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Und weg war er... Mit langer Vorgeschichte ;)


Melima

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Hallo ihr lieben,

erstmal vorne weg, um ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. :so

Ich bin nicht ganz neu hier, mein eigentlicher Nickname hier ist Elenya, aber leider... kann ich seid letztem Jahr mein Passwort nicht ändern, und leider habe ich niemanden anschreiben können der mir da hilft. :( Also, hier bin ich, aber unter neuem Namen.

Ich war lange nicht mehr aktiv hier, was daran lag dass ich vergangenen November endlich umgezogen bin, und mich nicht nur räumlich vergrößert habe, sondern zum neuen kleinen Häuschen mit Garten, auch noch 2 neue Tierische Bewohner mit eingezogen sind.

Lena, ihres Zeichens eine 12 Jährige Schäferhündin, und Teemo ein 4 Jahre alter Zwergpinscher.

Und um letzteren geht es hier.

Teemo stammt aus Polen. Über sein vorheriges Leben weiß ich eigentlich gar nichts. Er ist seid Mitte oder Ende Oktober, ich weiß es tatsächlich schon nicht mehr, bei mir.

Lange Rede kurzer Sinn, er konnte und kannte gar nichts. Sobald die Leine dran war, fiel er im wahrsten Sinne des Wortes in eine Schockstarre, Überschlug sich kreischend sobald nur minimaler Zug auf der Leine war. Wirklich ganz schlimm..

Die Anfangs Spaziergänge bestanden aus viel "über die Straße tragen" und nur Meter für Meter vorwärts kriechen, um dann im reizärmeren Feld zu üben. Und wir konnten dann, zwar langsam aber immerhin, vorsichtig spazieren gehen. Nachwievor darf kaum Zug auf der Leine sein. Ich benutze eine kleine Flexileine (Jaaaa, ich weiß, die sind unbeliebt, aber hier tatsächlich das einzige was geht!) , die ich Anfangs immer weit rauszog und dann auf Stop drückte, was dann ja quasi wie eine Schleppleine ist, nur dass die Flexileine eben viiiiel leichter ist weil sie gar nichts wiegt. Inzwischen geht das auch ganz ohne Stop, also als normale Flexileine die sich inzwischen auch ein und ausfahren darf ohne das Panik herrscht. Schlimm wird es nur wenn ich die in kurzer Fassung auf Stop Stelle und er in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Aber auch das wird besser.

Was gar nicht geht sind Halsbänder, Geschirr ist ok, aber sobald er etwas um den Hals hat ist ganz Ende. Ich denke, dass er wahrscheinlich mit einer Fangstange eingefangen wurde in Polen, so wie man Straßenhunde halt einfängt. Aber wissen tue ich es natürlich nicht. Jedenfalls ist der Hals ein ganz empfindlicher Bereich.

Soviel erstmal dazu.

Jetzt geht es weiter. Ich kann ihn, an manchen Stellen inzwischen sogar ableinen. Er läuft ohne Leine natürlich viel viel besser als mit dem (aus seinen Augen) lästigen Ding da dran, so dass ich schon versuche das regelmäßig zu tun. ABER da gibt es ganz wichtige Dinge zu beachten. Punkt eins ist, dass ich ihn nur an Wegen ableine wo ich wirklich extrem weit gucken kann. Was hier kein Thema ist, da ich sehr ländlich wohne. Ich kann also sämtliche Gefahrenquellen vorher ausmachen. Punkt Nummer 2, und der bringt uns jetzt endlich mal näher an das eigentliche Problem, das geht nur auf Wegen die er NICHT als Heimweg ausmacht.

Sobald es Richtung nach Hause geht, wird er blind und taub, wie ich leider feststellen musste......

Das ganze hat sich zwischen uns eigentlich schon recht gut eingespielt.

Es gibt bestimmte Wege wo ich ihn ableine, aber auch nur wenn die Tagesform gut ist, und es gibt bestimmte Wege wo er immer angeleint wird, eben weil sie nach Hause führen oder aber unübersichtlich sind usw.

Gestern war es dann soweit.

Bitte prügelt nicht auf mich ein, ich weiß dass der Fehler auch bei mir lag, dass ich wahrscheinlich zu früh zu sehr vertraut habe, vielleicht auch zu leichtsinnig war. Aber es hatte die letzten Male wirklich immer sehr gut funktioniert.

Er blieb stehen wenn ich in rief, und reagierte gut auf mich, so dass ich ihn auf dem üblichen Weg ableinte.

