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Barfen als Allheilmittel für alles?


BeSt

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Ich lese hier doch schon einige Zeit mit und setze mich auch intensiv mit dem Thema Hundefutter auseinander.

Jedesmal wenn hier jemand eine Frage nach Hundefutter stellt ist meist schon auf der ersten Seite zu lesen "Warum kochst du nicht für dienen Hund?". Das selbe habe ich wenn ich eine Futterberatung durchführe, weil ich gerade am HuPla danach gefragt werde und irgendjemand dann reinruft "Warum Barfst du nicht einfach?"

 

 

Was mich hier auch zu meiner, hoffentlich sachlichen Diskussion, angregenden Fragen führt.

 

- Warum glaubt jeder dass Barfen das Allheilmittel für sämtliche Krankheiten und Futterverweigerer ist?

 

- Was ist wenn ich einfach nicht BARF füttern will, jedoch anhand des Anratens fast keine andere Wahl mehr hab?

 

- Warum glaubt jeder das BARF so viel besser ist als ein hochwertiges Trocken- oder Feuchtfutter?

 

 

 

Ich möchte auch klarstellen, dass ich kein absoluter Gegner der BARF Fütterung bin, ich finde nur, dass es immer mehr zu einer Modeerscheinung wird.

 

 

 

 

 

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Ich antworte mal aus meiner Sicht, warum ICH barfe (bzw roh füttere)

 

ad 1. Frage:

Ich glaube definitiv nicht, dass barfen ein Allheilmittel ist. Das wäre zu schön, um wahr zu sein ;). Allerdings kann ich mir vorstellen, daß manche Probleme (Allergien, Hautprobleme, Hibbeligkeit usw.) durch schlechtes bzw. falsches Fertigfutter entstehen. Und diese Probleme  sind dann durch Umstellung auf Barf behoben. Allerdings wären diese evt. auch behoben, wenn man auf ein gutes bzw. für diesen Hund passendes Fertigfutter umsteigt.

 

ad 2. Frage:

Ich verstehe voll und ganz, daß barfen - aus den verschiedensten Gründen - für einige Leute nicht in Frage kommt. Barf ist weder Pflicht noch Religion.

 

ad 3. Frage:

Ich glaube nicht zwangsläufig, daß Barf besser ist, als ein hochwertiges Fertigfutter. Die Schwierigkeit ist, ein hochwertiges Futter zu finden bzw. zu erkennen, welches der unzähligen verfügbaren Marken/Sorten denn nun tatsächlich hochwertig ist und nicht bloß über eine gute Marketing-Abteilung verfügt.

 

Beim Barfen weiß ich zumindest, wie hoch der Fleischanteil tatsächlich ist und dass keine Unmengen an künstlichen Zusatzstoffen drinnen sind. Um ein hochwertiges Trockenfutter zu finden und zu erkennen, muß man sich mindestens genausoviel - wenn nicht noch mehr - mit der ganzen Thematik beschäftigen, wie beim Barfen.

 

Was bei mir zu guter Letzt ausschlaggebend war: Mücke hat ihre Barf-Mahlzeit mit viiieeel mehr Apettit gefressen, als das Trockenfutter :) . Wäre es anders gewesen ... tja, wer weiß, vielleicht wäre ich auch wieder ausschließlich beim Fertigfutter gelandet ^_^.

 

Ergänzend: Ich habe mit Teilbarf begonnen (1 Mahlzeit Barf, 2. Mahlzeit Trockenfutter), habe dann einige Zeit voll gebarft und aktuell gibt es wieder Teilbarf.

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piper1981

- Warum glaubt jeder dass Barfen das Allheilmittel für sämtliche Krankheiten und Futterverweigerer ist?

- Warum glaubt jeder das BARF so viel besser ist als ein hochwertiges Trocken- oder Feuchtfutter?

Ich bin nicht Jeder und ich glaube auch nicht das Barfen ein Allheilmittel ist, aber ich bin davon überzeugt, dass Frischkostfür jedes Lebewesen auch für den Menschen, immer gesünder ist,

als ein Trockenfutter, wo alles Mögliche drin sein kann und laut Gesetz auch darf,

was zu Tode erhitzt

und dann mit künstlichen Vitaminen + Mineralstoffen aufgepeppt wird und das meist immer deutlich über den empfohlenen Werten.

