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Wieso will jeder mit Problemhunden arbeiten?


gast

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Originalbeitrag

"Wieso will jeder mit Problemhunden arbeiten?"

Naja, wie macht sich das denn auf der Homepage, wenn da steht "Hundetrainer für 0-8-15 Sitzplatzfuß", oder "Hundetrainer für den normalen Hund", oder gar "Trainer für Hunde, die keinen bräuchten" :D

Wobei ich von den meisten denke das sie noch nie einen Hund mit Verletzungsabsicht gesehen oder vor sich gehabt haben.

Ist eben gerade in Hundetrainer zu sein. Muss man ja nun mal auch keine Ausbildung für haben, reicht wenn man mal den einen oder anderen Hund gestreichelt hat.

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Junikind

Erste Hundetrainerin, weiblich, mit Hundepension, nimmt auch "Problemhunde" auf, die dann gleich noch was lernen können.

Sie hatte Angst vor meinem Hund!!, Hund hat das gespürt und genau das gezeigt, weswegen wir einen Trainer wollten :Oo Da war gleich nach dem ersten Termin Ende (60,-). Dieser Termin war wirklich der Brüller - ohne ins Detail zu gehen. Habe mich hinterher geärgert, daß ich alle brav bezahlt habe :(

Zweiter Trainer, auch "Problemhundetrainer", hat eben mit Mitteln wie Wasserflasche und Leinenruck gearbeitet. "Erfolg" war hier eher kurzfristig (gab's ja nen Thread).

Wobei wir beim gleichen Hundetrainer (Wasserflasche) auch den Grundkurs für Junghunde (also keine Problemhunde) besucht haben und das hat ihr schon geholfen :)

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Nun ja ... viele "Probleme" sind ja hausgemacht und bei näherer Betrachtung nicht wirklich problematisch; das Problem ist ja oft eher, den Menschen in seiner inneren wie auch äußeren Haltung zu ändern, damit andere Seiten beim Hund zutage kommen/sich zeigen können ;)

@Riko: Hunde mit wirklicher Beschädigungsabsicht schüchtern mich ein - kein guter Ausgangspunkt für das "therapieren" solcher Hunde.

Kommentkämpfe (mit kleineren Kollateralschäden) finde ich nicht wünschenswert, ziehen mir aber nicht den Boden unter den Füßen weg; da ärgere ich mich nur im Nachhinein, wenn ich dies nicht vorher erkannt und entsprechend gemanaged habe.

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Meine Vermutung ist, dass jeder sich so seine Nische sucht. Und aktuell stürzen sich alle auf die "Problem-Hunde-Nische". Vor ein paar Jahren war es die Clicker-Gewaltlos-Nische. Und ich befürchte, dass die RS-Nische auch noch kommt :/

Jedoch glaube ich nicht, dass wirklich jeder Problem-Hunde-Trainer mit einem echten Problem-Hund klar käme.

Viele Leute definieren einen Problem-Hund schon als einen, der in der Leine hängt und alles anbellt.

Eine Bekannte hatte einen Hund, der andere Hunde in echter Beschädigungsabsicht angegangen ist. Er hatte auch schon ein oder zwei Hunde auf dem Gewissen. So haben sie diesen Hund aus dem Tierheim übernommen (fast aufgeschwätzt bekommen).

Und dann ging die Hundeschulen-Klinkenputzerei los.

Nach vielen Jahren Training und Trainersuche hat sie den Hund super hinbekommen. Er geht keine anderen Hunde mehr an, ist entspannt in deren Gegenwart – will aber auch nichts von den anderen wissen.

Und ja, sie hat sich teil-selbstständig als Hundetrainer gemacht. Aber nicht explizit für Problem-Hunde, sondern mehr für Otto-Normal-Hunde.

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Um nochmal auf die Frage einzugehen. ich denke, das hat ganz unterschiedliche Gründe.

Wenn ein sehr erfahrener jahrelanger Hundetrainer sich mittlerweile lieber mit Problemhunden befasst, liegt es wohl eher daran, dass ihm 0-8-15-Bagatellfälle einfach zu langweilig sind und er sich lieber Herausforderungen stellt, oft arbeiten solche Trainer ja nicht alleine und somit kann er sich spezialsiieren.

