Zum Inhalt springen
Registrieren

Die Sache mit der Selbstbeherrschung


gast

Empfohlene Beiträge

Wir wissen alle, wie wichtig es ist, was man gerade ausstrahlt - und dem Hund damit vermittelt. Aber geht es euch nicht auch immer wieder so, dass ihr euch selbst erwischt, wie ihr etwas für die Erziehung eures Hundes ziemlich dämliches machen wollt?

 

Das ist mir gerade wieder bei der kleinen Runde mit dem Krümel aufgefallen. Es hat eben angefangen, hier ziemlich zuzuziehen, und da wollte ich doch raus bevor es losgeht. Dazu kommt, dass Sandor bei Gewitter auch dazu neigt, loszuticken: Immerhin ist das unerklärlich laut, mithin gefährlich, großer Stress, also muss der Terrorkrümel natürlich schreiend drauflos, klar. Braucht keiner!

 

Und was bemerke ich dumme Nuss, diesmal zum Glück noch gleich zu Anfang? Da schiele ich doch immer wieder hoch zum Himmel und überlege, ob ich nicht besser einen Schritt zulegen soll, damit wir rechtzeitig wieder daheim sind... Oh man, wie blöd KANN man eigentlich sein?!? Zum Glück ist mir das schnell aufgefallen, als Sandor anfing sich etwas hektischer beim Schnuppern zu bewegen, und ich konnte bewusst innerlich auf die Bremse treten. Vergiss den Himmel, wie es kommt kommt es, gehe laaaaaaaangsam und ruhig wie immer, nimm dir alle Zeit am Bordstein, achte nicht darauf dass es immer dunkler wird...

 

Diesmal hat es hingehauen, in doppelter Hinsicht: Ich hab es rechtzeitig gemerkt, so dass der Krümel wieder ruhig und entspannt wurde, und wir waren trotzdem rechtzeitig wieder daheim. Zwar nur um ein paar Minuten, aber immerhin. Und es war bisher auch nur ein klein wenig Regen und das Grummeln nur gaaaaaanz in der Ferne leicht wahrnehmbar. Aber gerade, da Hunde ja die Gewitteranzeichen schon viel früher viel intensiver wahrnehmen als wir, hätte ich da unterwegs eben beinahe die völlig falsche Botschaft an meinen Krümel geschickt, einfach weil ich nicht richtig nachgedacht habe.

 

 

Kennt ihr so was eigentlich auch? Diese Momente, wo ihr euch plötzlich fragt, was mach ihr hier denn jetzt gerade wieder?

Link zu diesem Kommentar

Joaaaa, ich habe gerade ein Thema eröffnet was auch etwas hier rein passt

Link zu diesem Kommentar

Stimmt, hab ich gerade gesehen und auch geantwortet. Und so gesehen ist das hier auch ein prima Beispiel für das, was ich dir auf deine Frage hin vorgeschlagen habe: Genau beobachten, in diesem Fall die Reaktion des Hundes schnell erkennen, sich selbst beobachten, versuchen das eigene Verhalten anzugleichen, wieder die Reaktion beobachten - und damit unser Gehirn so zu beschäftigen, dass es nicht ungewollt wieder Blödsinn macht! :P

Link zu diesem Kommentar

Hab mir dazu auch Chau77s Thread durchgelesen.

Dieses festhängen im "was ist in der Vergangenheit passiert und das mutmassende, "was könnte bald passieren" finde ich durchaus menschlich "normal.

Kenn ich auch, bemühe mich aber, mich selbst immer wieder ins Hier und jetzt zu holen, dort wo es wichtig ist.

Ein Beispiel mit meinem Krümel:

Ich ertapp mich immer wieder dabei, dass in manchen Situationen inzwischen der Anblick von Wild MICH auslöst - obwohl der Krümel super toll anzeigt und eben nicht mehr sofort durchstartet, sondern anstattdessen auf Lob und weitere Anweisung von mir wartet.

Das ist in meinen Augen eine echt blöde Fehlerquelle , wenn man an Problemen arbeiten will.

Aber wie heißt es so schön: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

Ich hab mich selbst letztens echt ausgelacht, um mich wieder zu entspannen und auch deutlich dem Krümel zu signalisieren, dass das Wild MICH nicht ins Vorwärtsauslösen bringt und ich MICH unter Kontrolle habe, um mit ihm und der Ömmi gemeinsam was anders zu machen, anstatt Hasenhatz.

 

War früher bei Leinenaggro ebenso. Mir hilft fa , wenn ich mir  in ruhigen Momenten die passenden Bilder in den Kopf hole, damit ich sie in den nötigen Situationen besser und bewusster abrufen kann, bis sie quasi "in den Bauch" rutschen.

Link zu diesem Kommentar

Stimmt, die Erwartungshaltung kann eines der Dinge sein, die einem da oft im Weg stehen. Oder manchmal eben auch nur, wie jetzt bei meiner Gewittererwartung, die eigene Blödheit: Klar sagt uns unser Verstand, es wird dunkel, bald wird es nass, leg mal einen Zahn zu um trocken heimzukommen! Dass das in manchen Situationen für die Hundeerziehung total kontraproduktiv ist, darauf muss einen der Hund dann mit der Nase stoßen... :blush:

Link zu diesem Kommentar

Ja - vor allem in Kombi mit dem Hund, der wuseliger, weil erregter wird - und man dann wegen menschlicher Gedankengängen drauf anspringt - und schon haben wir ein subtiles Beispiel von ungewolltem: "Wer führt wen"  an den Hund vermittelt....

Link zu diesem Kommentar
Fusselnase

Klar kenne ich das, und zwar auch von meiner Arbeit (ich arbeite therapeutisch). Das ist dann wohl das Gegenteil von "professionell". :D

Aber es gehört wohl dazu. Bei der Arbeit passiert es mir glücklicherweise nicht so häufig, weil ich da nichts mache, was ich nicht begründen kann (ich versuche es zumindest). Aber wenn es doch mal passiert, dann ist es eben wichtig, es zu reflektieren! Blöd ist es, wenn man es nicht mitkriegt.

Link zu diesem Kommentar

Aber wenn es doch mal passiert, dann ist es eben wichtig, es zu reflektieren! Blöd ist es, wenn man es nicht mitkriegt.

 

Stimmt genau. Deshalb bin ich auch so ein Freund davon, immer mal wieder innezuhalten und zu reflektieren. Das ganze hat bloß den blöden Haken, wenn ich es nicht mitkriege weiß ich ja auch nicht, dass da ein Bedarf an Selbstreflektion besteht - schöner Mist, oder? Ich will glaub ich gar nicht wissen, wie viel Quatsch man auf diese Art jeden Tag baut! :rolleyes:

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...