Je suis Charlie

[Fusselnase]

 

Ich werde nie verstehen, warum die verschiedenen Religionen nicht friedlich nebeneinander leben können?

Solange mir keiner was tut kann er doch leben wie er will.

 

 

Tun sie ja in großen Teilen. Zumindest bei uns, auch wenn die Akzeptanz in der Bevölkerung zu wünschen übrig lässt, vor allem in manchen Regionen. Aber man muss sich mal vor Augen halten, wie sicher wir hier leben, egal, ob wir Gott oder Allah oder das Fliegende Spaghettimonster anbeten. So ein Attentat reißt eine tiefe Wunde in unser Sicherheitsgefühl.

 

Anderswo sieht das ganz anders aus, jemand sagte mal, der religiöse Fundamentalismus sei die größte Krankheit der Menscheit.

Viele Menschen sind solchen brutalen Anschlägen tagtäglich ausgesetzt und es ist niemand da, der sie beschützt.

[BirgitMehrum]

Also ich finde ja dieses ständige Mediengedudelse über diese paar Opfer echt übertrieben. Es werden doch jeden Tag Dutzende Menschen von Terroristen ermordet, Dutzende Menschen verhungern oder arbeiten sich zu Tode. Ist ja nicht so, dass da jemand mit einem voll besetzten A380 in den Eifelturm gerast ist.

 

Da verstehe ich jetzt gerade nicht, was an diesen paar Toten so besonders ist, dass man darüber tagelang in den Medien berichten muss. Aber wahrscheinlich passiert sonst gerade nichts: Die Bundesliga hat Pause, der russisch-ukrainische Konflikt wird langsam langweilig, Weihnachten ist vorbei und ob in Korea das Internet ausfällt interessiert auch niemanden mehr.

[gast]

Schlimm was auf der Welt passiert.

Jetzt sind die Attentäter tod... das finde ich schade. Es gibt schlimmeres als den Tod und ich hätte ihnen diesen nicht gewünscht.

 

Schlimm finde ich auch die Auswirkungen direkt vor unserer Haustüre. Die Pegida wird gestärkt und bekommt immer mehr Zulauf, Menschen haben Angst vor anderen Menschen...

Ich kann meine Gedanken dazu nicht in Worte fassen...

[Bibi]

In Afrika wurde doch die Tage eine ganzes Dorf niedergemetzelt ( 2000 Menschen ), das wird leider immer ein wenig unter den Teppich gekehrt

Die Frau lebt doch noch oder habe ich da eben im Radio falsch verstanden, sie wird doch verhört

[Stefanie79]

Birgit ich bin echt sprachlos über solch eine Äußerung!

 

Wäre ein Mensch der Dir nahe steht würdest Du nicht solch ein abwertendes Kommentar schreiben.

 

"die paar Opfer"

 

Da bleibt mir die Spucke weg und nun setz ich mich lieber auf meine Finger...

[LuzieRonja]

Auch diese "paar Toten", wie sie hier respektlos genannt werden, die so sinnlos niedergemetzelt wurden sind bei einem gemeinen hinterhältigen Anschlag um Leben gekommen.

Ich finde die Berichterstattung in den Medien wichtig, und wers nicht anschauen möchte, ist ja nicht dazu verdonnert.

Die Bevölkerung hat ein Recht auf Aufklärung und Informationen!

 

Mir tun die Angehörigen leid und die Menschen, die das Massaker miterleben mußten!

Wieviele Menschen müssen  deiner Meinung nach  auf hinterhältige Art und Weise umgebracht werden , damit sich eine Berichterstattung in den Medien lohnt Birgit?

[gast]

Wieso kann eigentlich eine Userin wie Birgit Mehrum hier jeden Tag total provokante Äußerungen posten?
Dieser Beitrag ist mehr als den schlechten Geschmack überschreiten, es ist eine ganz schlimme Beleidigung der Opfer, die um ihre Angehörigen trauern.

Ich bitte, dass diese Userin geblockt wird!!!

[Lemmy]

Auch auf die Gefahr hin, dass meine Antwort an BirgitMehrun (oder wer auch immer sie ist) gar nicht wirklich gewollt ist:

 

Es geht gar nicht um die Menge Menschen die sterben. Da gebe ich dir sogar Recht - es gibt wirklich weitaus grausamere und weitaus weitreichendere Morde und Attentate als die in Paris.

 

Was schockt, genauso wie Anders Breivik geschockt hat, ist die Tatsache dass so etwas "harmloses" wie eine Satirezeitung Ziel des Anschlags wurde, obwohl diese Menschen wirklich nur Satire gezeichnet haben. So wie es schockt, dass jemand 70 Kinder in den Ferien ermordet, ohne dass sie ihm direkt etwas getan hätten.

