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Große Probleme mit anderen Hundehaltern


gast

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Hallo,

ich habe ein ziemlich großes Problem mit mir selbst und mit anderen Hundehaltern.

Vielleicht könntet ihr mir Tipps geben, mein familiäres Umfeld kann mir diesbezüglich nämlich leider nicht mehr weiterhelfen.

Ich bin ziemlich harmoniebedürftig und Hunde liegen mir sehr am Herzen. Durch Literatur, Praxiserfahrung und eben das Forum bin ich stets bemüht mich weiterzubilden und meinen Hund richtig einzuschätzen und zu lesen. Was mir auch gut gelingt. Die, ich nenne sie mal Basic-Hundekommunikation (Calming Signals etc) habe ich mittlerweile sehr gut drauf und auch sonst würde ich mich, obwohl ich erst den zweiten Hund in meinem Leben halte, als Fortgeschritten in Sachen Hundehaltung sehen. Also bei der Beziehung zwischen mir und meinem Hund läuft alles super.

Durch mein angeeignetes Wissen sehe ich mittlerweile leider auch deutlich was so bei anderen Hundehaltern schief läuft. Schon oft habe ich Freunden und Bekannten Tipps gegeben und ihnen bei Problemen mit ihren Hunden geholfen, da ich immer wieder um Rat gefragt werde. Der Erfolg dabei hat mir Recht gegeben.

Dabei fällt mir immer wieder auf, dass die meisten HuHas hier einfach nur Kommunikationsprobleme haben, was zu Missverständnissen und Fehlverhalten führt. Denn einfachstes Wissen fehlt. Meistens fülle ich nur Wissenslücken auf und schubse in die richtige Richtung und schon lösen sich viele hausgemachte Problemchen in Luft auf.

So weit so gut.

Die Anzahl der Huhas, welche sich nicht in irgendeiner Weise Hilfe suchen ist hier allerdings enorm groß. Das Gassi gehen macht mir keinen Spaß mehr, denn irgendwo sehe ich immer Hunde, die aus Unwissenheit falsch geführt werden. Ich komme damit nicht mehr klar. Nicht, weil ich ein unausgelebtes Helfersyndrom habe, sondern weil mir die Hunde so unglaublich leid tun.

Mit der Anschaffung eines Hundes übernehme ich Verantwortung für ein Lebewesen, zu dieser Verantwortung gehört für mich auch für dieses Lebewesen ein Optimum in der Haltung zu schaffen (ziemlich doof formuliert, ich hoffe ihr versteht mich). Das war mir schon mit 11 Jahren klar, als unsere erste Hündin hier einzog.

Leider sehen das viele andere Halter nicht so. Mich macht es unendlich traurig und wütend, dass das Zusammenleben zwischen diesen Menschen und ihren Hunden mit großen oder kleinen Problemen gespickt ist, nur weil Grundwissen fehlt.

Versucht man dann auf eine nette und höfliche Art das Verhalten des Hundes zu erklären, stößt man auf Unmut, weil man erkannt hat, dass nicht alles perfekt bei diesen Leuten läuft.

Oder man wird ausgelacht oder aufgrund des Alters nicht ernst genommen. Ich komme mit dieser Ignoranz nicht klar.

Mir tun die Hunde so unendlich leid, weil sie permanent missverstanden werden. Mich macht es mittlerweile sogar krank so etwas mit anzusehen (Magen lässt grüßen). Mir geht das also alles ziemlich nahe und ich weiß nicht mehr was ich machen soll.

Am liebsten würde ich sämtliche Hundehalter irgendwie aufklären, ein Buch schreiben oder so. Nur leider würden solche Leute, wie ich sie meine, das eh nicht lesen. Bücher zum Thema gibts ja auch schon genug.

Ich würde am liebsten ein Umdenken in Gang bringen, aber ich weiß nicht wie.

Theoretisch könnte mir das alles sonstwo vorbei gehen, aber mir liegen Hunde eben sehr am Herzen.

Die ganze Zeit hat es immer geholfen, wenn ich mit meiner Familie darüber gesprochen habe, mich ausgekotzt habe. Warum reicht das nun nicht mehr? Warum macht mich das so fertig? Irgendwie war es leichter, als ich noch nicht so viel über Hunde wusste, denn nun wird das Wegschauen immer schwerer. Ich kann doch nicht draussen rumrennen und sämtliche Leute bekehren. Oder doch?

Danke erstmal, dass ihr das gelesen habt. Hoffentlich lacht ihr mich nicht aus. Und nein, eigene Probleme habe ich nicht so viel, sodass ich mir den Kopf über fremde Menschen zerbrechen muss ;)

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  • gast

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Natural

So recht weiß ich auch keinen Rat für dich.