Ich habe noch kein Trofu entdeckt, wo das nicht so gemacht wird, bzw aus gesetzlichen Gründen gemacht werden muss. Selbst "kaltgepresst" muss auf eine bestimmte Temperatur gebracht werden.

Gute Feuchtfutter sind meist so teuer, dass man allein aus Kostengründen wirklich besser selbst kochen kann.

Allheilmittel für Krankheiten sicherlich nicht, aber man hat einfach den Vorteil, dass man selbst gucken kann, welche Futtermittel vertragen werden. bzw gibt es ja Krankheiten(zB Leishmaniose unter allopurinol, Allergien) wo man gewisse Sachen nicht füttern sollte. Find da mal ein Futter was passt...

 

 

 

 

 

Ich möchte auch klarstellen, dass ich kein absoluter Gegner der BARF Fütterung bin, ich finde nur, dass es immer mehr zu einer Modeerscheinung wird.

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KleinEmma

Also ich würde mich nicht als Barfer titulieren, weil ich das nicht streng nach Tabellen und Vorschriften mache. Fakt ist, dass ich meinem Hund kein Fertigfutter mehr füttere, weil die Hersteller da so einiges reinmischen dürfen, das alles andere als gesund ist. 

 

Ob durch die andere Fútterung mein Hund nun älter wird, als Hunde die Fertigfutter bekommen oder  fitter, gesünder...ist, weiß ich nicht. Da ich selbst kein Fan von Fertigmahlzeiten bin, fühle ich mich mit dieser Form der Hundeernáhrung wohler und denke, dem Hund schmeckts gut.

 

Im Grunde ist das ja auch keine neue Erscheinung. Früheres (da sind wir wieder bei Früher  :lol:  - Bezug zum anderen Thread und OT). haben viele Hundehalter ihren Hunden Knochen und Reste vom Metzger gegeben. Das Ganze bekam heute nur nen neuen und sehr modernen Namen, wurde zudem mit Kräuterchen und was weiß ich alles ergänzt. 

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- Warum glaubt jeder dass Barfen das Allheilmittel für sämtliche Krankheiten und Futterverweigerer ist?

Ich denke nicht, daß jeder das glaubt. Es ist einen Versuch wert, einem Fuuterverweiger zu barfen - kann angenommen werden vom Hund oder auch nicht.

 

- Was ist wenn ich einfach nicht BARF füttern will, jedoch anhand des Anratens fast keine andere Wahl mehr hab?

Augen zu und durch. :)

 

- Warum glaubt jeder das BARF so viel besser ist als ein hochwertiges Trocken- oder Feuchtfutter?

Wenn man den Inhalt dessen kennt, was im Napf liegt, ist das viel wert. Kein Schnickschnack, keine Zusätze, was auch immer.

Mein Fazit ist: Jacki hat auch Spaß beim Fressen von rohem Fleisch. Leider setzt das bei ihr zu sehr an, so daß ich Mikromengen hätte geben müssen auf Dauer. Daher füttere ich Mischkost: roh, Dose und Trockenfutter. Und Tischreste.

Fanatiker gibt es überall... :kaffee:

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Joey bekommt morgens Trockenfutter und abends Fleisch und Gemüsepamps (gepeppt mit Öl, Eigelb, Eierschale etc.)

 

Aber nicht streng nach Oberlehrer-Plan! ;) Das wäre mir zu kompliziert!

 

 

Es gibt ja Trockenfutter (keine Ahnung ob das Hochpreisige da wirklich auch das Beste ist), das liegt vom Preis her so hoch, dass man dem Hund fast Steaks füttern kann! :D

 

Und Joey frisst abends mit viel mehr Freude als morgens! Es ist eine wahre Wonne, wie sehr er sich darauf freut! :klatsch:

 

 

Dass Barfen ein Allheilmittel ist, glaube ich auch nicht, aber man hat zumindest das gute Gefühl, dass man weiß, was wirklich im Napf liegt! Und dürfte es einfacher machen, wenn man einen Allergikerhund hat!

 

Ich würde allerdings auch nie jemanden dazu bekehren wollen < das muss miener Meinung nach jeder für sich entscheiden!

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Erstmal vielen Dank für eure Kommentare.

 

Genau darum geht es mir, es wird inzwischen als Religion gesehen. Ich empfinde es sogar schon fast als Modeerscheinung.

