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Beziehung zum Hund mal gut mal schlecht


Luca23012009

Empfohlene Beiträge

Luca23012009

Hallo,

 

ich habe einen Englischen Springer Spanielrüden, Pepper, bald 2Jahre alt. Er ist wirklich lieb, ruhig, keine Probleme mit anderen Hunden, kennt die Grundkommandos und ist ein kleiner "Arschkriecher" ;)

Aber das Problem das ich habe, liegt eher an mir.. ich habe vor 1 1/2Jahre meine geliebte Cocker Spaniel Hündin an tumorösen Knochenmark verloren. Eine Woche vorher hatten wir Pepper geholt, da wir nicht ohne Hund sein wollten. Ich mag Pepper, wie gesagt er ist wirklich ein ganz lieber, aber ich sag immer mein Herz hat er nicht erreicht. Und manchmal komm ich einfach in die Stimmung, hmmm er ist da, aber schaue nebenbei nach einem anderen Hund bzw. stöbere im Netz nach anderen Rassen. Das wäre mir bei meiner Luca (ECS) nie in den Sinn gekommen.

 

Wenn ich mit Pepper spazieren gehe, hatte ich am Anfang das selbe Entspannungsgefühl, wie früher. Im Moment ist es auch gut mit ihm zu laufen, aber unterwegs denk ich mir manchmal puhhh hab keine Lust mehr zu laufen... Manchmal nervt mich auch das ganze markieren und rumgeschnüffel elendig lang an einer Stelle... dann ist es mal wieder nicht so dramatisch.

 

 

Kennt jemand solche Situationen? Liegt es viell. auch daran das er ein Rüde ist? Mein Mann hat zb ein ganz anderes Verhältnis zu Pepper, als ich. Er ist froh das er da ist, ist stolz drauf was er kann und wie er sich verhält.

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Flusentrude

Das ist wie bei Menschen - das kann man nicht erzwingen.Ich kenn das gut - sowohl bei Pferden als auch bei Hunden.

Lieb gehabt/habe ich sie alle - aber manche sind die "Seelentiere" und manche nicht.Das ist so.

Für den Hund ist das,glaub ich,nicht schlimm - er hat ja deinen Mann.Aber du selbst wirst eine innigere Bindung nicht erzwingen können.

Vielleicht ist`s beim nächsten (Zweit)hund ja anders....

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LadyGodiva

Ich weiß genau, was Du meinst, weil ich das auch kenne.

Ich hatte einen Seelenhund, meine Nora. Von diesem Hund habe ich so viel gelernt, wie man es gar nicht beschreiben kann. Nora hat mir die Hundewelt eröffnet und das ist nicht übertrieben.

Nora war schwer herzkrank, sie kam schon zur Welt mit einem Herzen, doppelt so groß wie normal. Aber Nora war ein Kämpfer und ich wußte immer, wenn sie nicht mehr will, zeigt sie es mir. So war es dann auch, sie hatte keine Leidenszeit, noch einen Tag vor ihrem Tod spielte sie vergnügt und war voller Lebensfreude. In der Nacht röchelte sie und ich wußte, jetzt ist es so weit und ich muß mich verabschieden. Ich hab sie noch 2 Stunden in meinen Armen gehalten bis sie eingeschlafen ist.

Damals dachte ich, ich komm nicht darüber weg und nur meine Arbeit mit Hunden im Tierschutz hat mir etwas geholfen. Aber schon nach kurzer Zeit schien mir die Wohnung zu leer ohne Hund. Jeder, der mit Hunden lebt und das kennt, wird verstehen, wie sich das anfühlt.

Also hab ich mir wieder einen Hund aus dem Tierschutz zu mir geholt. Diva, ich hab darauf geachtet, daß sie Nora nicht ähnlich sieht, ich wollte sie nicht "ersetzen", sondern den neuen Hund ganz eigenständig sehen.

