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Erfahrungen/ Meinungen zu "Koerbchen gesucht" (Privatinitiative)


Sprocky

Empfohlene Beiträge

Leider werde ich jetzt erst einmal wieder Abstand vom Thema Tierschutzhund nehmen - vielleicht ist es so, dass das kleine Welpchen vom Züchter, wo ich gestern übrigens wieder sehr schöne Bilder erhalten habe, die mich nach der Mail wieder aufgebaut haben , für mich ist. In einer Woche fahren wir hin.
 So leicht lässt du dich von deinem Vorhaben Tierschutzhund wieder abbringen? Vielleicht lag sie doch nicht ganz falsch...sorry :ph34r: . Wahrscheinlich hat sie einfach schon oft miterlebt, dass Menschen zu hohe Ansprüche an Hunde stellen und dann wegen einem Fliegenschiss aufgeben, den Hund wieder zurück geben und zum Züchter rennen. 

Viele Tierschützer sind zu 100% pro Tier eingestellt und verlieren nach Jahren im Job etwas das Verständnis für Menschenbelange...

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In Bezug auf Tierschutzhunde oder andere, die einem irgendwie über den Weg laufen - nicht verunsichern lassen!!!

Viele Tierschützer sind schwierig, doch die Hunde sind einfach Hunde, die es wert sind, entdeckt zu werden.

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Sprocky

Hallo Gatil

 

Ich habe mich auch einmal für einen Hund von dort interessiert.

Ich schrieb eine Email, eher locker formuliert  (Ich verstehe, was Du meinst - das habe ich auch. Ich war aber weder flappsig noch besonders förmlich, weil ich nicht den Eindruck hatte, dass das hier unbedingt angebracht ist) - um erste Informationen über einen besonderen Hund zu bekommen.

Ich hatte wohl eindeutig nicht den richtigen Ton gefunden.

Die Email, die ich zurück bekam, war ziemlich krass. Da sagst Du was.. ^^ Ich bin ja "froh", dass ich nicht der einzige bin, der diese Erfahrung gemacht hat.
 

 

Ich unterstütze zwar die Organisation mit einer sehr kleinen Summe monatlich und habe auch schon ein Auto voll Material dort hin geschafft -

jedoch hatte ich von Beginn an den sehr starken Eindruck, dass hier zwar für dieses spezielle spanische Tierheim sehr viel Gutes getan wird, Frau Ackermann jedoch ein absoluter Kontrollfreak ist, mit sehr festen Vorstellungen, wie die Welt - und besonders die von Menschen und Hunden - zu sein hat.

Viele ihrer Ansichten sind richtig, ein Großteil ihrer Kritik ist richtig, ihr Gespür für passende Hunde soll sehr gut sein, doch es gibt auch sehr vieles, was sich für mich in einem normalen Rahmen bewegt und für sie ein nicht zu diskutierendes No-Go ist. Das habe ich nun auch so wahrgenommen.

Nur als Beispiel: kleine Hunde werden nicht zu großen vermittelt und umgekehrt, Hunde haben an der Flexileine zu laufen und keinesfalls frei, kleine Kinder und Hunde sind unmöglich etc.. Sie kann da sehr deutlich werden.

Da man in südlichen Ländern vielleicht wirklich nur so etwas bewegt, unterstütze ich das Tierheim über sie.

Doch wenn ich die Patenbriefe bekomme und manchmal die täglichen Mitteilungen lese, stößt mich ihre Art und Weise, andere Menschen zu beurteilen und zu verurteilen,

Menschen in gut und böse einzuteilen und die meisten so darzustellen, dass sie ihren speziellen Ansprüchen im Zweifelsfalle nicht genügen, ab.

Wenn ich die Patenbriefe bekomme, überlege ich mir regelmäßig, die Überweisung der Summe sofort zu stoppen - nicht wegen der angeprangerten Zustände in Spanien (es darf nichts davon nach außen dringen), sondern wegen ihrer Art, die auf mich in vielen Fällen enorm überheblich wirkt. (Ja, genau. Die Mail kam einfach auch sehr arrogant rüber..) Doch ist die Summe so gering, dass es mir peinlich wäre.

Denn es passiert mit dem Geld nachweisbar - darauf legt sie großen Wert - Gutes und Richtiges dort.

 

Ich finde es bewundernswert, dass Du das so gut trennen kannst und ihr Projekt dennoch unterstützt. Ich persönlich nehme davon Abstand - ich finde zwar auch Ihre Arbeit gut, aber trotzdem gehört auch die Art, wie ich so ein Projekt leite, zum "Rundum-Eindruck" dazu. Und so kann man einfach nicht über und mit Menschen reden, die man grundsätzlich noch gar nicht kennt.