Das hat gut geklappt, auf dem Hinweg..

Und dann kam der Rückweg. :heul:

Ich denke es war mein Fehler. Ich habe quasi 5 m zu spät reagiert.

Die 5 m reichten um ihm zu sagen "SO! JETZT ist Heimweg".

Und weg war er. :heul: :heul:

Zur Erklärung, ich bin über eine Brücke gegangen, und nach der Brücke wollte ich ihn anleinen.

Ich blieb stehen, er blieb stehen. Soweit alles gut. Und in dem Moment als ich mich hinkniete um ihn anzuleinen, gab er Fersengeld. Naja, eigentlich nicht direkt. Wenn ich mich richtig erinner war ich sogar schon dabei die Leine dran zu machen, habe aber den Ring nicht direkt getroffen. Er dachte dann wahrscheinlich ich wäre schon so weit und ist 1 m nach vorne gegangen, wirklich langsam. Und hat sich dann umgedreht, so nach dem Motto "Oh ist ja doch noch nicht dran..?" Und dann lief er los.. Wer schonmal einen kleinen Hund hat flitzen sehen, weiß wie verdammt schnell die sind. Und flink obendrein.

Erst lief er nur ca 10m im flotten Trab. Blieb sogar einmal kurz stehen. Innerlich war mir das Herz zwar schon in die Hose gerutscht, aber ich versuchte noch "cool" zu bleiben. Hab mich hingehockt, mit Babystimme nach ihm gerufen (war mir in dem Moment egal ob das jetzt erzieherisch richtig ist, ich wollte nur dass er zurück kommt...) Er hat für mein Empfinden auch kurz überlegt. Hat sich dann aber für die Flucht entschieden. Im Stechtrab ging es los. Die nächste Straße war zu dem Zeitpunkt noch ca 1 km entfernt. Da hätte ich schon heulen können. Nicht einmal hat er sich umgedreht, geguckt oder sonst was. Rufen, pfeifen.. nix, keine Reaktion von seiner Seite.

Dann waren es noch ca 600-500 m bis zur Straße.

Es ist eine kleine Dorfstraße, aber natürlich sah ich von weitem schon LKW und Trecker drüber brausen. Vor meinem innerlichen Auge sah ich schon quietschende Bremsen, Auffahrunfälle, Tote Hunde.......... Ich habe gerufen. Panisch, mit zittriger Stimme. Sicher falsch, sicher hat ihn das noch mehr weggetrieben.

Ich habe Blut und Wasser geschwitzt. Die liebe Lena klebte in der Zeit immer an meinen Fersen, war selber sehr verunsichert. Ich habe Gas gegeben, wollte ihn einholen. Je schneller ich wurde, desto schneller wurde er.

Noch ca 300 m bis zur Straße.

Ich hatte Tränen in den Augen und Wut im Bauch.

Habe schon überlegt wie ich Teemo im Zweifelsfall so schnell wie möglich zum Tierarzt kriege, bin gerannt und habe gebrüllt. Nichts - gar nichts.

Mein "Glück" war dass er ganz storisch oben auf dem befestigten Weg geblieben ist, genau die Spur gelaufen ist die wir sonst - an der Leine - gehen.

Ich konnte dann, ungelogen 150 m vor der Straße, querfeld ein an ihm vorbei, Lena ganz abgemüht hinter mir her, und konnte ihm endlich den Weg abschneiden.

Er blieb stehen, machte kurz anstalten ZURÜCK in die andere Richtung zu rennen. Blieb dann aber doch stehen. Und dann hab ich ihn gepackt... und die Leine dran gemacht. Und geheult. :heul: :heul:

Das war für mich ein enormer Vertrauensbruch.

Nicht dass ich ihm nicht vertrauen würde, aber nein, ich leine ihn nicht mehr ab.

Mir egal wie gut dass auf dem Hinweg immer klappt. Die Leine bleibt jetzt dran.

Fakt ist, wir sind noch nicht so weit.

Ich habe gestern sehr sehr schlecht geschlafen. Hatte abends noch zittrige Knie. Wäre er nur 100 m weiter gerannt... wer weiß was passiert wäre.

Ich weiß dass er, wenn er es unbeschadet über die Straße geschafft hätte, definitiv bis nach Hause gelaufen wäre. Und ich hätte abends noch heulen können.

Hätte ich ihn vor der Brücke angeleint, was ich eigentlich vor hatte, wäre das nicht passiert. Aber da er so toll bei Fuß lief, wollte ich ihn die letzten paar Meter noch lassen.

