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"fauler" Ridgeback?


gast

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Ich weiß, das Thema ist ja schon durch

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Was ein Brummer

 

Bloodhounds sind durchaus groß, bzw können es sein. Der Bloodi meiner Freundin wiegt 40kg bei absolut keinem Gramm zu viel. Moment, hab ein Bild hier irgendwo...

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Gast Fangmich

Boah - ist der chic!!

 

Also nicht, dass jetzt jemand denkt, dass es Usus wäre, Bloodhounds in RR einzukreuzen  :) ... wäre mir zumindest neu und der Sinn erschlösse (?) sich mir nun auch nicht und zur Förderung von Höhenwachstum wären andere Rassen besser geeignet...

 

Warum der Italiener nun so übers Ziel hinausgeschossen ist, weiss ich natürlich nicht.

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Nebelfrei

Ich kenne nur zwei Ridgebacks, ein m und eine w, die sind auch nicht sehr gross, vielleicht wie Goldies, aber drahtiger.

Beide ziemlich "taub" bzw stur, harmlos, freundlich, aber Jäger wenn die HH nicht aufpassen, der m vor allem ein Mauser, wenn der budelt hört er gar nichts mehr.

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Echt interessant, aber nach allem, was ihr berichtet, gehört der RR wohl auf die Liste "schön anzusehen, aber muss ich nicht haben" :)

Und der Bloodhound ist wirklich chic (und schlanker als unser RR hier).

Nun muss ich sagen, dass ich hier auch oft Labbis im Rotti-Format sehe, die Tendenz zum big is beautyful gibt es hier auf jeden Fall (und big meint Groß, nicht (nur) dick)

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Luna77

Also bei den Haltern des Ridgebacks läuft wohl so einiges schief.

Diese Halter haben sich wohl keine Gedanken gemacht, was zu den Grundbedürfnissen dieser Rasse gehört. Auch haben sie sich vermutlich keine Gedanken zu dem Wesen der Rasse gemacht.

 

Ridgebacks sind ursprünglich für die Großwildjagd gezüchtet worden. Sie sollen auf die Spur des Großwildes gehen, dieses dann stellen und am Ort "festhalten" bis der Jäger da ist. Und das auf weite Entfernung. Das heißt im Umkehrschluss, dass ein Ridgeback ein sehr eigenständiges Wesen hat, weil er auf weite Distanzen seine eigenen Entscheidungen treffen muss. 
Das macht den Charakterzug der Eigenständigkeit, der hierzulande oft als "stur" bezeichnet wird, aus.

Außerdem wird der Ridgeback auch als Hofhund in Südafrika gehalten, um das Grundstück / die Farm zu bewachen. Heißt also, dass er auch mit einer guten Portion Wach- und Schutztrieb ausgestattet ist, wenn auch nicht so stark wie zum Beispiel bei einem Schäfi oder Mali.

Das mal so als Einleitung.

 

Bei diesem Ridgeback hier stelle ich mir beim Lesen des Eingangspostes folgende Fragen:

Wurde der Rüde mal auf SDU untersucht? Wurde ein ausführliches Schilddrüsenprofil erstellt?

Wurde mal das Herz geschallt?

SDU und DCM verbreiten sich bei dieser Rasse durch wilde Vermehrerei leider immer mehr. 

 

Und wenn ich noch dazu lesen, dass der Rüde an die 60 kg wiegen soll, dann ergeben sich auch ein paar Fragezeichen bei mir.

Wie groß ist der Rüde? Ein Rüde, der an der Obergrenze des Standards ist (70 cm) kann schon mal sportliche 50 kg auf die Waage bringen und ist dabei nicht zu dick.

Wiegt ein Rüde also 60 kg ist er entweder um einiges zu groß geraten (leider eine Modeerscheinung bei der ganzen wilden Vermehrerei), oder er ist einfach viel zu dick.

Hier würde ich, wie einige meiner Vorposter es auch sagen, also mal einen gründlichen Gesundheitscheck machen lassen.

Die Sache mit dem weiter vorn erwähntem "offenen Rücken" wird hier aber vermutliche keine Rolle Spielen. Der angesprochene "offen Rücken" beziehst sich auf den Demoid Sinuns, was ein offenen Hautstellen mit einem offenen "Tunnel" bis zum Rückenmark bezeichnet. Diese Erkrankung bemerkt man aber meist noch bevor er schwere Schäden oder Entzündungen am Rückenmark verursacht, durch eine recht große Beule an der entsprechenden Stelle, meist im Nackenbereich. Sollte also so etwas auftreten, will ich hoffen, dass derjenige mit dem Hund schnellstens beim Tierarzt, der sich auch mit DS auskennt, vorstellig wird.

