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Mal wieder kränkelnde Rassen


Gast

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Habe ich von meiner Tierarzt-Schwägerin bekommen,mit einigen Fotos eines überaus faltigen, weißen, kleinen Hundes. Der Text und die Bilder kursieren auch im Intenet und auf Facebook.

"Das ist der arme kleine Mumpitz,

das"Abfallprodukt" von Hundevermehrern aus Ungarn. Offiziell ist er eine englische Bulldogge... Leider ist ist er ein lieber kleiner Hund, der vor lauter Falten im Gesicht nichts sieht, kaum was riecht. Seine Hüftpfannen sind kaum ausgebildet, weshalb seine rechte Hüfte bereits ausgekugelt ist...
Seine Luftröhre ist zu eng für seinen Körper und er hat zahlreiche Allergien...
Wir als Praxis sind nicht gegen die Zucht von Rassehunden, wir unterstützen viele seriöse Züchter. ABER die Gesundheit der Tiere sollte immer an erster Stelle stehen. Bestimmte Rassen sollten in der Form, in der sie hauptsächlich existieren, nicht weiter gezüchtet werden, da zu viele gesundheitliche Einschränkungen mit den "Rassestandards" einhergehen. 
Wir geben alles tiermedizinisch Mögliche, um Mumpitz ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Zahlreiche Operationen stehen an. Er ist sehr tapfer und lebensfroh, deshalb hoffen wir sehr, dass er alles gut übersteht!!!

Bitte machen Sie sich vor dem Welpenkauf Gedanken über Rasse und Gesundheit des Hundes. Nehmen Sie bitte nur Hunde aus dem Tierschutz oder von seriösen Züchtern. Solange der Preis und der aktuelle Trend den Hundemarkt bestimmen, werden immer Tiere leiden, so wie Mumpitz!"

Der Text wurde formuliert von der Tierarztpraxis Düsselpfoten und ich bin total der gleichen Meinung.

Wie steht Ihr dazu, sollen weiter um jeden Preis, den ja nur die Hunde zahlen, auch offenkundig kränkliche Rassen gezüchtet werden?

 

 

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Fusselnase

Ein vernünftig denkender Mensch kann doch gar nicht anderer Meinung sein.

 

edit: Ich habe noch mehr geschrieben, aber ich stammel nur rum und überlasse lieber denen das Feld, die Ahnung haben. ;)

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GuidoFranz

Finde ich sehr gut formuliert. Kein Haudrauf Kommentar, sondern differenziert.

Sehe es wie Fusselnase.

Bin mittlerweile auch von den Plattnasen weggekommen , auch wenn der Boston Terrier noch mit die gesündeste Plattnase ist.

Solange die aber keine richtige nase und vor allem keine Rute haben, kommt hier keiner mehr ins Haus.

Die englischen Bulldoggen haben hier doch soweit ich weiß nicht mal mehr nen Rasseclub. Da wurde viel Schindluder getrieben. :(

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Ich hab zwar auch keine Ahnung, aber von mir aus könnte man viele Rassen aussterben lassen. Mir persönlich liegt dieses Rassedenken nach Äußerlichkeit und "Adelsgeschlecht" nicht, und mein Hund muss auch nicht als XY erkannt werden. Im Grunde sind auch die einfach nur Mischlinge.

 

Welche Rassen gibt es eigentlich die Äußerlichkeiten als Standard ziemlich freilassen?

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Flusentrude

 

Welche Rassen gibt es eigentlich die Äußerlichkeiten als Standard ziemlich freilassen?

Ich glaube,bestimmte Hütehunde (altdeutsche?) - vielleicht hat hier aber jemand mehr Ahnung.

 

Besonders schlimm finde ich in Anzeigen bei Plattnasenhunden immer den Zusatz "frei atmend".Sollten nicht das zumindestens alle Hunde dürfen?

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Fusselnase

Sehe es wie Fusselnase.

 

 

OK, jetzt muss ich´s doch schreiben ;) . Ich glaube, das Problem ist, dass es kaum Rassen gibt, die als vollkommen gesund gelten, zumindest was rassespezifische Krankheiten angeht. Zumindest bekommt man den Eindruck, wenn jemand nach einer Rasse sucht, die als besonders gesund und robust gilt. Da würde nicht viel über bleiben, denke ich, wobei es sicher große Unterschiede im Ausmaß gibt.

