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Zweithund - Erfahrungen


Lelljen

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Es hat alles seine Vor- und Nachteile, wichtig ist, dass man wirklich möchte, dass Hunde in meinem Leben einen großen zentralen Raum einnehmen und bereit ist, auch zu verzichten bzw. es nicht mal als großartigen Verzicht sieht, denn erstensmal kosten 2 Hunde mehr als einer, das kann im Krankheitsfalls schon ganz schön reinhauen, aber auch, falls man in der Erziehung Hundetrainer braucht oder man einen Hundesitter benötigt, der auch schwieriger zu finden ist, je mehr Hunde man hat, das kann sich ganz schon zusammenläppern.

 

2. kann man mit 2 Hunden nicht so leicht spontan losreisen, da muss man rechtzeitig organisieren und auch länger suchen, bis man die richtigen Unterkünfte hat (meist teurer), wurde ja auch schon geschrieben, dasselbe mit Restaurantbesuchen, öffentliche Verkehrsmittel, etc. Wobei mit 2 geht es grad noch so, schwierig wird es ab 3 Hunden und bei mehr als 3 sehr schwierig. Ich werd ja oft gefragt, ist das nicht wahnsinig viel Arbeit mit so viel Hunden, ich muss dann immer sagen, ich empfinde das nicht als Arbeit, ich mach das gerne. Ich denk, wenn man gerne Gassi geht, wenn man gerne Hunde als Zentralpunkt in seinem Leben hat, ist es eine Bereicherung.

 

Problem ist, wenn einer krank ist und mehr Betreuung braucht, mehr ans Haus gebunden ist, dass man dann entweder mit dem anderen alleine losziehen muss, was man ungern tut, wenn einer zu Hause bleiben muss krank, oder man geht dann auch mit Nr. 2 nur kurz für eine gewisse Zeit, oder aber man hat dann Unterstützung bei längeren Phasen, was grundsätzlich gut wäre als Plan B. ich denke, ganz und gar alleine, wird es zumindest in Krisenzeiten sehr schwierig.

 

Was ich auch festgestellt hab, wie bei Kindern, der Freundeskreis ändert sich, ich hab eigentlich fast nur noch Freunde, die auch so hundeverrückt sind wie ich, einige Freunde haben mich einfach nicht mehr besucht oder mich nicht mehr eingeladen wegen der Hunde, das war aber erst ab Nr. 3 der Fall, aber ich hab auch nur Chis, ich kann mir vorstellen, dass bei zwei großen Hunde die Leute schon früher aussteigen. Dafür sind aber neue Freunde dazugekommen. Mit mehr als 2 Hunden wird man von manchen Nichthundehaltern dann bereits als "anormal" oder gar "geistig krank" angesehen.

 

Vorteile, 2 Hunde beschäftigen sich auch mal miteinander, man muss nicht ständig bespaßen (muss man natürlich sowieso nicht, aber manche Hunde können da schon sehr penetrant einfordern),  und grad falls man für seinen Hund nicht so arg viel Hundebekanntschaften findet (je nachdem wie man wohnt, oder bei mir, für Chis echte Spielpartner zufinden war damals vor 20 Jahren nicht so einfach), find ich es gut, wenn er einen Artgenossen an seiner Seite hat. Ich bin auch grundsätzlich überzeugt, dass es den meisten Hunden gut tut, in einer Artgenossengemeinschaft zu leben, denn das gelegentliche Zusammentreffen mit Artgenossen ist einfach nicht das selbe für die sozialen Bedürfnisse und als Mensch kann man das nicht abdecken. Manchmal fixieren sich Einzelhunde extrem auf die Halter, aber auch umgekehrt, Halter auf Hund, das ist bei zwei Hunden im positiven Sinne weniger, denn ein Übermaß ist für keinen gut.

