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Mantrailing mit einem tauben Hund


MustaMuratti

Empfohlene Beiträge

MustaMuratti

Vielen Dank für eure Antworten :) jetzt bin ich etwas schlauer!

Originalbeitrag

Die Leine ist eine gummierte 5-Meter-Leine von K9, mit der ich sehr zufrieden bin.

Ich weiß es nicht, vielleicht musst du je nach Trailgegend die Leine kürzer nehmen als bei einem gesunden Hund damit keine Gefahr besteht dass dein Hund mit Autos, Fußgängern oder Radfahrern zusammenstößt.

Aufpassen musst du möglicherweise auch besonders auf Treppen oder sonstige Barrieren. Aber ich könnte mir schon vorstellen dass es funktionieren kann...

Die Leine haben wir auch Zuhause, bin sehr zufrieden damit. Gut zu wissen, dass die auch zum Trailen taugt ;)

Mit Hindernissen/Fußgängern/etc. da müssen wir wirklich etwas aufpassen. Manches nimmt sie (vor allem wenn sie konzentriert ist) nicht richtig wahr...irgendwie schaltete sie da nur die Nase ein, alles andere ist aus.

Originalbeitrag

Nachteile vom Trailen ist sicher, dass die Nase geschult wird.

Bei Joy sehe ich das sogar als Vorteil. ;) Sie orientiert sich ja viel mit ihrer Nase/über Gerüche, sie wird so evtl. noch sicherer, auch wenn sie mich mal nicht sieht.

Originalbeitrag

Wir trailen die Anfänger mit "Anheizen" an, also zunächst beim Hund das Interesse an der VP wecken (und wenn man ihm das Futter hinhält - egal, erstmal muss er finden wollen) und er muss lernen, dass der Geruchsartikel = VP = Futter bedeutet. und dann kurze knackige, leicht zu lösende Trails.

...

Ich denke, mit Joy würden wir auch so starten. Die Hunde müssen die Logische Folge "ich rieche an Gegenstand, ich folge dem Geruch der am Gegenstand ist, ich finde Mensch, ich bekomme Futter/Belohnung" in den Kopf bekommen

Das leuchtet mir zwar ein, aber wie ist das bei einem sehr hibbeligen und aufgeregten Hund? Wird der Hund dann nicht zu hektisch und unkonzentriert, so dass dann gar nichts mehr richtig bei ihm ankommt?

Das wäre meine Sorge bei Joy, wenn wir es mit "Anheizen" aufbauen. Sie ist so ein kleiner hibbeliger Wirbelwind und braucht meist eher Ruhe um wirklich was aufzunehmen und zu lernen.

@Gremlin

Vielen Dank für den Link :)

@Crispis

ich werde das aufjedenfall mit einem kompetenten Trainer/einer erfahrenen Person beginnen. Brauche da denke ich schon etwas Unterstützung.

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Lemmy

Hallo :)

Wir haben seit ein paar Wochen einen sehr hibbeligen, jungen Labrador bei uns in der Truppe. Den haben wir nur genau einmal "angeheizt", danach wurden die Fire-Trails so aufgebaut, dass er die VP nur noch langsam weggehen sah, und inzwischen wird gar nicht mehr mit sichtbarem Weggehen gearbeitet.

Das Anheizen ist sicherlich nicht die einzige wirksame Methode, und man kann da sicher auch viel falsch machen. Wichtig ist natürlich, dass der Hund die VP nur ganz kurz sieht, und dann "umschalten" muss auf die Nase. Das sieht man schon in der Regel deutlich, wann die Augen aus, und die Nase angeschaltet werden. Was halt schön ist beim anheizen ist, dass man auch ruhige und eventuell schüchterne Hunde dazu bekommt, den Trail auch mit Spaß zu verknüpfen.

Generell aber MUSS natürlich darauf geachtet werden, dass der Hund nicht durch den fire trail auf Sicht geht. ist aber nicht soooo schwierig, man muss halt den Trail richtig legen ;)

Ein guter Trainer schaut sich den Hund erstmal an und entscheidet dann, wie man weiter macht. Manche Hunde gehen automatisch auf Nase, manche versuchen es erst über Sicht. Einige sind schüchtern, da arbeiten wir viel daran, dass der Hund sich überhaupt an die VP herantraut und bei einigen läuft es einfach so als hätte der Hund nie etwas anderes gemacht.

