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Hypothetischer Heimatwechsel: "..und tschüß!"


gast

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Huhu,

 

angeregt von der Diskussion rund ums - hoffentlich nie eintretende - Wechseln von Sozialverbänden und Heimatwechsel in einem Thread kürzlich einfach mal die Frage: Wie vermutet Ihr eigentlich, würden eure Hunde oder euer Hund auf einen endgültigen Wechsel von diesen reagieren?

Und an jene, die einen Second Hand (oder Third Hand) Hund haben: Welchen Eindruck machte dieser Hund auf euch beim Wechsel? 

 

Ich geb hier mal zwei Beispiele aus meiner Erfahrung:

 

Aisha - war bei der Übergabe komplett verunsichert, das Fell war fettig und ranzig stinkend, brauchte einige Wochen bis sie sich wirklich eingelebt hatte. Wäre bei einem weiteren Besitzerwechsel sicherlich total unglücklich gewesen, weil sie immens starke Bindungen zu mir hatte.

 

Fafnir - war bei der Übergabe total locker und fröhlich, vermisste seine alte Besitzerin nicht in einem einzigen Moment erkennbar, war sofort dabei und zufrieden. Hätte sicherlich keine sonderlichen Schwierigkeiten mit einem weiteren Besitzerwechsel gehabt. Hauptsache, coole Leute.

 

Das mal so als zwei mir bekannte Extreme.

 

Disclaimer: Es geht um eine rein hypothetische Frage, die sich hoffentlich nie stellt. (Von komplett realitätsentkoppelten "Hündchen wechsel dich" Ansätzen wie bei manchen Hundesekten ganz zu schweigen.)

 

so weit

Maico

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Peterchen

Da ich bisher keinen Hund habe, kann ich keine Erfahrungen hierzu beschreiben. Aber da der Hund ein Rudeltier ist, kann ich mir vorstellen, dass es nicht so einfach ist, das zu Hause zu wechseln. Jedenfalls wenn der Hund ins Rudelleben richtig integriert ist. Den Vergleich zum Menschen zieh ich hier mal nicht. Obwohl er nicht von der Hand zu weisen ist.

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Ich hab keinen hypothetischen Fall, sondern reine Realität:

 

Mein Senior kam, 5-jährig, aus dem Tierheim zu mir und es war offensichtlich zu sehen, als wir dir Örtlichkeit verliessen: "WEG !!! Nur WEG hier!".

Das TH-Personal sagte mir, der Hund würde sicher nicht mit mir gehen und ins Auto einsteigen, man wollte schon Gewalt anwenden.

Hab dem jungen Mann die Leine abgenommen, den Hund angeguckt und mit nem lockeren "Na auf, komm" sprang er wie selbstverständlich ins Auto, sass wie King Lui drin und konnte es gar nicht erwarten, dass wir endlich losfuhren, hat sich wie selbstverständlich zusammen gerollt und die heimfahrt verpennt!

 

Durch private Veränderungen ist er dann für die letzten 2 Jahre seines Lebens zu meinen Eltern gewechselt, und auch dieser Wechsel ging ohne Komplikationen von Statten, er verhielt sich ab der 1. Sekunde in seinem neuen Zuhause wie "Hier gefällt es mir, hier bleib ich!"

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Ich kann dazu leider nicht nur hypothetisch etwas schreiben.

 

Als es bei uns zur Debatte stand das wir einen der beiden Hunde abgeben müssen haben wir uns ganz bewusst für Hannah entschieden.

Hannah ist, egal bei wem sie war (Urlaubsbetreuung, Tierklinik...) immer sofort aufgetaut und war der lustige Hund der sie nunmal ist. Barney hat aufgehört zu leben. Der hat sich in eine Ecke verkrochen und wollte mit der Welt nichts mehr zu tun haben.

Also blieb es bei Hannah.

