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Methodenvergleich am Beispiel: Wie würdet ihr vorgehen?


gast

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Du möchtest es konkreter?

Bin noch unterwegs, schreibe dann später etwas genauer ;-)

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Das finde ich schon mal einen sehr wichtigen Aspekt, also zu unterscheiden zwischen dem, womit man im Alltag einfach umgehen muss, und dem Training. Denn leider lässt es sich ja oft nicht so optimal gestalten, wie man das rein trainingstechnisch gerne hätte! Und ich finde es auch oft bedenklich, wenn Hundehalter nur sich und ihren Hund sehen ohne darüber nachzudenken, was das alles für die Umwelt bedeutet. Ich hab zum Beispiel mal gesehen, wie jemand Discscheiben direkt vor seinen Hund geworfen hat, der durchaus freundlich auf einen anderen Hund zuging - und dieser andere Hund hat fast einen Salto rückwärts gemacht vor Schreck :wall:

 

 

Schwierig finde ich an deinem Beispiel, dass Sandor so extrem ist... das ist ja zum Glück nicht unbedingt  normal ;)

 

 

Jepp, wohl wahr - aber ich fand es halt wichtig, bei einem konkreten Fall zu bleiben. Solche Diskussionen auf einer "nehmen-wir-mal-Basis" enden meist mit der Frage, ob das alles so überhaupt denkbar oder realistisch ist. Und ich denke mir, gerade an etwas schwierigeren Fragen wird doch vieles klarer als in den leichten Fällen, wo alles irgendwie funktioniert. Aber: Ich fände es auch prima, wenn wir die gleiche Fragestellung, also "wie würdet ihr vorgehen", auch noch an einem etwas simpleren Fall durchgehen könnten. Wäre bestimmt auch spannend zu sehen, was bei durchschnittlicheren Problemen greift und im Speziallfall dann schwierig wird!

 

 

Ach, und ich freue mich bei beiden, benno0815 wie auch neeroa, schon auf die detaillierte Fortsetzung!

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Auf die Aussteigesituation auf dem Hundeplatz hat es keinen Einfluss, wann er dort aussteigen darf. Ich bin ja ohnehin schon immer lange vor der Gruppe da, und je nach dem baue ich erst auf oder lasse erst den Krümel raus. Er wartet so oder so ruhig in seiner Box, ohne zu fordern. Natürlich ist er etwas aufgeregter, wenn es sofort losgeht, das macht in seinem Verhalten aber keinen Unterschied. Muss er erst noch warten, dann liegt er meist auch entspannt. Auch wartet er mit dem Aussteigen immer auf ein ok, das ist mir einfach wichtig dass mein Hund nicht rausspringt, kaum dass die Tür aufgeht. So was kann ja ziemlich böse enden. Beim Aussteigen selbst jedoch fährt er erst mal kurz hoch - aber wie gesagt, das ist eine Sache von nicht mal einer halben Minute, dann ist er wieder voll da.

 

 

Das müsste ich eben sehen, denn die Frage ist dabei immer, wie verhält sich der Hund, wenn du z.B. kein Kommando gibst und einfach die Türe aufmachst und wie verhält er sich, wenn du das machst, wenn du nicht am gewohnten HundePlatz bist, sondern in völlig fremder Umgebung, z.B. Fremder Hundeplatz, aber mit Außenreizen, z.B. eben auch wenn Autos vorbeifahren. Dann erst zeigt sich für mich, ob der Hund wirklich entspannt im Auto wartet. In der Regel tun Hunde das eben nicht, wenn sie über Kommandosignal im Auto bleiben bzw. aus dem Auto geholt werden und dann ist die Reaktion der Halter, zu sagen, normal macht er das aber nicht, da bleibt er bis ich ihm sag, komm raus. Eben, deshalb ist ja auch die Anspannung da, weil der Hund auf das Kommando wartet! 

 

Hast du eine Entspannungssignal aufgebaut und wie reagiert er darauf? 

 

Ich würd auch sagen, dass es sehr oft ein Jagdverhalten ist, aber ist nicht immer so. 

 

Kann z.B. auch gut sein, dass der Hund bei anderen Leuten das Verhalten in der Form nicht zeigt, und du sozusagen irgendwas triggerst. Oder viele andere Möglichkeiten. Deshalb muss man es sehen.

