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Aggression ist Kommunikation - interessanter Artikel


Gabyg

Empfohlene Beiträge

hansgeorg

Hey

Seit Jahren weise ich immer wieder darauf hin, das Dominanz, Aggression, Rudelordnung usw. von der Evolution aus guten Gründen hervorgebracht wurde, was uns jedes gute Lehrbuch der Verhaltensbiologie bestätigt.

Nur die Hundewelt, Hundeschulen und den zahlreichen selbst ernannten Hundeversteher, Hundeflüsterinnen und RS'lern mit ihren weitverbreiteten und gerne geglaubten Behauptungen, fern jeder Lebensrealität, glauben etwas anderes.

Sie wissen alles, können alles, aber verstehen nichts (Verf. unbekannt).

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Nun ja, ich habe selbst einen manchmal übergriffigen Rüden, der ohne Vorwarnung einen kleinen vorbeiflitzenden Hund schnappt. Der Beutegreifer schlechthin, aber ohne Beschädigungsabsicht und deshalb in meinen Augen eben nicht aggressiv. Deswegen sauge ich Infos wie diese auf. Das hilft aber leider alles nix, wenn die Kleinhundehalter dann geschockt sind, obwohl keinerlei sichtbare Verletzungen vorliegen.. Da kann man mit noch so viel Erklärungen kommen, für sie ist in dem Moment der Hund "einfach" aggressiv. Ich kann es ja verstehen. Wie das zustande kommt, und welche Ressourcen(verteidigung) da mit im Spiel ist oder sein kann, interessiert in diesem Moment herzlich wenig. Deswegen finde ich solche Artikel ganz hilfreich.

Gruß Gaby

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Juline

Den Artikel könnte man ausgedruckt jedem Welpenkäufer in die Hand drücken, um dem rosaroten Brillendenken etwas entgegen zu wirken.

Nun ja, ich habe selbst einen manchmal übergriffigen Rüden, der ohne Vorwarnung einen kleinen vorbeiflitzenden Hund schnappt.

Ach herrje, der böse Hund!

Nein , Spaß beiseite, aber ich fürchte mit Erklärungen wirst du auf Granit beißen bei -naja ich schätze 95% der HuHa? Oder? Schon probiert?

Ich habe vor längerer Zeit einen total interessanten Abendvortrag von Dorit Feddersen-Petersen gehört zum Thema Beutefangverhalten. Sie war ja vor Gericht die Gutachterin (oder eine der Gutachter, das weiß ich jetzt nicht) im Fall des getöteten Volkan in Hamburg und hat sich deshalb ausführlich mit ähnlichen Fällen beschäftigt.

Vieles ist Beutefangverhalten, was landläufig als aggressiv = böse gilt -wobei diese Gleichsetzung ja schon völlig blödsinnig ist.

Aber sag das mal den Leuten :(

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Muss man aber auch von der anderen Seite betrachten. Dem Opfer / Geschädigten ist es reichlich egal warum es zu dem Vorfall kam, nur dass es so ist.

Daher verstehe ich auch die Gegenseitigen Reaktionen.

Im Gegensatz dazu ist es für den HH schon sehr hilfreich zu wissen warum der Hund das macht und wie man es verhindern kann.

Edit: sehr schöner Artikel

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hansgeorg

Hey

Originalbeitrag

Nun ja, ich habe selbst einen manchmal übergriffigen Rüden, der ohne Vorwarnung einen kleinen vorbeiflitzenden Hund schnappt. Der Beutegreifer schlechthin, aber ohne Beschädigungsabsicht und deshalb in meinen Augen eben nicht aggressiv. Deswegen sauge ich Infos wie diese auf. Das hilft aber leider alles nix, wenn die Kleinhundehalter dann geschockt sind, obwohl keinerlei sichtbare Verletzungen vorliegen.. Da kann man mit noch so viel Erklärungen kommen, für sie ist in dem Moment der Hund "einfach" aggressiv. Ich kann es ja verstehen. Wie das zustande kommt, und welche Ressourcen(verteidigung) da mit im Spiel ist oder sein kann, interessiert in diesem Moment herzlich wenig. Deswegen finde ich solche Artikel ganz hilfreich.

Gruß Gaby

Ob dein Rüde aggressiv ist oder nicht, kannst nur du selbst beurteilen, da du ihn am Besten kennst, das ist erst einmal klar, oder Fakt, wie du willst.

Davon unabhängig ist, dass es Aggressionen gibt, die sehr unterschiedlich motivierte sein können.

Wer die Geschichte der Aggression in der Verhaltensbiologie verfolgt hat und einwenig kennt, weiß, dass man früher von Aggressionstrieben sprach.

Als von Wissenschaftlern 1969 versuche gemacht wurden, die die mechanistischen Triebtheorien infrage stellten führte das zur Erkenntnis, das es Triebe, so wie sie gedacht wahren nicht gibt.

Vielmehr musste man erkennen und konnte aufklären, dass es sich hier um physiologische Prozesse handelte, die von bestimmten Regelkreisen im Organismus organisiert werden, die zu der weiteren Erkenntnis, das es sich hier um Motivationen handelt, führten.

So wurde klar, das viele als Triebe bezeichnete Verhaltensweisen, so wie Hunger, Durst, Sättigung, Aggression usw., Motivationen sind.

Damit war der erste Schritt zu einer Korrektur von veraltetem Wissen in der Verhaltensbiologie gemacht, man bedenke, dass diese Erkenntnis aus dem Jahre 1969, also von vor gut 45 Jahre stammen.

In die Fachliteratur kam sie aber erst gut 35-40 Jahre später an, so auch z. B. bei Feddersen-Petersen, oder dem Zimbardo (Standardwerk für Psychologie) usw.

