Wie hättet ihr reagiert?

[joeys]

Ich finde auch das du dich richtig verhalten hast . Hätte ich genauso getan.

Es war von uns Gott sei Dank noch niemand in solch einer Situation, aber ich wäre dennoch froh, wenn mir dann jemand wie du helfen würde.

Leider leben wir in einer Wegseh- und Ich-kann-hier-nicht-helfen-Welt. Obwohl die meisten Menschen ohne Handy das Haus nicht verlassen, ist Hilfe holen wohl zu schwer.

[Gast]

Als ehemaliger einer Behörde und langjähriger Ehrenamtlichter: du hast richtig gehandelt!

Erstmal hast du deiner Pflicht zur Hilfeleistung genüge getan. Dazu gehört schon die Alarmierung des Rettungsdienstes oder die Betreuung des hilflosen Meschen.

Viel zu viele Leute gucken heutzutage weg. Das kann und darf nicht sein!!!

Du brauchst dir weder Vorwürfe machen, noch dich anfeinden lassen.

[Gast]

Danke euch.

Als ich dann mit meinem Hund wieder nach Hause ging, sah ich weiter hinten auf dem Weg, gut versteckt, den Mann stehen, den ich zuerst um Mithilfe bat. Er hat sich alles wohl aus sicherer Entfernung angesehen

Echt, sowas macht mich dann sauer. Ich kenn den aber vom Sehen und werde ihn, wenn ich ihn wieder sehe, nochmal auf die Situation ansprechen.

Ich werde auf jeden Fall immer wieder so handeln, wenn ich kann.

Und nun werde ich mein Handgelenk etwas Salben und ruhigstellen.

Aber, wenn ich mir eure Kommentare durchles, bin ich froh, das es doch noch Menschen gibt die auch geholfen hätten.

[Gast Fangmich]

Alles vollkommen richtig, was Du tust/denkst in diesem Fall, Muck.

Schimpfereien kann man aushalten - einem Menschen evtl. nicht geholfen zu haben schlecht. Aus einer "normalen" Situation (Fasching, betrunken) kann etwas Schlimmeres werden und ein vermeintlich Betrunkener kann ein Kranker sein, der Hilfe braucht u. sie nicht mehr selbst veranlassen kann.

Durch meinen Beruf bin ich mit unterschiedlichsten körperlichen Zuständen vertraut und sehe mich durch die extrem gute und ständig upgedatete Erste Hilfeausbildung auch in der Pflicht, sofort selbst zu helfen.

Natürlich hole ich auch umgehend Hilfe per Handy dazu, wenn auch nur der leiseste Verdacht besteht, dass das nötig ist.

[gast]

Hier auf dem Bahnsteig war mal ein verwirrter Obdachloser, der immer wieder zusammebrach, da wurde auch direkt der Krankenwagen gerufen und jemand blieb bei ihm (es waren sehr viele Leute da, weil alle auf den Zug warteten). Von Wegsehen konnte da keine Rede sein!

Ein Hoch nochmal auf die Bahnhofsaufsicht, die den Mann beschimpfte und dann wegging Man hat wirklich gesehen, dass es ihm nicht gut ging, er war schwach und konnte sich kaum auf den Beinen halten, wirkte aber nicht sturzbesoffen.

Einfach Besoffene würde ich wenn möglich im Auge behalten bzw je nach Zustand entscheiden. Wenn jemand nicht ansprechbar ist, wäre natürlich ein Krankenwaagen angemessen.

Wenn es mir zu gefährlich ist würde ich aber nur den Krankenwaagen rufen und mich sonst fernhalten.

So als Beispiel, auf einem Festival waren wir in einer Gruppe von ca 10 Leuten unterwegs, darunter einer, der als Sani arbeitet, wir haben einen jungen Mann aufgegabelt, der wirklich hackedicht war und am Knie verletzt, aber zu voll um das überhaupt zu bemerken. Der Sani hat ihn verarztet und wir haben ihn den Rest des abends bei uns behalten um sicherzugehen, dass er bei Bewusstsein bleibt. Am nächsten Morgen war alles wieder okay.

Der war aber auch nicht aggressiv, er hat nur versucht alle anzurotzen

[Gast]

Auf jeden Fall ist es richtig und notwendig, einen Rettungswagen zu rufen wenn man sowas sieht Selbst wenn der Betroffene das in dem Moment nicht witzig findet, weil er besoffen ist. Wäre mir in dem Moment egal.

