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Erste Belege für Reue bei Tieren


KleinEmma

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Charlie Chaplin

Ich finde die Zusammenfassung von Moni sehr treffend.

Wir sollten wirklich besser vermeiden, kognitive Reaktionen unserer geliebten Vierbeiner mit irgendwelchen moralisch/ethischen Begriffen wie Reue und Bedauern zu vermischen. Ich denke, das war auch nicht Ziel dieses sehr interessanten Experimentes.

Unser "Dieb" hat irgendwelche früheren Erfahrungen mit ähnlichen Handlungen verknüpft, und weil er ja nicht blöd ist, fühlt er sich nicht wohl und ist unsicher, ob es jetzt wieder hagelt oder nicht. Leider können wir auch nicht immer genau erkennen, was nun der Wauwi vor einiger Zeit mit einer unserer Handlung verknüpft hat. Von daher denke ich, sind hängende Ohren, versteckte Rute, blinzelnde Augen u.ä. eher ein Zeichen von allgemeiner Unsicherheit als von Reue. Diesen Begriff mag ich in diesem Zusammenhang auch irgendwie gar nicht...

Just my 2 cents :)

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Originalbeitrag

Ich finde schon spannend, wenn ich gut gelaunt nach Hause komme und meinen Hund freudestrahlend begruessen will und dann erst an SEINEM Verhalten merke, dass er wohl was ausgefressen hat ... dann kann es nicht an meinem Aerger liegen.

Bei einem meiner Hunde war dies genauso, ich erkannte am Verhalten beim Eintritt ins Haus genau, wenn sie was ausgefressen hatte und ging dann erst auf die Suche, um angekaute Schmutzwäsche o.ä. zu finden, wenn mal wieder jemand die Badezimmertüre aufgelassen hatte.

D.h. sie kam nicht freudig zur Begrüßung, drückte sich mit angelegten Ohren an der Wand im Flur lang, war sehr unterwürfig. Dies hielt auch einige Zeit an, ging ich dann an den Ort des "Verbrechens", versteckte sie sich hinterm Sofa und kam nicht, wenn man sie rief, egal ob in Zusammenhang mit dem, was sie angestelt hatte oder nicht. Es dauerte eine Weile, bis sie dachte, okay, sie killen mich nicht.

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Originalbeitrag

Bei einem meiner Hunde war dies genauso, ich erkannte am Verhalten beim Eintritt ins Haus genau, wenn sie was ausgefressen hatte und ging dann erst auf die Suche, um angekaute Schmutzwäsche o.ä. zu finden, wenn mal wieder jemand die Badezimmertüre aufgelassen hatte.

D.h. sie kam nicht freudig zur Begrüßung, drückte sich mit angelegten Ohren an der Wand im Flur lang, war sehr unterwürfig. Dies hielt auch einige Zeit an, ging ich dann an den Ort des "Verbrechens", versteckte sie sich hinterm Sofa und kam nicht, wenn man sie rief, egal ob in Zusammenhang mit dem, was sie angestelt hatte oder nicht. Es dauerte eine Weile, bis sie dachte, okay, sie killen mich nicht.[/quote]

DAS würde mir in Bezug auf MEIN Verhalten dem Hund gegenüber wirklich Sorgen bereiten!

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Charlie Chaplin

Dieses Verhalten würde mir auch sehr zu denken geben. Das hat mit "Reue" nun wirklich nichts zu tun, das scheint ganz deutlich einfach "nur" Angst und extremes Meideverhalten zu sein...

Bitte überlegt doch einmal den Unterschied zwischen Angst aus schlechter Erfahrung und dem nur dem Menschen mit seiner moralisch/ethischen Wertvorstellung möglichen Begriff der "Reue"....

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Skita

Stimmt, diese Hündin war zarter beseitet. Ich kann dich aber beruhigen, übergriffig sind wir da nie geworden. Aber wir haben sicherlich bei diesem auch eher nervös veranlagten Hund Fehler gemacht. Ihre Mutter hätte sich so nie verhalten. Ich denke, ihre - seltenen - Fälle von Zerstörungswut waren Zeichen für was immer auch - Nervosität, Unausgelastetsein, Frust etc. - nur hatten wir damals davon noch keine Ahnung.

Ich muss gestehen, dass wir auch erst in den letzten Jahren gelernt haben, Hundeverhalten deutlicher zu lesen und so heute hoffentlich weniger Fehler machen.

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dieDanij

Es wurde gezeigt, dass die Ratte die vorherige Situation und die jetzige Situation mit ihrer Entscheidung verknüpft. Sie "lernt" daraus, nun länger zu warten.