 

Wenn die Hunde so wie ich es beschrieben habe, entspannen, dann entspannen sie wirklich, die sind dann nicht mehr auf Habachtstellung, das ist lediglich weil das Muster noch da ist und weil der Mensch auch in seinem Mustern steckt, die ersten wenige Male so, vielleicht sogar gar nicht mehr nach dem ersten Mal, es is also nicht so, dass du das dann ständig so handhaben müsstest, wenn du es richtig machst. Das ganze dient ja auch, dass man selber weniger hektisch agiert, stellt dir vor, du wärst wegen was auch immer  körperlich gehandicapt und müsstest langsamer machen, würdest du dann auch das Gefühl haben, deinen Hund zu deckeln? Das ist eine Kopfsache! Dem Hund ist es egal, der orientiert sich an deinem Verhalten ohne sich zu denken, die Alte will mich deckeln.

 

Kann aber auch sein, dass es tatsächlich so ist, dass er sonst total entspannt ist und nur diese Autosache der einzige Aufreger in seinem Leben, dann ist das zwar ein seltener Fall, aber nicht auszuschließen und macht die Sache auch nicht einfacher.

 

die Problematik beim Desensibilisieren ist, dass man im Alltag oft die Dosierung nicht kontrollieren kann, weil man meistens nicht so wohnt, dass man außerhalb des kontrollierten Trainings allen Reizen aus dem Weg gehen kann, was einem immer wieder zurückwirft im Training und das ganze dann sehr langwierig macht, ansonsten wäre das natürlich ein gangbarer Weg.

 

Gestern bin ich mit meinen Hunden auf einem reinen Fußgängerweg ohne Leine spazieren gegangen, als ein Postauto mit 60 km angerauscht kam um die Kurve, ich hab es zum Glück rechtzeitig gehört und die Hunde zu mir gerufen, dabei ist Judy leider nicht sofort gekommen, weil sie eben schwerhörig ist, ich musste einen Brüller loslassen, sie kam dann auch ganz normal sofort an, also nicht eingeschüttert, eben weil die Lautstärke für sie angemessen war, aber die anderen haben mich angeschaut, also ob ich nicht mehr richtig ticke. E sist nochmal gut gegangen, jedenfalls hab ich da auch an Sandor gedacht, wie es euch da gegangen wäre, istj a fatal, wenn sowas im Training passiert. Da fahren sonst nie Autos, in über 30 Jahren nicht, da hinten ist ein Kindergarten und der Paketfahrer war zu faul, zu Fuß hinzulaufen. Und dann die Kinder, die da zum Kindergarten gehen, ...

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Ich lese jetzt nicht alles durch was schon geschrieben wurde, sondern schreibe mal direkt auf die Problemstellung hin

 

 

 

PS weil es doch ins Auge fiel eben:

 

Ich gehe davon aus, dass dieses Problem das du hier beschreibst erstmal isoliert "angegangen" werden kann, also dass im Haus soweit alles ok ist. Also quasi: Hund ist sonst superduper, nur bei Autos gibt es folgendes Problem - sonst schreibt man sich hier ja nen Wolf :D

 

 

Problemstellung: Wenn wir irgendwo abseits unterwegs sind - meist betrifft das die Felder vor dem Hundeplatz, auf dem wir Treibball spielen - ist Sandor an sich durchaus in einem freudig-entspannten Schnuppermodus. Fahrräder und Jogger werden komplett ignoriert. Sieht er allerdings nur ein einziges Auto, durchaus auch in deutlicher Entfernung und sehr langsam fahrend, ist es vorbei, er rutscht sofort in einen nahezu unansprechbaren Modus (siehe oben) und wirkt insgesamt total gestresst. An ein ruhiges Schnuppern ist nicht mehr zu denken, er schreit dem Auto hinterher, und sogar wenn es schon eine Weile außer Sicht ist bleibt die Anspannung, er kann kaum normal gehen ohne herumzurasen oder zu quietschen. Insgesamt wirkt er so lange total gestresst, bis er wieder entweder in meinem Auto oder auf dem Gelände des Hundeplatzes ist; dort beruhigt er sich recht schnell wieder. Ähnliche Szenen haben sich übrigens auch im Wald abgespielt, wenn ein Forstauto kam. Dort brauchte er dann meist eine gute Viertelstunde, um wieder halbwegs normal zu wirken, war dann aber für den Rest des Spaziergangs noch extrem leicht auslösbar. Diese Waldspaziergänge haben wir allerdings wegen diverser anderer Gründe schon seit einiger Zeit gestrichen, dazu gibt es also keine aktuellen "Daten".

