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Angst und nochmal Angst


Joco

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MissWuff

Ein schlecht geprägter Hund kann dadurch zwar viele Probleme bekommen, die dann den HH sehr fordern, aber das heißt nicht, dass man da dann (bei den meisten Hunden) nichts mehr machen kann. Es ist nur oft schwierig und aufwändig. Zumal zwei Wochen meiner Ansicht nach bei weitem nicht ausreichen, das einzuschätzen, manche Hunde brauchen sehr lange, bis sie "richtig ankommen". Und hier wurden ja schon gute Fortschritte gemacht.

 

Nur noch verschonen ist für mich nur eine Lösung in den krassesten Fällen. Meistens lassen sich auch bei "richtigen" Angsthunden die Reize noch in möglichst geringer Form dem Hund vorstellen und positiv für ihn belegen.

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KleinEmma

Klar gibts die, füttere ja grade selbst einen sehr menschenscheuen Hund und ob er mal Vertrauen zu Menschen fasst, ist schwer zu sagen.

 

Ich mag es nicht, wenn das allgemein gültig hingestellt wird. Es gibt nicht DEN Auslandshund.

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Danke Andrea für die Erläuterung.

Dass es Prägeschäden gibt, weiß ich, kenne ich von vielen, nicht nur Auslandshunden. Ich denke nur, dass diese 2 Wochen, die Chrissi meinte, nicht aussagekräftig sind.

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Chrissi591

Vorsichtiger Versuch der Differenzierung.

 

Es gibt die traumatisierten Angsthunde. Die haben durch Furchtbares, das sie erlebt haben, panische Angst entwickelt. Das ist eine erlernte Angst. Vor Menschen allgemein, meistens Männern besonders, vor Türen (sie wurden eingequetscht, um sie einzufangen), in geschlossenen Räumen...

Diese Angst legt sich nach einer Weile, wenn man sie mit Ruhe und Geduld behandelt und nicht bedrängt, sie suchen eigentlich den Kontakt zu Menschen.

 

Es gibt "geprägte" Angsthunde. Womöglich bereits von einer menschenscheuen, panischen Mutter geboren, haben sie in den Prägephasen keinen oder nur bedrohlichen Menschenkontakt erlebt. Diese Hunde "aufzutauen", ihr Vertrauen in Menschen zu wecken, sie bindungsfähig an den Menschen werden zu lassen, ist extrem schwierig.

 

Aus dem Gedächtnis, habe gerade keine Zeit, das zu suchen:

Das wurde auch an ganz normalen Haushunden beobachtet (Feddersen- Petersen). Ein Teil eines Wurfs wuchs "normal" unter Menschen auf, der andere Teil "normal" rein unter Hunden ("normal" meint hier, dass es keine weiteren negativen Einflüsse gab). Die Individuen der zweiten Gruppe waren ihr Leben lang sehr vorsichtig im Umgang mit Menschen, zwar erwiesen sie sich allmählich als kooperativ mit einzelnen Bezugspersonen, aber längst nicht so grundvertraut wie ihre unter Menschen aufgewachsenen Geschwister. Und für diese Welpen gab es keine panische Mutter und keine traumatischen Erlebnisse.

 

Das meint chrissi wohl mit dem "Prägeschaden". Das Wort ist durchaus treffend, meine ich.

 

 

Genau das meine ich.

Ich habe nicht gesagt, dass es bei allen Auslandshunden ist, ich habe gesagt es ist typisch für Auslandshunde.

Die Prägezeit ist die wichtigste Zeit im Leben eines Hundes, alles was dort verknüpft wird ist wie eintätowiert.

Natürlich kannst du Lernerfahrungen drüber legen aber ein Hund der zwischen Woche 4 und Woche 14 keinen Bus kennengelernt hat, wird sich dabei nie wohlfühlen.