Allen helfen kannst du nicht, aber du kannst mit gutem Beispiel voran gehen. Die die dich um Hilfe bitten denen hilfst du und den anderen zeigst du wie gut es dir und deinem Hund geht!

Auch wenn die Leute es nach außen nicht zeigen so wollen sie auch so einen gut führigen Hund und lesen irgendwann nach wie es geht. Andere eifern dir nach und so werden es immer nach und nach mehr die sich mit ihrem Hund auseinander setzen.

Oder auch wenn dann diesem Hund nicht geholfen ist, so sehen viele wie gut es einem Hund mit guter Erziehung geht und schaffen sich keinen neuen mehr an, wenn der Alte mal nicht mehr ist.

So denke ich jedenfalls, weil es mich auch oft traurig macht wie manche ihren Hund halten.

Ich arbeite in einem Zooladen, da kommen die Leute mit den komischsten Sachen an. Das glaubt man oft nicht wie unwissend manche in Sachen Tierhaltung sind egal ob Hund, Katze oder anderes Getier.

Viele Grüße und Kopf hoch

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Da wirst Du wohl lernen müssen, innere Distanz zu Dingen bzw Ereignissen zu finden, die Du nicht ändern kannst. Das ist nicht nur in Bezug auf Hunde wichtig, sondern auch in anderen Situationen. Kinder, Kollegen, Freundeskreis, Familie. Für so etwas gibt es Spezialisten, die mit verschiedenen Techniken mit einem an fehlender innerer Distanz arbeiten können.

Nein, Du musst nicht die gesamte Nachbarschaft bekehren und je mehr Du das ungefragt tust, umso weniger wird man Dir zuhören wollen. Ratschläge sind bekanntlich auch Schläge. Freundlicher Umgang mit den Mitmenschen mag dazu führen, dass diese auf Dich zukommen und fragen, dann ist es ein anderes Thema.

Übrigens sind Hunde ja extrem anpassungsfähig und ich glaube nicht, dass alle Hunde in Deiner Nachbarschaft unfassbar leiden. Die meisten werden das Herrchen durchschauen und eben deswegen gerne mal auf Durchzug schalten. Auch Hunde, die nicht perfekt mit dem Menschen zusammenarbeiten, sind deswegen nicht zutiefst zu bedauern.

Ehrlich, wenn du so sehr darunter leidest, solltest Du bei DIR anfangen zu arbeiten, Deine Umwelt ist nämlich nur bedingt veraenderbar. Und ein solches Extremes Mitleiden wird sich vermutlich später auh auf andere Lebensbereiche ausweiten. Das macht Dich fertig.

Stell Dir mal vor, jeder Arzt, Psychologe, Sozialarbeiter, Tierpfleger etc würde in jeder privaten Lebenssituation alles aus professioneller Sicht betrachten, die würden ja durchdrehen. Distanz kann man lernen. Angemessene Distanz, die nichts mit "wegschauen" zu tun hat.

Das rate ich Dir. Aber Ratschlaege ... sind eben auch Schlaege :)

Viel Erfolg!

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Danke für eure Antworten.

Es macht mich halt wirklich zunehmend fertig, deshalb habe ich mich ans Forum gewandt. Ich möchte ja selbst auch nicht, dass es so weiter geht. Irgendwann werde ich dann wirklich verrückt.

Ein Beispiel, wieso mir der Hund einer Bekannten leid tut: Er wird ins Körbchen geschickt mit schroffer Stimme. Den Befehl befolgt er auch, nur eben langsam und als er dann im Korb liegt, gähnt er nochmal zur Beschwichtigung. Bekannte interpretierte es als Provokation aka 'Du langweilst und nervst mich' und schon hat der Hund einen saftigen Anschiss bekommen.

Solche und ähnliche Beispiele könnte ich noch so viele erzählen und ich mag gar nicht dran denken, wie sich die Hunde dabei fühlen. Ich weiß ja aus eigener Erfahrung wie blöd es ist, wenn man den Hund nicht versteht. Ich bin ja auch nicht allwissend auf die Welt gekommen. Aber wieso fangen dann Menschen nicht an an solchen Problemen zu abreiten? Das geht nicht in meinen Kopf rein.

Ohman, ich glaube ich gehe erstmal Gassi, ich steiger mich schon wieder sehr in das Thema rein.

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Als erstes muss Dir klar werden, dass Du nicht die Welt retten kannst :) das ist nicht böse gemeint, aber das hilft mir in vielen Dingen weiter.

Wenn ich dann nicht mehr weggucken kann kracht es auch mal gehörig oder ich ziehe mich einfach zurück. Je nach dem wie wichtig mir der Mensch ist.

