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Was erreicht man mit einer Förderung der "Triebigkeit"?


IngasHalt

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IngasHalt

Eine Frage beschäftigt mich und mich interessiert die Meinung von Leuten, die damit Erfahrung haben.

Im Hundesport gibt es den Begriff der "Triebigkeit".
Diese fördert man durch sogenanntes "Anfüttern", was bedeutet, dass der Hund gierig werden soll nach dem Futter, bzw. den Leckerchen, die ihm aus der Hand angeboten werden. (wenn ich's richtig verstanden habe)
 

Mich interessiert die Frage, was macht das mit der Psyche des Hundes?
Was erreiche ich außerdem mit der dadurch entstandenen "Triebigkeit", abgesehen davon, dass sie damit gesteigert wird?
Was wird hier genau gesteigert?

 

Vielen Dank für eure Antworten schon mal vorab.

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FrankS

Triebigkeit in welchem Sinne?
Was willst du damit bezwecken?
Mit dem "Anfüttern" förderst du meiner Meinung nach nur die Gier beim Fressen.
Dadurch wird aber kein Hund triebig auf zum Beispiel Dummys ...

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Ist nur meine persönliche Ansicht, und wird meist heftig zurückgewiesen, aber mit dieser Praxis soll erreicht werden das der Hund für diese Belohnung alles tun würde, um es zu erhalten.

 

Es macht den Hund schlicht gefügig.

 

In gewissem Sinne nutzen wir aber alle diese Triebigkeit, da wir den Trieb nutzen das uns der Hund mit seinem Handeln gefallen will, und wir ihm mittels Belohnung zeigen das er das tut.

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Meinst Du sowas wie Futtertreiben nach Dildei?

 

Im Prinzip nimmt man damit Einfluss auf gewisse Hormonausschüttungen im Hirn. Man macht quasi den Hund "süchtig" nach der Belohnung, er schüttet Endorphine und weiteres aus, was ihn in ein intensives Glücksgefühl bringt und damit auch in eine intensive Erwartungshaltung- kann auch Bällchen sein und extreme Formen annehmen, die eine starke Abhängigkeit fördert. Der Hund wird süchtig gemacht.

 

Ich denke, da muss man abwägen, wo und in welcher Intensität es Sinn macht und wo es überflüssig ist.

Wir konkurrieren in der Hundeerziehung ständig mit unterschiedlichsten Aussenreizen und umso höher WIR den Hund "reizen" können , er also im Zusammenhang mit Handkungen von uns intensiv "triebig" handelt - umso mehr haben wir die Chance, dass er von den Aussenreizen umgelenkt und auch abgelenkt werden kann.

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Lemmy

Also ich kenne die "Ausnutzung" der Triebigkeit eines Hundes zB beim Mantrailing. Hat nun wohl eher nur am Rande mit dem was du meinst zu tun, hilft aber eventuell beim Verständnis?

 

 

Bei uns werden Hunde, wenn sie noch nie getrailt haben, mit einem Sichtreiz (Person rennt weg mit viel gehampel und gequietsche) ersteinmal "triebig" gemacht. Der Hund WILL unbedingt diesem flüchtendem Wesen folgen und es fangen. Das ist ein ganz natürlicher Reflex, bzw ein natürliches Verhalten aus der Jagd. Flucht = Verfolgen = Beute. Bei der Jagd werden Endorphine ausgeschüttet - was jeder ahnen kann, dessen Hund unerlaubt jagen geht: die Hunde sind einfach "gaga" und total süchtig nach der Verfolgung, ganz egal ob sie nun Beute machen oder nicht. Die Bewegung alleine löst schon Glücksgefühle aus. Beim Menschen zB gibt es das "Runner-High", also dieses Hochgefühl wenn man beim Joggen an seine Grenzen kommt und der Schmerz plötzlich umgekehrt wird in Freude.

Oder auch bekannt, die Sucht von Hunden nach einem Ball oder Frisbee - Bewegungsreize sind enorm ansprechend für die meisten Hunde.