 

Wenn man sich einen Ridgeback holt, weiß man das eigentlich vorher, wenn man sich mit der Rasse ein klein wenig beschäftigt.

Mir scheint es aber leider so zu sein, dass die Familie bei Anschaffung keinerlei Vorkenntnisse hatte, was das Wesen und den Charakter dieser Rasse angeht.

Ein Ridgeback ist "stur" (ich mag das Wort eigentlich nicht), er braucht eine ganz klare und konsequente Führung. Klare Regeln, die ausnahmslos im Alltag auch eingehalten werden, sind Pflicht, ansonsten tanzt einem der Ridgeback schnell mal auf der Nase herum. Er überlegt sich so manches Kommando halt zwei mal, bevor er es ausführt. Auch legen Ridgebacks selten ein Will-to-Please an den Tag, wie man es bei Borders oder Malis kennt. Ein Sitz oder Platz wird oft erst nach Abwägung der Gesamtsituation ausgeführt. Bei Regen brauche ich mit dem Platz-Kommando bei meiner Maus gar nicht erst ankommen. Und bei Nässe wird das Platz eher dahingeschummelt, was ich aber auch verstehen kann. Ist halt wirklich unangenehm mit fast nackichem Bäuchlein und freiliegenden Zitzen sich in die Nässe hinzulegen.

Und Regen sowie Kälte sind ohne dickes Winterfell, ohne Unterwolle, und ohne dicke Fettschicht in der Haut, halt auch unangenehm.

 

Die hier angesprochene Familie sollte sich schleunigst einen gewaltfrei arbeitenden Trainer holen. Vielleicht einer, der nach CumCane arbeitet, so als Beispiel. Mit übermäßigem Druck und aversieven Mitteln kommt man bei einem Ridgeback nicht weit. Im Gegenteil, so was kann leider auch schnell mal gefährlich werden. Denn obwohl der Ridgeback ein so stattliches und sportliches Aussehen hat, ist er leider vom Wesen her recht sensibel und lange zeit auch zurückhaltend, bis mal der Tropfen kommt, der das Fass zum überlaufen bringt. . Deshalb muss er klare Regeln bekommen, an denen er sich gut orientieren kann. Die grundsätzliche Einstellung der Halter spielen dabei auch eine große Rolle, denn Hunde im allgemeinen merken recht schnell wer unsicher ist, oder wer mit Selbstsicherheit unterwegs ist.
Die Halter des Jungrüden scheinen mir komplett inkonsequent und struckturlos in der ganzen Erziehung zu sein. Da werden sich nach und nach immer mehr Probleme auftun. Ridgebacks sind Spätentwickler, also erst mit 3 Jahren Erwachsen. Wenn der Jungrüde jetzt 7 Monate ist, dann kommt er gerade erst in die pubertäre Rüpelphase. Er wird noch seine Wach- und Schutztrieb entdecken, und der Jagdtrieb kann sich auch in nächster Zeit bemerkbar machen. Deshalb sollte schnell ein kompetenter Trainer ins Haus, der gewaltfrei auf Basis der Körpersprache des Hundes arbeitet, und zusammen mit den Halter eine Erziehungsstrucktur aufbaut.

 

Das ganze Verhalten rund um Rammeln und andere Hunde unterdrücken ist vermutlich für den Junghund ein Ventil. Er hat Stress bei Hundebegegnungen, und das struckturlose Händling seitens der Besitzer spiegeln sich hier wieder. Mit hypersexuallität hat das meiner Meinung nach wenig bis gar nix zu tun. Wenn überhaupt, dann nur insofern, dass er gerade geschlechtsreif wird, und noch nicht so recht weiß wohin mit seinem Homonchaos. So was lässt sich aber gut lenken und trainieren, wenn man den richtigen Trainer an der Hand hat.

Kastration hilft da mMn nicht.

Und dann frage ich mich noch, wieso der Hund überhaupt immer wieder die Gelegenheit bekommt sich so rüpelhaft zu verhalten? Dieser Hund gehört erstmal ne ganze Weile an die Leine. Dann muss an Frustrationstolleranz und allgemeinem Gehorsam trainiert werden. Dazu noch eine Portion rassegerechter Auslastung, ausgiebige Nasenarbeit und, nach gesundheitlicher Abklärung, auch Bewegung.

 

Im Übrigen kann das Runterdrücken und Fixieren anderer Hunde auch eine Sequenz aus der komplexen Verhaltenskette der Jagd sein.