 

Wenn mal einer stirbt, ist man gezwungen, weiter für den anderen seinen Rythmus zu leben, ich glaub, ganz ohne Hund hätte ich erstmal das Bett für Tage nicht mehr verlassen, für mich war der Gedanke, wenn die Hündin stirbt so unerträglich, dass ich schon deshalb einen 2. Hund wollte, weil ich meinte, es dann leichter zu haben, ist aber nur bedingt so, man ist lediglich gezwungen, seinen Lebensryhtmus für den anderen hund  weiterzuleben und das verhindert, dass man zu sehr in ein Loch fällt.

 

Meine 1. Hündin war unsicher und ihr hat es sehr geholfen, "Verstärkung" zu haben, sie hat sofort mehr Selbstbewustsein entwickelt und sich viel mehr getraut, gemeinsam.

 

Das Fressverhalten hat sich bei meiner 1. Hündin positiv entwickelt, die war zuvor extrem mäkelig, als die 2. da war, wurde auf einmal immer alles aufgefressen. Das ist aber natürlich ganz individuell, aber ich fand das richtig super, weil sie ja so klein war und ich mir immer sehr Sorgen gemacht habe. Kann aber auch umgekehrt sein, dass es sich negativ entwickelt im Sinne von Futterneid/Verteidigung, auch das ist Erziehungssache.

 

Was sich verändert, meistens sind Hunde, die zu zweit oder mehr leben, nicht mehr so sehr an anderen Hundekontakte interessiert, sie ziehen also nicht ständig zu jedem Hund hin oder rennen zu jedem hin, sondern gehen ihrer Wege bzw. bewegen sich als Rudel gemeinsam oder schotten sich sogar ab. Manchmal, grad bei Rüde und Hündin, bekommt man Probleme, dass einer den Bewacher des anderen spielt, das kann zu Aggressionen mit Artgenossen führen, das ist allerdings auch eine Erziehungsfrage, inwieweit man das zulässt und man sollte da möglichst sofort Maßnahmen ergreifen, bevor es ein Problem wird.

 

Man lernt wesentlich mehr über Hunde, wenn man Hunde täglich miteinander beobachten kann und es macht sehr viel Spaß, die Hunde zusammen zu beobachten, es gibt unglaublich viel zu lachen und schmunzeln, allerdings müssen die Hunde zusammen passen. Ich rate immer dazu, lasst die Hunde sich selbst aussuchen und mach dir vorher klar, dass nicht unbedingt die am besten zusammen passen, die am wildesten miteinander spielen, gleichaltrig find ich persönlich nicht unbedingt die beste Wahl, weil da oft zu viel Konkurrrenz entsteht, zu weit auseinander sollten sie aber auch nicht sein.

 

Aber man muss auch immer Extrazeit einplanen in der Erziehungsphase, aber auch grundsätzlich sollten grad bei Zweierhaltung, jeder Hund auch lernen, ohne den anderen Hund klarzukommen, dh. man sollte sie frühzeitig auch mal gelegentlich getrennt Gassi führen. Ansonsten kann es passieren, dass wenn der eine stirbt, der andere sehr neben der Kappe ist, und im Alter kann das sogar tödlich enden.

 

Wichtig find ich, dass man mit dem ersten Hund keine größeren aufwendigen Probleme hat, bevor man sich Nr. 2 holt und die Hunde sollten harmonieren im Energielevel und Auslastungsanforderungen, ansonsten hat man wirklich sehr viel mehr Arbeit, weil man vieles dann separat machen muss und nicht nur gelegentlich, sondern täglich.

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Pflegefelle

Ich habe die Hundehaltung vor 15 Jahren mit 2 Hunden gestartet und zwischendurch auch etwas über 2 Jahre 3 Hunde gehalten, sowie hier und da einen Pflege-/Urlaubshund dazu genommen.

 

Es war allerdings sichergestellt, dass ich zwischendurch nach Hause fahren und die Hunde raus lassen konnte, sowie im Krankheits- oder Todesfall die Tiere von einer ihnen bekannten Person übernommen werden.

 

Heute arbeite ich vorwiegend von zu Hause, so dass die Hunde selten allein sind.