 

Sehr ähnlich wenn auch viel extremer als bei Lemmy damals, der auch sehr schnell in hohe Erregungslevel verfällt/verfiel. Bei ihm waren es nicht Autos generell, sondern LKW oder Trecker, ich denke mal vor allem dann wenn sie in einem niedrigen Gang sehr hochtourig fuhren, also bergauf oder beim Anfahren. Große Forstmaschinen und ähnliches waren auch immer ein Problem, und Müllautos auch.Er kann auch keine Hunde ab, wenn diese vor ihm (in die gleiche Richtung) laufen - dann zieht er, tänzelt und fängt an zu bellen

Richtig entspannt ist er bei HUnden vor ihm immer noch nicht - so fair muss ich sein bei der Erklärung meiner Methode für so einen Fall. Die Auto-Problematik hatte sich aber auf "nur Müllautos" gebessert (jetzt ist auch das kein Problem mehr - er hört sie nicht mehr ;) ) .

 

Voraussetzung: Hund ist an der Leine.

 

Methodik: Bei Sichtung des Autos wird Hund mitgenommen und wir gehen in die entgegengesetzte Richtung bzw gehen einen weiten Bogen. Will Hund nicht mit,gehe ich VOR den Hund und schiebe ihn - ich ziehe ihn nicht an der Leine hinter mir her, schon weil es mir zu gefährlich wäre dass er mal rausrutscht.

 

Wir gehen so lange, bis sich das Anspannungslevel gesenkt hat, und wenn der Hund sich schüttelt - DANN wird er auch gelobt. Das Auto ist in der Zeit ja an uns vorbei oder von uns weg. Weg wird wieder in die vorher vorgenommene Richtung fortgesetzt, und sollte Hund sich wieder so aufregen, bleiben wir stehen oder gehen wieder ein wenig zurück. Da der direkte Reiz nicht mehr sichtbar ist, gehe ich davon aus dass die Beruhigung schneller eintritt als vorher.

Und dann weiter so, bis der Hund wirklich von sich aus entspannt. Und ich mache das wirklich am Schütteln fest, denn das ist der Moment, in dem der Stress "weggeschüttelt" wird und der Hund wieder ansprechbar ist und auch aufnahmebereit für andere Dinge.

 

 

Sind diese Autos nun sehr nahe an uns, weil wir an einer Straße gehen und Ausweichen nicht möglich ist, bleibt der Hund an kurzer Leine, ich bin zwischen Hund und Fahrzeug und blocke ihn dadurch von direktem Einfluss etwas ab. Und dann gehen wir einfach weiter, egal ob er ansprechbar ist oder nicht - wenn das Fahrzeug an uns vorbei fährt und wir ihm quasi nachlaufen würden, kommt wieder das umkehren und aus dem Stress bringen zum Zuge, wie oben schon. Fährt das Fahrzeug an uns vorbei, dann ist der Stressor ja schnell erledigt und wir gehen automatisch "weg vom Stress".

 

 

Und egal wie lange der Hund sich aufregt, er wird erst bestätigt wenn er sichtbar (schütteln) entspannt.

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@chibambola: Zur Frage "Auto geöffnet an anderem Ort" kann ich dir natürlich Auskunft geben. Er bleibt drin, wenn die Tür geöffnet wird, auch andernorts, auch unter Ablenkung, selbst bei vorbeilaufenden Hunden. Wie entspannt er dabei ist hängt aber ein Stück weit von den Außenreizen ab. Ist es "nur" eine fremde Umgebung oder Hunde, die am Auto vorbeilaufen, ist er zwar aufmerksam, aber noch ruhig. An einer Autobahn dagegen würde er durchaus unter Vollstrom warten, ebenso, wenn ein fremder Hund sich ihm im Auto nähern will. Auch dazu, wenn andere Personen als ich ihn holen wollen, kann ich etwas sagen. Gänzlich fremde oder nur sehr wenig vertraute Personen geht gar nicht, da greift seine frühere Problematik mit fremden Menschen noch - allein auf sich gestellt findet er die megagruselig und wählt seinen allgemeinen Ansatz "schreiend drauflos". Mit ihm gut bekannten Personen geht es zwar, dass sie ihn aus dem Auto holen, aber da ist seine Anspannung dann enorm. Und mit anderen Personen draußen unterwegs zeigt er sein Problemverhalten wie in alten Zeiten, also wesentlich schlimmer als bei mir.

