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Zwergpinscher mit Kontroll- und Dominanzproblemen


Puzi

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Hallo zusammen,

wie haben einen 2-jährigem Zwergpinscher, den wir mit 8 Wochen bekommen haben. Ein lieber Kerl und gleichzeitig Powerbündel. Der perfekte Hund für uns.

Bis er 1,5 Jahre alt war konnte ich ihn immer mit in die Arbeit nehmen. Aufgrund eines Jobwechsels ist das jetzt nicht mehr möglich. Er bleibt also bei uns zu Hause, während wir in der Arbeit sind. Wir gehen um 8 und kommen um halb 5 wieder. Damit er trotzdem genug Abwechslung hat ist er von 10:30 bis 14:30 mit einem Gassiservice unterwegs. Er benimmt sich super, folgt und ist nicht auffällig. Morgens vor und Abends nach der Arbeit sind wir ca. 20 Minuten unterwegs. So viel zum Tagesablauf...

Wir haben leider ein paar kleine Probleme die ich mir nicht erklären kann.

Kontrolle zu Hause?

Wenn wir zu Hause sind hat er die Angewohnheit alles zu beobachten. Gehe ich ins Bad, dann folgt er mir. Gehe ich in die Küche, dann beobachtet er mich von seinem Platz. Will ich auf die Terasse, dann ist er der erste der an der Tür steht. Abends auf der Couch legt er seinen Kopf auf den Rand um zu "fragen" ob er auch hoch kann.

Es gibt aber auch Tage an denen er sich selbst beschäftigt oder einfach mal nur in der Sonne liegt.

Trennungsangst?

Wir haben ihn schon oft alleine gefilmt. Es gibt Tage an denen er ohne Probleme die Zeit bis zur Betreuung und auch danach alleine bleibt. Dann gibt es aber auch wieder Tage an denen er überhaupt nicht will und heult wie ein Wolf. Dabei stellt er sich auf die Couch, heult, beobachtet und wieder heult und irgendwann auch wieder auf seinen Platz geht und schläft. Wir haben jetzt Probleme mit den Nachbarn, da sie Home Office machen und es partout nicht dulden wollen, dass er vielleicht mal ausflippt.

Angst/Dominanz beim Spazieren?

Wenn wir ohne Leine Gassi sind kann ich beobachten, dass er bei vielen großen Hunden sehr aggressiv reagiert. Er geht erst hin und stellt dann relativ schnell den Kamm auf, Rute zwischen den Beinen, flätschende Zähne und schnell verjagen - von ignorieren keine Spur. Ich gehe eigentlich immer weiter, wenn das passiert.

Jüngere Welpen werden sehr schnell zurecht gewiesen, sollten sie etwas stürmisch sein. Er stellt sich auf deren Rücken, ich unterbinde das.

Ältere Hunde in seiner Größe sind kein Problem, hier wird gelaufen und gespielt ohne Ende und ohne Probleme. Hier dreht er ordentlich auf und läuft was das Zeug hält.

Vorsichtig bei anderen Menschen?

Bei fremden Menschen ist er erst einmal unsicher und lässt sich nicht anfassen. Erst nach ein paar Minuten kann er Vertrauen fassen und sich streicheln lassen. Dann aber richtig ausgiebig.

Grundsätzlich kann ich sagen, dass er draußen sehr auf mich fixiert ist, auch ohne Leine. Wenn ich weiter gehe, folgt er mir anstandslos. Situationen mit Vögel, Katzen etc. kann ich nur unterbinden, wenn er nicht zu weit weg ist. An der Leine läuft er eigentlich auch ganz gut, man muss ihm zu Beginn die entsprechenden Signale geben, dann entspannt er sich sehr schnell.

Wenn ich diese ganzen Situationen kombinieren möchte, komme ich auf keinen grünen Zweig. Ist er nun dominant oder ängstlich? Wo muss hier angesetzt werden?

Ich freue mich auf eure Einschätzungen!

Danke und liebe Grüße

Sandra

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Hallo Sandra,

 

hat dein Hund diese Verhaltensweisen von Anfang an gezeigt, oder erst als du deine Arbeitsstelle gewechselt hast?

Das konnte ich nicht so richtig herauslesen.