 

Aber eine Forderung, bestimmte Rassen nicht mehr zu züchten, wäre unrealistisch, da die Rasseliebhaber enorm an "ihrer" Rasse hängen (deshalb finde ich es auch sehr bemerkenswert, was Cathleen geschrieben hat. Und eine Bekannte von mir sagt Ähnliches von ihrer absoluten Lieblingsrasse, dem Dobermann). Ich denke, die Bestrebungen sollten eher in die Richtung gehen, die Rassen  gesünder zu züchten. An dem Punkt bin ich aber ausgestiegen, weil es gut sein kann, dass das Unsinn ist, weil ebenso unrealistisch o.ä.

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Ich denke, die Bestrebungen sollten eher in die Richtung gehen, die Rassen  gesünder zu züchten. An dem Punkt bin ich aber ausgestiegen, weil es gut sein kann, dass das Unsinn ist, weil ebenso unrealistisch o.ä.

 

Und wenn man dann einen (zumindest äußerlich) vermeintlich gesünderen Hund hat, wird man belächelt, weil dieser nicht dem Rassestandard entsprechen würde. 

 

Wenn man dann aber den Rassestandard liest, sind beide Hunde genau "Rassestandard".

 

Beispiele habe ich hier oft genug gezeigt :)

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GuidoFranz

Ich denke bei ganz ganz vielen Rassen kommt man um Fremdeinkreuzungen fast gar nicht mehr rum.

Mittlerweile werden ja einige Züchter wach und testen ihre Tiere auf wesentlich mehr Krankheiten als früher und legen sich selbst auch Deckaktbegrenzungen auf um erst mal die Nachzucht des eigenen Rüden bewerten zu können BEVOR er X Nachkommen hat.

Das sind Wege in die richtige Richtung.

Aktuell lebt ja hier ein American Hairless Terrier, diese Rasse ist noch im Anerkennungsverfahren. Die Züchter achten aber bei dieser sehr jungen Rasse ganz besonders auf Outcross Verpaarungen. Sie haben aus der Vergangenheit gelernt , was bei anderen Rassen passiert ist und setzen den Standard nicht über die Gesundheit. Klar sehen die Hunde sich trotzdem ähnlich, aber es fängt schon an, dass die bei den Ohren sehr kulant sind. GEwünscht ist zwar ein Stehohr, aber auch Rosenohren und Hängeohren sind erlaubt und werden auch eingesetzt in der Zucht, einfach um den Genpool so groß wie möglich zu halten und die Rasse somit gesund zu erhalten. Von meiner Züchterin gibt's auch eine Gesundheitsgarantie für Erbkrankheiten (PLL, PL, etc), Hat der Hund den man kauft eine Erbkrankheit, erstattet sie die TA Kosten. Ihr geht Gesundheit und Wesen über alles und ihre Nachzucht bestätigt das einfach.

Wenn (utopisch gedacht) mal jeder Welpenkäufer auf sowas achten würde und auf die Optik scheißt, würde die Nachfrage das Problem regeln ;) Aaaaaber nein solange Leute sogar das doppelte für einen Welpen ausgeben nur weil der eine ach so seltene (oftmals nicht mal anerkannte)Farbe hat....

Ja Kerstin es gehört doch Selbstreflektion dazu, sich von "seiner" Rasse abzuwenden , weil man erkennt, dass das was die Rasse repräsentiert , gegen die Ethik verstößt und die Hunde beeintröchtigt sind. Und dazu gehört auch, dass man sich selbst ohrfeigen möchte, weil man lange was anderes geglaubt hat. Klar muss ich mich rechtfertigen weil ich von Plattnase zu Nackthund umgestiegen bin und jetzt einige meinen , ja ist ja wie Pest und Cholera. Tja Karl Heinz war bisher beim Tierarzt zum Impfen und weil er einen Abszess hatte (was bei jedem Lebewesen vorkommen kann). Er rennt wie ein Irrer, hat ein Mega Wesen, und bekommt halt im Winter nen Jäckchen an, so wie viele Hunde ohne Unterwolle.

Er hat keine Beeinträchtigung dadurch schon gar keine Gesundheitliche. Vor mir kann ich es verantworten und dann sollen andere meinen was sie wollen.

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Welche Rassen gibt es eigentlich die Äußerlichkeiten als Standard ziemlich freilassen?

Tja, da fällt mir auch nicht viel zu ein. Die Border-Collie-Leute der Arbeitshunde scheren sich einen Schmutz

um das Aussehen ihrer Hunde. Die müssen nur hüten können, da kenne ich eine sehr taugliche Hündin,

bei der vor Urzeiten mal ein Working-Bearded-Collie mitgemischt hat, und die deshalb rauhaarig ist,

aber dennoch ISDS-Papiere hat. Die ABCD die diese BCs vertritt, hat sich ja vom VDH gelöst.

 

Aber ansonsten wüsste ich auch keine Rasse die einen weit gefassten Standard formuliert bekommen hätte.