Als sie bei uns ankam war sie noch etwas durch den Wind. Hatte innerhalb von 3 Monaten 3 Halterwechsel. Nach 2 Jahren bei uns war sie absolut stabil und ist im Oktober dann zu ihrem endgültigen Zuhause umgezogen. Sie ist wie selbstverständlich mit gegangen, ist ins Auto gestiegen und nach einer Woche war sie komplett angekommen.

Ich denke allerdings wenn wir uns nochmal sehen  würde ihr das schwerer fallen.

 

Jody kam bei uns an und war da. Sie freut sich heute noch zu ihren Pflegefrauchen zu gehen und sie zu besuchen, aber sie weiß das sie bei uns lebt und fühlt sich sehr wohl.

Wobei ich glaube das sie nach dem halben Jahr bei uns noch nicht komplett angekommen ist. Ich glaube sie braucht noch etwas. War bei Barney ähnlich. Der hat fast 1 Jahr gebraucht um komplett da zu sein.

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Peterchen

Das hört sich für mich so an als hätte er wirklich keine schöne Zeit im TH gehabt. Ist aber auch nicht einfach mit diesen TH`s. Ich bin da immer zwiegespalten. Auf der einen Seite denke ich welch ein schrecklicher Ort für die Hundis, auf der anderen Seite fände ichs auch nicht so schön, wenn wir hier Strassenrudel hätten wie in den Südländern.

 

Schön das er aber bei dir wenigstens ne schöne Zeit haben durfte oder auch noch hat ;)

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Bei Socke bin ich mir sehr sicher, dass er mit Verunsicherung reagieren würde und gewiss auch wieder ziemlich reaktiv wird (Autos jagen etc.)

Er findet andere Menschen zwar toll und in neuen Umgebungen kommt er auch langsam besser zurecht, aber bitte nur so lange, wie seine Familie in der Nähe ist.

Natürlich würde er sich auch damit arrangieren, aber die erste Zeit in einem neuen Heim stelle ich mir grausam für ihn vor. Er ist da nicht so super anpassungsfähig.

---

 

Sidney, der Vorgänger: War bei der Übergabe ziemlich gestresst  (Geschichte zu ihm schrieb ich ja schon mal), lag aber wohl vor allem daran, dass er auch nie was anderes kannte außer seinen 6qm Zwinger. Brauchte aber auch sein stabiles Umfeld, sonst gab es, gerade in den ersten 2 Jahren, gerne mal Durchfälle, Fressverweigerung etc. Ein weiterer Besitzerwechsel wäre für ihn sehr schwer geworden.

---

 

Jessi (bei der Maus war klar, dass ich sie nur zur Pflege und Vermittlung aufnehme): Wurde mir in der Hand gedrückt und für sie war die Welt offenbar total okay, Hauptsache Spaß haben und kuscheln, gab auch bei der Weitervermittlung überhaupt keine Anzeichen, dass es für sie nun "schlimm" war den Wohnort zu wechseln. War sofort fröhlich mit dem neuen Besitzer und hat sein Bett beansprucht :D

 

Rocky: Keine mir aufgefallenen Probleme beim Wechsel (Ist aber auch schon ewig her)

 

lg

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Meine Meinung: Hunde befinden sich die ersten Tage in einer Art "luftleerem Raum".

Es ist stressig für sie, die Gegebenheiten der neuen Umgebung noch nicht zu kennen, noch keinen verlässlichen Bindungspartner zu haben, nicht zu wissen, ob und wann die Grundbedürfnisse erfüllt werden, einfach das ganze System noch nicht durchschaut zu haben.

 

Die ersten Tage versuchen die Hunde Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, die ihnen Sicherheit geben können.

Da Hunde gute Beobachter sind, verstehen sie schnell und passen sich schon nach kurzer Zeit an und leben dann ganz zufrieden mit den neuen Ritualen (sofern die Grundbedürfnisse erfüllt werden).

