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Unser Weg zu einem Hund


Eva1960

Empfohlene Beiträge

Eva1960

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier im Forum und lese seit Tagen interessiert mit. Jetzt will ich euch unsere Geschichte erzählen und freue mich auf eure Kommentare und Meinungen.

Wir (mein Mann und ich) haben immer gesagt, dass "wenn ich mal aufhöre zu arbeiten" - dann kommt ein Hund ins Haus (in die Wohnung ;)). Jetzt tritt dieser Zustand schneller ein als ursprünglich geplant (freiwillig!) - und deshalb gehen wir jetzt das Thema Hund an. Mein Mann predigt zwar immer ==> "fang erst zu suchen an, wenn du wirklich ganz zuhause bist" (Mitte Juli ist es soweit).....aber natürlich konnte ich es nicht lassen mich schon jetzt umzuschauen.

Wie soll er sein "UNSER Hund"? Wir dachten an einen Hund der die Größe eines Cockerspaniels nicht überschreitet und für mich sollte er kurzhaarig sein. Ansonsten haben wir keine Präferenzen.....ganz weiß sollte er auch nicht sein. Das wichtigste ist aber für uns, dass er mit unseren 3 Katern kompatibel ist.....denn die herrschen bisher allein über uns. :rolleyes:  Da wir nicht mehr ganz jung sind (beide Mitte 50) suchen wir einen eher ruhigen Vertreter seiner Art.
Für uns kommt nur ein Hund aus dem Tierschutz in Frage.

Nun haben wir bereits 2 Hunde kennengelernt, in verschiedenen Tierheimen.
Der eine, ein ca. 10 Jahre alter Dackel wurde uns zum spazierengehen in die Hand gedrückt und er kam auch sofort mit, zeigte aber ansonsten keinerlei Interesse an uns. Wir waren an dem Vormittag aber lt. Aussage schon seine zweiten Spaziergänger, ich glaube er war froh, wie er wieder bei "seinen" Tierheimleuten war. Im TH sitzt er seit Pfingsten 2015, da wurde er an einer Autobahnraststätte gefunden. Wir haben uns nicht auf die Interessenten-Liste setzen lassen, denn irgendwie denke und dachte ich, dass diese arme Socke (die ein Mega-Selbstbewußtsein ausstrahlt) auch ohne uns ein schönes Zuhause findet.

Gestern haben wir uns nun einen weiteren Kandidaten angesehen, der mir vom Bild her sehr gut gefallen hat. Bei seiner Beschreibung stand nur Größe, ca. Alter (1 Jahr), und "Bewegung und ein Garten sind gefragt". Bewegung können wir bieten - einen Garten nicht. Nun, wir sind hin....und er wurde uns gezeigt. Ein wirklich herz-zerreissender Anblick von einem kleinen Stück Angst. Er kommt aus einer ungarischen Tötungsstation und ist seit 2 Wochen in Deutschland. Er macht sich ganz klein, rollt sich zusammen und zittert. Wir sind dann ca. 2 Stunden bei ihm geblieben (wir sind vor dem Tierheim mit ihm in einer Ecke gesessen) und haben mit ihm gesprochen und ihn gestreichelt. Er war keine Sekunde bereit aufzustehen und auch nur ein paar Schritte zu gehen. Einzig wenn er Gebell aus den Zwingern hört wird er neugierig, erhebt sich dann auch und will in diese Richtung. Aber allein - wenn man aufsteht und halt mitgehen will, legt er sich sofort wieder hin, am liebsten unter eine Bank.
Die Frau im TH will ihn augescheinlich gerne loswerden, denn obwohl dieses TH im Netz als eher sehr kritisch bei der Vergabe beschrieben wird (was ich sehr positiv empfinde) - hätte sie ihn uns gestern SOFORT mitgegeben, wenn wir das gewollt hätten. Für die Frau scheint es auch schon beschlossen zu sein, dass wir ihn auf jeden Fall nehmen. Sie will, dass wir ihn nächstes Wochenende probeweise mit nachhause nehmen.
Wir sind dann sehr verunsichert wieder heim.....denn JA, er hat uns vom Äußeren her sehr gut gefallen und ich wäre mir bei ihm ganz sicher, dass er mit den Katzen zurecht käme. ABER .....wir trauen uns keinen Hund zu, der nicht rausgehen mag - denn wie soll das gehen? Ich kann doch einen 12 Kg Hund nicht spazieren tragen. Und dieses "der taut schnell auf, wenn er merkt, dass er jetzt ein Zuhause hat"....dem traue ich einfach nicht. Denn wie sollen wir ihn stubenrein kriegen, wenn er nicht rausgehen mag?

