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Müssen alle Straßenhunde gerettet werden? - Gerd Schuster unterwegs


KleinEmma

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Fusselnase

 

Es geht ihm auch um die Frage, ob man wirklich allen Straßenhunden einen Gefallen damit tut, sie nach Deutschland (oder in andere Länder) zu karren und sie zu "retten".

 

 

Ich finde diese Frage schon blöd. Denn keiner behauptet das, gerade die Tierschützer, die tagtäglich mit solchen Hunden zu tun haben, nicht. Die sind doch froh, wenn es irgendwo eine friedlich lebende Population von Straßenhunden gibt. Und natürlich gibt es auch Hunde, die nicht zur Vermittlung nach Deutschland geeignet sind. Mag sein, dass es auch übereifrige Tierschützer gibt, die nichts Besseres zu tun haben als diese Hunde einzufangen, aber ich kenne die jedenfalls nicht.

 

Die Frage sollte eher sein: Welche Hunden brauchen Hilfe und welche nicht und wie kann diese Hilfe dann aussehen? Fakt ist, dass es von denen, die glücklich nach Detuschland vermittelt werden können, mehr als genug gibt.

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Grundsätzlich wäre es schön, wenn kein Hund auf der Straße leben müsste. Ich denke jeder Hund würde, wenn er die Wahl hätte sich lieber einen sicheren und geschützteren Lebensort aussuchen als die Straße. 

Das romantische Bild vom Leben auf der Straße ist Humbug - sowas würde auch keiner Obdachlosen unterstellen.

 

Das man Tieren aus dem Auslandstierschutz gern "Verhaltensstörungen" und "Schwierigkeiten mit Anpassung" an unsre Lebenswelt unterstellt ist nicht statistisch untermauert und deckt sich auch nicht mit den Erfahrungen seriöser Tierschützer wie etwa BrunoPet und Co. 

 

Es ist sicherlich utopisch zu glauben, man könne alle Straßenhunde einfach einsammeln, in D. und A. einem neuen Zuhause zuführen und das Problem wäre erledigt. Das geht nicht, sondern hier muss vor Ort ein Umdenken und eine Sensibilisierung kommen. Aber das ist nicht gleichbedeutend mit "Wir akzeptieren, das Hunde auf der Straße leben." Das ist nebenbei ein recht komplexes Thema mit vielen Ursachen und Gründen, und die liegen z.B. in Rumänien ganz anders als in Italien. Es gibt daher auch kein Patentrezept á Kastration und Ohrenmarke (beides nur Symptombehandlung im eigentlichen Sinne), sondern die regionalen Gründe für die Existenz von Straßenhunden müssen benannt und verändert werden. 

Und auch ist das Überführen von dortigen Straßenhunden nach D. und A. natürlich mit massiven Problemen behaftet - angefangen von fragwürdigen "Vereinen" und Geldmacherei bis hin zu einem Papiertiger mit Einfuhrregeln der EU, der sich toll anhört und doch nur ineffektiv ist. Gerade in diesem Bereich gibt es einen grausamen Dilettantismus.

 

Ich denke, in diesem Thema gibts keine einfache Lösung, und romantisierte Ansichten bringen nichts weiter.

 

so weit

Maico

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Vor kurzem habe ich einen Internetkurs über gestresste Hunde mitgemacht und es waren auch einige Hundehalter mit ehemaligen Straßenhunde dabei. Und die Trainerin meinte das ehemalige erwachsene Straßenhunde öfters Probleme mit ihren "neuen" Leben haben, besonders die in (Groß)städte leben.

 

 

 

Und wieviele Hunde haben GENERELL Stress in der Stadt? Auch die vom Züchter oder dt. Vermehrer?

Wieviele sind bei den "falschen Haltern"? Da ist es nicht Schuld ihrer Herkunft ...

 

Das Straßenleben wird gern (ähnlich den Cowboys) romantisiert.

Es ist hart, schmerzlich, tödlich.

Auch in Rumänien gibt es harte Winter mit Monaten voll Schnee und Eis ;-(

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Und wieviele Hunde haben GENERELL Stress in der Stadt? Auch die vom Züchter oder dt. Vermehrer?

