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Wie soll ich sehr, sehr lautes Gekläffe bei 2 Hunden abtrainieren?


banane222

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banane222

besitze 2 kleine shitzu-mischlinge beides mädchen,4 monate auseinander,und 4 jahre alt.beide als welpen erhalten.und meine täglichen spaziergänge mit beiden hunden,ist das reinste spiessrutenlaufen.denn täglich,muss ich mit argusaugen schauen,ob ein anderer hund,mir entgegenkommt.oft genug,finde ich dann noch rechtzeitig ausweichmöglichkeiten,z.b.verstecke ich mich hinter bäume,gehe schnell ins geschäft rein,oder gehe auch schnell in seiteneingänge.aber oft genug,gibt es auch leider keine ausweichmöglichkeiten.cylin ist 30 cm lang,und syssie ist 24 cm lang.cylin kläfft dann wirklich sehr,sehr laut und agressiv,und syssie kläfft so schrill und quietschend.auch nimmt cylin sich das recht raus,andere hunde mal beschnüffeln zu dürfen,aber wehe,der andere hund,möchte dann auch mal bei cylin schnüffeln.dann wird von cylins seite aus sofort geschnappt.gehe ich mit beiden getrennt,läuft nur syssie entspannt ohne jegliches gekläffe neben mir her.aber bei cylin spielt es keine rolle,ob getrennt,oder zu zweit.das gekläffe ging mit cirka einen jahr los.gibt es noch möglichkeiten,es überhaupt noch mal abzutrainieren,und welche hilfestellungen gibt es?

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Huhu,

 

ich würde auf jeden Fall getrennt voneinander üben. Aus der Ferne ist immer schwer zu sagen, warum der Hund nun bellt...

 

Es gibt ganz verschiedene Ansätze.

Du kannst deinem Hund, wenn er es versteht, das Bellen verbieten und mit Korrektur arbeiten. Das aber nur unter guter Anleitung eines passenden Trainers, viele raten auch von vornherein davon ab. Kommt eben auf den Hund und seinen Menschen an.

Sehr gute Erfolge hat man - gerade bei unsicheren Hunden - mit "Zeigen und Benennen", Clickern etc.

Das funktioniert relativ einfach mit Keksen, man muss es sich aber zeigen lassen. "Zeigen und Benennen" am besten nur unter Anleitung machen, damit du nicht das falsche Verhalten belohnst!

Oder du lenkst ab mit suuuuuuuuuuuuuupertollen Keksen und führst deine Hunde damit an den anderen vorbei. Oder du holst einen Ball hervor, falls sie darauf stehen. Hier ist ein ganz gutes Video zu solchen Taktiken:

Dann gibt es auch noch das Halti. Das kann man für solche Trainingszwecke ebenfalls verwenden, aber auch hier ist wieder super wichtig, dass ein erfahrener Trainer zeigt, wie es geht.

 

Es ist auch möglich, immer dann, wenn ein Hund in der Ferne auftaucht, mit einem vorher geübten Befehl abzulenken. Wenn ich persönlich unsicher bin, weil Manni in Hab-Acht-Stellung geht, dann lenke ich ihn manchmal ab mit den "suchsuch!" und werfe ein paar Kekse ins Grün. Dann entspannt sich die Situation sofort, weil Manni sich nicht hineinsteigert.

 

Manche Hunde sind in Bewegung entspannter, bei diesen ist es besser, wenn du während des Trainings weiterläufst. Andere können im Sitzen besser ruhig bleiben, mit diesen Hunden trainiert man dann eben anfangs das Absitzen und Passierenlassen bei Hundebegegnungen.

 

Wichtig wäre eigentlich, dass ein guter(!!) Trainer drauf schaut und herausfindet, warum die Hunde bellen und was sie damit bezwecken wollen. Wenn Cylin zum Beispiel bellt, weil sie zum Hund hin will und wegen der Leine frustriert ist, ist das etwas ganz anderes, als wenn sie einfach super unsicher ist und am liebsten verschwinden würde.

Da sich das Verhalten im Zweifel selbst belohnt, kann es sein, dass auch unsicheres Bellen aussieht, als würde dein Hund den anderen fressen wollen.

 

Aus meiner Sicht wichtige Grundregeln sind:
- Alleine üben, vor allem mit Cylin

- Ruhig erst mit größeren Abständen üben

- Keine Hundekontakte an der Leine zulassen.

- Den anderen Hund gar nicht anschauen oder beachten (Bei Zeigen und Benennen geht das natürlich nicht; hier ist wichtig, für welche Methode man sich entscheidet.)

- Niemals die Leine merklich kurz nehmen! Das signalisiert Gefahr.

- Bögen laufen. Wenn ein Hund entgegen kommt, diesen nicht beachten, deinen Hund ansprechen, dass er mit dir mitkommen soll und weitergehen. Dafür ist das im Video Gezeigte echt super!

- Im Zweifel ablenken oder die Situation verlassen, aber ohne großes Tamtam. Dabei versuchen, selber suuuper entspannt zu wirken. Ist schwierig, klappt aber

- Die eigene Unsicherheit abbauen. Was soll denn passieren? Gut, sie bellen eben. Ist doof. Pech gehabt, nervt eben, aber sonst? Wenn du immer die Richtung wechselst, in Läden flüchtest etc., dann merken deine Hunde das ganz genau! Sie haben mit der Zeit gelernt: "Ein Hund taucht auf" bedeutet, dass der Mensch in Panik gerät. Folglich sind sie auch selbst in Alarmbereitschaft. Je weniger Bedeutung die Hundebegegnung hat, desto besser. Außer beim Zeigen und Benennen, da dort ja der Blick zum Hund eine Rolle spielt.