 

Meine Hunde würden sich sicher fragen, wo ich bin und ob ich sie wieder abhole. Allein diese Vorstellung hält mich davon ab, sie fremdunterzubringen, wenn es nicht absolut notwendig wäre (Krankenhausaufenthalt). Ich weiß, sie würden sich nach wenigen Tagen keine Sorgen mehr machen, aber ich möchte auch nicht, dass sie sich überhaupt Sorgen müssen.  :)

 

Wenn Fofi mal nicht mehr ist, werde ich vielleicht anfangen, Cliff und Fluse mal an eine Fremdunterbringung zu gewöhnen in Minischritten. Ich werde sie für 1 Stunde zu einer Freundin bringen und wieder abholen. Das wird dann gesteigert. Ich möchte, dass sie das System kapieren und verstehen, dass ich wieder komme. 

Es kann immer mal sein, dass ich krank werde und einen Notfallplan zu haben, kann nicht schaden. 

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Ninchen0_15

Ich weiss es nicht genau, alle meine Hunde hatten ja vorher kein Zuhause in dem Sinn, aber eigentlich denke ich, es wäre für sie alle zumindest schwierig, für den einen mehr, für den anderen nicht ganz so.

Klar, bei den entsprechenden Menschen würden sie es "packen", aber sie wären schon sehr verunsichert,für Simon wäre es eine Katastrophe, manchmal bin ich mir nicht sicher, ob für Sophie vielleicht nicht auch, oder sogar mehr, denn Simon mag Menschen eigentlich mehr.

Die beiden Grossen sind ja (unter anderem) auch deshalb dann hier geblieben, weil wir ihnen das nicht antun wollten.

Die anderen beiden würden es wohl leichter nehmen.

Aber wir stecken ja nicht drin und egal, wie ich einen Hund einschätzte, es wäre immer die letzte aller Möglichkeiten, die ich in Betracht ziehen würde, ihm sein Zuhause und seine Familie zu nehmen.

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Puh, schwierige Frage.

 

Meine Hunde stammen alle aus dem TH.

 

Letztendlich käme es auf das neue Zuhause an, wie schnell sie sich umgewöhnen würden. Amber braucht ihre Ruhe, erträgt Kinder eine Zeit lang, wäre aber mit einem kinderlosen Menschen besser bedient. Sie hat länger gebraucht, um bei mir anzukommen. Von daher denke ich, dass sie mehr Probleme mit einem definitiven Umzug hätte.

 

Droops ist da mehr der gesellige Typ, braucht viel mehr menschlichen Anschluss. Bei seinem ehemaligen Besitzer sollte er ein Terrain bewachen, so ging er regelmäßig alleine spazieren. Diese Ambition hat er abgelegt, seitdem er weiß, dass er sehr oft mit darf. Solange sein neuer Besitzer ihn überall mit hinschlürt, wäre er glücklich.

 

Unser Pops, den wir letztes Jahr mit seinen 15 Jahren aus dem TH holten, hat sich in Null komma nix eingelebt. Der kam, sah und siegte. Wäre sicher woanders auch so gewesen. Der ging im Park immer zu den jungen Leuten, die auf dem Rasen saßen, kuschelte sich an sie und forderte Streicheleinheiten, ein bisschen dreist, aber die mochten ihn alle sehr gern, obwohl er wirklich kein Ausbund von Schönheit war. Er hatte das Charisma eines alten Hundes, der wusste, dass er nochmal Schwein gehabt hat.

 

Letztendlich hängt es wirklich davon ab, wo sie landen würden. Je mehr sie sich umstellen müssen, desto heftiger wäre es. Aber nun gut, ist alles nur ein hypothetischer Gedanke.

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Ich habe ja so manchen Hund nach der Ausbildung an Diensthundeführer gegeben und die hatten alle Sorgen, dass die Hunde eine so extreme Bindung hätten und ob das klappen würde und dass wir uns besser beim Training nicht mehr über den Weg laufen sollten ... ich habe da nur gelacht, ich kenne ja meine Hunde. Da gab es eine Einweisung in den Umgang, meine Diensthunde waren immer auch Familien- und Privathunde, dementsprechend habe ich auch die Zukünftigen Hundeführer ausgesucht - und die Hunde haben ausnahmslos den Wechsel ohne jegliche Eingewöhnung mitgemacht. Ich glaube aber, dass hier der Vorteil ist, dass die Hunde an tägliches Intensives Training gewöhnt waren und darin aufgingen, so dass ihnen ihr Alltag nicht besonders verändert vorkam - ich habe immer gesagt, vom ersten Tag an ab zum Training, mit Ball und viel Spaß die erste Woche nur einfache Sachen abfordern, so wachsen Hund und Halter schnell zusammen.