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piper1981

Ich habe  glaub ich einen ähnlichen Hund,  nur dass der als er zu mir kam auf ALLES  drauf wollte,  was sich bewegt hat ...Mit Beißabsicht...

Aber egal...du wolltest ja verschiedene Vorgehensweisen in deinem Fall  wissen...

 

 

Ich würde erstmal in Reizarmer  Umgebung an gewissen Grunddingen arbeiten.   Ich arbeite  bevorzugt   mit clicker  und/oder Markerwort,  weil   ich weiß,  dass  das  auch die Grundstimmung ändert.

dh

-vernünftiges Leinegehen,

-Kontaktaufnahmen  zu mir loben,  bzw  sogar  gezielt aufbauen und "verlangen" ,(Target, "Schau" auch einfach nur neben dir laufen kann sowas sein  oä), das  kann man Beides loben.

-evtl Entspannungssignal (bei meinem ist das ein Griff  ans Halsband/Geschirr, dann  ist er ruhig,  ist unser Notfallplan, wenn   es zu eng wird oder tut-nixe  kommen),  Ohrentouch, Streicheln  usw  entspannt auch.

Selbst   ruhigbleiben ;-)

wenn das gut funktioniert, Reize  dazu nehmen, Kontaktaufnahme "verlangen", bevor  er austickt, normalerweise ist das dann  iwann   so drin,  dass  er sich von sich aus bei jedem Auto  an  dich wendet.(Formen  einer Verhaltenskette).

ebenso  würde ich immer loben, wenn er von sich aus ruhig bleibt/nur  den Feind  anschaut/Autos  ignoriert,  denn   das  soll  ja mal  das Endziel  sein und  wäre  dann eh der nächste  ÜbungsSchritt

 

Ist  er schon  auf Stufe  10  würde ich ihn einfach  nur rausnehmen,  zur Not  auch mit "Gewalt"  wegzerren  oder festhalten.Ansprechbar  dürfte  er dann eh nicht sein ?

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Den Ansatz von Lemmy find ich nicht schlecht, das würde ich zumindest probieren, ich denke dass es dabei aber auch darauf ankommt, dass man sehr entschlossen losmarschiert und nicht etwa zögerlich, um ja keinen Leinenruck zu vermitteln, ich denke, wenn man da zu sehr auf die evtl. negative EInwirkung fokusiert, was du meiner Meinung nach automatisch tun wirst, das ganze kaum fruchten wird. Ich find es auch wichtig, dass er nicht das Gefühl vermittelt bekommt, das Auto erfolgreich vertrieben zu haben und durch das Weggehen könnte das z.B. vermieden werden.

 

Was ich tunlichst vermeiden würde, zu loben, wenn noch keine echte Entspannung da ist, daher der Ansatz mit dem Schütteln abwarten, find ich ganz gut. Wenn man nicht sicher ist, ob er wirklich entspannt ist, würd ich vorerst lieber nicht loben, denn es dauert bei großem Stress nunmal lange, bis der Hund wieder auf normal kommt, man lobt dann quasi immer in die Anspannung rein und das wäre kontraproduktiv. Das kommt eben drauf an, wie sich die Situation darstellt. 

 

Du schreibst, Hunde, die ans Auto rankommen, sind ein Problem, das könnte z.B. ein Trainingsansatz sein, dann das Problem mit Menschen, da sind also schon zwei große Stressoren, die nicht bewältigt sind. Wenn ich merke, dass ich da mit meinem Vorgehen nicht weiter käme, würde ich vermutlich die Trainer meines Vertrauens zu rate ziehen und dann das weitere Vorgehen darauf abstimmen, wenn meine sonstige Vorgehensweise im Sande verlaufen würde. Du sagst, er ist sonst im Alltag immer entspannt, dann ja, hätte ich wenig Ansatzpunkte, außer was ich schon geschrieben habe, aber zumindest zwei Punkte bzw. mit der Autosache sind schon 3 nach wie vor große Baustellen, und evtl. würde man noch mehr erkennen, wenn man live sehen könnte ....