Das Zurückblicken mag lediglich ein Ausdruck des Nachdenkens sein, wie sie evtl. ihre Entscheidung korrigieren könnte (wieder zurückkommt).

Tada! Finde ich persönlich nicht so erstaunlich, weil ich diese Fähigkeiten (und noch mehr) auch schon beobachtet habe und prinzipiell anderen Lebewesen mehr zutraue, als auf den ersten Blick ersichtlich scheint.

Was ich aber wirklich faszinierend finde, sind die menschlichen Reaktionen darauf.

Während die Wissenschaftler noch recht verhalten interpretieren, stellen die Hundehalter hier sofort einen Bezug zu ihren Tieren her.

Es kommt aber nicht ein einziges Beispiel, welches dem Versuchsaufbau zumindest ähnelt. Nein, es kommt der Klassiker - der sich schämende Hund.

Ein komplett anderes Gefühl!

Und - wen wundert es - auf den Menschen bezogen.

Fällt denn niemanden ein Beispiel ein, wo der Hund sich so verhält, als würde er eine für sich falsche Entscheidung getroffen haben? Die nicht damit endet, dass der Hund Sanktionen/Tadel durch den Besitzer erwartet?

Die nicht durch vorherige Interaktion geprägt ist?

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Zugegebenermaßen hat es etwas gedauert, bis ich die Differenzierung nachvollziehen konnte, gebe euch aber nun recht - Reue war das nicht.

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Juline

Fällt denn niemanden ein Beispiel ein, wo der Hund sich so verhält, als würde er eine für sich falsche Entscheidung getroffen haben? Die nicht damit endet, dass der Hund Sanktionen/Tadel durch den Besitzer erwartet?

Die nicht durch vorherige Interaktion geprägt ist?

Ist dir denn mein Beispiel auf Seite 2 nicht recht?

Ich zitiere mich mal:

Da fiel mir ein, was ich bei Tschuli schon öfter beobachtet habe: sie maßregelt das Gretel, schießt dabei etwas über`s Ziel hinaus, d.h. sie maßregelt zu heftig, denn Gretel ist eingeschüchtert (was sie beim richtig dosierten Meckerer nicht ist)

Was ich dann beim Tschuli sehe, könnte man (vermenschlichend) durchaus als "Reue" interpretieren -sie guckt geknickt, stupst das Gretel mit der Schnauze an. Beim nächsten Maßregeln ist sie mit Sicherheit sanfter.

Warum sollten Tiere nicht merken, dass sie einen Fehler gemacht haben. Sie merken ja im gegenteiligen Fall auch, wenn ihre Aktion erfolgreich war, und lernen daraus.

Nur mit dem Begriff "Reue" mag ich mich nicht anfreunden in diesem Zusammenhang.

Ach, es gibt im Alltag ganz viele solcher Situationen zu beobachten. Als lernbegabtes Wesen MUSS ein Hund ein Einsehen in Fehlentscheidungen haben.

Aber ja, ich sehe das genau wie dieDanij und zitiere mich nochmal:

Aber genau hier, bei diesen Beispielen, wenn Mensch heimkommt und Hund zeigt, dass er etwas "angestellt" hat -wenn sie beschwichtigen, weil sie wissen, dass wir bei Entdeckung ihrer Tat unwirsch werden- sehe ich so gar keinen Zusammenhang zu dem Rattenexperiment.

Es muss hier weder "Reue" noch Lernen (--> Verhaltensänderung) stattfinden.

Sie wissen nur, auf A folgt B folgt C ...Loch im Sofa oder Pipi in der Küche, Frauchen sieht das, Frauchen ist sauer.

Die Einsicht: ich hab Mist gebaut (es war falsch, was ich getan habe) ist da nicht zwingend darin enthalten.

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Das die meisten Hunde-Beispiele nicht dem Versuch entsprechen haben wir schon auf Seite 1 erörtert ;)

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dieDanij

@Juline

Huch - Verzeih! Das hatte ich gelesen, recht kurz nachdem du es geschrieben hast. Und fand es ziemlich eindrucksvoll, wenn es auch dem Versuch nicht ganz entspricht :)

Denn Tschuli bedauert, Gretel zu sehr zugesetzt zu haben. Das trifft sogar mein Verständnis von Reue etwas besser. Man bereut, dass durch eine eigene Entscheidung jemand anderes (zu sehr) in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Die klassische "Tut mir leid, Entschuldige, das wollte ich nicht"- Situation.

@Piflo

Ja, das stimmt. Trotzdem gings dann mit dem "ewigen" Beispiel weiter.

Warum wünschen sich so viele Menschen, dass ihre Hunde es bedauern, wenn sie Regeln missachten?

Der Mensch kann offensichtlich auch nicht aus seiner Haut (wäre ja auch eklig).

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