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Ich unterstelle mal, er wurde vorher verhätschelt und war der "kleine Prinz". Nun ticken die Uhren anders und das passt ihm halt nicht. Mit eurem von mir mal  unterstellten schlechten Gewissen, wird er wiederum verhätschelt. Das nutzt er eben mal so aus.

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Hi Michelle,

die Punkte alleine bleiben und Dominanz bei größeren Hunden und Welpen haben wir erst seit dem Jobwechsel. Das verfolgen bzw. beobachten hat er eigentlich schon immer gemacht.

Hi Gerhard,

im Leben gibt es viele Veränderungen und manches kann einfach nicht geplant werden. Der Jobwechsel war so ein Fall. Ich finde es total schade, dass ich ihn nicht mitnehmen kann, daher die Alternative mit dem Gassiservice. Ein schlechtes Gewissen habe ich eigentlich nicht, ich würde sogar sagen, dass er dadurch noch mehr Abwechslung hat als ohne.. Leider komme ich nicht mit den genannten Problemen zurecht und brauche daher Hilfe und Trainingsansätze... Das mit dem Prinz stimmt :-)

Daaaanke :-)

Lg, Sandra

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dass er bei vielen großen Hunden sehr aggressiv reagiert. Er geht erst hin und stellt dann relativ schnell den Kamm auf, Rute zwischen den Beinen, flätschende Zähne und schnell verjagen

Dominanz bei größeren Hunden

Das ist mMn keine Dominanz /Dominanzaggression, wenn er die Rute zwischen den Beinen hat, sondern die Strategie "Angriff als Verteidigung", haben viele (Klein-)Hunde drauf, weil meist erfolgreich.

Ursache ist meistens Unsicherheit, Furcht, Unerfahrenheit im Umgang mit andere (fremden) Hunden, Ziel des Verhaltens ist, sich den anderen vom Leib zu halten.

Wie verhält er sich beim Gassiservice? Sind andere Hunde dabei? Sind die 4 Stunden unterwegs?

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Hallo Sandra,

 

zuersteinmal würde ich dir raten, deinem Hund nicht zu erlauben dir in alle Zimmer zu folgen. Wenn er Trennungsangst haben sollte, dann kann er zu Hause schon mal lernen, dass es nicht schlimm ist von dir getrennt zu sein. Lass ihn immer wieder ein paar Momente alleine, indem du in ein anderes Zimmer gehst und dir Tür zügig hinter dir schließt. Komme erst zurück wenn dein Hund ruhig ist und begrüße ihn nicht. Schließlich soll er ja verstehen, dass es nichts schlimmes oder außergewöhliches ist mal allein zu sein. Fiept und bellt er hinter der Tür, musst du eisern bleiben. Allerdings solltest du gerade am Anfang nicht zu lange fortbleiben, dein Hund soll ja nicht gestresst werden und dein Weggehen als etwas schlimmes auffassen.

Er sollte auch genügend Möglichkeiten besitzen, sich alleine zu beschäftigen. Kauspielzeuge oder Leckerliebälle eignen sich gut dafür.

Solltest du ein bestimmtes "Weggeh-Ritual" haben, solltest du dir etwas anderes angewöhnen, wenn das möglich ist. Beim Verlassen des Hauses musst du einfach gehen und solltest sämtliche Verabschiedungsgrüße lassen.

 

Nach deinen Erzählungen würde ich darauf tippen, dass dein Hund eher nervös und ängstlich ist. Bei großen Hunden fühlt er sich anscheinend bedroht und bauscht sich auf. A la "Angriff ist die beste Verteidigung" "Greif mich ja nicht an ich bin gefährlich!". Dein Hund muss auch in solchen Situationen lernen, dass ihm nichts passiert und andere Hund okay sind.

Mein Tipp hier wäre, dass du ihn jedesmal belohnst, wenn er ohne Theater einem anderen Hund begegnet. Macht er Theater ziehst du ihn sofort weg und es gibt nichts. Das würde ich solange machen, bis er sich zusammereißen kann und auch bei diesem Hund ein Leckerlie (oder verbales Lob) bekommt.