 

Weiter oben hattest du Bedenken, dass du in für den Hund stressgeladener Situation, Ruhe statt Ausleben der Energie fordern sollst, dein Bild war, dass man nach der Arbeit auch Joggen geht. Jaa, aber du wirst nicht in der Arbeit Dampf ablassen, du wirst das hinterher tun, und das ist auch gut so,  und das kannst du auch mit dem Hund hinterher noch. Natürlich soll er ausgelastet werden. Ich würd die Sache mit dem Auto auch erst trainieren, wenn er vorher ausgepowert wurde! Aber ich lass kein Auspowern zu, weil der Eregungslevel gerade hochschießt, aufgrund eines Auslösers. Mit dem Argument müsstest du hinter den Autos mit ihm hinterherjoggen.

 

Noch was fällt mir ein. Es ist auch wichtig, dass nach der Lernphase, also nach dem Autotraining, wie auch immer du das gestaltest, der Hund absolute Ruhe hat, am beste in die Box und schlafen und nicht etwa nach dem Training auspowern. Das GEhirn braucht nach dem Training RUHE zum Verarbeiten. Ansonsten ist mind. 50 % des Trainings verpufft, wenn du anschließend Showtime machst. Und so gibt es vermutlich viele Kleinigkeiten, die dir ein guter Trainer noch raten kann, der aber nicht ich bin, ich bin Privathalter und hab nur einen Bruchteil von dem, was meine Trainer an Wissen und Erfahrung haben, eben was ich für meine Hunde brauche.

 

Ich hab aber den Eindruck, dass ihr durchaus super Fortschritte macht und von daher ist es ja vermutlich so, dass du schon auf dem richtigen Weg bist, dann gäb es für mich z.B. auch gar keinen Grund, daran was zu ändern, wenn du mit deinen Erfolgen zufrieden bist und weiter auf einem guten Weg bist.

 

Grundsätzlich finde ich auch, dass es irgendwie immer müsig ist, die Vorgehensweise zu diskutieren, wie ich das mache, denn du bist nicht ich, damit will ich sagen, es kommt drauf an, wie und mit welcher Einstellung man es macht, was bei mir funktioniert, kann bei dir gar nicht funktionieren, einfach weil es auf die innere Einstellung ankommt, das ist sehr viel eine mentale Sache und nicht eine Sache der Technik, man muss das was man tut, mit Überzeugung tun, sonst wird es nix. Ein guter Trainer wird also immer zubilligen, dass du ein Veto einlegst, wenn du dich mit irgendwas schlecht fühlst und nach Alternativen suchen, und dir keine Technik aufdrücken, mit der du nicht konform gehen kannst. Man muss auch frei im Kopf sein, wenn du selber schon das Problem Auto kommen siehst, wird dein Hund auch auslösen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Ich bin leider auch nicht frei, wenn z.B. ein großer Hund auf uns zugestürmt kommt. Wenn das ein Freundhund ist, dann ja, aber nicht, wenn es ein Fremdhund ist, und schon lösen meine Hunde aus. Mit meinerseits verbunden Augen würden meine Hunde vermutlich nicht auslösen.

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Es kommt natürlich auch zusätzlich auf die Hunde an, was bei meinen richtig ist, und da muss ich ja auch unterschiedlich vorgehen, kann bei deinem falsch sein.  Es kann sein, dass dasselbe Problem bei einem Hund mit deutlich aversivem Verhalten (nie schmerzhaft!) beantwortet werden muss, beim anderen Hund wird man jegliches solches aversives Verhalten aber tunlichst vermeiden müssen. Es kommt eben immer drauf an und letztlich lässt sich das immer nur entscheiden, wenn man Hund und Halter und die Situation sieht.

 

Du schreibst, er bleibt im Auto drin anderenorts. AUch wenn du keine Komandos gibst und keine Sichtzeichen?

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Meine Emma war vor 2 1/2 Monaten auch reaktiv auf Autos, Fahrräder, Motorräder, lkw's also eigentlich alles ;-).

