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Ausbildung zum Blindenhund


Cucca

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Liebe Forengemeinde,

 

wir beschäftigen uns momentan intensiv mit einem Zweithund/ Nachfolgehund, geplant ab nächstem Jahr.

Nach persönlichen Kennenlernen haben wir uns nun gegen einen Großpudel und für einen Kurzhaarcollie entschieden.

Da ich nach wie vor sehr an der Arbeit mit Hunden interessiert bin ;), Fiona mir nur charakterliche Einschränkungen gegeben hat, möchte ich ein "altes Thema" in meinem Hinterkopf wieder auskramen: Blindenhundausbildung.

 

Mit dem Kurzhaarcollie möchte ich zum einen die Dummyarbeit im "echten" Sinne wieder aufgreifen, aber das sollte eigentlich nicht das Problem sein. ;) Zum Anderen würde ich nur zu gerne mit diesem Hund in die Ausbildung eines Blinden-/ Assistenzhundes reinwachsen. Gerade die Blindenhundausbildung ist ja sehr tricky. Möglicherweise ist der ausgewählte Hund dann auch nicht 100%ig geeignet, aber das wäre ja nun kein Problem - man lernt eh mit seinen Fehlern ( zumindest gehe ich nicht davon aus, ohne Fehler auszukommen).

 

Mich würde nun interessieren, ob ihr gute Literatur wisst, wo ich mich schonmal etwas vorbereiten kann. Der wichtigste Schritt wird wohl das Lernen bei verschiedenen Trainern sein. Das macht allerdings zur Zeit ohne Praxisbezug noch nicht wirklich Sinn.

 

Habt ihr sonst noch Empfehlungen bezüglich Trainer oder Seminaren? Oder irgendwas an was ich als Person ohne Bezug zu Blinden beachten sollte? Oder ob mein Vorhaben totaler Blödsinn ist...?

 

Ein paar Straßen weiter habe ich leider ein absolutes Negativbeispiel leben. Großpudelrüde, der die "Einschränkung" seiner nahezu blinden/blinden Halterin kennt und ausnutzt - leider bekommt er auch die Freiheit dazu. Wie er im Geschirr arbeitet weiß ich nicht, aber wenn er frei gelassen wird (und das wird er leider immer), dann läuft er kreuz und quer auf die Straße, geht Hunde und Radfahrer an. Angeblich gab es auch schon Anzeigen, aber das nutzte nichts. Er mag bei Menschen ohne Behinderung ein toller Hund sein, aber dank der Verantwortungslosigkeit der Halterin ist er eher ein Schreck für die Nachbarschaft. :(

Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, sie mal ohne Fiona zu erwischen und ein bisschen auszuquetschen. Würde mich schon interessieren, wo der Hund her ist und was sie zum Verhalten sagt.

 

Ich danke euch für eure Hilfe!

 

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Für mich klingt das, als hättest du dich noch überhaupt nicht mit der Thematik beschäftigt. Wieso soll dein Hund ein Blindenführhund werden? Dir ist schon klar, dass er dann nie dein Hund ist?

 

Das von dir beschriebene Problem der blinden Halterin ist leider recht häufig. Die Ausbildung ist zu oft mangelhaft, in dem Fall war vermutlich schon die Auswahl des Hundes falsch. Da gab es kürzlich einen Artikel ... mal sehen ob ich den noch finde.

 

Wenn du wirklich Interesse daran hast, dann ist der Blindenverband sicher ein geeigneter Ansprechpartner. Literatur gibt es (schau einfach mal in den Wikipaedia-Artikel zum Blindenführhund) aber damit wirst du keinen Hund ausbilden können.

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Einen Blindenführhund kannst du evtl. mit entsprechender Ausbildung, ausbilden, ..................... und dann geht er zu einer BLINDEN Person, er bleibt NICHT bei DIR !!!

 

Selbst einen Blindenführhund kannst du nur führen, wenn DU BLIND bist, was aber augenscheinlich nicht der Fall ist, oder? ;)

 

Versuch doch mal in die Thematik Therapie- oder Besuchshund rein zu schnuppern, bei Interesse darfst du gerne fragen, ich habe selbst einen ausgebildeten Hund! ;)

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Ich danke Euch für eure Antworten.

