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Verständigung mit altem, blinden und taubem Hund


Waldklee

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

wir haben vor 4 Jahren einen 8 jährigen spanischen Strassenhund von seiner Pflegestelle in Bayern zu uns geholt. Es ist ein kleiner, extrem krummbeiniger  shih-tzu Mischling.

Natürlich war es uns klar, dass so ein Hund nicht kerngesund sein kann. Die Krankheiten haben sich dann auch der Reihe nach gezeigt.  Zum Glück haben wir eine gute Klinik, und so war alles schnell "im Griff".

Zwei Jahre konnte er noch sehen und hören und hatte laut Arzt genügend Zeit sich gut einzugewöhnen. Es gab nicht viel zu erziehen, er ist super verträglich und sehr charmant. Lediglich ein paar Regeln musste er lernen die es einzuhalten gilt. Das hat alles geklappt.

Aber nun ist er seit zwei Jahren blind und seit einem halben auch stocktaub und jetzt wird alles schwierig.

Selbst im Haus rennt er vor jedes Hindernis, obwohl nie etwas umgestellt wird. Ständig schlägt er mit dem Kopf vor Wände, Türen oder Tischbeine. Das trifft sein kleines Mäulchen, er schreit auf, schüttelt sich und rennt sofort vor die nächste Tür :unsure:

Man würde ihm so gerne eine Warnung zurufen, aber leider hört er die auch nicht. Auch kein Hände klatschen oder auf den Boden trampeln, das ist alles vorbei.

Gibt es da bei euch Erfahrungen wie man sich verhalten sollte/könnte ?

Was würdet ihr denn in so einem Fall tun ?

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Unsere erste Terrierhündin wurde 16, sie wurde in den letzten zwei Jahren erst taub, dann auch zunehmend blind. Ca. 1 Jahr war sie wirklich taub und blind und schlief praktisch den ganzen Tag. Die letzten Monate wurde sie auch eindeutig dement, sie hatte oft keine Ahnung wo sie war, wenn sie im Garten stand, in den sie selbst gegangen war. Nachts nahm sie auf der Suche nach Essbarem die Küche auseinander.

Allerdings lief sie sehr selten gegen Sachen und wenn, hat es sie nicht sonderlich gestört.

Wir hatten nur ein Gitter an der Treppe, weil sie die schon mal runtergefallen war.

 

Vielleicht hat euer Hund ja Probleme mit den Zähnen, sodass es ihm besonders weh tut, wenn er sich stößt. Seit wir einen kleinen Hund haben, musste ich lernen, dass die gerne hier Schwierigkeiten haben.

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Die Vorgängerin von unserem jetztigen Schatz wurde auch 16, davon war sie die letzten drei Jahre dement und vollständig inkontinent. Ist übrigens die Lakelandhündin von meinem avatar. Aber mit ihr ging trotz vieler Schwierigkeiten alles anders.

Es ist wohl schon ein großer Unterschied, ob ein Hund schon als Welpe ins Haus kommt oder unter so unglücklichen Umständen wie ein Strassenhund.

Die Zahnprobleme sind Schnee von gestern, er hat nur noch drei Zähnchen, und die werden bei der monatlichen Augendruck-Kontrolle auch angeschaut. Wenn ich mit solcher Vehemenz gegen Türen rennen würde oder den Kopf davor schlüge, ich würde auch schreien :wacko:

Mich wundert nur, dass er es immer wirder tut, warum lernt er nicht dazu ?

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Fusselnase

Schau doch mal, ob du hier eine Anregung findest, wie du ihm bei der Orientierung helfen kannst: http://www.blinde-hunde.de/

 

Was mir so spontan einfällt: Die Nase funktioniert ja eigentlich immer. Vielleicht kannst du markante Stellen mit bestimmten Substanzen versehen (Duftöle?)? Ich weiß nicht, ob das machbar ist bzw. ob er das lernen kann.