Wir fahren heute nochmal hin um zu sehen ob er uns wieder erkennt und wie er auf uns reagiert......aber ehrlich gesagt sind wir beide inzwischen sehr am zweifeln. Ist das jetzt herzlos? Mein Mann meint nicht, denn auch wenn man ein Tier aus dem Tierschutz nimmt, soll es  "richtig" passen. Wir haben Angst zu scheitern.

Was denkt Ihr?

Ich habe für mich jedenfalls beschlossen, ab sofort den Rat meines Mannes zu folgen - und keine Hunde mehr anzuschauen, bevor ich sie nicht auch wirklich nehmen kann.

Viele Grüße
Eva

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Willkommen hier im Forum!

Das macht ihr schon sehr richtig - so nach dem Motto: ... und prüfe, wer sich (ewig) bindet.

Meine Meinung:

man muss es sich (als Hundeanfänger) nicht schwerer machen, als es - vielleicht - ist.

Die Lebensumstände passen bei euch, aber es wird sich ja doch eingiges ändern mit Einzug eines Hundes. Der Tagesablauf richtet sich zumindest erstmal ein Stück weit nach den Bedürfnissen des neuen Hausgenossen.

Was mir ein mulmiges Bauchgefühl macht beim Lesen deines Beitrages, ist, dass die TH Mitarbeiterin den Hund scheinbar schnell vermitteln möchte.

FALLS der eine Hund ein Angsthund sein sollte, ggf. mit Deprivationssyndrom, also einer, der wenig/nichts kennengelernt hat, vielleicht schlecht auf Menschen geprägt ist, dann würde ich 3x überlegen, ob oder ob nicht.

Man braucht m.M.n. ein gutes Quäntchen Sachkenntnis, Hundeverstand und meistens einen guten! Trainer, das nötige Geld um auch Einzelstunden zu finanzieren, und endlose Geduld, Nachsicht, Konsequenz, Beständigkeit (nicht mal eben nach 3 Wochen spontan übers WE weg), um den Hund zu sozialisieren. Das kann eine echte jahrelange Aufgabe sein, ohne Garantie, dass man irgendwann einen alltagstauglichen souveränen Hund hat.

Da ich auch einen TH-Hund habe, bin ich sehr dafür, einem solchen ein Zuhause zu geben.

Mein Hund hat nach wochenlangem Spazierengehen mehrmals in der Woche keine Freude gezeigt, wenn er mich sah. Er zog nach dem Spaziergang wie ein Ochse zurück ins TH.

Aber auf denSpaziergängen war er sehr gut ansprchbar, immer kooperationsbereit und hat kleine Aufgaben mit Freude angenommen. Daheim angekommen, hat er sich tagelang alles in Ruhe angeguckt, sehr viel beobachtet, und sich sehr problemlos eingefügt. Wir sind auch ein ruhiger 2 Personenhaushalt, kein Trubel, nicht viel Besuch, das hat ihm mit Sicherheit geholfen.

Man weiß es halt nie...

es kann sein, dass der Hund sich im neuen Zuhause quasi 3x rumdreht, und dann sagt: puhhh... endlich angekommen, und alles ist Friede, Freude...

Oder er kennt überhaupt kein Haus, keine Wohnung, jede Treppe muss erlernt werden, verschiedene Bodenbeläge, Stubenreinheit, alleine in einem Zimmer bleiben, oder mal überhaupt...

Ich an eurer Stelle würde mir noch andere Hunde anschauen, wenn es geht, kennenlernen. Guckt doch mal hier in der Vermittlungsrubrik, da sind Hunde in jedem Alter und häufig kennt der Forie den eingestellten Hund persönlich.