- Üben in der Stadt am besten anfangs nach fröhlichem Freilauf mit anderen Hunden. Danach sind sie entspannter und können sich besser darauf einlassen.

- Eventuell Schocktherapie: Veranstaltungen mit vielen Hunden (Hundeschauen etc.) aufsuchen, sofern man es sich zutraut. Kann ziemlich gut klappen.

 

Das ist jetzt mein Brainstorming dazu :D

Nicht jede Methode ist für jeden Hund geeignet! Und da kann dir nur ein Trainer helfen. Da dieses Kläffen sehr, sehr oft aus Unsicherheit entsteht und sich dann im Zusammenspiel mit der Unsicherheit des Menschen manifestiert, sind die positiven Trainingsmethoden am sinnigsten. Aversiv zu arbeiten, kann manchmal auch gut klappen, verunsichert den Hund aber oft einfach noch mehr, weil er nicht versteht, wofür er jetzt auch noch Ärger bekommt. Aus seiner Sicht macht er ja absolut nichts falsch.

 

Deine Hunde müssen lernen, dass du auf Spaziergängen die Hundebegegnungen regelst und dass vor allem nichts Schlimmes passiert, wenn ein anderer Hund auftaucht. Das kann eine zeitlang dauern, ist aber gut machbar.

Und es ist nicht schlimm, wenn sie mal bellen. Das wird immer wieder vorkommen. Mit dem Training kannst du dir und den beiden aber Sicherheit verschaffen und mit der Zeit immer mehr Erfolge verzeichnen. Dann macht Spazierengehen auch wieder Spaß :)

 

Ah und noch als Tipp, was man ab und zu mal machen kann: Menschen mit Hunden suchen, die sich stumpf mit dir unterhalten, ohne dass die Tiere Kontakt haben. Dabei können deine Hunde einen Affenzirkus veranstalten, so sehr sie wollen: Du und dein Gesprächspartner bleiben stehen und die Hunde werden komplett ignoriert. Irgendwann werden sie ruhig, auch wenn es dauert. Und dann kannst du sie belohnen.

Ich bin auch schon manches Mal umgedreht, wenn mein Hund gebellt hat und habe den Leuten gesagt "Entschuldigung, mein Hund ist etwas unsicher, ich gehe jetzt einfach ein Stück mit Ihnen mit, damit er sich beruhigt". Das hat super geklappt, weil er nicht den Erfolg hatte, den anderen Hund mit dem Bellen vertrieben zu haben.

Dafür muss man aber auch wieder wissen, ob der Hund mit dem Bellen bezwecken will, den anderen zu vertreiben.

 

Hach, es dreht sich im Kreis: Lass nen guten Trainer draufgucken, dann schaffst du es sicher :)

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[...] Niemals die Leine merklich kurz nehmen! Das signalisiert Gefahr. [...]

 

Das ging mir auch so durch den Kopf, wenn ich die Leine kurz nahm. Manchmal ist es ja aber wirklich erforderlich, weil tatsächlich Gefahren lauern, z.B. Baustelle und sehr enger Weg an der Fahrbahn entlang. Daher nehme ich hin und wieder auch ohne jeden Grund mal die Leine kurz, mal wieder lang - selbst im Gelände. Die Leine und deren Länge soll dem Hund völlig egal sein.

 

Viel wichtiger ist die innere Einstellung. Da kann man einen Hund kaum ins Boxhorn jagen ...  ;)

Silence war anfangs das reinste Nervenbündel und ich entsprechend angespannt. Mit deutlichem tiefen Durchatmen habe ich mich beruhigt und auch Silence hat dabei gelernt, dass er ebenfalls "runterfahren" soll. Wenn ich jetzt demonstrativ einmal tief durchatme, merkt man deutlich, dass der Hund weiß, was gefordert wird, auch wenn er es nicht immer schafft; aber er versucht es, das sieht man eindeutig. (Dass ein Hund versucht, an sich zu arbeiten, beeindruckt mich sehr!)

 

Auf jeden Fall brauchst du e x t r e m viel Geduld und solltest schon kleinste Fortschritte als großen Erfolg sehen, sonst möchte man so manches mal verzweifeln ...  ;)

 

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Ich nehm die Leine auch kürzer, wenn es sein muss. Nur, wenn man ohnehin mit der Körperhaltung und der Flucht vor Hundebegegnungen Anspannung sognalisiert, sollte man das vermeiden. Ich rufe den Hund dann auch erst ran und nehme dann die Leine kurz und bleibe dabei ganz ruhig. So kommt keine Stimmung auf :D

Gerade wenn man Leinenkontakte vermeiden will, so wie ich im Moment, dann muss man das natürlich machen, da geb ich dir völlig recht.

Es geht mir eher um dieses hektische Nachgreifen oder Zurückziehen des Hundes. Das sollte man nicht machen, schon gar nicht, wenn die beiden Zwerge ohnehin schon am Rad drehen :D

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Bei dem HTS Seminar Rudelharmonie waren am Samstag 38 aufgeregte, bellende und zum Teil kaum kontrollierbare Hunderudel in den Autos und auf dem Platz.

Am Sonntag gingen 38 Hunde miteinander ohne Aufregung spazieren. Und auch, ohne an der Leine zu ziehen.

 

Kann man googlen.

 

Lohnt sich!!!

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Na, da geb' ich dir recht!

Aber mag manchem, der Jahre rumdoktert mit kleinen größenwahnsinnigen Leinenpöblern vielleicht so erscheinen.

 

Hatte ja auch etwas ähnliches - nicht ganz so schlimm - an der Leine.

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