Wenn ein Hundetrainer, der gerade mal eine theoretische Ausbildung abgeschlossen hat, selber keinen Pudel oder höchstens einen Hund hält (ich hab mehrfach solche Trainer auf Seminaren kennengelernt, die nie in ihrem Leben einen eigenen Hund hatten, die sind nur Trainer geworden, weil sie sich den HT-Job immer noch besser als arbeiten vorgestellt haben und Harz IV entgegen wollten, aus ähnlichen Gründen fangen ja auch viele das Züchten an), ggf. erst seit wenigen Jahren und dann gleich auf die HP schreibt, Problemhundetrainer, ist das 1. Selbstüberschätzung und 2. Werbung bzw. soll eben seine Kompetenzen in ein möglichst gutes Licht stellen.

Nachdem ja allgemein leider Gottes mehr auf Zertifikate Wert gelegt wird, als auf Erfahrung ist dieser Trend auch nicht sonderlich verwunderlich, zumal ja viele HH gar nicht sehen können, ob sie einen echten Problemhund haben oder nur ein paar kleine selbstgestrickte Pipifaxproblemchen. Mir ist ein Trainer, der z.B. seit vielen Jahren Hunderudel hält und im Griff hat und auf viele Empfehlungen von anderen HH mit ähnlichen Problemen wie meinen wesentlich lieber als einer, der ein Hundepsycholgiestudium hinter sich gebracht hat. Mein Ex arbeitet im Gartenbau und der kann ein Lied von den sog. Fachidioten singen, die zwar tolle Pläne zeichnen können, aber in der Praxis nicht wissen, wo welche Pflanzen tatsächlich gedeien oder verrecken, so ein Garten sieht dann erstmal gut aus, aber in einem Jahr zeigt er sein wahres Gesicht.

Damit will ich aber den relativ neugestarteten Hundetrainern gar nicht ihre Daseinsberechtigung absprechen, jeder fängt mal an und muss erstmal Erfahrungen sammeln, solange er in der Lage ist, zu erkennen, wo seine Grenze sind und diese Fälle dann auch an erfahrenere Kollegen abgeben würde, wäre das für mich völlig ok. In der Tat ist es keine große Kunst normale Hunde zu trainieren, viele Halter wollen ja sogar einfach nur etwas Beschäftigung und Geselligkeit für ihren Hund und sind da dann auch nicht unbedingt falsch aufgehoben.

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Originalbeitrag

Wenn ein sehr erfahrener jahrelanger Hundetrainer sich mittlerweile lieber mit Problemhunden befasst, liegt es wohl eher daran, dass ihm 0-8-15-Bagatellfälle einfach zu langweilig sind und er sich lieber Herausforderungen stellt, oft arbeiten solche Trainer ja nicht alleine und somit kann er sich spezialsiieren.

Da würde ich eher sagen, dass ein so erfahrener Hundetrainer wahrscheinlich einen sehr guten Ruf hat und darauf basierend viele Anfragen von Problemhundehaltern bekommt, und sie annimmt - nicht weil ihm die anderen zu langweilig sind, sondern weil er um seine Kompetenzen weiß - und sie deshalb annimmt, um zu helfen. Ganz einfach - weder Langeweile, noch "Sensationslust" sondern wissen, man kann helfen und das gerne zu tun.

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Hallo!

Ich dachte, ich hätte Hunde-Erfahrung (nachdem ich schon vorher 4 Hunde hatte) und dann bekam ich Jamie (als Welpe mit 6 wochen nach Deutschland gekommen, von einer Familie adoptiert worden, wurde nicht erzogen und isoliert gehalten).

Somit hatte ich es mit einem jungen Hund zu tun, dem nie Grenzen gesetzt wurden, der weder andere Hunde noch irgendwelche Umweltreize (Geräusche, Regen, Gras etc.) kennengelernt hatte.