Ehrlich gesagt war es eher schlimm für mich, wenn ein Hund, der geradezu an mir klebte und mich anhimmelte, schon eine Woche später absolut toll mit seinem neuen Menschen arbeitete und mich zwar kurz freudig begrüßte, aber sofort wieder in den Arbeitsmodus ging und mich ausblendete. Da blutet irgendwie das Herz, aber dann überwiegt doch die Freude, dass man genau den richtigen Menschen für diesen Hund gefunden hatte.

Hunde, die wir aufgenommen haben (in der Regel "schwierige/aggressive" Hunde) haben meinem Eindruck nach auch keine Eingewöhnung gebraucht. Was aber auch wieder daran liegen mag, dass das alles total unterforderte Hunde waren, die dann das Leben in sehr strukturierten Bahnen, mit klaren Regeln und Aufgaben sehr gerne angenommen haben. Auch mit diesen Hunden wurde bereits am zweiten Tag das Training begonnen, da gab es keine "erstmal ankommen lassen" Phase. So könnten sie ihre Energien auch gleich kanalisieren, was ihnen meist vorher gefehlt hat.

Die wirklich sehr gefährlichen Hunde, von denen ich die Finger gelassen habe, die hat mein Partner übernommen, die haben natürlich sehr wohl immer nochmal getestet, ob die jahrelang gefestigten Verhaltensweisen (Angriff) nicht doch auch im neuen Umfeld zum Erfolg führen könnten. Aber wirklich alle ließen sich total schnell darauf ein, dass nun mit Freude gemeinsam gearbeitet wird und nicht gegeneinander Kraefte gemessen. Sicherlich war die Ruhe in unserem Rudel dabei auch sehr hilfreich.

Mein jetziger Hund wird gelegentlich mal bei einer Freundin gelassen und dort ist er total happy (anderer Hund vorhanden). Lasse ich ihn aber sonst irgendwo, liegt er wohl erst an der Tür und wartet auf meine Rückkehr. Aber er lässt sich dort weg rufen und durch Leckerlies oder Streicheleinheiten bestechen, er "leidet" nicht vor sich hin, bis ich wiederkomme. Was mir bei ihm Sorgen machen würde, wenn ich ihn weggeben müsste: er braucht jemanden, der ihm Sicherheit gibt, der klar kommuniziert, sich schützend vor ihn stellt und die Richtung angibt. Er will halt nichts falsch machen, so war er von Anfang an. Wenn er nicht versteht, was jemand von ihm will, dann wird er sofort sichtbar unsicher, was sonst nicht so seine Art ist. Also würde ich bei ihm sehr genau schauen, eine passende Person zu finden.

Lasse ich ihn übrigens irgendwo, wo er sich nicht wohlfühlt (zum Waschen im Hundesalon z.B. oder beim TA), dann heult er die ganze Zeit ununterbrochen durch und lässt sich auch nicht durch Leckerlies beruhigen.

Also zusammengenommen habe ich den Eindruck, dass wesensfeste und mental stabile Hunde wenig Probleme mit einem Wechsel haben. Je unsicherer ein Hund schon ist, umso schwieriger ist es vermutlich für ihn, sich einzufinden, da braucht's dann eben mehr Zeit und Geduld.

Aber ich kann sagen: für MICH ist es total schwierig, völlig egal, wie gut es dem Hund damit geht. Er fehlt mir schon in dem Moment, wo ich die Tür schließe. Und darum mache ich Urlaub nur mit Hund und lasse ihn überhaupt nur selten (zur Übung) bei jemand anderes.

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