Ich habe mit ihr ein alternativverhalten eintrainiert. Auto kommt, Emma hat den Befehl Sitz bekommen und ist mit Klickereinsatz belohnt worden. Ganz am Anfang musste ich pro Auto mehrfach klickern. Sie höret ja auch noch nicht so gut auf mich. Mittlerweile nehme ich die nur noch selten ins Sitz. Nur wenn ein Traktor kommt oder ich den Eindruck habe sie ist in irgendeiner Form gestresst. Hat auf jeden fall prima geklappt bei uns.

Was ich nicht so ganz verstehe ist , das hier von Trainingszeiten gesprochen wird. Für mich war es selbstverständlich das ich bei jedem Spaziergang clicker und Futterbeutel dabei hatte. Nun brauche ich das bei unserem 08/15 Spaziergang zuhause nicht mehr. Sie hört auch gut ohne leckerlies. Ansonsten haben wir aber immer! Training. D.h. Wenn ich insgesamt 3 x 1 Stunde mit ihr draußen bin hab ich immer was dabei uns bin immer aufmerksam. Mir würde es nicht einleuchten das ich z. B. 1/2 Stunde Trainingszeit habe und die restliche zeit nichts unternehme wenn Autos vorbeifahren????

Übrigens hilft es enorm wenn die leckerlies (wenn man vorhat damit zu arbeiten) sehr hochwertig sind. Wir nehmen käse.

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Also, zuerst die Infos auf Unklarheiten, die sich bisher ergeben haben: Jepp, der Krümel bleibt auch ohne Kommando im Auto, bis ich ok sage. Egal, ob dieses ok etwa auf dem Hundeplatz frei kommt, oder ob ich wie sonst immer erst die Leine dranmache. Auch mit Leine dran wartet er noch, bis die Freigabe kommt. Das war auch eines der Dinge, die gar nicht schwer aufzubauen waren bei ihm (jepp, so was gibts tatsächlich selbst beim Krümel! *lach*), weil er sich als Junghund ohnehin den Sprung ewig nicht zugetraut hat.

 

@piper1981: Das klingt wirklich ähnlich, und in der Tat entspricht das, was du schreibst, auch in vielem meiner bisherigen Vorgehensweise mit dem Krümel.

 

@Chau77: Hochwertige Leckerlies gehen bei uns leider nicht, der Krümel ist leider ein ziemlicher Allergiker. Aber ich denke, im Interesse der Diskussion können wir diese Komplikation vielleicht außen vor lassen, man muss es ja nicht noch schwieriger machen als es ist. Und bei den meisten Hunden wäre das tatsächlich ein ganz wichtiger Gesichtspunkt.

 

Und natürlich ist das mit den Autos lange nicht die einzige Baustelle, wie glaub ich jeder, der hier schon eine Weile mitliest, mitbekommen hat. Klar bringt der Krümel eine ganze Menge mehr an Paket mit - aber darum geht es hier ja gar nicht. Noch mal zur Klärung, damit das hier nicht falsch rüberkommt: Ich hab dieses Beispiel vor allem deshalb gewählt, weil es für mich im Grunde eben KEIN wichtiges Problem darstellt. Auf dem Treibball-Hundeplatz sind wir maximal einmal die Woche, dort auf den Feldwegen nur vor dem Training zum mal kurz lösen, und auch dann kommt ja nicht jedes mal ein Auto vorbei... Im Vergleich zu all dem, was der Krümel sonst so an Problemen mit sich herumschleppt, ist das Kleinkram. Auf unseren bekannten Strecken haben wir das inzwischen im Griff, viele unbekannte Strecken kann ich mit dem Krümel ohnehin nicht gehen, also alles kein Drama. Und genau deshalb finde ich das hier für eine theoretische Diskussion über verschiedene Ansätze auch gut geeignet, weil eben es zwar nicht ganz einfach ist, aber keine persönliche Not dahinter steht. Es muss jetzt also keiner versuchen, mir da mit dem Krümel einen Lösungsansatz zu liefern, wobei ich die verschiedenen Blickwinkel natürlich schon super interessant finde und vielleicht auf manches auch noch mal generell genauer schauen werde. Wichtiger ist mir hier aber, dass wir besser zu fassen bekommen, wie jeder mit seiner speziellen Sichtweise und seinen methodischen Ansätzen so eine Fragestellung angehen würde.

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