 

Was schockt ist (mal wieder, ist leider immer so) dass es so inmitten des sicheren Europas geschieht, und was schockt ist, dass der Anschlag gegen ein für uns so wichtiges, elementares Grundrecht - die Meinungs- und Pressefreiheit - gerichtet war. Oder vermutlich viel weniger direkt gegen  die Pressefreiheit, sondern mehr gegen einen Teil der Presse, die sich besonders viele Freiheiten leisten darf und auch bitte soll.

Ich bin mir nicht sicher, ob die attentäter wirklich gezielt auf "die Pressefreiheit" einschlagen wollten oder ob sie einfach nur eine Zeitung treffen wollten, die nach ihrer Meinung despektierliche Dinge zeichnet und schreibt

 

Und was die Menschen derzeit so stark beschäftigt ist gar nicht die Menge an Opfern, sondern der Wunsch und der Wille, dieses Feld (Pressefreiheit und Satire) nicht kampflos aufzugeben, OHNE dabei selber zu Gewalt zu greifen.

Überall drücken Menschen ihr Mitgefühl aus, aber eben auch dass sie nicht aufgeben werden zu sagen und zu schreiben was sie denken.

 

Das ist es, was "Je suis Charlie" sagen soll:

 

"Ich bin Charlie, ich sage unbequeme Dinge und schreibe unbequeme Texte, ich kritisiere das, was ich als falsch empfinde. Und kein Mensch hat hier in Europa das Recht, mir das zu verbieten und ich werde mich nicht der Angst beugen, die diese Menschen streuen wollen!"

 

 

Und deswegen gibt es so viel "Gewese" um diesen Anschlag. Nicht, weil dort X Menschen starben (was wirklich schlimm genug ist), sondern weil alle hoffen und beten und bitten, dass dieser Anschlag nicht zu weiterer Gewalt führen wird. "Werdet nicht wie die, bleibt standhaft. Nehmt den Stift und lasst das Gewehr im Keller!"

 

Ich mag diese Zeichnung hier besonders gerne: Yesterday-today-tomorrow

[gast]

...  um diesen Anschlag. Nicht, weil dort X Menschen starben (was wirklich schlimm genug ist), sondern weil alle hoffen und beten und bitten, dass dieser Anschlag nicht zu weiterer Gewalt führen wird. "Werdet nicht wie die, bleibt standhaft. Nehmt den Stift und lasst das Gewehr im Keller!" Ich mag diese Zeichnung hier besonders gerne: Yesterday-today-tomorrow

 

[gast]

Wenn die Brisanz eines Unglücks an der Menge der Toten gemessen werden würde, müssten wir noch über ganz andere Dinge reden. Nur weil man über ein Thema spricht, heißt es noch lange nicht, das andere totgeschwiegen oder unter den Teppich gekehrt werden. Im Gegenteil, die 2000 Toten fielen genauso Extremisten zum Opfer, wie die fast 20 Menschen in Paris und wie die Opfer der NSU. So sollte das Überthema Extremismus heißen und ich finde :

 

"Das ist es, was "Je suis Charlie" sagen soll:

 

"Ich bin Charlie, ich sage unbequeme Dinge und schreibe unbequeme Texte, ich kritisiere das, was ich als falsch empfinde. Und kein Mensch hat hier in Europa das Recht, mir das zu verbieten und ich werde mich nicht der Angst beugen, die diese Menschen streuen wollen!"

 

Genau die richtige Antwort, Bewegung die gegen diesen ganzen Extremismus, egal wo er herkommt und wo er passiert, darum unterstütze ich sie, darum nehme ich dieses Thema das uns alle mehr trifft, da es zeit- und ortsnah passiert ist, da es uns dort trifft, wo  uns erst möglich gemacht wird, jeden Bürger aufzuklären, zu erreichen, bei der Meinuns- und Pressefreiheit als Aufhänger. Und dann trifft es all jene die Satire, Humor als ein Teil der Freiheit, ein Teil der Aufklärung, ein Teil jeglichen menschlichen Seins begriffen haben noch einmal extra. Wo kommen wir hin, wenn wir nicht mehr lachen dürften?

 

Je sus Charlie steht nicht "nur"für die 4 toten Redakteure...

 

Und weil ich es auch nochmal betonen möchte, es zeigt, wie mächtig der Stift ist und das wir nicht mit Gewalt auf Gewalt antworten dürfen...

 

Edit : sehr verquer geschrieben, entschuldigt bitte, ich hoffe, es kommt rüber, was ich sagen möchte.