Ich weiß ich habe da was falsch gemacht. Und auch jetzt könnte ich wieder heulen. Ich weiß das mein Fehler sein Leben hätte kosten können. Und ich hasse mich dafür.

Ich bin normalerweise wirklich mehr als über vorsichtig was das ableinen von Hunden betrifft. Die Tatsache dass er so sehr Angst hat/te vor der Leine hat mich da so "überstürzt" handeln lassen. Ich muss umdenken jetzt, und das alles anders angehen. Die Leine bleibt jetzt dran, und punkt, nochmal mache ich das nicht mit. :Oo

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Oh ja, ein süßes Gespann und man sieht dem kleinen Fratz schon an, wie flink er ist,

da ist Pfeffer im Popo.

Was für ein Glück, dass nichts passiert ist, es war also ein Schutzengel zur Stelle, ich freue mich ganz arg für Euch alle.

Natürlich war das ein riesiger Schreck für Dich, nicht auszudenken, wenn nicht nur das Tier zu Schaden gekommen wäre, sondern evtl. auch Menschen, aber es ist alles gut gegangen und nun heißt es *nach vorne schauen*, es wird jeden Tag ein klein wenig besser, es ist schon traurig, was so viele Hunde doch für eine schlimme Vorgeschichte haben, um so in Panik zu fallen.

Alles Gute für Euch und noch ganz viele glückliche Jahre miteinander. - Adiba

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Originalbeitrag

Das war für mich ein enormer Vertrauensbruch.

Nicht dass ich ihm nicht vertrauen würde, aber nein, ich leine ihn nicht mehr ab.

Mir egal wie gut dass auf dem Hinweg immer klappt. Die Leine bleibt jetzt dran.

Fakt ist, wir sind noch nicht so weit.

.............

Ich weiß ich habe da was falsch gemacht. Und auch jetzt könnte ich wieder heulen. Ich weiß das mein Fehler sein Leben hätte kosten können. Und ich hasse mich dafür.

Erstens: ist man nachher immer schlauer!

Zweitens: ERstmal Leine dranlassen ist gut, schon alleine, um DEINE Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen!

Drittens: Shit happens!

Das hätte dem besten Hundeflüsterer passieren können! Vergiß nicht: Du bist auch "nur" ein Mensch! Kein gottgleiches Wesen!

Manchmal im Leben geht was schief, das ist nunmal so.

Aber, hey! Es ist gut ausgegangen! Das, NUR das ist die Hauptsache!!! :D

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Danke ihr zwei. :)

Ja, hinterher ist man immer schlauer. Aber man, ich Ärger mich einfach.

Über mich, über ihn, über die Situation allgemein.

Ich verstehe einfach nicht warum das auf dem Hinweg klappt, und auf dem Rückweg dann nicht mehr.

Zur Erklärung, ich habe schon öfter beobachtet dass er einen Zahn zulegt wenn es Richtung nach Hause geht. Normalerweise eben wirklich nur einen Schritt schneller, heißt während er auf dem Hinweg echt die Trödeltante vor dem Herrn ist.. gehts auf dem Heimweg dann plötzlich doch im Trab.

Da mir der Abstand dann aber zu schnell zu groß wird, leine ich ihn daher halt immer an auf dem Rückweg, da ich eben denke, oder jetzt halt leider auch weiß, dass ich ab einem bestimmten Radius an Abstand keine Einwirkung mehr auf ihn habe.

Solange er nah bei mir bleibt, reagiert er auch auf ansprechen und bleibt stehen. Aber wie man sieht, gehts sofort in die Hose wenn er mal nicht stehen bleibt.

Aber wie soll ich das üben? Das Vertrauen was das ableinen angeht ist futsch.

Im Garten ist kein Problem. Und auf meinen Freund hört er draußen auch besser wenn er ihn ruft. Aber der ist aus diversen Gründen fast nie dabei beim spazieren gehen. :Oo (Übrigens auch sowas was ich nicht verstehe, warum er sich da meinen Freund rausgepickt hat, denn wie gesagt, der geht nie mit ihm spazieren :Oo )

Teemo geht generell jetzt nicht wirklich gerne spazieren. Anfangs vorallem wegen der Leine, und naja, er ist schon eine echte Couchpotatoe. :D Freiwillg würde er keine große Runde gehen, und bei Regen, Schnee, Wind schonmal gar nicht. Im Garten wird getobt mit seinem Quietschi Spielzeug, da kann er flitzen, aber draußen lieber nicht.