Zur Leine:

Ich bin der Meinung, eine gute Trail-Leine muss MINDESTENS 7m lang sein, lieber noch 10. Ist man zu nahe am Hund "schiebt" man ihn schnell in eine Richtung, wenn er eine Kreuzung ausarbeiten soll. je mehr Leine er hat, desto besser kann er sich selber ein Bild von einer schwierigen Situation machen und der Mensch stört ihn nicht durch seine Anwesenheit und Körpersprache.

manche Gebiete sind natürlich für 10m Leinen zu riskant, da kann man dann auch kürzen. Manche Hunde trailen auch besser, wenn sie auf geraden Strecken nicht zu weit vor laufen können - aber wo immer Hindernisse sind, ist eine lange Leine definitiv von Vorteil.

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SabineG

So unterschiedlich ist das...

Ich wollte eigentlich mit meiner eh schon vorhandenen 10-Meter Schleppleine trailen, mir wurde aber gesagt das sei viel zu lang. Fünf Meter wurden mir empfohlen.

Falls das von Relevanz ist: wir trailen nach Kocher.

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Lemmy

Ja, vermutlich gibt es auch beim Mantrailing 102 Methoden :D

Meine Freundin hatte vorher mit ihrer 5m Leine getrailt, und im urbanen Gebiet hat sie ihren Hund schon sehr beeinflusst dadurch, dass sie ihm immer hinterher stakeln musste, wenn er zB eine Auffahrt näher untersuchen wollte. Allerdings trailt sie jetzt so, dass sie in der Stadt die lange Leine und im Wald die kurze hat, da ihr Hund so besser arbeitet wenn er im freien Gelände nicht so viel Freiraum hat.

Ist sicherlich auch zu einem großen Teil Geschmackssache und eine Frage der Trainingsmethode.

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MustaMuratti

Vielen Dank für eure Antworten :)

Letzten Freitag waren wir zum Kennenlernen bei einem Trainer in der Nähe und er hat sich Joy mal angeschaut. Er hat getestet, wie viel und was sie genau wahrnimmt und wird sich nun überlegen, wie man das Ganze am Besten mit ihr aufbauen kann.

Im Sommer fängt bei ihm ein neuer Kurs an.

Bei der Hundeschule Filderstadt habe ich auch angefragt, dort braucht man aber erst mal einen Einsteigerkurs, den gibts auch erst ab August.

So oder so, wir werden im Sommer unser Projekt "Mantrailing" beginnen :) für weitere Tips und Erfahrungen bin ich natürlich sehr dankbar!

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Oh, das ist ja toll!

Ganz viel Spaß!

Wenn du anfängst, dann wäre es spannend, wenn du berichten würdest :)

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MustaMuratti

Danke ;) das werde ich aufjedenfall machen!

Vielleicht trifft man sich ja dann mal in Ulm, wenn wir uns "eingetrailt" haben.

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Lemmy

Hallo nochmal :)

Wir hatten jetzt am Wochenende Trail-Seminar und ich habe Interessehalber mal die Trainer gefragt, wie sie daran gehen würden Joy anzutrailen.

Vermutlich würden sie mit Erschütterungen arbeiten, zusätzlich zu dem Geruch des Futters als Animation, damit schonmal überhaupt ein Wille zum Finden erreicht wird. Erschütterungen = heftig aufstampfen wenn die VP weggeht.

Dann erstmal Mini-Trails, wirklich nur ein paar Schritte (sie sieht ja nichts, also braucht man nicht zwingend eine Hausecke oder einen Baum zum Verstecken) und vor allem erstmal im Wald oder auf Wiesen, mit weichem federnden Untergrund der vibriert und der auch gut Geruch hält.

Aber sie waren sich einig, dass es per sé kein Problem sein sollte, mit ihr zu trailen. Der Anfang muss halt wirklich gut gearbeitet werden, damit sie schön motiviert an die Sache herangeht.

Edit:

Ah, nun war ich bissl blind :D Ich hatte im Kopf, dass sie blind und taub ist - wenn sie ein bisschen was sieht ist das Problem natürlich etwas entschärft.

Ich weiß leider den Namen der Trailerin nicht, aber es gibt eine Frau die mit ihrem tauben Dalmatiner auch in den Einsatz geht - also durchaus machbar die Sache :)

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  • 5 Wochen später...
MustaMuratti

Das sehe ich ja jetzt erst! Entschuldigung für die späte Antwort.