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NeinAusPfui

Ehrlicher Weise würde ich zu einem TA meines Vertrauens gehen und mit ihm über Möglichkeiten sprechen.

Es klingt ziemlich schlimm was der Arme jetzt durchmachen muss, blind taub und vllt noch dement.

Ich gehe von mir persönlich aus, als Mensch für mich und auch für meinen Hund, ich würde ernsthaft darüber nachdenken ihn vllt auf die Traumwiese gehen zu lassen :(

Immerhin hatte er bei euch einen schönen Lebensabend, und deine Eigeneinschätzung klingt auch eher pessimistisch :(

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Du könntest versuchen, mit einem Vibrationshalsband zu trainieren, um ihn vor Gefahren warnen zu können (Stoppen, wenn Vibration), das kann man gut positiv erarbeiten.
Eine gute Freundin von mir hat vorsorglich an verschiedenen Stellen Styropor angebracht, um ihren blinden Hund vor Verletzungen zu schützen, das wäre vielleicht auch eine Möglichkeit?

Solange ein Hund noch Lebensfreude hat und mit etwas Aufwand Alternativen zu finden sind, finde ich es ganz und gar nicht angebracht, über Euthanasie zu sprechen :-(

Alles Gute für den kleinen Opi :)

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Ich würde versuchen den Raum einzugrenzen, damit er sich sicher bewegen kann.

Ein geräumiger Welpenauslauf wäre evtl eine Möglichkeit, so die Räumlichkeiten den Platz hergeben.

Ein Kinderreisebett wäre was für kleinere Räume. Da wäre immer noch genug Platz drinnen, dass sich der kleine Kerl etwas laufen kann.

Unserer Olivia hat es sehr geholfen, dass wir im Wohn/Esszimmer und Küche einige kleine Teppiche zur Orientierung ausgelegt haben.

Sie ist immer nur über die Teppiche gelaufen.

Wenn wir nicht im Haus waren, dann war sie in einem extra großen Kennel, damit sie sich nicht verletzen konnte.

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NeinAusPfui

Ich hatte in diesem Post den Eindruck, dass der Hund sehr leidet. Es ist ein Geschenk das wir unsere Tiere von solchen Leiden erlösen können!

Natürlich sollten alle Möglichkeiten vorher ausgeschöpft werden, doch blind,taub UND dement möchte ich weder als Mensch ertragen noch meinem Tier zumuten.

Ich finde es schon anbracht dann über diesen Schritt nachzudenken. In dieser schrecklichen Situation muss man sich nunmal die Frage stellen, kann ich das Leben dieses Geschöpfs so verbessern das die Lebensfreude den Leidensdruck überwiegt.

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Andrea und ER

Ich weiß nicht, ob es machbar ist, aber ich würde versuchen, seinen Kopf zu schützen. Mir fällt da ein, dass man einen, sonst gegen Kratzen und Wundenbelecken gebräuchlichen Kragen umbauen könnte, indem man ihn vom Außenrand her mit einigen wenigen, nach vorne gewölbten dünnen Plastikstreifen verstärkt, etwa so wie ein Footballhelm, der ja auch die "Schnauze" schützen soll. Das ist Bastelarbeit und für jeden Hund, der normal aktiv ist, wäre das sicher ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber da er nicht sieht, könnte es sein, dass er sich damit sogar weniger schwer tut. Jedenfalls könnte er zwar noch überall gegen laufen, aber sich nicht mehr weh tun.

Leicht muss das Ding sein und stabil genug.

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Unsere alte Hündin musste damals eine Zeitlang einen Kragen tragen, wegen einer kleinen Operation.

 

Das war eine Katastrophe. Sie war wenig vorsichtig und wurde mit dem Ding echt zur Dampfwalze, weil sie jetzt überall anstiess und sich angewöhnte, irgendwie sich ihren Weg durchzubrechen.

Sie war allerdings auch nicht empfindlich.

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