 

In meiner Hundeschule gab es auch mal einen kleinen Hund, der sich sehr aufgepuscht hat und alle Hunde "angemacht hat". Bei meiner Hündin hatte er damit sehr großen Erfolg, da sie beim ersten Mal furchtbar erschrocken ist. Von da an, konnte ich mit ihr kaum an dem Hund vorbeilaufen. Echt lächerlich auf der einen Seite, meine Hündin war mehr als doppelt so groß. Daraufhin nahm mein Hundetrainer diesen Hund und lief mit ihm sehr zügig auf einen großen Pudel zu, den er auch angeknurrt hatte. Plötzlich war der kleine Hund lahmfromm und froh als er zu seinem Besitzer zurückkonnte.

 

Von den Tipps oben abgesehen würde ich dir unbedingt empfehlen, eine gute Hundeschule aufzusuchen. Die können dir noch bessere Tipps und Tricks verraten und deinen Hund einschätzen. Meine Tipps von oben solltest du aber unbedingt vorher mit einem Profi absprechen, die haben zwar mir geholfen, aber es ist ja nicht sicher ob das bei anderen Hundne auch so funktioniert.

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Gast Fangmich

Ich finde es gut, dass Du Dir über den Wechsel von "Immer dabei" zu " Neuerdings nicht mehr" eine Lösung überlegt hast.

 

Jetzt ist die Frage: Was hat sich tatsächlich für den Hund verändert?

 

Einiges hast Du selbst schon analysiert und ich schreibe dazu nur mal in puncto Alleinebleiben:

 

Mein derzeitiger Hund hält sich auch gerne in meiner Nähe auf. Mich stört das nicht.

 

Es sollte allerdings auch ohne großes Gewese möglich sein, dass der Hund bei Deinen Alltagsdingen in Haus/Wohnung für sich bleiben kann.

 

Bisher haben das alle akzeptiert...(ich habe auch Ausnahmen kennengelernt, aber das ist nunmal, wie der Begriff schon sagt, nicht die Regel)

 

Da wäre schonmal ein Ansatzpunkt, wenn das bei Euch nicht ohne Schwierigkeiten darstellbar ist. Einfach schrittweise einführen, wenn das bisher nicht erfolgt ist. Kein grosses Tam - Tam - einfach langsam einführen.

 

Ist jetzt nur eine Stellung zu einem Teil Deiner Fragen. 

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Deinem Hund fehlt etwas elementares und zwar Familienanschluss. Er ist 8,5 Stunden am Tag ohne euch, dann müsst ihr noch einkaufen usw... Das bedeutet aber auch das ihr die Zeit die ihr dann zusammen noch habt wirklich effektiv nutzen müsst.

 

Das mit dem Hundesitter ist eine super Sache, aber er ist eben nicht die Familie.

 

 

Kontrolle zu Hause?
Wenn wir zu Hause sind hat er die Angewohnheit alles zu beobachten. Gehe ich ins Bad, dann folgt er mir. Gehe ich in die Küche, dann beobachtet er mich von seinem Platz. Will ich auf die Terasse, dann ist er der erste der an der Tür steht. Abends auf der Couch legt er seinen Kopf auf den Rand um zu "fragen" ob er auch hoch kann.
Darf er denn dann auch hoch und Körperkontakt haben? Oder legst du dich dann zu ihm auf den Boden?

Trennungsangst?
Wir haben ihn schon oft alleine gefilmt. Es gibt Tage an denen er ohne Probleme die Zeit bis zur Betreuung und auch danach alleine bleibt. Dann gibt es aber auch wieder Tage an denen er überhaupt nicht will und heult wie ein Wolf. Dabei stellt er sich auf die Couch, heult, beobachtet und wieder heult und irgendwann auch wieder auf seinen Platz geht und schläft. Wir haben jetzt Probleme mit den Nachbarn, da sie Home Office machen und es partout nicht dulden wollen, dass er vielleicht mal ausflippt.

Vielleicht war an den Tagen vorher was anders, wenn er sich so benimmt. Hattet ihr vielleicht am Tag vorher weniger Zeit euch zuhause mit ihm zu beschäftigen?

Angst/Dominanz beim Spazieren?
Wenn wir ohne Leine Gassi sind kann ich beobachten, dass er bei vielen großen Hunden sehr aggressiv reagiert. Er geht erst hin und stellt dann relativ schnell den Kamm auf, Rute zwischen den Beinen, flätschende Zähne und schnell verjagen - von ignorieren keine Spur. Ich gehe eigentlich immer weiter, wenn das passiert.