 

Ziemlich aussagekräftig wie stark die Prägung ist, ist die Tatsache, dass in Amerikas Sklavenzeit gezielt Welpen von Schwarzen misshandelt wurden, sodass sie einen Prägeschaden auf dunkelhäutige Menschen entwickelt haben. Diese Hunde sind bis ins hohe Alter mit Tötungsabsicht auf jeden Schwarzen losgegangen den sie ins Visier bekommen haben.

 

Man nannte diese Hunde "White Dogs". Findet man bestimmt bei Google.

 

Was geprägt ist ist geprägt und da kann man nicht einfach irgendwas drüberklatschen.

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Chrissi591

Danke Andrea für die Erläuterung.

Dass es Prägeschäden gibt, weiß ich, kenne ich von vielen, nicht nur Auslandshunden. Ich denke nur, dass diese 2 Wochen, die Chrissi meinte, nicht aussagekräftig sind.

 

Erlerntes Verhalten kann ziemlich schnell umkonditioniert werden.

Einen Prägeschaden kann ich in einer Stunde von einer erlernten Angst differenzieren.

Die zwei Wochen sind sehr großzügig angelegt. Denn wenn es etwas Erlerntes ist, greifen "Methoden" wie "Desensibilisierung", wenn da kein Fortschritt zu verzeichnen ist ist es höchstwarscheinlich Prägung

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KleinEmma

Nein, es ist nicht typisch für Auslandshunde. Es ist vielleicht typisch für Hunde, die ne beschissene Welpen- und Junghundzeit hatten. Aber selbst da gibts Unterschiede. Manche Auslandshunde haben viel Leid erlebt und lieben Menschen trotzdem. Sie haben keine Ängste, die nicht zu beheben wären.

 

Das meine ich mit pauschalisieren. Ich weiß nicht, woher du dein Wissen nimmst, Chrissi. Wie viele Auslandshunde hattest du?

 

Solche Aussagen machen mich deshalb sauer, weil damit Auslandshunde in die Ecke der Problemhunde gerückt werden. Es gibt sie, die extrem scheuen Hunde, aber es gibt auch genügend andere Hunde aus dem Ausland, die halt trotz aller doofen und miesen Erfahrungen zutraulich sind.


Einen Prägeschaden kann ich in einer Stunde von einer erlernten Angst differenzieren.

 

 

Ist das die nächste Basis für eine Wette? :D

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Chrissi591

Nein, es ist nicht typisch für Auslandshunde. Es ist vielleicht typisch für Hunde, die ne beschissene Welpen- und Junghundzeit hatten. Aber selbst da gibts Unterschiede. Manche Auslandshunde haben viel Leid erlebt und lieben Menschen trotzdem. Sie haben keine Ängste, die nicht zu beheben wären.

 

Das meine ich mit pauschalisieren. Ich weiß nicht, woher du dein Wissen nimmst, Chrissi. Wie viele Auslandshunde hattest du?

 

Solche Aussagen machen mich deshalb sauer, weil damit Auslandshunde in die Ecke der Problemhunde gerückt werden. Es gibt sie, die extrem scheuen Hunde, aber es gibt auch genügend andere Hunde aus dem Ausland, die halt trotz aller doofen und miesen Erfahrungen zutraulich sind.

 

Es geht nicht darum ob Ausland oder nicht.

Es geht darum, dass viele typische "Rettungsländer" einfach eine ganz andere Infrastruktur haben, die sich von unserer komplett unterscheidet. Dh ein Hund, der jahrelang in irgendeinem Dorf auf der Straße gelebt hat muss sich auf einmal mit Dingen wie Asphalt, Autos, Busse, Flugzeuge, viele Menschen, große Häuser, laute Geräusche, neue Gerüche usw auseinandersetzen. '

Es gibt auch genug prägegeschädigte Hunde aus Deutschland das ist klar!

Aber hier kennen Sie dann (von ganz barbarischen Fällen abgesehen) zumindest das Umfeld

 

Ich hatte 5, keiner komplett ohne Prägeschaden. Mal mehr mal weniger, aber überall vorhanden. Meist alleine durch "Nicht kennen" von Dingen.