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Sprocky

 So leicht lässt du dich von deinem Vorhaben Tierschutzhund wieder abbringen? Vielleicht lag sie doch nicht ganz falsch...sorry :ph34r: . Wahrscheinlich hat sie einfach schon oft miterlebt, dass Menschen zu hohe Ansprüche an Hunde stellen und dann wegen einem Fliegenschiss aufgeben, den Hund wieder zurück geben und zum Züchter rennen. 

Viele Tierschützer sind zu 100% pro Tier eingestellt und verlieren nach Jahren im Job etwas das Verständnis für Menschenbelange...

 

 

Oh, noch jemand, der glaubt, Ahnung zu haben. :) Und nein, ich würde den Hund nicht wegen einem "Fliegenschiss" aufgeben. Es gibt für mich keinen Grund, einen Hund abzugeben - bis auf so starke gesundheitliche Einschränkungen meinerseits oder einer tatsächlich unpassenden Bindung (was man natürlich nicht nach ein paar Wochen beurteilen kann), sodass es der Hund woanders besser hätte.  

 

Wenn Du richtig gelesen hättest, war es nicht mein (festes) Vorhaben, einen Tierschutzhund aufzunehmen - eher anders herum. Ich dachte nur, sie sei anders als andere "Vereine" und urteilt nicht alle so harsch ab, darum habe ich mich getraut, Sie zu kontaktieren. Da habe ich mich leider geirrt.

Und ja, dass ich unsicher bin - Züchter oder Tierschutz - das schrieb ich ja nun bereits. Ich finde aber nicht, dass das ein Grund ist, von dieser Unsicherheit auf den Umgang mit dem Hund oder gar auf mein ganzes Leben zu schließen. Das empfinde ich als Anmaßung und überspannt den Bogen deutlich!

 

Gatil, ja da hast Du Recht. Die Hunde sind es alle mal Wert, entdeckt zu werden! Es ist nur einfach so, dass ich mich nicht ständig so abwerten lassen mag - und ich habe das Gefühl, ob nun Tierheim oder Tierschutz, dass das hier besonders häufig zu finden ist. Ich verstehe das ja einerseits, weil man schon so viel Scheiße gesehen hat und einfach in die menschlichen Abgründe sehen konnte. Doch ist mir diese Einstellung oft einfach nur zu radikal - so kommt man nicht weiter.

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Ich habe richtig gelesen...eigentlich möchtest du einen Hund vom Züchter, du möchtest den Hund von Anfang an prägen und du glaubst, dass die Gefahr sehr hoch ist, dass Tierschutzhunde ein Trauma haben und sehr schwierig werden könnten.

Trotzdem hast du jetzt mal (aus einer Laune heraus?) eine Email in Richtung Tierschutz geschrieben, weil dir individuelle Mischlinge ja eigentlich auch ganz gut gefallen und die ersten Züchter eh einen schlechten Eindruck gemacht haben. Parallel warst und bist du in Kontakt mit einem anderen Züchter und hälst dir alles noch offen.

Wenn Frau Ackermann über gute Menschenkenntnis verfügt, was ja hier schon öfter geschrieben wurde, dann testet sie mit so einer Antwortmail deine Motivation. Der Test ergibt das Ergebnis, dass du sofort wieder Abstand vom kompletten Tierschutz nimmst und den Züchter mit den süßen Welpis besuchst. Du bist nicht die richtige Person für die Art von Tierschutz, die sie sich vorstellt. Ich kenne sie übrigens nicht persönlich und deshalb kann ich auch nur Vermutungen anstellen. 

Aber ich kenne genug andere Tierschützer, denen ihre Zeit zu schade wäre, Leute noch in Richtung Adoption statt Kauf zu überreden. 

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Sprocky

Ich habe richtig gelesen...eigentlich möchtest du einen Hund vom Züchter, du möchtest den Hund von Anfang an prägen und du glaubst, dass die Gefahr sehr hoch ist, dass Tierschutzhunde ein Trauma haben und sehr schwierig werden könnten. Das ist richtig.

 

Trotzdem hast du jetzt mal (aus einer Laune heraus?) eine Email in Richtung Tierschutz geschrieben, weil dir individuelle Mischlinge ja eigentlich auch ganz gut gefallen und die ersten Züchter eh einen schlechten Eindruck gemacht haben. Parallel warst und bist du in Kontakt mit einem anderen Züchter und hälst dir alles noch offen.

