Aggressives Verhalten beim Fressen? Welche Methoden helfen?

[Finnley]

Wunderschönen Tag wünsche ich,

 

derzeit bin ich mit unserem Hund, einem Golden Retriever fünf Monate alt Rüde, alleine. Nun ist mir heute beim Füttern ein extrem aggressives Verhalten aufgefallen, von dem ich dachte wir hätten es erfolgreich ausgetrieben. Sobald er frisst und man ihn am Hinterteil berührt fährt er herum und knurrt sehr aggressiv bzw. versucht zu schnappen. Das Verhalten hat er anfangs schon gezeigt wenn man nur in seine Nähe kam während er fraß. Habe dann angefangen mich während dem Fressen neben ihn zu stellen und ihn zu kraulen und das Knurren hörte nach einiger Zeit auf.

Das Problem mit dem Schnappen möchte ich ihm schnellstmöglich austreiben.

Hat wer ein paar praktische Tipps oder Übungen wie ich da am besten rangehe?

 

 

[Junikind]

Ich würde mich nicht direkt neben dran setzten und streicheln, das bedrängt vielleicht zu sehr. Und ihn auch nicht von hinten anfassen - am Hintern oder so. Das würde mich auch stören beim essen Und auch nie den Fressnapf wegnehmen oder ähnliches, was man ja auch öfter mal liest oder hört.

 

Stattdessen aus der Fütterung was positives machen. Vielleicht was in den Napf und ein paar besonders leckere Sachen zurückhalten. Dann ein bißchen was davon mit in den Napf tun usw. Oder erst ein bißchen aus der Hand füttern und dann den Rest in den Napf legen.

 

Meine Hunde hatten damit nie ein Problem aber der meiner Eltern, in der Anfangsphase. Irgendwann ist er vom Napf weg, wen er wusste da kommt noch was und hat geduldig gewartet, daß das leckere nun auch noch nachkommt.

 

Wie läuft die Fütterung denn ab? Wo ist der Hund beim Futter richten usw.

[Gast Fangmich]

Ich gehe zwar mal grundsätzlich davon aus, dass Du kein Exorzist bist...aber wie hattet Ihr/hattest Du es denn bisher "ausgetrieben"? Einfach mit daneben sitzen und kraulen? Und dann hat er irgendwann von Anfang an gar nicht mehr geknurrt?

[Finnley]

Gefüttert wird in der Küche. Er muss allerdings warten bis der Napf auf dem Boden steht und ich das Zeichen gebe um loszulegen, klappt ohne Probleme.

Wir füttern dreimal täglich, jeweils in drei kleineren Portionen.

[Glory]

Ich wollte beim Essen auch nicht angefasst werden, das würde mir prompt auf den Magen schlagen. Ich habe das immer genauso wie Junikind praktiziert, dass jede Annäherung an den Napf (bei knurrenden Hunden in vernünftiger Distanz!!!!) einen dicken, supertollen Futternachschlag bedeutet. Es ging eigentlich immer superschnell bis man ein gern gesehener Besucher am Napfstand war. Meine Hunde haben sich auch später alles wegnehmen gelassen, wobei ich immer darauf geachtet habe, dass der Deal immer zu ihren Gunsten ausgeht (d.h. tauschen gegen was noch Besseres) aber das ist ein Thema für sehr viel (!) später. Erstmal muss er seine Sorge völlig loswerden, das Essen könnte knapp werden und Du könntest es ihm wegnehmen wollen.

[Finnley]

Wir haben einfach angefangen ihn während des Fütterns zu kraulen und nach einiger Zeit hat er aufgehört zu knurren wenn wir uns in der Nähe aufgehalten haben.

Das Problem mit dem Schnappen ist allerding neu.

[LuisasMami]

Ich versteh nicht, warum man an einem fressenden Hund herumgrapschen muss?

[Gast Fangmich]

Probier´s mal ein Weilchen wie von Junikind und Glory beschrieben - ist die vernünftigste Methode.

 

Wenn Du unsicher bist, dann roll es ihm halt aus Entfernung hin oder (bei Nassfutter) teile die Portion und schiebe ihm die 2. Hälfte mit etwas Abstand in einer zweiten Schüssel zu. Wenn er das ruhig akzeptiert, kannst Du auch schrittweise näher ran. Nicht zögerlich, sondern klar und so, dass er Dich gut sehen und hören kann und nicht überrascht wird.

 

Anfassen würde ich den Hund beim Fressen nicht. Das ist lästig.

[Glory]

Ich würde auch schnappen wollen, muss ich ehrlich sagen, wenn man mich beim Essen anfasst. Das ist für einen Hund, den offenkundig die Sorge um sein Essen noch sehr umtreibt, zu viel verlangt und allgemein nicht sehr empathisch. 

[Finnley]

Danke für die Tipps dann werde ich wohl ein wenig mehr Geduld zeigen müssen.