Ich besuchte einen Grundkurs bei einem Trainer für Familienhunde und nach einigen Wochen wurde ich mitsamt Hund sozusagen aus der Hundeschule geschmissen, da er diesen Hund nicht in der Gruppe haben wollte und mir ins Gesicht sagte, dass er für solche Hunde nicht zuständig wäre, mir nicht helfen könnte :motz:

Da war ich erst Mal geschockt, habe nochmals mit ihm telefoniert und ihm gesagt, dass ich wenigstens erwartet hätte, dass er mir einen Kollegen nennt, der mir helfen könnte. :???

Die Kollegin habe ich mir dann selbst gesucht. Eine BHV-Trainerin, die eine Zusatzausbildung in Verhaltenskunde hatte und einige Semester Tiermedizin studiert hatte und auch noch als Unterstützung begleitend Bachblüten einsetzte.

Als erstes gab es ein einstündiges Gespräch und dann Einzelstunden in denen wir gezielt arbeiteten. Die Einzelstunden waren für mich nicht gerade billig aber sehr effektiv - ich habe viel gelernt, wie ich meinem Hund Sicherheit geben konnte und wie ich mit den jeweiligen Situationen umgehen konnte.

Sie sagte mir, dass sie persönlich durch ihren eigenen Hund, der nicht einfach zu handeln war zu diesem Beruf gekommen ist und sie heute noch diesem Hund dankbar ist, dass sie dadurch so viel lernen konnte und dies nun auch weitergeben konnte.

Ich mußte eine weitere Anfahrt in Kauf nehmen und viel Zeit investieren - insgesamt hat sich dies aber gelohnt. Mein Hund wäre sonst bestimmt zu einem Tierheim-Boomerang geworden.

Ich hatte Glück, eine kompetente Trainerin gefunden zu haben. Sicher gibt es auch Trainer, die anbieten mit Problemhunden zu arbeiten, die es aber eigentlich nicht können.

Liebe Grüße

Cony

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Ist halt auch die Frage, was ein Trainer unter Problemhund versteht ;)

Für Trainerin 1 war Mirza ein absoluter Problemhund der nie normal werden wird.

Für Trainer 2 war sie ein ganz normaler Hund, der halt Zähne zeigt, droht und sie im Ernstfall auch nutzt, wenn man ihr nur blöd genug kommt.

Jetzt könnte man spekulieren, dass ich zwischen 1 und 2 aus einem Problemhund einen normalen Hund gemacht habe, aber ich fürchte die Lorbeeren darf ich nicht einstreichen ;)

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Originalbeitrag

Wenn ein sehr erfahrener jahrelanger Hundetrainer sich mittlerweile lieber mit Problemhunden befasst, liegt es wohl eher daran, dass ihm 0-8-15-Bagatellfälle einfach zu langweilig sind und er sich lieber Herausforderungen stellt, oft arbeiten solche Trainer ja nicht alleine und somit kann er sich spezialsiieren.

Da würde ich eher sagen, dass ein so erfahrener Hundetrainer wahrscheinlich einen sehr guten Ruf hat und darauf basierend viele Anfragen von Problemhundehaltern bekommt, und sie annimmt - nicht weil ihm die anderen zu langweilig sind, sondern weil er um seine Kompetenzen weiß - und sie deshalb annimmt, um zu helfen. Ganz einfach - weder Langeweile, noch "Sensationslust" sondern wissen, man kann helfen und das gerne zu tun.

Das schließt sich natürlich nicht aus!

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Südamerika

Hi,

Wieso will jeder mit Problemhunden arbeiten?

Ich denke die Nachfrage bestimmt das Angebot.

Erklärungsversuche für hohe Nachfrage:

Vielleicht zeigen Hunde heute eher ein problematisches Verhalten weil:

- Sie als Partner, Freunde - oder Kinderersatz mit im Haushalt leben und wie ein Partner, Freund oder Kind behandelt werden. Stichwort: Vermenschlichen

- Vermehrt traumatisierte Hund aus dem Ausland hier leben.

- Manche Hunde für ein Leben in der Stadt oder einem Leben mit 3 X täglich Gassi einfach nicht geeignet sind aber angeschafft werden, da sie chic aussehen. Stichwort Hund als Statussymbol

Gruß

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