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Bewegungseinschränkung!


Leika01

Empfohlene Beiträge

Laika, auch ich freu mich mit Dir mit, dass Du Fortschritte erlebst und Du und die Hunde entspannter sind. Stress ist immer unangenehm und auch wenn er in gewissem Maße zum Leben dazugehört, sollte er im gesundheitlich unbedenklichem Rahmen bleiben.

 

Wenn Dein Weg der über Bewegungseischränkungen ist und er dauerhaft für Euch passt, ist das ok. Du wirst das schon merken.

Wie wichtig die eigene Gelassenheit ist, habe ich einmal mit zwei älteren Damen, die zusammenlebten und sich einen Schnauzer-Terriermix aus dem Tierschutz teilten, erlebt.

Die ersten Jahre hatten sie keine Probleme mit ihm.

War konsequent und wohlerzogen und er genoss Freilauf, war  nach anfänglichen kleineren Problemen, auch verträglich geworden war ....bis dann einmal eine Beißerei stattfand, die allen Dreien jahrelang im Nacken saß.

Bevor sie sich an den Verein wandten, in dem ich früher tätig war, hatten sie einige Trainer durch, auch viel Milan geguckt, weil die Trainer keine Erfolge brachten, sie hatten ne Menge Geld in alles mögliche gesteckt und waren verzweifelt.

2 Jahre nur noch an kurzer Leine unterwegs und auf der Flucht, sobald man auch nur einen Hund erahnte, weil der Kerl stark austickte, sobald der auch nur etwas hundeähnliches vermutete, inclusive rückwärts gerichteter Aggression mit Zubeißen.

Beim ersten Mal, als ich dort war, wurde sofort von Halsband auf Geschirr gewechselt und anstatt kurze Leine, Schleppleine.

Bei mehreren Tassen Kaffee gabs grundlegende Theorien bezüglich des Verhaltens, das sie beschrieben hatten und dann gings raus, erstmal ohne Konfrontation, um zu sehen, wie die sich verstehen und wie der Hund sich verhält.

Es gab Hausaufgabe, Aufmerksamkeitssignal und wie man richtig bestätigt und was genau sie bestätigen sollten. Dazu noch schriftliche Infos.

 

Beim nächsten Termin gings ins Gelände, wo ich sicher war, wir treffen Hunde, aber mit der Möglichkeit Abstand zu halten, soviel wir brauchen.

Als in 50 Metern Entfernung ein anderer Hund um die Ecke bog, waren sofort alle drei angespannt und ängstlich rief mir die Frau zu, ich solle bitte den Hud übernehmen, die sie habe Angst.

Ok, ich nahm den angespannten, erstarrten , knurrenden Hund und tat nichts anderes, als ihm einen Futterbrocken nach dem anderen reinzustecken. Mehrere Meter bevor der andere Hund auf einem 10 Meter parallel laufenden Weg auf unserer Höhe angekommen war, drehte  der Schnauzermix seinen Kopf schon nach meiner Hand, wenn ich ein neues Leckerlie aus der Tasche holte. Der andere Hund ging vorbei - und keinen Mucks hatte der Schnauzi gemacht. Der bekam Jackpot und während er das aufschnabulierte, standen die zwei Frauen mit Tränen in den Augen da und waren sprachlos.

Dieses Erlebnis war ein Schlüsselerlebnis für alle Drei!

Die Frauen bekamen einen "neuen Film" für ihr Kopfkino und der Hund erlebte: Es kann sooooooo angenehm sein, wenn ein anderer Hund auftaucht!

Die Frauen bekamen noch wichtige Infos, bezüglich der Signale des Hundes, worauf sie achten müssen, wann es Zeit ist, einen Bogen zu schlagen und was sie tun sollen, wenn das nicht mehr möglich ist.

Wir trafen noch drei Hunde auf diesem Spaziergang, wobei die Hauptbesitzerin des Hundes die Führung übernahm, unter genauer Anleitung und was geschah? Nichts! Die Distanz von 10 Metern unterschritten wir vorerst nicht, die brauchte der Hund NOCH:

Zuhause gabs nochma Reflexion, was da abgelaufen ist und was wichtig ist - Hausaufgabe Aufmerksamkeitssignal weiter vertiefen und i zwei Wochen trafen wir uns wieder.

Wie umgewandelt! Alle drei!

Sie hatten in den 2 Wochen intensiv mit dem Hund gearbeitet, sich viel auch an Wissen angeeignet und mehr als einmal noch reflektieren haben wir nicht mehr gemacht. Nach ein paar Monaten riefen sich mich nochmals an um danke zu sagen und mir zu berichten, dass eine der zwei Frauen einen Mann kennen gelernt hatte und der ebenso entspant mit dem Hund unterwegs sei. Sie konnten ihn sogar wieder mitten in die Ortschaft, wo sehr viel Kurbetrieb ist und auch viele Hude spazieren geführt werden, und in die Kaffees mitnehm.en.