Aber ich habe schnell bemerkt, daß Diva in meiner Seele nicht ankommt. Dabei war sie ein unheimlich liebevoller und toller Hund. Aber irgendwas in mir hat sich gesperrt. Ich glaube, so geht es Dir gerade.

Heute weiß ich, daß es einfach zu früh war, sich wieder einen Hund ins Haus zu holen. Ich habe noch getrauert und das liebste Tier der Welt hätte da keine Chance gehabt, mich zu erreichen. Mit der Zeit - es hat lange gedauert - konnte ich Diva endlich den Platz in meinem Herzen geben, den sie auch verdient.

Weißt Du, ich glaube, es war bei Dir einfach die Zeit noch nicht reif für einen neuen Hund. So lange man trauert, hat keiner eine Chance. Das ist einfach so. Man muß sich die Zeit geben zu trauern. Das hat der verstorbene Hund verdient und auch der Neue.

Mein Rat: Gib Dir die Zeit. Verlange nicht von Dir selber mehr, als Du geben kannst. Es ist ja Dein Mann auch noch da, so daß der neue Hund emotional nichts vermisst. Du selber brauchst einfach noch Zeit.

Aber glaube mir, der kleine Kerl wird es schon bald schaffen, in Dein Herz zu krabbeln und sich dort festzusetzen. Da bin ich sicher. Momentan ist der Platz noch zu stark vom alten Hund besetzt, aber wenn Du Dir die Zeit gibst, wird jeder von Beiden ihren Platz finden.

Eine Ecke wird immer für den Verstorbenen reserviert sein - und Pepper wird auch sein Eckchen finden. Davon bin ich überzeugt.

Nochmal - gib Dir bitte Zeit!

Ich wünsche Euch alles Gute mit Pepper. Er und Du, ihr werdet es schaffen, Euch lieben zu lernen...

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Ich denke, der Zeitpunkt war für dich auch einfach mehr als ungünstig. In den Abschied oder gar die Trauerphase hinein wieder einen Hund zu nehmen kann manchem helfen, aber es kann auch die Gefühle überfordern. Vor allem dann, wenn der Gedanke an "Ersatz" von Anfang an mit im Spiel war. Da gerät man nämlich schnell in einen inneren Konflikt, vor allem, wenn man den ersten Hund sehr geliebt hat. Ein Teil des Inneren besteht nämlich darauf, dass es ein Verrat am geliebten Ersthund wäre, den "Ersatz" einfach so zu akzeptieren... Und das blockiert die Beziehung zum zweiten. Ist jetzt natürlich nur spekuliert, ob das so hinkommt kannst du nur selbst wissen.

 

Entscheidend ist immer: Kannst du den "neuen" als komplett eigenständige Persönlichkeit wahrnehmen und annehmen? Manchmal geht das schnell. Manchmal dauert es etwas; ich gehöre auch zu denen, die mit einem neuen Hund erst mal zusammen wachsen müssen. Und erzwingen kann man eine Sympathie niemals. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du damals, mit dem nahenden Abschied von deiner geliebten Hündin vor Augen, den kleinen mit offenem Herzen und nach Sympathie ausgewählt hast?

 

Jedenfalls macht es keinen Sinn, da etwas erzwingen zu wollen. Manchmal muss man gerade Gefühle auch einfach anerkennen. Immerhin hat Pepper in deinem Mann eine Bezugsperson, das ist wichtig. Setz dich nicht unter Druck, akzeptiere deine Gefühle wie sie sind - und manchmal ist es genau das, was es braucht, damit du dein Herz doch für den "neuen" öffnen kannst!

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Jep, sehe ich auch so.

Zu manchen hat man eine ganz tiefe Bindung, zu anderen weniger. Manchmal wächst man auch erst mit der Zeit zusammen.