 

 

@irwi:

Für mich klingt das, als hättest du dich noch überhaupt nicht mit der Thematik beschäftigt.

 

 

Was meinst du denn, warum ich diesen Beitrag geschrieben habe? Besimmt nicht, weil ich alles weiß, mir alles klar ist und überhaupt. ;)

 

Natürlich bin ich keine blinde Person und ich werde meinen Hund auch nicht abgeben. Aber soweit ich weiß werden Blindenführhunde nicht durch blinde Menschen, sondern durch Sehende ausgebildet. Und dieser Part interessiert mich.

Ich möchte meinen Hund als Blindenhund ausbilden, um in die Arbeit reinzuschnuppern. Wenn das was für mich ist, kann ich mir vorstellen auf eine Sicht von 5-10 Jahren tiefer in die Thematik einzusteigen. Assistenzhunde sind ja ein ähnliches Thema, aber eben nicht das gleiche. Blindenführhunde finde ich für mich interessanter.

Aber jetzt bereite ich eben erst den Anfang vor und dafür wäre für mich schonmal gute Literatur hilfreich.

Für alles und jeden Hundesport und Hundeausbildung gibt es ja Unmengen an Büchern/ Literatur/Websites - für Blindenführhunde nicht? Klar kann ich auf A****on suchen gehen, aber ob das was taugt kann ich schlecht beurteilen.

Vielleicht ist es jetzt klarer?

 

Danke irwi für den Tipp mit Wikipedia. Da bin ich tatsächlich noch nicht drauf gekommen, hab mich bisher nur durch Seiten von Blindenführhundetrainern und Vereinen gewühlt.

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Am besten fängt man damit an, daß man sie richtig bezeichnet: Blindenführhunde.  B)  Ich kürz sie mit BFH ab.

 

Nun, erstmal kann jeder BFH ausbilden. Wirklich jeder. Es gibt nämlich keine Qualifikationsgrundlagen. Es gibt einzig sogenannte Gespannprüfungen, welche später die Krankenkassen - welche ja dieses Hilfsmittel bezahlen - haben möchten.

 

Es gibt desweiteren dazu auch einige Organisationen:

"Bundesverband Gespannprüfer Blindenführhund e.V." (BGBFH)

"Deutscher Blinden und Sehbehinderten Verband" (DBSV)

"Verein Lichtblicke e.V." (wirklich empfehlenswert, nicht nur aus Eigenwerbungsgründen)

 

Websiten kannst du gern ergooglen.

 

Derzeit tobt in der "Szene" gerade etwas eine Auseinandersetzung, da - wie oben erwähnt - jeder ausbilden kann. Und weil leider zum Teil sehr rückständige Methoden noch immer en vogue sind, sind manche Veränderungen nicht gerade erwünscht - man würde eine bequeme Einnahmequelle verlieren. 

 

Gute Literatur findest du grundsätzlich, wenn die Bücher nicht gerade 20 Jahre oder mehr auf dem Buckel haben. Am empfehlenswertesten ist da eigentlich allgemeine Trainingbücher übers Clickern und Markern usw. 

 

so weit

Maico

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Also einen Hund zum Blindenführhund auszubilden, der keiner sein soll, finde ich nicht mal im Ansatz richtig.

Diese Hunde dürfen auf viele Reize nicht reagieren, ob es nun ein anderer Hund, ein geworfenes Spielzeug, ein Hotdog am Straßenrand, oder sonstwas ist. Sie tragen viel Verantwortung und da muss konsequent an jeder Stelle im Alltag dran gedacht werden - vor JEDER Stufe anhalten, an jeder Kreuzung warten etc, im Alltag mit sehenden Personen so ziemlich unmöglich über Jahre durchzuhalten.