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Goscha

Hallo Eva1960,

 

manche Hundeschulen bzw. Hundetrainer bieten auch Beratungen vor dem Hundekauf an. Vielleicht wäre das etwas für Euch. Da wird dann Eure Situation und Erwartungen an den Hund beleuchtet und eben auch der Hund angeschaut, den Ihr ins Auge gefasst habt.

 

Ein Hundetrainer als Außenstehender ist meistens einfach objektiver als man selbst in der Einschätzung was ist machbar oder leistbar und was nicht bzw. kann dann auch eher eine Abschätzung geben, auf was Ihr Euch einstellen müsst. Gerade bei Angsthunden ist das ja alles nicht so einfach und da sollte man sich auch im Sinne des Hundes nicht nur von Mitleid leiten lassen.

 

Viele Grüße

Goscha

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Nebelfrei

Ich finde auch, es muss mal 'klick' machen.

Nicht unbedingt beim ersten Mal, da sind viele zu Recht scheu, aber irgendwann muss man spüren, dass der Hund einen mag. Vielleicht ist dieser Hund eher auf andere Hunde als auf Menschen orientiert und wäre er als Einzelhund nicht so glücklich.

Ihr habt ja keinen Zeitdruck und glücklicherweise keine zu engen Vorstellungen, wie der Hund sein soll.

Schaut euch doch weiter um, plötzlich hat es einen der wirklich passt.

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Fusselnase

Hallo Eva,

erstmal herzlich willkommen, schön, dass ihr einen Tierschutzhund aufnehmen wollt. :)

Am wichtigsten finde ich die Frage: Wie stellt ihr euch das Leben mit dem Hund vor? Was wollt ihr mit ihm unternehmen, worauf freut ihr euch?

Was wollt ihr auf keinen Fall?

Zum ängstlichen Hündchen: Ich würde so einen Hund nicht als Einzelhund vermitteln. Hunde schauen sich immens viel von anderen Hunden ab und ich glaube, hier würde man viel verschenken, wenn kein anderer Hund anwesend ist, der ihm zeigen kann, dass alles nicht so schlimm ist.

Wenn du magst, dann lies dir doch mal meinen Felöske-Thread durch. Ich habe nicht nämlich auch so einen Hund aufgenommen, der sich super entwickelt hat. Aber ich weiß, dass das ganz und gar nicht die Regel ist. Und ganz sicher wäre das nicht so gut gelaufen, wenn Ylvi nicht da gewesen wäre.

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Goscha

.... und ich wäre mir bei ihm ganz sicher, dass er mit den Katzen zurecht käme....

 

Was macht Dich so sicher, dass er mit den Katzen zurecht käme?

 

Weil er ängstlich gegenüber Menschen ist, muss das nicht bedeuten, dass er kein Jäger ist...

 

Nur so als Gedanke, man sollte in solchen Dingen ohne es sich wirklich angeschaut zu haben nicht so sicher sein.

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Hallo und Herzlich Willkommen im Forum.

 

Bei deinem Bericht über den 2. Kandidaten, ich denke das ihr da gut Tut und diesen Hund erstmal nicht nehmt. Für mich liest sich das ganze nach einer Hunde durchreiche. Hier im Forum sind einige User unterwegs die auch im Bereich der Hundevermittlung Tätig sind und Dir/Euch bestimmt auch einige Gute Adressen geben können.

 

Ich finde wenn ein Hund aus einer Tötungsstation gerettet wird und nach Deutschland kommt, nun ich finde das die Vermittlung innerhalb einer so kurzen Zeit, 2 Wochen, nicht ausreichen, um über den Hund entsprechende Informationen abzugeben. Dann gleich eine Abgabe stehenden Fußes, entgegen der Üblichen Verfahrensweise wie sie im Tierschutz üblich ist, für mich spricht es dass da der Hund nur eine Ware ist.

 

Bleibt weiter Misstrauisch und lasst Euch nicht von eher Zwielichtigen Hundevermittlern über den Tisch ziehen.

 

Ich wünsche Dir noch viel Spass hier im Forum und das du noch viele,viele viele Infos uber Hundevermittlung sammelst.