 

Nein, nicht aus einer Laune heraus! Mir gefallen Mischlinge sogar besser als Rassehunde - wie ich schon schrieb, mein Herz hängt eigentlich an Mischlingen. Da ich aber keine Vermehrer unterstützen will - was ja in den meisten Fällen die Konsequenz von "Mischling", aber "Welpe von klein auf behütet aufgewachsen und gut geprägt" wäre - bin  ich immer mal wieder auf den verschiedenen Tierschutzseiten unterwegs und schaue, ob da nicht doch ein Hund ist, wo mein Gefühl anspringt. Und dass die ersten Züchter einen "schlechten Eindruck" gemacht haben (was ich so übrigens nie geschrieben habe! im Gegenteil, sie haben prinzipiell einen sehr guten Eindruck gemacht - bis auf diese ausweichende Antwort bzgl. CECS; und da Gesundheit nunmal oberste Priorität für mich hat, habe ich einfach kein gutes Gefühl gehabt, dieser Züchterfamilie einen Hund abzunehmen, wenn sie sich scheinbar so sorglos bzgl. CECS zeigen), hat nichts damit zu tun, dass ich mich "hier und da" mal anderweitig umsehe. Das läuft die ganze Zeit schon parallel. Zu der Züchterin, mit der ich jetzt seit Monaten in Kontakt stehe, wäre ich ohnehin nächsten Samstag hingefahren - unabhängig von der Antwort von Frau Ackermann.

 

Wenn Frau Ackermann über gute Menschenkenntnis verfügt, was ja hier schon öfter geschrieben wurde, dann testet sie mit so einer Antwortmail deine Motivation.

 

Da könntest Du Recht haben. Ich glaube nach wie vor an ihre gute Hunde-/ Menschenkenntnis. Aber wie gesagt, ich empfinde es als Anmaßung, jemanden so flappsig anzugehen, den man im Grunde bis auf ein paar Zeilen nicht kennt. Und da habe ich dann auch keine große Lust, da mit ihr hin und her zu diskutieren, wenn jemand der Meinung ist, er habe ja jetzt ganz genau ein Bild von mir vor Augen. Es geht einfach auch um die Art und Weise der Absage. Es wäre ja ok gewesen, wenn sie ihren Eindruck, ich wüßte nicht, was ich will, vermittelt hätte, aber eben nicht in diesem Ton.

 

Der Test ergibt das Ergebnis, dass du sofort wieder Abstand vom kompletten Tierschutz nimmst und den Züchter mit den süßen Welpis besuchst. Du bist nicht die richtige Person für die Art von Tierschutz, die sie sich vorstellt. Ich kenne sie übrigens nicht persönlich und deshalb kann ich auch nur Vermutungen anstellen. 

Aber ich kenne genug andere Tierschützer, denen ihre Zeit zu schade wäre, Leute noch in Richtung Adoption statt Kauf zu überreden. 

 

Hier hast Du eben nicht ganz richtig gelesen. ich schrieb, dass ich e r s t m a l wieder Abstand vom Tierschutz nehmen möchte. Es ist ja wie gesagt nicht nur der Kontakt zur ihr, sondern sammle ich seit Monaten Eindrücke von den verschiedenen Stellen - und mein Eindruck ist, dass sich Tierschützer zu leicht dazu hinreißen lassen, Menschen abzuurteilen. Wie gesagt, der Plan mit dem Züchterbesuch ist unabhängig hiervon und steht schon seit Wochen fest. Ich bin übrigens nicht jemand, der nur auf "süße Welpis" aus ist. Ich vestehe oft sogar gar nicht, warum man die jetzt soooo süß findet. Ältere Hunde haben da einfach Charakter, eine ganz andere Ausstrahlung, gefallen mir insgesamt besser. Mir geht es beim Großziehen eines Welpen nicht um dessen süßes Aussehen. Klar, putzig sind die meisten, aber davon lasse ich mich nicht leiten.

Ich gehe da einfach viel nach Gefühl und unter den vielen, vielen Tierschutzhunden, die ich bislang im Internet ausfindig gemacht habe, waren genau zwei, die mich ansprachen, bei denen einfach etwas zu spüren gewesen ist. Einmal jetzt die "Rosa". Und am Anfang des Jahres eine 3jährige LM-positive Hündin. Als die Anzeige nicht mehr zu finden war, habe ich bei dem Verein einfach mal nachgefragt, ob sie vermittelt werden konnte und habe mich sehr gefreut, als dies bejaht wurde... Bei Welpen habe ich so ein Gespür noch nicht gehabt bislang - das mag aber eben daran liegen, dass Welpis ganz einfach unfertig sind und der Charakter sowie die damit verbundene Ausstrahlung noch nicht entwickelt ist.