 

 

Deswegen ist es wichtig, einen Welpen mit an die Stadt zu gewöhnen. Sollte eigentlich Aufgabe des Hundehalters sein, der den Wurschtel in der Prägungsphase bekommt.

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Meine Bondi wurde als Welpe von der Straße in Bukarest geholt, wo sie keine Überlebenschance gehabt hätte. Sie hat 2 1/2 Jahre im Shelter gelebt, ohne Chance, im eigenen Land vermittelt zu werden.

Sie ist ein so grundguter, lieber Hund, dass mir heute noch die Tränen in den Augen stehen wenn ich daran denke, dass dieses tolle Wesen ohne mich vielleicht noch immer dort unter freiem Himmel hocken würde. Ich hatte noch nie einen Hund, der so sehr mit mir verbunden ist, dessen Augen so viel von Liebe und Dankbarkeit

sprechen können, der sich aber trotzdem seine Eigenständigkeit bewahrt hat.

Nein, wir müssen und können nicht alle Straßenhunde retten, kastrieren halte ich auch für die bessere Lösung, solange es keine Menschen gibt, die diese armen Seelen jagen, vergiften, erschlagen und vergasen.

Aber ich bin froh, dass ich zwei von der Straße geholt habe - meine Bondi und einen Hund, der ihren Platz im Shelter einnehmen konnte und eine Chance zur Vermittlung bekommt.

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Fusselnase

Hunde können unheimlich viel leisten, wenn sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihrem Besitzer haben. Und dabei glücklich sein! Und dann ist es auch egal, ob sie in der Stadt wohnen oder auf dem Land.

Sie müssen nur die richtigen Wesenszüge haben. Bei sehr scheuen oder deprivierten Hunden wird das schwierig, aber man kann nun wirklich nicht sagen, dass Straßenhunde/Tierheimhunde (was ja oft ein und dasselbe ist) die nicht mitbringen. Im Gegenteil, die kennen doch viel mehr (Straßenverkehr, Lärm, Menschen etc.) als Hunde, die nur eingesperrt waren. Und die können das durchaus auch leisten (s. Feli).

 

Also wirklich, ich möchte in solchen Fällen immer meine Hunde einpacken und sie diesem Menschen unter die Nase halten. Am liebsten auch die, die nicht mehr leben - wie cool die waren!

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Wie Maico schon geschrieben hat - generell wäre es super und ideal, wenn kein Hund auf der Strasse leben müsste. Leider sind wir von diesem Ideal meilenweit entfernt. Eine romantische Vorstellung habe ich davon auch nicht, aber bevor die TH (hier bei uns) voll und voller werden (was für die Tiere z.T. mehr Stress bedeuten kann), dann lieber auf der Strasse belassen. Medizinische Versorgung etc. vorausgesetzt. So das Ideal.

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Fusselnase

Die Tierheim hier nehmen doch in der Regel gut vermittelbare Hunde auf, oder? Und ich nehme an, dass die dann eher aus Sheltern kommen und nicht direkt von der Straße. Daher bekomme ich die Verbindung gerade nicht so ganz hin.

 

Das Ideal ist für mich, dass es keine Hunde mehr auf den Straßen gibt!

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..um mal konkreter zu werden, hier ein Video:

 

https://www.facebook.com/157451844324843/videos/vb.157451844324843/949473865122633/?type=3&theater

 

Für ihn ist das ein nicht rettenswerter Hund, bzw. ein glücklicher Straßenhund, der in Freiheit lebt.

 

Für mich ist das ein Hund, der wahrscheinlich schon mal nen Zusammenstoß mit nem Auto hatte, Schmerzen hat, Juckreiz, dünn ist und sich nach Nähe sehnt. Mir tut der Anblick leid, Gerd Schuster nicht. Ich denke, dieser Hund wird nicht alt werden. 

So schaut jeder durch seine eigene Brille.

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Fusselnase

Ja, das sehe ich auch so! Man müsste vielleicht noch wissen, ob der Hund allein lebt oder in einer Gruppe und wie er sich da verhält, aber diese Sequenz sagt mir auch eher, dass er Anschluss sucht.

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