 

Mit einem anderen Hund , 65 kg Kaliber, hatte schon Hunde beschädigend gebissen, dauerte das Ganze ein paar Wochen länger, bis sie wieder die ersten entspannten Hundebegegnungen haben konnten.

Leinenführigkeit war schon innerhalb von zwei Wochen entspannt. 

 

Ich könnte Dir noch mehr aus der Praxis berichten. Ich schrieb das, um aufzuzeigen, dass Training über den Aufbau einer positiven, bestätigenden, anstatt korrigierenden Basis nicht länger brauchen muss, als der Weg, indem man anfänglich nach rückwärts korrigiert.

Im Prinzip - wenn richtig und ganzheitlich angegangen, wozu nicht nur Belohnung oder richtig getimtes Bestätigen gehört, sondern auch das Beachten dessen, was der Hund signalisiert und einiges an Wissen über Verhatensbiologie (nicht fehlinterpretiertes Verhalten, aus dem Philosophien abgeleitet wurden und das ist allgemei gemeint!) - dauert die Korrektur über belohnendes Bestätigen (wozu man nicht zwingend Futter braucht, es erleichtert nur den Lernprozess) nicht länger als andersrum. Jeder Fall ist individuell. 

 

Wenn dem Hund zugestanden wird, für die Bewältigung seiner Ängste und seiner Furcht Monate, vielleicht sogar JAHRE brauchen zu dürfen - wieso denkt man, dass Frust, Wut, erlerntes Dominanzverhalten usw. was ja auch alles mit intensiven Emotionen verbunden ist,  weniger lang oder anders angegangen werden müsste?

Man KANN - aber man muss nicht.

Selbst Ängste und Traumata zu bewältigen MUSS nicht Jahre dauern. Auch hier habe ich erstaunlich zügige Verbesserungen erlebt. Ein gutes Beispiel ist die Hündin meiner Tochter. Von den anfänglichen Panikattacken wegen Strassenverkehr ist nach einem Jahr (und das ist seit Monaten schon stabil) , seit sie hier ist, nur noch ein wenig Unsicherheit gegenüber großen Traktoren und Lastwagen zu bemerken. Nur noch soviel, dass normale Alltagsgewöhnung ohne Überforderung ausreicht, um den Rest auch noch mit der Zeit verschwinden zu lassen. Vielbefahrene Strassen müssen nicht mehr gemieden werden. Die kleine klemmt sich dann halt eng ans Bein und sucht Schutz und man geht ja nicht ständig nur neben viel befahrenen Strassen, sodass sie nicht unter Dauerstress leiden müsste. 

 

Bei einem sauberen, systematischen Aufbau, steckt auch der positiv trainierte Hund ANGEMESSENE Korrekturen ohne dass sie sich negativ auf die Beziehung auswirken weg.

Angemessen nicht nur bezüglich der Intensität, sondern angemessen auch, was die Situation im  Kontext betrifft. Klar - da kommt man im Alltag nicht ganz drumrum.

Ich werde für meine und auch Fremdhunde glaubhaft und verlässlich nicht durch Korrekturen, sondern bin es ganz einfach trotz Korrekturen.

Da man auch beim Training mit dem Aufbau der korrigierenden Basis nicht sofort in die höchste Reizlage reinlaufen kann - macht es eigentlich keinen Unterschied, ob positiv oder negativ aufgebaut wird.

Weder was die Trainingszeit, noch Intensität, noch Management betrifft.

Tatsächlich ISTes Einstellungssache, wofür man sich entscheidet.

Und der Erfolg hängt bei beiden Wegen von der Kompetenz des Anwenders ab. 

Ich wünsche Dir, Leika, dass Du kompetente Anleiter hast, die Deine persönlichen Kompetenzen ausreichend und umfassend fördern, für Euer gemeinsames, freudvolles, entspanntes Leben!

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Karin89

Hallo,

 

ich würde mich nicht durch Medien oder eine DVD belehren lassen. Letzten Endes kann nur ein Trainer oder Tierarzt erkennen, welche Probleme bestehen. Versicherer (Quelle: http://www.tierhalterhaftpflicht-heute.de/ ) verlassen sich ja auch nicht auf die Tipps der DVDs und Zeitschriften sondern berufen dann einen Gutachter, um alles genau bewerten zu können. 

 

Ohne Lehrkompetenz kann es sogar sein, dass die Situation mit den Hunden schlimmer wird. 

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Leika01

Zur Info!

Ich habe mich für einige Seminare umgeschaut die ich teils auch besuchen werde.
Irgendwelche Methoden wende ich nicht an da mir das Risiko zu hoch ist irgendwas falsch zu machen weil ich evtl was übersehe oder ähnliches.
Die DVDs sehe ich mir trotzdem sehr gerne an, da ich es sehr spannend finde aber davon nichts umsetze ohne es nicht 100% verstanden zu haben ;)

 

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