Meine Maus hat massiv Jagdtrieb. Aber bei ihr steht das hetzen und Beute fixieren im Vordergrund. Wir hatten zwei Situationen, wo meine Jagdsemmel ne Katze gepackt hatte (die saßen beide nicht sichtbar hinter einem großen Blumenkübel auf dem Wegesrand). Und dabei hat sie die Katze lediglich im Nacken runtergedrückt und fixiert, bis ich sie dann da weg geholt habe.
Was ich damit sagen will, es lohnt sich die speziellen Situationen , wo der Jungrüde aus diesem Thema dieses Verhalten an den Tag legt, mal genauer zu durchleuchten. Ich könnte mir vorstellen, dass er das aus starken Bewegungsreizen heraus macht. 

 

Also Fazit:

Die Halter sollen sich einen Trainer ins Haus holen und von Grund auf ihre Erziehung und ihren grundsätzlichen Umgang mit dem Hund neu aufbauen. 

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Damisi

Danke Luna für deinen ausführlichen Bericht.

 

Ich bin immer wieder mal mit Freunden und ihren RR's und auch in grösseren RR-Gruppen unterwegs. Das Verhalten das hier beschrieben wird, kenne ich nur von kranken und sehr übergewichtigen RR's. Oder auch von solchen, die in einem Spaziergang null und gar keinen Sinn sehen, weil sie von klein auf Null und garkein Interesse für irgendwas, das ihren ursprünglichen Zuchtzielen entsprach zeigen durften und keine gleichwertige Ersatzauslastung erhielten.

Nach dem Motto "ich hol mir einen Jagdhund und erzieh ihm das sein Leben lang ab". Da kann manch ein RR wirklich definitiv abschalten und aufgeben, denn warum soll er denn da rumaufen...für was denn?

 

Das soziale Verhalten dieses Rüden ist vermutlich unerzogen und der Hund kennt keine Grenze. Es kommt auch darauf an, von wo der Hund abstammt und gezogen wurde. Es gibt inzwischen auch beim RR einiges an Wildwuchs von "Züchtern". Die Elterntierauswahl und Aufzucht ist entsprechend unseriös.

 

Während meine 2 früheren DSH's immer bereit waren mit mir alles was mir Spass macht mitzumachen, gelingt es mir bei meiner RR-Dame sie nur für das zu begeistern, was sie auch in ihren Anlagen hat. Jagen, Suchen, Aufpassen!

 

Ich habe erst unbewusst, später auch bewusst alle Outddoor- Aktivitäten auf das ausgerichtet. Hatte ich anfänglich die ausgeprägte "Motivation zum Jagen" doch in den Griff bringen wollen, in dem ich ihr jegliche Motivation dazu (Rehe anzeigen, wittern, frische Fährten aufnehmen usw.) bereits im Ansatz unterbrochen habe, bekam ich immer mehr Mühe damit, es durchzusetzen. Es erschien mir "falsch". Und so habe ich angefangen mit ihrer Motivation zu arbeiten.

 

Das Ergebnis ist, dass sie heute bei rechtzeitigem Reagieren von mir nicht abzischt, jedoch immer noch passioniert ist zu jagen. Mit guter Achtsamkeit hat sie dort wo es passt Freilauf und in wildreichen Gebiet an der 9m Flex läuft, bzw. wenn sie mir anzeigt, dass hier es besonders interessant ist und dann weiter interessiert sein darf, an dem was sie wittert oder sieht.

 

Das Ergebnis ist aber auch, mit einem sehr interssierten, motivierten Hund mit wachen Sinnen und sich grösstenteils selbst auslastend unterwegs zu sein. So ist sie auch immer zu motivieren mit mir was zu tun. Fährten, Revieren und Verlorensuche, Waldparcour usw. Sie meint vermutlich wir trainieren fürs echte REH. Sie ist dann zuhause stinkefaul, eine Sofakartoffel und ein Schmuseviech. Draussen sind bei ihr die Sinne immer wach.

 

Den beschriebenen RR würde ich zuerstmal gründlich untersuchen lassen, abspecken und einen Trainer beiziehen. Vielleicht kommt dann doch noch ein RR zum Vorschein.

 

Gruss Eva

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Luna77

Eva, hört sich an als ob du von meiner Jagsdemmel Ashanti redest   :D 
 

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Danke allerseits :)

Also FETT ist er nicht, ein bisserl zu dick.

Ich werde Eure Tips mitnehmen, was dann daraus wird ... mal schauen :)

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