da auf sie zukommt. Das hat nichts romantisches (ich..los...Leben...retten) an sich.

Es fing schon damit an, dass sie mit einer normalen Linienmaschine geflogen sind und die Hunde in Flugboxen mußten. Das ist nie trainiert worden! Angekommen mußte erst mal das verabreichte Beruhigungsmittel seine Wirkung verlieren, die Hunde mußten sich vom Flug erholen... Das hat noch mal wieder viel Zeit gekostet.

Letztendlich soll alles ein Chaos gewesen sein und ich war froh, diese "Chance" verpasst zu haben!

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  • 1 Jahr später...

Mein Rottweiler-Rüde Igor von Saaleblick 15 Monate alt und ich gehen in die Hundeschule -Halle bei Anke Zerbst.Igor und ich wir haben eine Junghundpüfung und einen Wesenstest erfolgreich bestanden.Am Montag 27.08.07 gebe ich den Antrag bei der DLRG ab um offizielles Mitglied zu werden. An einen sehr interesannten Training haben wir schon öfter teilgenommen.

Besucht den Igor und mich doch mal auf Der:bunten-Hundewiese. de

Allen viel Freude und Kraft auf diesen Gebiet (Rettungshundewesen) wünscht Euch,

René

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