 

Für mich war auch wichtig, dass die Hunde etwa in einem Alter sind/waren und zumindest ähnliche Bewegungsbedürfnisse haben.

 

Wenn Kostendeckung und (Notfall-)Betreuung gesichert ist, sehe ich keinen Grund warum man als Einzelperson nicht mehrere Hunde halten soll/kann.

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Melli86

Bis vor den Tod meines Ersthundes hatte ich 8 Jahre lang zwei Hunde, davon habe ich 3 Jahre mit ihnen alleine gelebt. Es sind zwar kleine bis mittelgroße Hunde gewesen, aber ich wohne in einer 60 qm Wohnung, ohne Garten, allerdings mit viel Grün und Wald drum herum. Mit meinem Vermieter gab es nie Probleme. Allerdings sind meine beide auch immer sehr ruhig in der Wohnung gewesen. Sie sind sehr lieb, wenn sie alleine sind und man hört sie gar nicht, bellen also nicht usw. Urlaubsbetreuung und die generelle Unterbringungsmöglichkeit habe ich durch meine Eltern, die Haus mit Garten haben.

In meinen Fall hat das mit den Zweithund alles wundervoll funktioniert. Meine Hündin hat 100 % von dem 2. Hund profitiert. DIe beiden wurden ein wundervolles Team und meiner Meinung nach ist die Lebensqualität für den Hund massiv gestiegen. Es ist nochwas anderes einen Hundekumpel zu haben oder wirklich im Rudel mit einem Hund zusammen zu leben. Für meine Hunde war es also ideal. Außerdem- ich merke jetzt nach Lenis Tod den Unterschied - ist es auch für den Menschen eine ganz andere Erfahrung ein kleines Hunderudel zu haben. Eine Erfahrung, die die langfristig nicht mehr missen will, daher denke ich wird irgendwann auch wieder ein zweiter Hund bei mir einziehen. Ich vermisse es sehr meinen Beiden beim Spielen und Toben, aneinander gekuschelt schlafend und sich scheinbar was erzählend zuzusehen.

 

Natürlich macht es dennoch einen Unterschied im Arbeitsaufwand. Z.B. habe ich die Hunde eher Zuhause gelassen, wenn ich in die Innenstadt musste, etwas besorgen. Es macht da schon einen Unterschied einen oder zwei Hunde mit in ein Geschäft zu nehmen. Auch, wenn ich irgendwo eingeladen war, ließ ich die Hunde eher daheim. Jetzt mit einer Hündin, nehme ich sie mit. Wobei die beiden, jedenfalls empfinde ich es so, zu zweit auch nie wirklich so alleine waren.

Die Kosten sind natürlich intensiver. Haftpflicht für zwei Hunde ist was ganz anderes als für einen. Mancherorts, leider bei mir auch, zahlt man massiv mehr Hundesteuern, wenn mehr als einen Hund hat. Tierarzt ist natürlich auch doppelt, sowie Futter usw. Auch die Situation, die ich momentan habe, sollte einem bewusst sein. Was, wenn ein Hund stirbt und der zurückbleibende Hund stark trauert?

Ich habe mit meinen beiden Hunden zwei wunderbar aufeinander abgestimmte Hunde gehabt, die wirklich miteinander gelebt, gespielt, geschmust haben. Wobei meine Zweithündin deutlich mehr an der Ersten hing als umgekehrt. Ich weiß auch von Hundebesitzer, bei denen das weniger gut klappt. Die sogar mit ihren Hunden getrennt Gassi gehen mussten und sie im Haus getrennt von einander hielten... in wie fern das an Erziehung und auch am Wirken des Besitzers liegt, mag ich nicht beurteilen. Denke nur, dass es durchaus sein kann, dass sich die Hunde nicht gleich so super verstehen und so innig miteinander werden, wie meine. Und mancher Hund ist wahrscheinlich auch einfach gerne Einzelhund und damit sehr glücklich.

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