Sicher wird er in manchen Bereichen doch noch unsicherer sein als ich vielleicht angenommen habe. Aber an sich geht er ruhig und - ich denke- entspannt an der Leine mit mir spazieren, und macht auch am Stall keinerlei Probleme.

An sich kann ich schon zufrieden sein mit ihm. Er bleibt Problemlos alleine, macht mit keinem Tier Probleme, egal ob Hund, Katze oder Pferd. Also eigentlich kann man sich da echt nicht beschweren, erst recht in Relation zu der Zeit die er erst hier ist und seiner Vorgeschichte.

Aber an manchen Dingen hapert es dann doch noch gewaltig.

Was zB gar nicht geht, sind Dinge die in einengen, wo er "ausgeliefert" ist, nicht weg kann.

Großes Thema Tierarzt, ohne Maulkorb keine Chance! Ja, da kommt die Kampfratte raus und damit ist echt nicht zu scherzen! Der Beißt im Zweifelsfall auch nochmal nach! (Glaubt mir ja nie jemand wenn das kleine süße Hündchen da sitzt)

Zweites großes Thema sind einfach Dinge auf die er grade keinen Bock hat..... raus gehen? Nö will ich grad nicht, da beiß ich lieber um mich. Raus aus dem Bett? Nöö, kannst mich mal. Da wird ein Theater veranstaltet.. Ich will jetzt nicht sagen typisch kleiner Hund.. aber doch, er ist eine Prinzessin, und was Prinzessin auf der Erbse nicht passt, wird auch lautstark bekundet. :so (Ich will da jetzt keinen Kleinhundbesitzer angreifen, aber ich habe noch nie einen großen Hund kennengelernt der das so vehement tut wie er. Kleine Hunde hingegen schon :D )

Da komm ich mit zu recht, von dem Quatsch lass ich mich kaum beeindrucken. Wenn der im Bett sitzt und meint mich anzublaffen wenn ich ins Schlafzimmer komme, ziehe ich halt die Decke mit ihm runter :zunge: Gleiches gilt für Zähnefletschend im Körbchen sitzen. Da ist der Herr schneller aus dem Körbchen wie er gucken kann, das lass ich nicht mit mir machen. :so Ändert aber nix daran dass wir die Diskussion fast täglich aufs neue führen.

Und im nächsten Moment liegt das zitternde Häufchen Elend wieder neben mir, und drückt sich so eng an mich dass man kaum böse sein kann. :Oo

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Oh da wäre ich aber auch "fertig" mit der Welt.

Vor allem wenn man sich selber sagen muss "ruhig" bleiben...obwohl man in Panik ist.

Einer von unseren war auch mal geflitzt, ich gerufen und als er wieder an mir vorbei flitzte und Richtung nach Hause, da wollte ich schon hinterher rennen...

Aber mein Mann hatte mich dran erinnert das unsere Candy ja Laut geben kann...

Also unserer Candy das Kommando gegeben und schon hat sie gebellt sogar 3x anstatt wie sonst einmal.

Und schon kam unser Wicht angerannt und hatte sich gefreut das er uns wieder gefunden hatte. Bei so was fallen einem wahre Gebirgsketten vom Herzen, oder ? ;)

Und was mir immer wird gesagt/in Erinnerung gerufen wird, das man ja nicht hinterher laufen soll, sondern versuchen soll in die andere Richtung zu laufen ...in der Hoffnung das die Hunde so viel Bindung haben das sie hinterher kommen.

Ehrlich gesagt bin ich bei so was auch sehr skeptisch, aber bis jetzt hatte es auch immer geklappt, setzt aber voraus der Hund bekommt das mit ;)

Wie sind denn Teemo und Lena so zusammen ? Orientiert er sich etwas an Lena?

Vielleicht wäre das ja was wenn Lena bellt und er an kommen würde...!?

Falls Du ihm jetzt nicht mehr vertraust, vielleicht hilft erst mal ja eine Schleppleine ?

Erstmal als "lange Leine "benutzen und wenn Du wieder mehr vertrauen hast kannst Du sie ja fallen lassen, so hast Du dann aber immer was wo Du schnell drauf treten kannst um ihn am wegrenne zu hindern oder so.

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Erst mal :kuss: auf den Schock!

Und jetzt: Schwamm drüber - sehe ich genau wie Skita.

Deiner Beschreibung nach fühlt Teemo sich zu Hause sicher, außerhalb nicht.

Es gibt auch ganz dünne Schleppleinen aus Kordel, die extrem leicht sind, leichter sogar als eine Flexileine, vielleicht wäre dies noch eine Alternative?

