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Wildschweine...


dieDanij

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dieDanij

Wir leben in Niederbayern, sehr abgelegen. 

Seit wir hier wohnen - 2 Jahre - bin ich fast täglich mit Hund im Wald unterwegs. 

In den 2 Jahren bin ich im Wald hier vielleicht 20x anderen Menschen begegnet, meistens meinen direkten Nachbarn. 

Hier gibt es natürlich auch Wildschweine, wie fast überall in Deutschland.

Ich bin in dieser Gegend seit Kindesbeinen an unterwegs und noch nie einem begegnet. Seit ich Hunde bei mir führe, passe ich nochmal mehr auf und gehe beim geringsten Verdacht weiträumig aus dem Weg.

Unsere Nachbarn, die seit über 20 Jahren mit ihren Hunden hier unterwegs sind, haben 1x ein Tier gesehen.

 

Soweit so gut.

Heute abend war ich mit Yeliz und meiner Tochter unterwegs, laufe sogar den beschilderten Wanderweg (Felder und Waldrand) entlang und treffe einen Jäger. 

Dieser fragte, wo her ich komme und sagte dann, ich solle doch bitte zurück zur Straße gehen und ja nicht mehr in den Wald. Hier würde sich ein riesiger Keiler rumtreibe, der ginge sofort auf den Hund los.

Ich fragte dann, in welchem Bereich er gerade wäre.

Woraufhin der Jäger etwas eindringlicher wurde: Hier ist alles Wildschweingebiet, das wäre doch das Risiko nicht wert, ich solle nicht mehr in den Wald.

 

Tja. Ich bin dann zurück, wir waren eh schon lange unterwegs. 

Aber irgendwie bin ich verärgert - auch wenn ich nicht genau weiß, warum.

 

Vielleicht habe ich ne verschobene Wahrnehmung, aber ich habe das Gefühl, ich kenne dieses Waldgebiet besser, als jeder andere. Vielleicht hatte ich bisher nur das Glück des Dummen und bin deshalb nie mit den Wildschweinen in Kontakt gekommen? 

 

Ich mag auf den Wald nicht verzichten. Aber gerade hab ich das Gefühl, ich müsste mich dann dort extra "verstecken", damit mich keiner sieht und schimpft...

 

Sehr komisch... 

 

Wie würdet ihr da reagieren? Die Wildsauen hier sind deutlich scheuer als in manch anderen Gebieten. Vorher haben wir im Schönbuch (Ba-Wü) gelebt, da laufen die dir auch tagsüber in Scharren über den Weg.

Aber hier ist es viel ruhiger und mehr Platz. Oft weiß ich, in welchem Gebiet sich die Rotte aufhält (höre sie nachts öfter) und meide das dann. Oder finde Spuren und geh wieder zurück. Manchmal findet Duman ne frischere Fährte (er zeigt nen deutlichen Unterschied zwischen den Tierarten), dann weiche ich auch aus.

Usw.

 

 

 

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KleinEmma

Mh, wenn er schon warnt, wäre mir schon etwas arg mulmig zumute. 

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dieDanij

Ja, dachte ich mir auch.

Aber so generell?

Vor nicht allzu langer Zeit war Sauhatz, da hatte mich abends ein Jäger aus dem Auto raus angesprochen. Der sagte, ich solle in dieser Woche wegen der Jagd nicht mehr in Wald.

 

Waren wir auch nicht, auch die Woche danach nicht. Falls die Tiere noch etwas verstört waren.

 

Ich bin echt ein wenig verwirrt. Morgen red ich mal mit meiner Nachbarin, was die dazu sagt. Sie ist hier aufgewachsen - mit Hunden.

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Manchmal machen Jäger einem extra Angst um einen aus dem Wald zu vertreiben.

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Also ich habe mal in Meck-Pom im Wald gelebt und da habe ich jeden Tag Wildschweine gesehen (und Rehe und Hirsche und Feldhasen, manchmal auch Dachse und Füchse sowieso).

Unser Jagdpächter kam manchmal vorbei und sagte Bescheid, wenn ein Keiler in einem bestimmten Waldstück unterwegs war, der zum Abschuss stand, weil zu angriffslustig oder eine Hirschkuh ein Kalb hatte. Ich fand das nett und habe das bezeichnete Gebiet dann gemieden, bis er Entwarnung gab (waren ja genug andere Wege vorhanden, die wir nutzen konnten).

Einmal bin ich quasi über eine Hirschkuh mit Kalb gestolpert, sie lag im hohen Gras, wir wären vielleicht drei Meter weg. Und da hatte ich echt Muffensausen, als sie aufstand .... glücklicherweise war meine Hündin still und stocksteif (ich auch!) und wir zogen uns langsam zurück.

Komplettes Wald-Verbot hätte ich nicht gut gefunden, aber ich musste ja eh in den Wald, sobald ich das Haus verlassen habe :)

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dieDanij

@ EMS

Auch möglich :)

Wobei ich das auf dem Wanderweg schon schräg fände.