 

Ich weiß auch nicht, wer nun richtig Ahnung von der Rassehundezucht, der Hunde-Gesundheit und dem richtigen Weg hat,

aber oft nützt es ja, wenn man imerhin weiß, wie es nicht gehen kann.

 

Ich habe mich, gar nicht lange her, mit einem Züchter Berner Sennenhunde unterhalten, den ich befragt habe,

weshalb man die arg kurze Lebensdauer dieser Hunde nicht verlängern könne, worauf er reflexartig darauf hinwies,

dass Australian Cattle Dogs, wie ich einen halte, ja unter Taubheit und was weiß ich noch leiden würden.

Solch bescheuerte Atworten, die überhaupt nichts mit dem angeschnittenen Thema zu tun haben, bekommt man ganz oft zu hören,

wenn man nach Missständen fragt.

Als wenn eine Krankheit eine andere rechtfertigen würde.

Auf die sehr gute Kontolle der Augenkrankheiten, die bei den meisten Hütehunden vorkommen können, habe ich nicht hingeweisen.

Und natürlich bekam ich zu hören, dass man ja alles mögliche tun würde, um wieder gesunde Berner zu bekommen.

Wie genau dieses "Alles" aussieht, hat er aber nicht gesagt.

Ich habe dann mal gefragt, ob es denn eine Datenbank mit Informationen über Linien und darin vorkommende Krankheiten gäbe,

und er hat mich angeguckt, als hätte ich auf den Tisch gepinkelt. "Nein, wer soll denn sowas machen, vieeel zu aufwendig."

Das ist natürlich Stuss, ich habe einen Freund, der hat Spaß an solchen Recherchen ohne dass er Züchter oder Funktionär oder sowas ist. Der hat mir die Papiere meines Border Collies bis in die x-te Generation geschickt, mit allen Erfolgen und abgelegten Prüfungen der Vorfahren, und hat mich gefragt, ob er noch weiter zurück gehen solle. Ich habe dankend abgelehnt, denn das waren ausgedruckt schon 16 Seiten. Lang lebe das I-Net, nur dadurch ist solch ein Informations-Input möglich. Skandinavische BC-Züchter haben sich seiner Datenbank bedient. So habe ich auch erfahren dürfen, dass in den Papieren des BC einer befreundeten Trainerin 71 mal der einflussreiche Rüde "Wiston Cap" auftaucht. Natürlich VIEL zu oft.

 

Ich denke, dass ein ganz schlimmer Konservatismus in der Hundezucht positive Veränderungen aufhält. Mal die ganz engen Grenzen des Exterieurs drastisch erweitern, würde sicher helfen.

 

Foto von Christine Reiner

 

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Das Problem ist nicht die Rassehundezucht an sich, sondern die völlig blinde "Übertypisierung", die sich quer durch alle Rassen zieht.

Besonders da, wo nicht mehr auf Funktionalität selektiert wird, sondern lediglich ein optisches Merkmal und vielleicht noch "gutes Sozialverhalten" in den Fokus rückt.

Die Zuchtauswahl leidet ganz erheblich an diesem Irrsinn.

 

Zudem muss ich feststellen, dass die meisten Züchter überhaupt keine Ahnung von Anatomie, Physiologie und stimmigen Bewegungsabläufen haben.

Das zieht sich auch durch alle Rassen - und dabei reden wir noch nicht mal von einem einzelnen Merkmal (platte Nase, krummer Schädel), sondern von Basics, die jeder Hund mit Leichtigkeit mitbringen sollte.
 

Schaut man sich Videos von Zuchtschauen an (oder Gott bewahre live auf einer Ausstellung), wie da die Hunde durch den Ring laufen, wird einem eigentlich schlecht. Kein Raumgriff, nur kleine Nähmaschinen, die aufgrund ihrer Anatomie nicht richtig laufen können.

Wir reden von Hunden! Mein Gott...

 

 

So lange man sich also züchterischer seits damit zufrieden gibt, dass Tiere produziert werden, die von ihren anatomischen Grundvoraussetzungen schon so schlecht sind und dennoch auf Ausstellungen ein BOB erhalten, braucht man sich über Übertypisierung einzelner Merkmale kaum wundern.

 

90% der Züchter fehlt Basiswissen. Und selbst wenn mal einer dabei ist, der wirklich Ahnung hat und tolle Hunde produziert: auf der nächsten Ausstellung steht ein verblödeter und "gekaufter" Richter im Ring und du siehst zu, wie so ein laufunfähiges, plattnasiges Frettchen aufs Treppchen gehoben wird.

Ein Kampf gegen Windmühlen. 

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