 

Den Einwand von wegen "Dann weiß ich was im Napf liegt" finde ich berechtigt, aber das weiß ich auch bei Trofu, natürlich nicht vergleichbar wenn ich das Fleisch im Bioladen oder beim örtlichen Metzger hole. Außer es findet sich mein Lieblingswort "und tierische Nebenerzeugnisse" dann ist es bei Trofu eher unbekannt.

 

Der Einwand von wegen "Zusatzstoffe in zu hoher Konzentration" sehe ich etwas kritischer. Auch Barfer (man verbessere mich wenn ich Blödsinn rede) geben doch Pulverchen, Kräuterchen und Öle dazu, ob hier immer genau die richtige Dosierung erwischt wird, die für den eigenen Hund genau stimmt, bezweifle ich. Auch wenn eine funktionierende Verdauung eines erwachsenen Hundes einen "Überschuss" an Nährstoffen ausscheiden sollte und dies bei beiden Fütterungsarten dann wohl der Fall sein wird.(Achtung! Nicht auf Welpen anwendbar)

 

Ich stelle jetzt einmal einfach eine Aussage in den Raum, den ein Tierarzt (VET-Uni Wien) in einem Vortrag sagte: "Der Hund ist kein Wolf mehr, seine Verdauung schon längst nicht mehr zum Verdauen von rohem Fleisch ausgelegt, so wie auch der Mensch über die Jahre nicht mehr dazu geeignet ist, rohes Fleisch zu verzehren" (Wortlaut ist nicht 100%ig so gewesen, aber das war die Kernaussage)

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dann versuch ich mich auch mal, auch wenn ich auch nicht "jeder" bin

 

- Warum glaubt jeder dass Barfen das Allheilmittel für sämtliche Krankheiten und Futterverweigerer ist?

-> weil vielleicht viele Krankheiten, Allergien und Futterverweigern mit "Barf" in den Griff bekommen haben?

 

- Was ist wenn ich einfach nicht BARF füttern will, jedoch anhand des Anratens fast keine andere Wahl mehr hab?

-> blöd, wenn dann jemand fragt was er fütter soll. Da muß dann jeder selber groß genug sein und entscheiden was er machen möchte.

 

- Warum glaubt jeder das BARF so viel besser ist als ein hochwertiges Trocken- oder Feuchtfutter?

-> weil die Deffinition eines "hochwertigen" Futters sehr schwierig ist und keiner mehr weiß was in Fertigfutter drin ist

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"Der Hund ist kein Wolf mehr, seine Verdauung schon längst nicht mehr zum Verdauen von rohem Fleisch ausgelegt, so wie auch der Mensch über die Jahre nicht mehr dazu geeignet ist, rohes Fleisch zu verzehren

das mag ja sein - aber Versuch und Ausprobieren bringt da Erfolg.

meinen Hunden geht es mit rohem Fleisch bestens, ihre Mägen können das wohl ab.

Ich hab hier sogar ein sehr magen-empfindliches Exemplar sitzen der echte Probleme hat wenn er nicht regelmäßig Knochen bekommt. Das steht in keiner Fütterungsempfehlung, sondern einfach selber ausprobiert.

Trocken-und Fertigfutter wird erbrochen, selbstgemacht bleibt drin -> ich weiß nicht, warum. Nur daß es so ist. Deshalb kommt bei mir kein TroFu mehr in den Napf.

Das hat nichts mit Religion sondern mit Faulheit zu tun (ich mag nämlich nicht jeden Tag die Wohnung nach Brech-Attacken putzen)

 

 

Und: wer ein Exemplar hat daß mit Aldi-Trockenfutter rundum glücklich und gesund ist: warum nicht?

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maloross

Ich barfe auf ärztliches Anraten seit knapp 4 Wochen, da Inhaltsstoffe im Futter allergische Reaktionen wie Fellverlust, Schwindel u.a. verursachen könnten. Vorher habe ich aus reiner Bequemlichkeit TroFu gegeben.

Die kahlen Stellen an der Schnauze meines Hundes sind verschwunden und ich denke, es kommt tatsächlich von der Futterumstellung.

Außerdem schmeckt es meinem Hund besser: er macht bei der Zubereitung einen langen Hals und sabbert wie ein Bernhardiner ;)

Aber es ist für mich eine echte Überwindung, den Pansen vorzubereiten.

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