Jagende Hunde - bin ich spießig?

[gast]

Aus Bennos link: Im Fall von Wilderei greift das Strafgesetzbuch und da können die Geldstrafen auch im vierstelligen Bereich liegen! Vielleicht gibt das ja dem einen oder anderen zu denken, wenn sonst schon nichst hilft.

[Gast]

Sag ich doch

[Gast]

 

 

 Mein Standpunkt ist: mein Hund bleibt so lange an der Leine bzw. wir üben den Rückruf, auch in schwierigen Situationen, bis das zuverlässig klappt. Außerdem: mein Hund geht nicht Jagen.

Ich weiß, dass es den 100%igen Rückruf nicht gibt. Ich weiß, dass ein Hund immer mal ein Kaninchen spannender finden kann als seinen Mensch. Ein Hund ist ein Hund und verhält sich auch so.

Ein ganz und überzeugtes NEIN. Es gibt sehr wohl einen 100%igen Abriuf bei jdem! Hund und was ein Hund "spannender" findet oder nicht, interessiert dabei Null.

[saicdi]

Oh, wie schön ! Das wär ja dann ´ne echte Marktlücke.

Könntest du das Training mit dem man das bei jedem! Hund schafft, kurz erläutern ?

[gast]

Bei egal welchem Lebewesen gibt es nichts 100%iges....

[gast]

Du hast wohl keinen Podenco?

Ja und?

 

Ist niemand gezwungen einen zu halten.

 

Wa sollen all diese Einzelfälle??

[dieDanij]

 Ich glaube auch für das Reh sind hetzende Wohlstandswauwaus (da sind meine mit eingeschlossen) nicht wirklich das Problem Nr.1.

 

 

Problem Nr. 1 wohl eher nicht, Problem sehr wohl.

 

Für die Rehpopulation ist ein ordentlich jagender Hund ein wesentlich geringeres Problem, als ein hetzender Wohlstandswauwau.

Warum?

Der Wohlstandswauwau wird daheim ordentlich gefüttert und gepäppelt. Der geht zum Spaß Hetzen. Und das heißt, er startet zum einen schneller durch, zum anderen bricht er die Hatz wesentlich später ab als einer, der "ordentlich" jagen geht. Bricht er regelmäßig zur Hatz auf, bekommt er auch noch ne ordentliche Kondition und hetzt noch länger. Gerne auch mal bis zur völligen Erschöpfung. Stört ja nicht, daheim gibts Futter, man kann sich ausschlafen.

 

Anders sieht es aus, wenn das Raubtier mit seinen Kräften haushalten muss und erfolgsorientiert auf Jagd geht. Da wird nicht stundenlang gehetzt, sondern effektiv. Da wird nicht alles verfolgt, sondern nur wenn es sich lohnt und gegebenfalls die Hatz auch abgebrochen.

 

 

Insofern wären die Hunde, die tatsächlich gezielt (und nicht zufällig) Rehe reissen ein geringeres Problem als die, die immer nur hinterherhetzen. Im ersteren Fall ist das einzelne Reh entweder tot oder kann schnell genug flüchten und der Hund bricht die Hatz ab, im zweiten Fall werden aber viele Rehe über Stunden durch den Wald getrieben. Immer und immer wieder. Und das ist auch für ein Fluchttier keine normale Belastung mehr.

[gast]

Das deckt sich weder mit den Erfahrungen die ich selbst gemacht habe noch mit denen von Bekannten.

Die allerwenigsten Hunde sind stundenlang weg und hetzen da lustig die Rehe durch den Wald. Das sind eher die Ausnahmen.

Bei uns gibts schlicht kein Problem mit hetzenden Wohstandswauwaus, wie es woanders ist weis ich nicht.

Das klassische Raubtier Hund gibt es sowieso nicht bei uns. Ich hab zumindest noch keine herrenlosen Hunde im Wald auf der Jagd angetroffen.

Ist mir zu sehr konstruiert und wenig realitätsnah. Mir fällt kein einziger selbstversorgender Hund ein den ich kenne.

Bei uns ist die Rehpopulation auch nicht gefährdet sondern eher im Gegenteil. Dadurch das die natürlichen Feinde fehlen muss der Bestand regelmässig dezimiert werden.

[gast]

Der Wohlstandswauwau wird daheim ordentlich gefüttert und gepäppelt. Der geht zum Spaß Hetzen. Und das heißt, er startet zum einen schneller durch, zum anderen bricht er die Hatz wesentlich später ab als einer, der "ordentlich" jagen geht.

 

 

Der Wohlstandswauwau ist doch viel zu dick und schwach bemuskelt.  Zudem plagen ihn irgendwelche Wohlstandswehwehchen.

 

Spaß beiseite: Ich wohne ja nun wirklich ländlich, in einer dünn besiedelten Ecke. Hier hat es einige touristische Ecken und Kanten, wo auch Städter mit Hund mal anzutreffen sind. Und ich kann durch Wälder laufen und treffe erst nach Stunden auf eine Siedlung. Aber in all den Jahren ist mir noch nix von einem wie obig beschriebenen Hund erzählt oder berichtet worden (ich kenne einige Jäger und Forstleute, die ich halt auch mal bei der Arbeit antreffe).

Die Hauptrisiken für Wild in unsrer Gegend: Straßen, Mahd, Parasiten, Waidvolk und dann ein paar Beutegreifer. Unter diesen ist der Haushund nicht wirklich nennenswert vorhanden. 

 

Disclaimer: Falls es untergeht, ich bin gegen das Hetzen und Jagen lassen. Aber die Kirche sollte man im Dorf lassen. 

 

so weit

Maico

[Gast]

Ich bin oft in den Innauen unterwegs. Von 10 mal treffe ich 3 mal mindestens einen  dort ausgebüxten, hetztenden Freiläufer, von den Meschen keine Spur. Dort ist auch Naturschutzgebiet. Wenn panisch rennende Rehe unsere Wege kreuzen, weiß ich da schon, dass da wieder einer unterwegs ist. Ein Wohlstandswauau. Von daher finde ich es nicht überzogen, was Danji geschrieben hat. Deckt sich absolut mit dem, was ich hier erlebe.

Auch im ehemaligen Bundeswehrgelände. Egal ob der dicke Beagel. der bis zum Umfallen hetzt und sich sein Frauchen dann freut, weil er zuhause danach so brav ist - oder die Hovawarthündin, deren Frauchen ich REGELMÄSSIG mit leerer Leine antreffe, weil sie und ihr Hund dort immer getrennte Wege gehen, bis sie sich wieder treffen. Derweil jagt die Hündin und attackiert auch schonmal andere Hunde.

Vor allem aber auch viele Kleinhunde werden dort hingefahren, die Herrchen und Frauchen gehen spazieren, während sie auch noch die Hunde motivieren, "geh Hasi fangen" - "ja,wo ist denn das Rehhhlein".....

 

Ist hier bei uns nackte Realität!

 

Und auch wenns einen Wildüberschuss gibt, den man "dezimieren muss": Das einzelne Individuum, dass darunter leiden muss, von Wohlstandswauwaus zu deren Spaß und "Auslastung", gejagt zu werden und um sein Leben  laufen muss, dabei auch ab und zu in Wildschutzzäunen hängen bleibt, von den Kitzen getrennt wird, auf die Strasse gejagt wird.......nein - ich finde das nicht lustig!