 

Ich stimme wie gesagt sehr der Aussage zu, dass die Hunde es wert sind, entdeckt zu werden! Und vllt. wird es am Ende doch ein TS-Hund - das schließe ich nicht aus. Ich werde nun aber sehr viel vorsichtiger sein bei einem eventuellen Kontakt und mir alles dreimal überlegen. Zunächst kommt der Besuch bei der Züchterin nächstes Wochenende - das meine ich mit "erstmal Abstand" nehmen.

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Blöde Frage: 

es gibt sooooooooooooooooo viele tolle TS-Hunde, warum muss es unbedingt einer von Dort sein?

 

Nächstes TH, kennenlernen, verlieben ...

 

ps: Manchmal tut Kritik besonders weh, wenn irgendein passender Knopf damit gedrückt wird. Sonst würde man ja lächelnd über die "Fehleinschätzung" hinweg sehen können.

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  • 7 Monate später...
Patric Wöhler

Also,

ich muß an dieser Stelle für Steffi Ackermann eine Lanze brechen.

Sie bemüht sich um die Rettung von Hunden, und nicht um die Verbesserung der Lebensumstände von uns Menschen. Das tut sie meines Wissens mehr "ehrenhalber" als professionell.

Für mich ist klar, daß sie nicht auf jedes Weh und Ach von Interessenten Rücksicht nehmen kann. Wer also nicht bereit ist Kompromisse einzugehen, sollte es gleich lassen. Sie interessiert sich schon für die kommenden Lebensumstände Ihrer Schützlinge. Wenn sie einmal einen Transport organisiert hat, muß es zwingend ein Treffer werden. Alles andere wäre ein herber Rückschlag Ihrer Tätigkeit. Sie besitzt Hundesachverstand, Hund und Mensch sollten schon zusammen passen. Wankelmütige Interessenten seinen daran erinnert, wie verschieden und unumkehrbar unser eigener Nachwuchs ist.

Ich habe gut reden, habe auch schon einmal eine Hündin von Ihr genommen, mit der ich allerdings richtig Glück hatte. Meine Erfahrung ist, ich würde jederzeit einen TH-Hund oder ehemaligen Streuner einem Züchtertier vorziehen. Warum? Weil ein Straßenhund mit Sicherheit sozialisiert ist, er hat im Rudel gelebt! Ja, Streuner stinken, wenn sie kommen, sie haben ihre Macken, sie haben fürchterlich Hunger und danach noch fürchterlicheren Durchfall und sie haben fürchterliche Angst vor Spiegeln, Treppen, Tierärzten und, und, und... . Aber an dieser Stelle sollten wir Menschen Gutes tun und Ausdauer haben. Man wird belohnt, Hunde lernen schneller als Kinder. Gut eingelebte Hunde machen nichts kaputt, bellen wenig, beißen nicht, warum sollten sie auch. Herrchen und Frauchen werden es schon richten! Bei uns lebt mittlerweile bereits die zweite Schäfi-Seniorin. Und warum? Weil Steffi Ackermann seinerzeit gut ausgewählt hat und unser Leben mit der Schäferhündin Moyra bereichert hat.

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frlfanz

Wir haben einen Hund aus Spanien. Aber von einer anderen Vermittlung. Hier sind die Hunde meist bereits schon in Deutschland bei Pflegestellen untergebracht. Allein von Text und Bild wollte ich mich ehrlich gesagt auch nicht für einen Hund entscheiden.

Mittlerweile hatte ich auch das Vergnügen, andere Hunde dieser Orga zeitweise kennen zu lernen bzw. bei uns zu haben (bis zur endgültigen Vermittlung) und ich muss sagen: Es war gut, dass ich unseren Hund vorher kennen lernen konnte. Denn nicht bei allen sprang der Funken so sehr über wie bei unserer. Nicht falsch verstehen: Es waren bisher alle tolle Hunde mit Charakter. Mal ein etwas gewitzeres Exemplar, das innerhalb einer Woche im Zirkus auftreten hätte können, mal eine verängstigte einjährige, die zwar etwas doof, aber wirklich liebenswert und kuschlig war und nach einer Woche völlig aufging und von der anfänglichen Angst gar nichts mehr zu spüren war oder eine 7jährige, die als Zuchtmaschine diente und zum ersten Mal im Leben richtig liegen und schlafen konnte, die heute 11 Jahre ist und eine regelrechte Schmuseterroristin. Irgendwann wird dort einer dabei sein, der dann auch dauerhaft bei uns bleiben kann.