Gibt es eine Beschäftigung, die Teemo gerne zu Hause macht (idealerweise MIT dir) und die du dann auch draußen mit ihm machen könntest?

Wenn ja, würde ich mir dafür zunächst erst mal EINEN bestimmten Platz auf dem Spazierweg aussuchen, an dem du dich mit ihm beschäftigst, dort aber in jedem Fall gesichert mit Schleppleine, diese notfalls um den Bauch bei dir befestigt.

Verbinde etwas Schönes mit den Spaziergängen.

Teemo ist jetzt etwas mehr als 4 Monate bei dir und schon ein erwachsener Hund - da könnte es so einige Baustellen geben aufgrund seiner Vorgeschichte :think:

Ihm zu Hause zu zeigen, dass du dir "ungehöriges Verhalten" nicht bieten lässt, reicht nicht aus, um dieses Verhalten abzustellen ... wie du selber schon festgestellt hast ;)

Nicht nur, dass er täglich auf's Neue dieses Verhalten zeigt und dich damit dazu bringt, dich wieder "durchsetzen" zu müssen - nein, er zeigt dir auch an, dass er genau weiß, wo du dich nicht mehr durchsetzen kannst und er "sein Ding" durchziehen kann ...

Erkläre mal bitte, warum er vom Bett runter muss und warum er aus seinem Körbchen kommen muss, und was machst du DANACH?

Lieber Gruß

Moni

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Elenya? Dann bist du doch die Pferdehalterin, die die Ausbildung im Tierheim gemacht hat, oder?

Ich würde dem jetzt nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken.

Gut das nichts passiert ist aber es geht weiter. ;)

An deiner Stelle würde ich die Spannung auf dem Rückweg rausnehmen.

Sobald du bemerkst, er wird schneller, dreh um und gehe in die andere Richtung.

Jedesmal.

Irgendwann hat er es verstanden und diese Spannung ist weg.

Es gibt nunmal keine Alternative und der Zwerg muss lernen das Leine und du wichtig sind. Wenn euer Vertrauen wieder einigermaßen hergestellt sind, würde ich eine schwere Leine zu der Flexi dazu nehmen. Beide am Anfang einhaken und loslaufen.

Zwischendrin die schwere Leine abmachen und normal weiterlaufen.

Immer wieder die schwere ab und dran. So gewöhnt er sich daran.

Panikattacken ignorieren und weiterlaufen.

Wenn ich das richtig einschätze, wird er ohne dich unsicher und das solltest du dir zunutze machen.

Selbst wenn dir das noch einmal passieren sollte, dann versuche durchzuatmen und dann einfach umzudrehen und in die andere Richtung laufen. Erst langsam, wenn du aus den Augenwinkeln siehst, er guckt nach dir, dann schneller werden. Nicht rufen. Einfach laufen.

Viel Erfolg

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Dieses Verhalten, dass es auf dem Rückweg gar nicht schnell genug heimwärts gehen kann, habe ich auch mit meiner letzten Hündin, Maja, erlebt. Sie saß ein Jahr in einem spanischen TH und dann nochmal ein halbes Jahr in einem deutschen TH. Sie war eine sehr in sich ruhende Persönlichkeit und der Stress im TH, allein schon der Geräuschpegel, muss sie total fertig gemacht haben. Jedenfalls war sie extrem froh, nun ein eigenes Zuhause, ein eigenes Bett zu haben, dass sie eigentlich gar nicht von zuhause weg wollte. War man dann unterwegs, war alles prima und sie spazierte gemütlich mit mir mit. Aber sobald man den "Scheitelpunkt" des Weges erreicht hatte und es wieder heimwärt ging, kam ich kaum noch hinterher, so schnell lief die alte Dame auf einmal. (Dabei hat sie mich übrigens mit ihrem geografischen Sinn oft beeindruckt, denn sie wusste immer, wann es wieder in Richtung Heimat ging, auch als sie sich in unserer Gegend mit vielen Wäldern und Wiesen noch gar nicht auskennen konnte.)

Und natürlich ist mir dann ähnliches passiert wie hier beschrieben: Sie hörte "eigentlich" schon ganz gut, hatte keinerlei Jagdtrieb oder anderweitige Streunerambitionen und so ließ ich sie zu früh ohne Leine laufen. Klappte super, solange bis wir auf dem Rückweg waren. Da ließ mich Madam dann ganz ungerührt stehen und machte sich strax und unter Abschaltung ihres Gehörs auf den Weg nachhause. Auch mir gelang es damals, sie gerade noch kurz vor der Straße zu stoppen.