Üblicherweise wachsen angehende Blindenführhunde ein knappes Jahr in einer normalen Familie auf, gehen dann in die Ausbildung in einer dafür vorgesehenen Einrichtung und dann zu dem Blinden, den sie sein Leben lang begleiten. Dort haben sie eine Aufgabe, haben auch Freiraeume, aber ihre Aufgabe haben sie jeden Tag und immer - nicht, wenn man gerade mal trainiert, aber wenn man in den Urlaub fährt, dann lässt man Stufen mal Stufen sein oder wenn es eilt oder der Hund krank ist, dann ist es halt mal nicht so wichtig.

Nein, das ist eine ernsthafte Angelegenheit, das würde ich keinem Hund antun, weil ich da mal "reinschnuppern" will.

Wenn Du reinschnuppern willst, schau Dich nach Ausbildungsstätten um, vielleicht kann man da ein Praktikum machen oder sowas.

Andere Ausbildungen sind da sicherlich passender für Deinen Hund.

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Cartolina hat die wichtigsten Fragen/Bedenken schon super formuliert!

 

Wofür einen Hütehund extrem im Hüten ausbilden, wenn er es danach nicht soll? Wofür eine Jagdausbildung, wenn der Hund partout danach nicht jagen soll? usw.

 

Interessanter wäre für Dich vielleicht wirklich die Assistenzhund-Ausbildung (auch sehr anspruchsvoll, wenn man das richtig macht).

Relativ viel davon kann man auch tatsächlich später abfragen/verwerten, wenn der Hund bei Dir bleibt.

Einen Teil davon hatte ich aus Spaß mit meinen immer geübt und nach der Knie-OP war ich sooooooo froh, dass sie alles wegräumen, alles mir hochgeben (Bücken wäre echt nicht möglich gewesen) - sogar die Krücken aufheben ... Körbchen für mich tragen (hatte ja keine Hand frei) usw. 

 

Da schnupperst Du in ernsthafte Ausbildung rein und hast quasi am Ende noch was davon ;-)

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@mikesch0815:

Vielen Dank für deinen sehr informativen Beitrag!

 

Ich scheine in den letzten Jahren ohne Forum den aktuellen Trend in Sachen "Lernverhalten bei Hunden" verpasst zu haben. Leider habe ich meinen Hund unabsichtlich in eine totale Sinnkrise gestürzt indem ich mit ihr bereits Mantrailing, Zughundsport und Frisbee betrieben habe. Jetzt weiß Fiona natürlich nicht mehr, wozu sie jeweils die Regeln gelernt hat...

Achja und ich verlange sehrwohl auch von meiner 0815 Fiona starke Reize auszuhalten - wenn man nen Malinois im Alltag vernünftig führen will, führt da selten ein Weg dran vorbei.

 

 

Auslastung ist Arbeit und die muss kein Hund negativ empfinden. Wichtig ist, dass er weiß wann genau Arbeit verlangt wird. Und mein (offensichtlich falsches) Wissen war, dass auch Blindenhunde Zeiten brauchen, in denen Sie Hund sein dürfen und müssen. Im Führgeschirr hinsetzen und kacken ist auch ziemlich ungünstig...

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Hmmmm, habe jetzt nicht verstanden, wieso Du so pissig reagierst, aber nun gut. Meine Hunde haben auch neben der Diensthundeausbildung, die ja schon mehrere Sparten abdeckt, zum Ausgleich diverse andere Sportarten gemacht. DAS war nicht der Grund, warum ich eine Ausbildung zum Blindenführhund "aus Interesse" eher nicht empfehlen würde.

Deinen Mali kannst Du so toll führen, wie Du es tust, weil Du sehen kannst. Weiß jetzt nicht, ob das genauso ginge, wenn Du die sprintende Katze nicht sehen könntest. Und zwar NIE. Nicht beim ersten, nicht beim zweiten und auch nicht beim hundertsten Mal.

Egal, was ich eigentlich ausdrücken wollte: ich sehe nicht, was der Hund von dieser Ausbildung hätte. Und ich persönlich beschränke mich eben auf Sachen, die entweder notwendig sind, oder für meinen Hund einen Mehrwert darstellen. Das sehe ich bei dem von Dir angestrebten Projekt nicht, aber das orientiert sich ja auch mehr an Deinem Interesse, wenn ich es recht verstanden habe.

Von daher, viel Freude.

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