 

Ein Bekannter von mir ist auch Jäger, den werd ich am WE mal befragen. Der weiß, dass ich oft mit den Hunden im Holz bin und hat bisher noch nix gesagt.

 

@Cartolina

So fände ich das auch nett :)

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Andrea und ER

So pauschale Aussagen wie "hier ist alles Wildschweingebiet" oder "nicht mehr in den Wald" würden in mir den Verdacht auslösen, hier möchte Jemand den Wald (und vielleicht auch die leckeren Wildschweine) lieber für sich haben, auf jeden Fall möchte er die Lästlinge (Hundebesitzer) weg haben.

Verletzte oder angegriffene Keiler können sehr unangenehm werden, keine Frage.

Im Allgemeinen sind aber gerade die einzeln lebenden Keiler eher gelassen, sofern sie nicht gerade "rauschen". Und auch dann gilt ihr Eifer eher dem Konkurrenten.

 

Ich lebe in Berlin, Deutschlands Hunde- und Wildschwein- Hauptstadt. Ich kenne einige ausgewachsene Keiler sozusagen mit Vornamen (manche hatten tatsächlich Namen, Willi und Eberhardt z.B.) und habe von diesen Riesen noch keine Gefahr ausgehen sehen. Von führenden Bachen sehr wohl, von unerfahrenen und verwirrten Überläufern auch, aber hundekillende Keiler? Nö, hab' ich noch nicht erlebt. Die Individualdistanz der hiesigen Schweine ist dabei mit Sicherheit deutlich geringer als in Bayern, es könnte/müsste also viel öfter zu Zusammenstößen kommen.

Wie gesagt, die gibt es durchaus, aber nicht mit Keilern.

Klingt aber natürlich beeindruckender, so ein riesiger Keiler, der Hunde angreift, als z.B. eine Bache mit Jungen.

 

Ich würde mich auch ärgern. Denn ich hätte den Verdacht, dass mir ein Jemand Angst machen will, um damit seine persönlichen Interessen durchzusetzen.

Das kotzt mich in der Politik ebenso an wie im Alltag.

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Unser Jagdpächter brauchte das Wildschweinfleisch nicht für sich, der hatte (unerlaubterweise) einen Wildschweinkeiler und eine Hausschweinsau zu Hause und die hatten immer fleißig Nachwuchs, dessen Fleisch verkauft wurde (angeblich ausgezeichnetes Fleisch, ich habe es nie probiert). Der Keiler wurde aber alle paar Jahre durch einen jüngeren ersetzt, weil die wohl etwas schwierig in der Haltung sind ...

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dieDanij

Danke für die ausführliche Antwort Andrea.

 

Ich hab nen gesunden Respekt vor den Tieren, aber auch mit den Kindern keine Angst.

 

Mit Hund fehlt mir diesbezüglich jegliche Erfahrung. Große Sorgen hab ich mir da aber auch nicht gemacht. 

 

Vielleicht kann ja mein Bekannter für etwas Aufklärung sorgen. Unser Revierjäger scheint nichts gegen mich oder die Hunde zu haben, aber der heutige schien zum nächsten Revier zu gehören. .

 

Möglicherweise sorgt er sich auch, dass ein Zwischenfall auf die Jäger zurückfällt? Die Saujagd ist hier recht erfolglos... 

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Fusselfluse
Im Allgemeinen sind aber gerade die einzeln lebenden Keiler eher gelassen, sofern sie nicht gerade "rauschen". Und auch dann gilt ihr Eifer eher dem Konkurrenten.
 

 

Bedenke dabei, dass Keiler mittlerweile fast das ganze Jahr durch rauschen können (müssen nicht, kommt aber vor, genauso, wie (Überläufer)Bachen, die bereits mitten im Winter Frischlinge haben.

 

Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass man Wildschweinen immer mit Respekt begegnen sollte. 

Es gibt auch Keiler, die auf Hunde losgehen. Wobei das, was ich erlebt habe, immer Scheinangriffe waren, sofern der Hund ausgewichen ist. Meistens sind das Keiler, die bereits einige Jagden überlebt und sich erfolgreich durch Angriff der Hunde erwehrt haben. 

 

Das ein Wildschwein gezielt auf Hunde losgeht, um sie zu töten, ist wohl eher ein Seltenheitsfall (ganz ausschließen würde ich es aber nicht). 

Könnte natürlich sein, dass er verletzt ist und daher aggressiv reagiert. Einem verletzten Wildschwein traue ich sowas ohne weiteres zu :) 

 

Ich würde mich nicht aus dem Wald 'vertreiben' lassen und das Risiko eingehen. Aber wenn du eh schon eher selten auf Wildschweine triffst, warum sollte das in Zukunft anders sein (bei uns stapeln sich die Viecher im Übrigen, aber tagsüber habe ich noch nie eines zu Gesicht bekommen... von der Jagd mal abgesehen xD) 

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