Das Gefühl von "Vertrauensbruch" hatte ich nicht, ich war nur sehr sauer auf mich selbst, da ich zu zeitig zu viel von ihr erwartet hatte. Sie hat einfach sehr lange (ca. ein Jahr) gebraucht, um wirklich zu verstehen, dass es immer wieder nachhause geht und dass sie sich auf uns verlassen kann. Später lief sie nahezu immer offline und auch die Rückwege waren kein Problem mehr. Also gib deinem Kleinen einfach noch mehr Zeit, sei ihm nicht böse, zieh deine Lehren daraus und dann vergiss diese Episode am besten.

LG, Angela

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Gut dass nix passiert ist. Ich würde mir da nun keinen Kopf mehr drüber machen. Abhaken, draus gelernt: Leine bleibt dran. Würde dazu auch soviel wie möglich ganz leichte Schleppleine benutzen, damit der Hund , ohne sich bedrängt zu fühlen, lernen kann, sich an Dir zu orientieren.

Du empfindest es als Vertrauensbruch?

Ich sehe das anders: Der Hund hat Dir gezeigt, dass er Dir noch nicht ausreichend vertraut.

Er hat nicht DEIN Vertrauen missbraucht, sondern er hat noch nicht ausreichend Vertrauen zu Dir aufgebaut, das ihm in Deiner unmittelbaren Nähe Sicherheit vermitteln könnte.

Und da bin ich schon bei den Situationen angelangt, in denen er Dir deutlich kommuniziert, dass er es unangenehm bis gefährdend empfindet, was Du tust - nämlich all die Situationen, in denen er die Zähne einsetzt und sich verteidigt und wenn es täglich zu derartigen Auseinandersetzungen kommt, in denen er sich gegenüber Dir gegenüber zur Verteidigung genötigt fühlt - WIE soll da eine Vertrauensbasis entstehen?

Ja, man kann es so sehen, dass er Ressourcen verteidigt - aber das Bedürfnis dieses zu tun, kommt aus einer Empfindung des Hundes heraus, die ihm in dem Moment scheinbar nur diese einige Reaktionsmöglichkeit lässt.

Hätte er eine Alternative, würde er sie anwenden, im Sinne von Konfliktvermeidung. Hat er aber noch nicht.

Er beißt, wenn er sich bedrängt fühlt.

Er weicht Deiner Nähe aus, wenn er sich unsicher fühlt.

Ich würde ihn 1. nicht mehr soweit bedrängen, dass er nach vorne abwehrt und ihm anstattdessen Alternativverhalten beibringen= aufstehen und woanders hingehen, sich zurück ziehen und jedes rankommen, jede freundliche Kontaktaufnahme, die er Dir gegenüber zeigt, freundlich bestätigen, belohnen, einfach jedes Nähe suchen positiv belegen.

Ich weiß, ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was Dominanzler Dir raten - aber bei mir hat das schon bei mehrerern Hunde hervorragend geklappt, die zuvor schon mit Ignorieren, massregeln, unterdrücken immer weiter in defensive Aggression bis hin zur offensiven Aggression getrieben wurden.

An erster Stelle würde ich ganz fein drauf achten, was der Hund für Signale zeigt, noch bevor Du so nahe dran bist, dass er zuschnappt, zB auf dem Bett. Noch bevor Du ihn anfasst.

Möglicherweise kommuniziert er, sobald er merkt, Du willst zu ihm gehen, um ihn vom bequemen Platz zu vertreiben, nämlich beschwichtigend, duckt sich kurz, macht sich klein, legt die Ohren unsicher an, guckt weg oder ähnliches und genau DAS kannst Du beantworten, indem Du Dich zurückziehst und ihn in Ruhe lässt. Im Rahmen dieser Kommunikation kannst Du ihn dann, wenn Du in einer Distanz bist, die ihm Entspannung ermöglicht, zu Dir rufen, ihn locken und belohnen.

Und ich würde spielerisch ein Kommando aufbauen für rauf - und runter, sodass Du ihn gar nicht körperlich bedrängen musst, wenn er wo weggehen soll und Du damit auch auf Distanz Einfluss auf ihn hast.

Mir fielen da noch gaanz viele Möglichkeiten ein.

Auch zu den nötigen körperlichen Manipulationen, wie Zb Gesundheitspflege, Tierarzt.

Viel Spaß mit dem Knopf

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