Warum? Wieso hilfst du deinem Hund denn nicht? Er ist ja rassebedingt eh schon nicht der größte und soll dann noch die Situationen mit allen Außenreizen und Hunden alleine managen? Ich glaube nicht das er dominant ist! Ich glaube er hat irgendwann mal gelernt das Mutti ihm nicht hilft und das diese Art damit umzugehen ihm den gewünschten Effekt bringt. Er wird in Ruhe gelassen. Dennoch hat ein Hund dann einen Konflikt und den kann er nur lösen wenn du ihm hilfst und dich darum kümmerst das nicht Hinz und Kunz zu ihm hin kommen.

Jüngere Welpen werden sehr schnell zurecht gewiesen, sollten sie etwas stürmisch sein. Er stellt sich auf deren Rücken, ich unterbinde das.
Unterbinde nicht das Verhalten, sondern das diese Welpen überhaupt an ihn ran kommen. Er sollte garnicht in die Lage kommen handeln zu müssen.

Ältere Hunde in seiner Größe sind kein Problem, hier wird gelaufen und gespielt ohne Ende und ohne Probleme. Hier dreht er ordentlich auf und läuft was das Zeug hält.

Wenn er so stark aufdreht und nur rennt, dann klingt das (mit dem Wissen um das vorher geschriebene) nicht nach Spiel. Das klingt nach ordentlich Stress.

Wenn ich diese ganzen Situationen kombinieren möchte, komme ich auf keinen grünen Zweig. Ist er nun dominant oder ängstlich? Wo muss hier angesetzt werden?

Vom Geschriebenen her würde ich sagen: Weder, noch. Der Hund scheint einfach nicht zu wissen das du auch handeln kannst und für ihn da bist. Ich würde sagen das da Führung fehlt. Führung im Sinne von: Ich bin für dich da wenn du mich brauchst, ich helfe dir aus Situationen raus und sorge dafür das andere Situationen garnicht entstehen.

Ich freue mich auf eure Einschätzungen!
Danke und liebe Grüße
Sandra

Das Ganze natürlich nur auf Basis dessen was ich lesen konnte. Ohne euch zu kennen und ohne Bestehen auf Richtigkeit.

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Hallo!

 

Ich kenn mich zugegebenermaßen nicht so gut aus und suche hier selbst Rat. Dabei bin ich über deinen Beitrag gestolpert. Ich seh das genauso wie BarneySt, deinem Hund scheint es an Familienzugehörigkeit zu fehlen und vielleicht fühlt er sich auch sonst etwas unterfordert. Die Sache ist doch, dass ein intelligenter Hund, auch meistens sehr sensibel ist. Und wenn du gerade so ein Exemplar hast, kann es sein, dass er viel mehr gefordert und gefördert werden muss, als du es ihm gerade ermöglichen kannst. Es kann auch sein, dass er dir im Haus folgt, weil er einfach bei dir bleiben möchte. Ich habe mal gelesen, dass gerade dieses Folgen nur dann auch tatsächlich als Kontrolle gelesen werden sollte, wenn er auch gewisse andere Verhaltensweisen an den Tag legt, die ebenfalls auf Kontrolle abzielen. Wenn er es gewohnt war immer bei dir zu sein, langweilt er sich wahrscheinlich nun den ganzen Tag alleline zu Hause und findet dich super spannend, wenn du da bist.

Was genau macht denn dein Gassigeh-Service mit dem Hund, weißt du das? Es ist ja wahrscheinlich auch ein Unterschied, ob man den Hund nur kurz abholt, ihn seine Geschäfte verrichten lässt und wieder in der Wohnung abläd. Und das mit der Aggression.. Hmm.. Davonausgegangen, dass er nicht ausgelastet ist, kann sich Frustration anstauen, die sich eben auf genau diese Weise entläd. Ausgeglichene Hunde haben in der Regel auch keine Aggressionsprobleme.

 

Ich glaube, dass ein Hund sich am Besten selbstständig beschäftigen kann, wenn er auch ansonsten gut körperlich ausgelastet ist. Nach einem langem Spaziergang, in der er viel Energie aufgebraucht hatte, fällt es wahrscheinlich leichter. Vermutlich sind wir Menschen da nicht mal so unähnlich. Mir zumindest fällt es auch leichter mich zu entspannen, wenn ich davor auch tatsächlich was gemacht habe.

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