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Erziehungstipps an Fallbeispielen gewünscht?


Angela 5

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Angela 5

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Morgen allerseits

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Angela 5

Candy kam wie Bub u Jari völlig unverhofft u innerhalb 2-3 Tagen.

Der Vorbesitzer/Pflegestelle musste sie zum anleinen erst einmal 20min durch die Wohnung jagen, war sie draußen ging das Gerenne los.

Irgendwann könnte er nicht mehr u sie mußte - wieder einmal - weg.

Candy wurde im Alter von 1-2 Jahren aus dem Lager nach Deutschland "adoptiert" u wechselte nach meinen Informationen ca.jährlich die Pflegestelle.

Es scheint zum Ende hin überall ähnlich gelaufen zu sein.

Drinnen ließ sie sich nicht mehr anfassen, war sie irgendwann angeleint u die Türe ging auf, schoss sie hinaus u hing ab da an mit aller Kraft in der Leine.

Kam sie frei war sie vor 1-2 Std nicht ein zu fangen.

Innerhalb der Wohnung war sie nur auf der Flucht, auf der Straße duckte sie sich sobald man sie (egal wer) auch nur anschaute.

In's Auto eingeladen war sie völlig gestresst, ging nach dem Halt auch nur im Ansatz die Türe auf, schoss sie hinaus falls möglich u wart nicht mehr gesehen.

Für mich auffallend waren 3 Dinge : ihr enormer Bewegungsdran, ihre hohe Lernfähigkeit u das sie trotz "Flucht/Flucht/Flucht" keine Angst vor (erhobenen) Händen hatte.

Ausgelöst wurde das ständige Ducken u Weghuschen primär durch Vorbeugen u durch jedes "...ist ja guuuuuut", "...ist doch alles okay. ....", "passiert doch nichts....".

Alles was beruhigend klang, oder so gemeint war.

Es hat allerdings ein paar Tage gedauert bis ich diesen Zusammenhang verstanden habe.

Bis dahin habe ich mit ihr nicht viel gemacht außer Tür-und Autotraining, laufen, füttern u drinnen völlig in Ruhe lassen.

Das Ziehen war innerhalb von 2-3 Tagen komplett behoben, durch den "klassischen Ausfallschritt" u oben genanntes Training.

Sobald sie sich mit ihrer Schulter an meinem Bein vorbei schieben wollte, wurde gebremst, das Bein vor sie gestellt u leicht angehoben u gewartet bis sie einen kleinen Schritt nach hinten macht -

Keine Übung für Glatteis übrigens...

Ich bin nie mit ihr nach draußen gegangen bevor sie sich vor der Türe nicht entspannt hat, das tue ich generell nicht, mit keinem meiner Hunde.

Sind sie aufgedreht geht die Türe nicht auf, oder solange wieder zu bis Ruhe im Hund ist.

Das kann auch schon mal 20min dauern.

Geht der Hund ruhig durch die Türe, geht er auch ruhig an der Leine.

In's Auto eingeladen habe ich sie festgebunden, die Autotür aber erst geschlossen, (oder an Fahrtziel geöffnet), wenn sie sich komplett beruhigt hatte.

Auch das dauert am Anfang Schon mal 10-15min. pro 'Sitzung", aber das ist dann halt so.

Hat sie sich trotzdem draußen hochgespult, wurde so lange angehalten bis wieder Ruhe einkehrte.

Das heißt wir haben durchaus in den ersten Tagen schon mal - besonders mit Auto - bis zu 45 min gebraucht bevor überhaupt gelaufen werden konnte.

Das macht aber auch nichts - die Wartezeit wird täglich kürzer.

(Wobei - so einfach wie sich das anhört - diese Zeit hätte ich nicht so in aller Gemütsruhe investieren können, wäre in meiner neuen Wohnung nicht ein Garten vorhanden, der den Hunden gehört u in dem sie sich zwischen durch lösen können.

Das ist natürlich sehr praktisch u nimmt einen etwas den Zugzwang, wegen jedem kleineren Geschäft eine viertel Std vor der Türe stehen zu müssen).

Morgen Forum.

Habe noch etwas Zeit bis zum ersten Patienten u möchte drum den Erfahrungsbericht von Candy zuende zu schreiben.

Mal schauen was dazu gesagt wird.

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Angela 5

Das für den Hund belastenste Problem, war das die ständige Flucht(Bereitschaft).

In Grunde genommen reicht schon ein längeres Betrachten, oder ein Schritt auf sie zu u "husch" weg war sie.

Einerseits - u andererseits war sie sehr fordernd sobald jemand saß.

Sie ist ihm sofort auf die Pelle gerückt, hat Pfötchen gegeben u wenn der Mensch nicht reagierte, auch schon mal sehr nachdrücklich an ihm/ihr gekratzt.

Für mich eine merkwürdige Kombination, die mir erst einmal Rätsel auf gab, bis mir auffiel, das das panische Weghuschen durch jede Form von Vorbeugen u - wie oben bereits beschrieben - durch jede Form von verbalem Beruhigen ausgelöst wurde.

Meine Überlegung war, das sie lernfähig u körpersprachlich ganz, ganz fein wie sie ist Stück für Stück in ein Meideverhalten gedrückt worden ist, durch falsches Timing beim (vermeintlichen) Beruhigen.

Duckt sich der Hund u man reagiert mit "ist doch guuuuut", dann ist das gut findet der Hund u "zack" - das Ducken wird manifestiert.

Das wissen wir alle denke ich.

Schwierig ist es nicht zu tun.

Wie dem auch sei, jedes Ducken, Schwanz einziehen, flüchten etc.wurde konsequent von allen ignoriert, alles was nur im Ansatz "mutig" war, feste gelobt.

Und wenn es nur ein kleines Scharren nach dem Geschäft war.

Der Erfolg kam zügig, Candy blühte auf, fing an zu spielen u hatte endlich mal die Ohren dauerhaft nach vorne.

Einzig das Ducken beim Vorbeugen blieb.

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