Am Geschlecht würde ich es nicht festmachen. Vielleicht war der Zeitpunkt unglücklich gewählt, weil Du keine Zeit zum Verarbeiten des Verlustes hattest. Manch einer braucht eine Pause zwischen zwei Hunden, um unvoreingenommen auf den Neuzugang zugehen zu können. Oder auch mal eine Hundefreie Phase, um die Spaziergänge bei strömendem Regen mal so richtig zu vermissen, ehe sie wieder zum "Muss" werden.

Sorry, hat sich überschnitten :)

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Sommerregen135

Silkies und Cartolina haben genau das zum Ausdruck gebracht, was ich auch gesagt hätte.

 

Der Zeitpunkt war für dich wahrscheinlich zu früh und die Situation in den Abschied hinein vielleicht nicht die glücklichste.

 

Gib dir selber einfach noch ein wenig Zeit, um mit Pepper zusammen zu wachsen und sonst

vielleicht passt ja irgendwann noch ein zweiter Hund in euer Leben?!

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Als mein erster Hund - ja, er war auch der beste Hund der Welt - letztes Jahr an Krebs starb, war für mich klar, dass ich sofort einen neuen Hund haben will. Ich hatte gut drei Monate, um mich auf das Ende vorzubereiten und mir klar darüber zu werden, wie es weiter gehen soll.

Für mich war es die richtige Entscheidung, ich wäre sonst in der Trauer untergegangen.

Es war mir natürlich klar, dass ein neuer Hund den alten nicht ersetzen kann. Und Silence hat mir gleich klargemacht, dass er einen ganz anderen Charakter hat. Da war von Anfang an gar kein Vergleich möglich - andere Rasse, anderes Fell, andere Farbe, vor allem: anderes Wesen.

Das Auf und Ab der Gefühle kenne ich - auch meine Beziehung zum neuen Hund war mal gut mal schlecht, über sehr lange Strecken auch dauerhaft schlecht. Natürlich geht einem das gewaltig "auf den Senkel" und schnell macht sich Frust breit.

Aber ich dachte immer, wenn auch ich diesen Hund jetzt aufgebe, dann ist alles zu spät ... Also "Zähne zusammenbeißen" und weiter machen.

 

Und dann kommen Tage wie heute ... und dann weiß ich, auch in Silence steckt das Zeug zum "besten Hund der Welt", ich hab' es nur noch nicht ausgegraben.

 

Dein neuer Hund gibt dir jeden Tag, an dem er aufwacht, eine neue Chance, sein Herz zu erobern! (so sind Hunde nun mal) Akzeptiere ihn, wie er ist und gib auch ihm eine Chance, in dein Herz zu dringen.

 

Wenn du nach anderen Hunden schaust, ist das eventuell auch nur in abgewandelter Form die Trauer um deinen vorherigen Hund. Wenn das so ist (das kannst ja nur du beantworten), dann schau dir statt neuer Hunde die Bilder von deinem verstorbenen Hund an und lass deine Trauer zu.

 

Danach atme einmal tief durch und geh mit Pepper spielen.  ;)

Je mehr Dinge ihr zusammen macht, die ihr beide richtig gut findet (nicht immer nur Spazierengehen), desto mehr werdet ihr zusammenwachsen. Wenn Pepper dich anhimmelt, weil du so tolle Sachen mit ihm unternimmst ... da kannst du doch nur dahinschmelzen ...  :wub:

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Gast Fangmich

Ich wollte erstmal gar nicht schreiben, weil ich Dein "Problem" irgendwie ungerechtfertigt fand. Bzw. wäre mir als erstes eher etwas Patziges eingefallen dazu, was ich dann wiederum nicht geschrieben hätte  :) ...

 

Und nun erinnere ich mich an den Übergang von meinem letzten Hund an den Jetzigen (4 Jahre lagen dazwischen). Im Gegensatz zu Dir war der jetzige Hund unglaublich schwer zu fassen und hat mich zu Beginn an meine Grenzen gebracht.