Lieber bekomme ich ein paar unschöne Worte zu hören, als das am nächsten Tag in der Zeitung steht, dass genau der Mensch ums Leben gekommen ist, wo ich noch dran vorbeigelaufen bin

Solche Einstellungen ala` "ist doch nicht mein Problem wenn der besoffen ist" kann ich absolut nicht verstehen.

[belle]

Muck - ich hätte genauso gehandelt wie Du!!! Und das zum ersten aus dem einfachen Grund, dass man nie genau weiss, warum jemand nicht ansprechbar ist und es durchaus auch ersten Dinge sein könnten! Aber!

Die Geschichte mal anders herum!

Ich war innerhalb von 1,5 Jahren von rund 65kg auf 50kg abgemagert (nein - ich habe nicht gehungert - ganz im Gegenteil - ich habe in der Zeit nur 2 Kinder geboren. Das Abnehmen ging von ganz alleine, obwohl ich gut und gern gegessen habe - auch Süsses!).

Habe - als Florian 6 Monate jung war - angefangen zu Arbeiten. Nicht weil ich musste, sondern weil mir die Decke als Hausfrau und Mutter einfach auf den Kopf gefallen ist.

Ab Januar bis Aschermittwoch war da Megastress - umfallen im Laden unmöglich. Pause und Pipibox - so gut wie unmöglich!

Ich hatte danach nur noch 49kg.

Ich war in einer Discothek am Abend - ich musste auf die Toilette. Es war sauvoll - und die Luft war so dermassen schlecht (und roch megaschlecht!), dass mir schwarz vor Augen wurde. Ich kann mich noch erinnern, dass ich die Türklinke in die Hand nahm, weil ich wieder raus wollte - dann BlackOut!

Ich fand mich wieder mit zwei jungen Damen, die mir einen Orangensaft spendiert hatten. Sie hatten mich offenbar "aufgelesen" - zum nächsten Tisch genommen und O-Saft für mich bestellt.

Ich war den beiden jungen Damen sehr dankbar, dass sie sich um mich gekümmert haben!

[gast]

Wie lange hätt es wohl gebraucht, bis der Mann erfroren wäre? Das sollte man bei diesen Temperaturen bedenken und dann in Kombi mit Alkohol, da geht das ganz schnell!

Beim Erste Hilfe Kurs hat man uns gesagt, sternhagelvoll und dadurch womöglich bewusstlos (damit regungslos), da kann man auch eine laue Sommernacht evtl. nicht überleben!

Und der Mann, dessen "Problem das nicht ist" hat sich doch auch mit Sicherheit der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht! DAS sollte man ihm mal vor Augen halten! Was hätte es ihn gekostet zumindest die Polizei und/oder den Rettungswagen zu rufen?

Gut, dass Du wenigstens nicht weggeguckt hast, Muck!

[Gast]

Originalbeitrag

Und der Mann, dessen "Problem das nicht ist" hat sich doch auch mit Sicherheit der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht! DAS sollte man ihm mal vor Augen halten! Was hätte es ihn gekostet zumindest die Polizei und/oder den Rettungswagen zu rufen?

Ja, genau DAS werde ich ihm auch sagen. Ich dachte ja auch, wenn ich ihn direkt anspreche, wird er mir sicher helfen... denkste. Bekommt man doch immer wieder geraten, Leute DIREKT und PERSÖNLICH ansprechen. "Sie da, mit der roten Jacke" und trotzdem wars dem völlig wurscht.

Ich war echt froh, das der Mann, der über die Wiese gehuscht kam, auch aktiv wurde. Er hat sogar noch eine Decke aus seinem Schrebergarten geholt, die wir dem jungen Mann dann auch noch überlegten.

[gast]

Die Tochter (19 Jahre!!!!) einer Bekannten ist 2010 nach dem Public Viewing des WM Endspiels anschließend (als DJ in einer Tanzschule) tot zusammengebrochen und wurde von zwei anwesenden Ärzten reanimiert!

Da beim Fußballgucken war absolut kein Alkohol im Spiel, weil sie ja danach noch diese Aufgabe hatte!

Wäre das 2 Stunden vorher passiert, mitten im Gewühl unter all den Fans......ob sich da jemand gekümmert hätte? Halt nur ne besoffene Jugendliche!

Selbst dahin hat der Krankenwagen 20 Minuten gebraucht, weil der über den Hauptverkehrspunkt wegen der Fans nicht rüber kam! Sie hat es dank der beiden Ärzte überlebt (heute mit eingebautem Defi, weil das immer wieder passiert - keiner weiß warum)! Sie geht nie mehr alleine wohin, damit sie von Fremden nicht einfach liegen gelassen wird!