Ist total lieb, dass du mal nachgefragt hast! :kuss:

Die Idee mit Erschütterungen zu arbeiten finde ich auch klasse, da kann man sich wirklich mal Gedanken drüber machen. Wobei heftiges Aufstampfen bei uns auf Entfernung das Signal für "Lass das/Hör auf" ist...muss man sich evtl. etwas anderes einfallen lassen *denk*

Originalbeitrag

Edit:

Ah, nun war ich bissl blind :D Ich hatte im Kopf, dass sie blind und taub ist - wenn sie ein bisschen was sieht ist das Problem natürlich etwas entschärft.

Manchmal kann man schon fast sagen, dass sie blind ist. Irgendwie schaltet sie in gewissen Situationen die Augen einfach "aus". Möglicherweise kann sie sich dann besser auf die Nase konzentrieren/auf die Reize, die sie dadurch wahrnimmt.

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  • 1 Monat später...
Frieda1508

Ich traile ja auch mit meiner blinden Frieda. Einen Vorteil haben blinde Hunde: sie sehen Dich nicht, Du kannst Dich mitten auf dem Weg verstecken, und sie gehen nicht auf Sicht. und: Meine Frieda zeigt Negative wunderschön an auf der Strecke, weil sie eben nicht sieht, daß da drei Wege abgehen an der Stelle, sondern sie verfolgt einfach die Spur mit der Nase in die richtige Richtung, Weggabelungen können sie also nicht irritieren. Insofern hat´s ein blinder Hund in mancherlei Hinsicht sogar leichter als ein Sehender ;-)

 

Ob Frieda gut hört, weiß ich grad net so recht. Eigentlich schon, aber sie ignoriert mit recht oft. Kann aber auch faulheitsbedingt sein, daß sie auf Ansprache nicht reagiert, ab und an reagiert sie ganz normal - z.B: wenn ich Futterbrocken auf den Boden werfe, hört sie die ganz gut. Ich tendiere also eher zur Einschätzung "selektive Taubheit" ;-) ;-)

 

Haben lange gebraucht, ihr zu zeigen, was sie tun soll. Erfolg hatten wir, indem eine Person vor ihr stand, eine Dose mit Naßfutter vorgehalten hat, und dann schrittweise weggegangen ist, sodaß sie hinterherlief, weil "Klein-Gierschlund" das Futter wollte. Anfangs bei jedem Schritt in die richtige Richtung bekam sie nen Happen aus der Dose als Bestätigung, im nächsten Schritt dann halt erst nach 5-6 Schritten. Dann irgendwann, wenn das mit 20 oder mehr Schritten klappt, versuchen, ob sie es auch versteht, wenn sie festgehalten wird, bis die VP schon ein paar Schritte weit weg ist, bevor sie los darf. Wenn ja, dann mal genauso Futter anriechen, dann aber die VP schon 30 Schritte weggehen lassen und Hund so lange halten. Normalerweise sollte er jetzt schon hinterherstürmen wollen, während Du ihn hälst.

 

Als letzten Schritt testen: was macht sie, wenn nur noch ein GA mit bisserl Futter drauf (Wurststückchen - Naßfutter ist vielleicht wegn blöd auf Klamotten *gg) dort liegt (statt der VP, die Futter anbietet und dann wegläuft), und die VP gleich in 5-6 Schritt Entfernung steht, also die VP wieder recht dicht dran. Wenn sies schon verstanden hat, kann die Entfernung vergrößert werden. Dann hat sie verstanden, was Du von ihr willst.

 

Dabei zum Start immer von Anfang an dasselbe Procedere mit Geschirr/Leine/Absitzen (bei Dir etl. eine Berührung, Halstuch anziehen o.ä.), damit das für sie zum Startsignal für das Spielchen "Trailen" wird. Irgendwann  wird sie verstanden haben, daß es nach dem Startritual darum geht, das Futter zu finden, und dann ist es nämlich egal, daß die VP am Anfang kein Futter mehr anbietet, sondern nur Futter auf dem GA liegt, sie wird der Spur hinterhergehen.

 

Bei nem Hund, der noch ein bisserl was sehen kann, kann man natürlich auch die ersten Male zusehen lassen, wie die VP weggeht, als Anreiz, ihr zu folgen. Das ging eben bei meiner Frieda nicht.

 

Was ich NICHT tun würde: Anreizen, indem ich quietsche und kreische, trample und renne. Bei mir hat das den Hund so hoch gedreht, daß der nicht mehr in der Lage war, konzentriert zu arbeiten. Außerdem riskiert man so, daß der Hund sich (wenn er hört) an der Geräuschquelle (oder der Vibration beim Trampeln) orientiert, oder an der Richtung, in die das Opfer läuft, statt die Nase einzusetzen.

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