 

Ich bin dann 700 km weit gefahren zu einer bekannten Trainerin, deren Wirken ich seit Jahren nebenbei verfolgt habe und deren Einstellung mir als geeignet erschien um mir die Initialzündung zu verpassen (ohne zu wissen, wie die aussehen würde). Das wirklich Wichtige, was ich aus dieser einwöchigen Konsultation gezogen habe, war:

 

"Dieser Hund ist nicht der Vorherige und andere - und alle Vorstellungen, die Sie so haben, können Sie zum Wohle dieses Hundes getrost wegblenden."

 

Nun muss man dazu nicht 700 km fahren und auch kein Geld zahlen ;) - für mich war es aber das erstemal und es bleibt das Essentielle bis heute, dass ich das verinnerlicht habe, um mich auf genau diesen meinen jetzigen Hund einzulassen. Da wurde ich zwischenzeitlich reich belohnt...

 

Langer Rede kurzer Sinn: hier und jetzt hast Du Deinen Hund - lerne seine Interessen kennen, gucke, was ER will und lass Dich davon leiten. Ich bin mir sicher, Du wirst Neues erfahren. 

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GuidoFranz

Ich denke auch es gibt Hunde, die uns berühren und es gibt Hunde die wir sehr sehr lieb haben.

Ich habe meine Tillmann mit 8 Wochen bekommen und wir haben jetzt fast 4 jahre harte Arbeit, viele Rückschläge, viele gebissene Hunde und dauerhaftes Leinenziehen hinter uns.

Vor 2 Jahren nach der Trennung von meinem Ex Freund der 2 unserer 3 Hunde behalten hat, zog Jazz ein, die aus der Zucht ausgeschieden war und ich daher der Züchterin (ist auch Tillmanns Züchterin) abschwatzen konnte. Ich kannte Jazz ja schon und dachte mir sie könnte evtl helfen Tillmann etwas ruhiger zu bekommen.

Jazz ist der Traum eines Hundehalters, der nen lieben Hund will. Zieht nicht an der Leine, ist verträglich mit absolut jedem Hund, kuschelt gerne, ist verfressen und hat keine Ansprüche außer Gassi kuscheln und fressen.

Ich liebe sie aber sie berührt mich nicht. Sie ist einfach langweilig und ich glaube das liegt daran.

Tillmann und ich sind in 4 Jahren zusammen gewachsen und so arschig wie er draußen ist, so toll ist er drinnen.

Jetzt ist ja noch Karl Heinz eingezogen, der anstrengedste Welpe der Welt :D Aber auch er berührt mich. Ich denke ich brauche so Charakterköpfe.

Ich fühle mich Jazz gegenüber ab und an schlecht, weil sie mich nicht berührt, aber dann gucke ich sie an und sehe dass SIE glücklich ist bei uns zu sein und dann fühle ich mich etwas weniger schlecht.

Vielleicht berührt dich Pepper noch, vielleicht aber auch nicht aber solange ER glücklich mit euch ist, ist doch alles in Ordnung und du brauchst dich nicht schlecht zu fühlen.

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hm... ich muss ehrlich sagen, ich kenne dieses Gefühl nicht... zumindest nicht bei meinen eigenen Hunden... bei Gästen ist das schon vorgegkommen...

 

Zu unseren eigenen 4 Hunden, die wir bis jetzt hatten war keiner, der mir emotional nicht nah war... jeder auf seine Weise, aber alle waren mir nah... und ganz ehrlich? wäre das nicht so, dann würde ich überlegen, ob sie woanders nicht glücklicher wären? für uns sind es schließlich nur ein paar Jahre, aber für den Hund ist es das ganze Leben!

 

Was nicht heißt, dass man gleich aufgeben soll! ich denke, oft wächst man mit der Zeit auch zusammen :) aber das muss halt irgendwann passieren...

 

Helena

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