Nun zum Beutegreifen, auch hier ist es die Verhaltensbiologie, die nachweisen konnten, dass das Beutemachen nicht mit Aggressionen verbunden ist.

Wenn man das weiß, wird auch verständlich, dass manches Verhalten von Hunden, nicht zwingend aggressionsgeleitet sein muss.

Nur wo fängt Aggression an und wo ist es keine Aggression.

Denn auch wenn keine Beschädigung, wie bei deinem Rüden stattfand, bedeutet das noch nicht, das es auch ohne Aggressionen abgelaufen sein muss.

Viele Hundehalter gehen davon aus, dass sie Hundeverhalten verstehen und deshalb deuten könnten, was ein fataler Irrtum ist.

Kein Mensch kann z. B. durch reines Beobachten erkennen, ob ein Hund Dauerstress hat, das entzieht sich unseren menschlichen Fähigkeiten vollkommen.

Denn dazu müssen wir technische Hilfsmittel eines Labors in Anspruch nehmen.

Nicht zu verwechseln, mir akutem Stress, den wir schon situationsbedingt beobachten und erkennen können, das ist nicht so schwierig, dazu braucht es in aller Regel keine technischen Mittel.

Deshalb ist es auch ein Irrglaube, wenn die ganzen selbst ernannten Hundeversteher, Hundeflüsterinnen und RS’ler usw., ernsthaft glauben, sie könnten das Verhalten, also die Interaktionen ihrer Hunde untereinander, verstehen und wüssten, was die Hunde sich zu sagen hätten, das kann kein Mensch.

Dieser Irrglaube, das zu können, beruht einzig und alleine auf der Arroganz und Ignoranz der Menschen, die viel Glauben, aber wenig Wissen.

Mir geht es da ähnlich wie dir.

Ich hatte auch einen Rüden, der einige Auseinandersetzungen mit anderen Hunden hatte, das wahren Ernstkämpfe, leider mit Beschädigungen, aber ohne erkennbares Aggressionsverhalten, was sehr widersprüchlich klingt.

Ich habe sogar eine mögliche Erklärung dafür, die natürlich nicht auf gesicherten Daten basiert, und nicht repräsentativ ist.

Dieser Rüde hatte wahrscheinlich einfach Spaß am Kämpfen, denn er war auch immer beim Spielen recht körperbetont, ohne das Aggressionsverhalten zu erkennen war.

Die Natur ist niemals so einfach, wie sie auf den ersten Blick scheint (Biochemie des Menschen, 2003)

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McChappi

Sorry Gabyg ich habe selber so einen Hund der aus "seiner sicht" (und wer die Hintergründe kennt) aus gutem Grund auch mal zu packt. Ohne den andere beschädigen oder gar töten zu wollen und trotzdem würde und tu ich alles das Vivo nicht mal die Gelegenheit bekommt es zu tun.

Was kann ein fremder Hund dafür was meinem Hund passiert ist?

Würde dein Hund mein Dackel im vorbeigehen packen würd ich deinen Hund im vorbeigehen tretten. Ganz ehrlich.

Und würde Vivo doch mal nen anderen Hund packen dann find ich es normal wenn der andere Halter das nicht witzig findet.

Agression unter Hunden bedeutet nicht das ein Fehlgeprägter Hund sich mal einen schnappt. Das hat rein garnichts mit agression unter Hunden zu tun sondern ist aus Hunde sicht absolut gestört.

Agression sieht aus das ein Hund die Zähne nem anderen zeigt der an sein Knochen will. Für uns Menschen ist das unerwünscht für den Hund durchaus normal und gesund.

Steifes umeinander tänzeln, ja auch mal ein "luftkampf" um ne läufige Hündin das alles ist durchaus normal.

Aber wahrlos Hunde zwacken umrennen oder sonst was ist eben nicht normal. Und du solltest da deinen Hund besser sichern. Und ja wir leben nun mal eng zusammen mit vielen Hunden und da gehts auch nicht das sich ständig Rüden kloppen und da müssen wir der Natur trotzdem mal nen Riegel vor setzen. Durch Gehorsam oder einer Leine.

Ich kann dir sagen wie leid ich es bin zu hören " So sind Rüden halt" " Die machen das unter sich" uswWenn du den Hund dein eigen nennst der dann ständig beim Tierarzt sitzt und von gut sozial zu absolut unkompatibel mit fremden Hunden wird.

Das ein Hund agressionen hat ubd zeigt und auch zeigen soll ist richtig, aber nicht so das andere geschädigt werden.

Es sind nunmal keine streuner. Hinter jedem Hund steht auch ein Mensch oder eine Familie, die dann einen Hund hat der langsam angst vorm Tierarzt bekommt so oft wie man da sitzt, Der ständig leinen Knast auf grund der Verletzung hat oder um den man gar trauert weil er tot gebissen wurde.

Auch steht dahinter das Gesetz was klar sagt was sache ist und schneller Maulkorb auferlegt als dir lieb ist.

Und dann ist es DEIN Hund der leidet weil DU ihn nicht gesichert hast.

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Originalbeitrag

Agression sieht aus das ein Hund die Zähne nem anderen zeigt der an sein Knochen will. Für uns Menschen ist das unerwünscht für den Hund durchaus normal und gesund.

Was soll daran Aggression sein? Ich würde es eher Kommunikation nennen. Unter Aggression verstehe ich wirklich grundlosen Angriff.

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Schrödinger

Aggression definiert sich doch nicht durch (aus unserer Sicht) begründete oder unbegründete Handlungen.

Es ist einfach Energie/Motivation, die für ein Ziel aufgewendet wird. Und je höher die Bereitschaft etwas zu erreichen, desto mehr davon wird man aufwenden können.

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