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Zunächst: Willkommen an Bord! ;)

 

Dass ihr einen Hund aus dem Tierschutz nehmen wollt, finde ich super. Ich würde mir auch überlegen, was ihr mit dem Hund machen wollt (eher sportlich, eher ruhig). Wir wollten einen Hund der mittelgroß ist und am Pferd mitlaufen kann - viel mehr Kriterien hatten wir nicht. 3 Katzen haben wir auch, also bitte keinen Jagdtrieb.

Da ihr ja noch unerfahren seid, würde ich fast empfehlen einen Hund mittleren Alters zu nehmen der keine offensichtlichen Baustellen hat. Unsere Jacki war auch ein Schisser, mit der konnten wir im TH nur mit einem anderen Hund spazierengehen, inzwischen hat sich das alles gegeben.

 

Ich wünsche euch Glück beim Finden des richtigen Hundes.

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Eva1960

Vielen Dank für eure bisherigen Antworten.
Im Moment gehe ich nur kurz auf deine Fragen Fusselnase ein...heute Abend kommt mehr von mir.

Wie stellen wir uns das Leben mit dem Hund vor?
Einen netten Begleiter für unsere Unternehmungen zu haben, der auch in den Urlaub mitkommt und uns einfach freut.

Am meisten freue ich mich auf frühmorgendliche Spaziergänge im Park, an dem wir direkt wohnen. Die werden wirklich frühmorgens stattfinden, da mein Mann und ich passionierte Frühaufsteher sind und >>Morgenstimmung<< in der Natur sehr genießen.
Auch abends wird er uns dazu bringen, den Popo nochmal hochzuheben und noch eine Runde zu drehen, anstatt >>Extrem-Couch-Potatoeing<< zu betreiben. Wir gehen auch jetzt schon sehr gerne spazieren - aber mit einem Hund stellen wir uns das einfach noch schöner vor. - Und ich weiß dass das stimmt, denn in einem früheren Leben (90er Jahre) hatte ich schon einmal einen Hund.
Ich werde in Zukunft noch öfter im Zoo sein (Jahreskarte), denn dort herrscht sowieso Leinenpflicht und es spricht für mich auch von der Entfernung her nichts dagegen dort nachmittags nette Spaziergänge zu machen ==> allein ist mir das zu doof.

Was wollen wir auf keinen Fall?
Scheitern. - Scheitern hieße für mich, den falschen Kandidaten auszuwählen, der eben nicht mit unserem Leben zurecht käme. - Ich möchte es einem Hund und uns nicht zumuten quasi durchgereicht zu werden.

 

LG

Eva

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Fusselnase

Ihr sucht also einen netten und unkomplizierten Begleiter, der einfach mit euch mitläuft und keine großen Ansprüche stellt, andersherum aber auch nicht so große Erwartungen erfüllen, also dies und das können muss. Eigentlich nur: eher ruhig, nett und katzenverträglich.

 

Im Grunde habt ihr also ähnliche Vorstellungen wie ich. Für mich aber ein Grund mehr, euch von dem jungen ängstlichen Hund abzuraten*. Es gibt so viele, die ganz einfach sind, mir würden schon ein Dutzend Kandidaten einfallen, ohne groß nachdenken zu müssen. Da findet ihr ganz bestimmt den Richtigen.

*Ich hoffe, dass das Tierheim den richtigen Platz für ihn findet. :unsure:

 

Da ihr ja mit dem 10jährigen Dackel spazieren wart, gehe ich davon aus, dass ihr auch älteren Hunden nicht abgeneigt seid. Also, würde ich nach einem älteren Hund Ausschau halten, so ab mittelalt (also ab 5). Ich persönlich bevorzuge Hunde ab 8, aber habe nun mit Feli erstmals einen 5-jährigen Hund und finde das auch ganz nett.

 

Übrigens, zu dem Punkt, den ihr überhaupt nicht wollt: Scheitern ist menschlich. Es ehrt euch, dass ihr nicht unbedacht einen Hund "ausprobieren" wollt. Aber man kann nicht alles vorhersehen, und manchmal geht einfach auch was schief. Setzt euch da auch nicht allzusehr unter Druck. :)

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