Ein gutes Buch über das Thema hab ich auch schon mal verschenkt... naja nun werde ich da nicht mehr eingeladen :so

Auch wenn Menschen mir ihre Probleme klagen bin ich erstmal sehr zurückhaltend weil ich feststellen musste das Viele ihre Probleme zwar schildern wollen aber bitte bitte niemals ein Lösung :wall: - dann hat man doch nichts mehr zu klagen :Oo

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SabineG
Originalbeitrag

das Viele ihre Probleme zwar schildern wollen aber bitte bitte niemals ein Lösung :wall: - dann hat man doch nichts mehr zu klagen :Oo

Absolut! Und solchen Menschen ist nicht zu helfen weil sie das "Ja, aber.." Spiel spielen.

Ich kann deine Problematik sehr gut nachvollziehen, mir geht es im Bezug auf Tiere auch häufig so. Gar nicht so sehr im nachbarschaftlichen Bereich weil ich dort einfach nix mitbekomme, aber die Massentötungen von Straßentieren, Tierversuche usw usw nehmen mit unheimlich mit sobald ich mich damit beschäftige.

Damals, als massenhaft Hunde und Katzen in der Ukraine grauenhaft getötet wurden, habe ich mich eine Zeitlang ziemlich aktiv in eine Facebookgruppe reingehängt. Es war so schwer, all die Berichte und Bilder zu sehen! Als ich eines Tages ins Internet ging sah ich bei FB als allererstes das Bild eines gepfählten Hundes. Und da war es aus, ich brach hier regelrecht zusammen, heulte den ganzen Abend und merkte: wenn ich nicht aufhöre mich mit solchen Dingen zu beschäftigen mache ich mich kaputt!

Ich bewundere Menschen wie Maja von Hohenzollern, die aktiv kämpfen und dabei nicht krank werden, ich kann es nicht. Für mich habe beschlossen, in meiner kleinen Welt zu tun was ich tun kann - Hunde nicht herrenlos auf der Straße zu ignorieren, Menschen direkt anzusprechen wenn sie mit ihrem Tier handgreiflich werden (beispielsweise auf dem Hundeplatz). Mehr kann ich einfach nicht.

Und seit ich das erkannt habe geht es mir besser. Auch mich frustriert es manchmal dass ich die Welt nicht retten kann, aber zumindest habe ich es akzeptiert.

Das ist ein Prozess der sich nicht von heute auf morgen entwickelt. Ich weiß nicht wie jung du bist, in jugendlichem Alter ist es vielleicht schwieriger als wenn man bereits einiges mehr an Lebenserfahrung gesammelt hat.

Ich drück dir die Daumen dass du das schaffst.

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Erstmal kannst Du die Welt nicht retten und zum zweiten: Was genau überzeugt Dich, dass DEIN Weg, Deine Sicht die einzig richtige ist?

Wieso meinst Du um Dich herum überall unzufriedene Hunde zu sehen?

Eine "schroffe Stimme" ist vielleicht nicht supertoll, aber deswegen geht doch für so einen Hund die Welt nicht unter!

Du solltest in allererster Linie sehen, dass andere Hundehalter das Recht haben, ihre Hunde so zu händeln, wie sie möchten (solange die Tiere nicht WIRKLICH gequält werden! und vor allem, dass es aus DEINER Sicht vielleicht alles ganz furchtbar und schlimm ist, aber aus Sicht des Hundes vielleicht gar nicht!

Tut mir leid, das wolltest Du jetzt sicherlich nicht lesen, aber das ist meine Meinung dazu. Hat absolut nichts mit "weggucken" zu tun, eher mit " sich nicht ständig überall einmischen".

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Wenn ich ehrlich bin, dann finde ich es schon fast überheblich das du so über andere urteilst. Man kann NIE wissen wie Hund und Mensch zusammen leben, eben weil, gerade in dem Fall der Gassibegegnungen, man sie nicht den ganzen Tag über beobachtet.

Ansonsten hilft nur lernen das einen das Leben der anderen nichts angeht, solange dort keine Misshandlungen stattfinden.

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Ich kann Dich vestehen, aber bitte, in Deinem eigenen Interesse: lass nicht alles so nah an Dich ran, freue Dich wenn Du helfen kannst und darfst, und akzeptiere es, wenn Du es nicht darfst :kuss:

Mich stimmt es auch oft sehr traurig, wenn ich sehe das Hunde dermaßen missverstanden werden, wie in Deinem Beispiel mit dem Beschwichtigungs-Gähnen. Fatal, wie dem Hund das ausgelegt wird. Und typisch menschlich gedacht, obwohl man es mit einem Hund zu tun hat :Oo

Das sind sicherlich keine körperlichen Misshandlungen, aber seelisch geht es diesen Hunden in dem Moment sicher nicht gut. Sie versuchen alles, ihren Menschen versöhnlich zu stimmen, und er reagiert erst recht ärgerlich. Obwohl man Körpersprache durchaus lernen und verstehen kann.

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