 

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MissWuff

Genau das meine ich.

Ich habe nicht gesagt, dass es bei allen Auslandshunden ist, ich habe gesagt es ist typisch für Auslandshunde.

Die Prägezeit ist die wichtigste Zeit im Leben eines Hundes, alles was dort verknüpft wird ist wie eintätowiert.

Natürlich kannst du Lernerfahrungen drüber legen aber ein Hund der zwischen Woche 4 und Woche 14 keinen Bus kennengelernt hat, wird sich dabei nie wohlfühlen.

 

Ziemlich aussagekräftig wie stark die Prägung ist, ist die Tatsache, dass in Amerikas Sklavenzeit gezielt Welpen von Schwarzen misshandelt wurden, sodass sie einen Prägeschaden auf dunkelhäutige Menschen entwickelt haben. Diese Hunde sind bis ins hohe Alter mit Tötungsabsicht auf jeden Schwarzen losgegangen den sie ins Visier bekommen haben.

 

Man nannte diese Hunde "White Dogs". Findet man bestimmt bei Google.

 

Was geprägt ist ist geprägt und da kann man nicht einfach irgendwas drüberklatschen.

 

Ähm, also ich finde zu "white dogs", dass es sich um Hunde handelt, die drauf trainiert wurden, schwarze Leute zu attackieren. Das, was du beschreibst, klingt für mich eher nach der Version, die dann erzählt wurde, um den Rasssismus zu verschleiern, der dahinter steckte... und finde so eine Behauptung über schwarze Leute in der Sklavenzeit krass, es sei denn, du hast da eine Quelle zu und kannst sie hier angeben. Hunde wurden oft eingesetzt, um entflohene Sklaven zu fangen und/oder zu zerreißen... (ETA: Oder meintest du, die Sklaven wurden gezwungen, die Welpen zu misshandeln? Aber verstehe auch nicht, was das mit "nicht geprägt" zu tun hat, sie wurden ja dan absichtlich "falsch" geprägt.)

 

Auch stimmt es meiner Ansicht nach nicht, dass ein Hund nicht mehr an Menschen oder Dinge gewöhnt werden kann, die er als sehr junger Welpe nicht kennengelernt hat. Nicht kennnenlernen ist besser als eine schlechte Erfahrung, sodass meine erst jetzt das Busfahren lernen kann, da sie zuvor schon im Auto Panik hatte. Ich kann ja berichten, wie es läuft, aber viele Hunde gewöhnen sich später an Dinge, die sie früher nicht kannten, erst recht, wenn es richtig trainiert wird. Probleme entstehen vor allem, wenn es zu viele Dinge sind, auf die der Hund nicht geprägt wurde, oder diese Dinge ihm ständig über den Weg laufen, sodass man sehr schlecht "isoliert" trainieren kann.

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Ninchen0_15

Natürlich kannst du Lernerfahrungen drüber legen aber ein Hund der zwischen Woche 4 und Woche 14 keinen Bus kennengelernt hat, wird sich dabei nie wohlfühlen.

 

Das ist nicht wahr, alle 4, die im Moment bei uns leben, haben in dieser Zeit z.B. sicher weder Bus noch S-Bahn kennengelernt und nur einem davon ist es blümerant, wenn er damit fahren muss, die anderen tun es ausgesprochen gerne!

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Tina+Sammy

Zwei meiner drei Hunde haben in der ach so wichtigen Phase bis zur 14. Woche so gut wie gar nix kennen gelernt.

Trotzdem gehen sie mit mir überall durch.

Wenn ich jemals einen Welpen bekomme, wird der nicht Bus fahren müssen oder in einen Aufzug steigen, oder durch nen Zoo laufen müssen.

Erstens passiert es einem höchst selten, dass eine Hyäne oder ein Zebra oder gar ein Elefant unseren Weg kreuzt und zweitens glaube ich, dass Hunde, die gelernt haben, ihren Menschen zu vertrauen, mit ihm in jede neue Situation gehen.

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