 

Um diese Verbindung im Gehirn des Hundes zu festigen, wird bei uns beim Antrailen der Weglaufende ("Runner") zuerst einen Geruschsartikel mit viel Geruch von ihm (zB ne Jacke oder Pulli) fallen gelassen, so dass der Hund Interesse an diesem verlorenen Gegenstand entwickelt ("Huch... was hat der da hingeworfen?").

Dann wird der Hund "losgelassen" (mit langer Leine, oder auch mal ohne, kommt drauf an wo man ist und wie die Hunde gestrickt sind), sobald der Hund sich dem geruchsartikel zuwendet erfolgt das Kommando zum Start ("Go" ist es bei mir). Hund wetzt also los, hatte ja Sichtkontakt, und wenn er nicht mehr sehen kann wo der Runner hin ist, wird er die Nase automatisch einsetzen, denn er WILL ja unbedingt den Runner fangen.

 

Hat er ihn erreicht, wird er SOFORT belohnt, ausgiebig mit dem was er gerne mag (Futter oder Spielzeug, je nach Hund). So wird der Hund beim nächsten Mal sofort wissen "Oh, wenn ich die person verfolge gibt es auch immer eine Belohnung, juhuu" und er wird noch mehr "Trieb" entwicklen und noch mehr Energie aufwenden, um den Runner zu fangen.

 

 

Man stärkt also den Verfolgungstrieb des Hundes, um ihm einen Job (der ja mit der Zeit immer schwieriger wird) so interessant zu machen dass er ihn UNBEDINGT ausführen und auch erfolgreich meistern will.

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IngasHalt

Triebigkeit in welchem Sinne?

Was willst du damit bezwecken?

 

In welchem Sinne ist mir ja eben auch nicht so ganz klar.

Ich nehme an, dass bezweckt werden soll, dass sich der Hund ganz auf das konzentriert, was ich von ihm erwarte.

Aber die Frage ist, wie wirkt sich das aus, wenn er nicht im "Arbeitsmodus" ist?

 

 

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IngasHalt

Ist nur meine persönliche Ansicht, und wird meist heftig zurückgewiesen, aber mit dieser Praxis soll erreicht werden das der Hund für diese Belohnung alles tun würde, um es zu erhalten.

 

Es macht den Hund schlicht gefügig.

Ja, diese Art von Triebigkeit meine ich.

Und mich würde interessieren, wie wirkt sich diese temporäre "Gefügigkeit" aus?

Sie macht doch etwas mit der Psyche des Hundes.

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Ich denke, die Reizschwelle gegenüber dem Auslöser sinkt und je nachdem, wie intensiv man das betreibt, wie oft, wie lange, kanns sogar zu chronischem Stress führen.

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IngasHalt

Meinst Du sowas wie Futtertreiben nach Dildei?

 

Im Prinzip nimmt man damit Einfluss auf gewisse Hormonausschüttungen im Hirn. Man macht quasi den Hund "süchtig" nach der Belohnung, er schüttet Endorphine und weiteres aus, was ihn in ein intensives Glücksgefühl bringt und damit auch in eine intensive Erwartungshaltung- kann auch Bällchen sein und extreme Formen annehmen, die eine starke Abhängigkeit fördert. Der Hund wird süchtig gemacht.

 

Ich denke, da muss man abwägen, wo und in welcher Intensität es Sinn macht und wo es überflüssig ist.

Wir konkurrieren in der Hundeerziehung ständig mit unterschiedlichsten Aussenreizen und umso höher WIR den Hund "reizen" können , er also im Zusammenhang mit Handkungen von uns intensiv "triebig" handelt - umso mehr haben wir die Chance, dass er von den Aussenreizen umgelenkt und auch abgelenkt werden kann.

Ja, um diese Abwägung geht es mir.

Im alltäglichen Umgang mit dem Hund möchte ich, dass mein Hund entspannt ist und sich im Zweifel auf mich bezieht.

Und ich vermute, dass die angesprochene "Triebigkeit" nichts mit der Hund-Mensch-Beziehung zu tun hat, bzw. sogar kontraproduktiv sein kann?

Der Hund quasi durch seine "Sucht" in eine Erwartungshaltung kommt, die, wenn sie nicht befriedigt wird in Frust, bzw. Ersatzhandlungen umschlägt?

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