 

Unser Hund ist kein einfaches Exemplar. Sie ist ängstlich und jagt. Aber das hatte man von Anfang an schon vermutet. Nur nicht in diesem Ausmaß. Aber die Arbeit und Zeit lohnt! Wir empfinden solches Glück bei jedem Fortschritt, bei jedem mutigen Ankuscheln und nach jeder brenzligen Situation, in der sie noch vor Wochen den Rückzug gewählt hätte! Es ist eine Aufgabe, aber eine schöne. Man muss sich allerdings wirklich oft durchbeißen, hat ganz andere Konflikte innerhalb der Familie, muss Türen aushängen oder sonstwas tun. Manchmal ist man am Verzweifeln, weil ein Rückschlag so erscheint, als würde man wieder von vorne anfangen. Das kostet Kraft, ja.

Und man sollte dieses Thema "ich nehme einen Hund aus dem Ausland weil ich mich ja dann so viel besser fühle – blabla" für sich selbst ganz gezielt und ehrlich abwägen. Nimmt man solch ein Tier nun zu sich, weil man es sich gerne sagen hört, dass man einen armen Straßenhund vor der Tötung gerettet hat? Oder nimmt man einen Hund aus dem Tierschutz, weil man nicht noch ein Leben mehr auf dieser Welt verschwenden möchte? Liest man aus dem Satz "ich bin ein unsicherer Hund" wirklich das, was damit gemeint sein kann oder das, was man rauslesen möchte? Denn zwischen "unsicherem herumgucken zu Anfang ist doch normal" und "möglicher panischer Flucht und notwendige Sicherung mit Halsband und Sicherheitsgeschirr" ist ein meilenweiter Unterschied. Man muss sich dessen bewusst sein, dass ein Hund mit unbekanntem Vorleben (wenn auch jung) andere Reaktionen zeigen kann als ein von Geburt an sozialisierter Welpe, der vom verantwortungsvollen Züchter bereits in den ersten Wochen mit anderen Menschen, Kindern, Autos, Aufzügen und was einem da noch so einfällt konfrontiert wurde.

Ich stehe dem Thema Auslandstierschutz ziemlich kritisch gegenüber. Frau Ackermann sorgt sich ja offensichtlich sehr um die Situation vor Ort. Und das ist hart. Denn man hat nicht nur mit den Menschen, Behörden und Tötungen der jeweiligen Länder zu tun, sondern schlimmer noch – mit den anderen Tierschützern. Und davon gibt es oftmals welche, die das nicht in erster Linie den Tieren, sondern dem eigenen Ego und Seelenheil zuliebe machen. Gerade diese Tierschutz-Tussis (sorry) und ihre Geltungswut sind oftmals Gründe, warum Refugios geschlossen werden und Hunde wieder in den Tötungen landen, warum Gelder nicht sinnvoll verteilt oder eingesetzt werden und warum dann Menschen, die wirklich etwas bewegen wollen, entmutigt wieder aufgeben.

Zudem bin ich der Meinung, dass ein Hund, der autonom auf der Straße überleben musste und konnte, in einer städtischen Wohnung ohne anderen Hund durchaus fehl am Platze sein könnte. Auslandstierschutz sollte in erster Linie das Erbringen von Leistungen wie Kastrationen vor Ort und nicht das Verbringen von Tieren nach Deutschland sein.


EDIT: Trotzdem würde und werde ich weiterhin Kandidaten aus Spanien aufnehmen und bevorzugen. Auch wenn ich im letzten Absatz meine Zweifel dem System äußerte, bin ich dennoch der Meinung, dass man den Tieren, die sich dazu eignen, eine Chance auf ein gutes Leben bieten sollte.

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Also, das meiste ist gesagt, aber vorsichtshalber möchte ich dann doch noch drauf hinweisen, dass auch der Welpe vom ordentlichen Züchter nicht nur "selbst versaut" werden kann, sondern auch sein Wesen und seinen Charakter mitbringt (und die Prägung in den ersten Lebenswochen) - ich habe auch schon einen Haufen Menschen bei der Auswahl "ihres" Welpen begleitet ... die Auswahlkriterien erscheinen mir da recht strange

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